VL 11, 12, 13


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 21.05.2012 / 06.05.2024
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Durch welche drei Regeln kann das TTB-Modell (Take the best ignore the rest) von Gigenzer beschrieben werden?

- Suchregel: Gehe die Cues nach diskriminierenden Informationen durch, beginnend beim besten Cue (=demjenigen mit der höchsten Validität)

- Stopregel: Beende die Informationssuche, sobald du einen diskriminierenden Cue gefunden hast

- Entscheidungsregel: Fälle die Entscheidung in Richtung des diskriminierenden Cues.

Cues haben Validität und Diskriminationsrate. Validität von 100% z.B: Bundeshauptstadt-cue (die Hauptstadt eines Bundeslandes ist immer die grösste Stadt). Validität von 91% z.B: Messestadt-Cue (in 91% der Fälle ist eine deutsche Grossstadt mit Messezentrum grösser als eine Stadt ohne Messezentrum).

Diskrimination: Wenn ein Cue (z.B: Bundeshauptstadt-Cue) weder auf die eine noch auf andere STadt (Leipzip vs. Köln) zutrifft, so ermöglicht der Cue keine Diskrimination.

Durch welche drei Regeln kann das TTB-Modell (Take the best ignore the rest) von Gigenzer beschrieben werden?

- Suchregel: Gehe die Cues nach diskriminierenden Informationen durch, beginnend beim besten Cue (=demjenigen mit der höchsten Validität)

- Stopregel: Beende die Informationssuche, sobald du einen diskriminierenden Cue gefunden hast

- Entscheidungsregel: Fälle die Entscheidung in Richtung des diskriminierenden Cues.

Cues haben Validität und Diskriminationsrate. Validität von 100% z.B: Bundeshauptstadt-cue (die Hauptstadt eines Bundeslandes ist immer die grösste Stadt). Validität von 91% z.B: Messestadt-Cue (in 91% der Fälle ist eine deutsche Grossstadt mit Messezentrum grösser als eine Stadt ohne Messezentrum).

Diskrimination: Wenn ein Cue (z.B: Bundeshauptstadt-Cue) weder auf die eine noch auf andere STadt (Leipzip vs. Köln) zutrifft, so ermöglicht der Cue keine Diskrimination.

Was bedeutet es, dass ein nicht-kompensatorisches Entscheidungsmodell vorliegt? (bei der TTB-Heuristik)

Wegen der Stopregel können Informationen von niedriger validen Cues - auch wenn sie alle in die Gegenrichtung zeigen - die Entscheidung nicht mehr umbiegen.

Mit welcher weiterer einfacher Heuristik lässt sich die TTB verbinden?

mit der Rekognitions-Heuristik. Sie kann angewandt werden, wenn einer Person eine (von 2) Alternativen (wenigstens namentlich) bekannt ist, sie die zweite aber noch nie gehört hat. In diesem Fall sind cue-Vergleiche ja nicht möglich.

Entscheiden unter Risiko - Übersicht:

- Wahl der Handlungsalternative ist abhängig von der Antriebslage

- Grundidee der motivationalen Rationalität

- Prospect Theory von Kahnemann und Tversky und exp. Widerlegung

- Entscheiden in Situationsklassen und exp. Bestätigung

Was ist die Prospect-Theory von Kahnemann und Tversky?

--> Fortführung des Erwartungs- mal- Wert-Modells, geht um Entscheiden unter Risiko

wirtschaftswissenschaftlich geprägtes Paradigma beim Entscheiden unter Risiko, geht vom nutzenmaximierenden Homo oeconomicus aus: Mensch berechnet von den ihm vorliegenden Entscheidungsoptionen den Erwartungswert, indem er alle möglichen Gewinne (oder Verluste) einer Option mit der Eintrittswahrsch. dieses Gewinns (Verlustes) multipliziert und aufsummiert. Gewählt wird Option mit höchstem Erwartungswert.

Dazugefügt zur Erwartungswertformel:

- abnehmende Nutzenfunktion (Grenznutzen)

- weighting function (beschreibt verzerrte Wahrnehmung/Verarbeitung der Eintrittswahrscheinlichkeiten)

Wie wird die weighting function, welche ja die Prospect Theorie ergänzte, berechnet?

die mit der Nutzenfunktion transformierten Beträge einer Option werden mit den entsprechenden (durch die weighting function) transformierten Eintrittswahrsch. multipliziert und aufsummiert. Gewählt wird wiederum die Option mit dem höchsten Wert (analog zum Erwartungswert)

Was ist das wichtigste Prinzip des Forschungsparadigmas bezüglich Entscheiden/Rationalität?

Erwartungswertformel (mit abnehmender Nutzenfunktion)

--> definiert, was rationales oder optimales Verhalten ist.

--> Vh, das systematisch davon abweicht = irrationales Verhalten, wird durch Erweiterung der Formel beschrieben (z.B.durch prospect theory)

Was ist allen Theorien des Forschungsparadigmas bezüglich Entscheiden/Rationalität gemeinsam?

Dass rationales wie irrationales Verhalten situationsUNabhängig und damit domäneübergreifend definiert wird.

Motivationale Zustände des Entscheidungsträgers werden ignoriert. z.B. ist es für Prospect theory irrelevant, ob es bei einer Entscheidung um den Kauf eines Brotes oder Autos geht, ob der Entsch.träger am Verhungern ist oder nach sozialer Anerkennung strebt. --> Kritik: Kann prospect theory eine allgemeine, domäneübergreifende Theorie sein?!

Beschreibe ein Gegenmodell der prospect theory

situative motivationale Einbettung

--> Ursprung: Vertreter der Evolutionspsychologie kritisieren den domäneübergreifenden Ansatz in der PSych. und definieren Rationalität oder optimales Verhalten situationsbezogen, also domänenspezifisch. Rational ist, was in spezifischer (natürlicher) Situation für das Überleben und die Fortpflanzung optimal ist.

--> neues Entscheidungsmodell entwickelt, das von 3 Schritten ausgeht.

Beschreibe die drei Schritte der situativen motivationalen Einbettung der Entscheidung

--> gegenmodell der prospect theory, ist von Evolutionspsychologen

1) Bedürfnis / spezifische Motivation -- spezifisches Handlungsziel

2) Suche nach Optionen, welche das Bedürfnis befriedigen können

3) Falls gefundene Optionen etwa alle gleich gut, entscheidet sich Mensch mit Hilfe einer dem spezifischen Bedürfnis angepassten Entscheidungsregel oder - heuristik für die (in dieser spezifischen Situation) beste Option.

Ursprung der prospect theory von Kahnemann & Tversky?

Exp, die dazu führten, sind aus domäneübergreifender Sichtweise entwickelt worden; exp. Situation wurde möglichst allg. gehalten Vpn mussten zw. 2 (rein monetären) Wahloptionen mit gleichem Erwartungswert auswählen, Gewinne aber wurden nicht ausbezahlt und den Vpn stehen für Entscheidungen keine Kontextinfos zur Verfügung.

Bsp: Vpn haben Wahl zwischen A: 3'000.- zu 90% oder B: 6'000.- zu 45%

--> Diese Exp. betrachten nur den 3. der drei Schritte bei Entscheidungsfindung. Erwartungswertformel im Vordergrund, da Vpn ja keine Infos über Motivation (1. Schritt) etc. haben.

Was geschah in den Exp. von K&Tversky zu Prospect theory, wenn plötzlich die Wahrscheinlichkeiten (für Erhalt von 3000 oder 6000.-) auf 0.2 und 0.1% herabgesetzt wurde?

Plötzlich wird nicht mehr die Option A (3000.- zu 90% Wahrsch.) gewählt wie vorher, sondern die riskantere Option B', obwohl die Beträge und das Verhältnis der Wahrsch. unverändert geblieben sind.

Erklärung der prospect theory: durch die verzerrte Wahrnehmung/verzerrte Verarbeitung von Wahrscheinlichkeiten aufgrund der weighting theory. z.B: wird die grössere von 2 grossen genannten Wahrsch, überschätzt gegenüber der kleineren.

Welcher alternative Erklärungsvorschlag bezügl. Entscheiden unter Risiko wurde in der VL präsentiert?

--> Tooby & Cosmides

Vpn werden in künstliche Entscheidugssituationen gebracht, denen der Mensch im Alltag nicht/kaum begegnet (= ancestrally valid tasks and stimuli). Ganzer Entscheidungsprozess wird betrachtet. --> es wird in Frage gestellt, ob der Mensch überhaupt auf das allg. Entsch. prinzip des Erwartungswerts zurückgreifen kann. Zudem würde diese Entsch. regel den Vpn bei den künstlichen Entsch. exp. der Prospect theory gar nicht weiterhelfen.

--> Vertretener Standpunkt: grosse Anzahl der Vpn ordnen die rein numerischen Entsch.situationen motivational bedingten Situationsklassen zu, und entscheiden sich aufgrund der spezifischen Entsch.regeln dieser Situationsklassen für eine der beiden Optionen.

Beschreibe das fourfold pattern of risk attitudes, welches sich bei der prospect theory ergab!

- Risikoaversion für Gewinne von hoher Wahrscheinlichkeit (=man will lieber weniger gewinnen mit höherer Wahrsch.) --> 3000 mit 90% oder 6000 mit 45%? Man nimmt das erste.

- Risikosuchen für Verluste von hoher Wahrscheinlichkeit --> -3000 mit 90% oder -6000 mit 45%? Leute nehmen das zweite

- Risikosuchen für Gewinne von kleiner Wahrsch. --> 3000 mit 0.2% oder 6000 mit 0.1%?--> Leute nehmen das zweite

- Risikoaversion für Verluste von kleiner Wahrsch. --> -3000 mit 0.2% oder -6000 mit 0.1%? Leute wollen das erste.

--> wir können mit Wahrsch. nicht gut umgehen. Erklärung: wir überschätzen kleine Wahrsch. (am steilsten bei 0) und unterschätzen grosse Wahrsch. (am steilsten bei 1)

--> Bei Wahrsch. nahe 1 wird damit die grössere der beiden höher gewichtet, bei Wahrsch. nahe 0 die kleinere der beiden.

--> Diese systematische Fehleinschätzung führt im Falle negativer Nutzenwerte natürlich dann zu umgekehrten Präferenzen

Was spricht gegen das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens?

Folgendes:

Im Exp. von K&Tversky wurde gefragt, was willst du lieber?

a: (3000, 90%)

b: (6000, 45%)

---> Leute wollten lieber a

Variation:

a': (3000, 0.2%)

b': (6000, 0.1%)

--> Leute wollten nun b'

--> Das spricht gegen das Konzept des abnehmenden Grenznutzens,

Repe: Was ist Bisoziation?

verteilte, systematische neuronale Arbeit, die alle möglichen Dinge miteinander verknüpft, während man etwas anderes macht, und plötzlich hat man den Aha-Effekt

Repe: Exp. zu Duijksterhuis zur Entscheidung, welches von 4 Autos das Beste ist.

Die Vpn, welche nicht lange darüber nachdachten und z:B. Puzzle lösen mussten, waren besser! --> Vorteil des nicht-bewussten Elaborierens. Dieser verschwindet aber, wenn man den Vpn vorher etwas Bestimmtes sagt, so dass sie nicht mehr in der 'STandardumwelt' sind. --> muss man sich z.B. mit Bedürfnissen anderer auseinandersetzen, gibts am Ende nicht die bessere Entscheidung, wenn man sie unbewusst/über Nacht fällt.

Repe: Wo spielt sich das Bauchgefühl beim emotionalen Entscheiden ab?

- Vertrauen auf bisher bewährte Coping-Strategien

- Vertrauen auf intuitive Physik (vgl. Gaze-Heuristik beim Ball-Fangen --> Blickwinkel konstant halten)

- Exekutive Kontrolle durchbricht das Stärkeprinzip der emotionalen Appelle --> zeitübergreifender Vergleich von Antrieben und Realisierungsbedingungen (hier liegt Willensfreiheit)

Repe: Welche zwei Ansätze haben das Verwenden von Rationalität aufgegriffen?

- Heuristics&Biases Programm --> "Menschen verfügen nicht über genug mathematische Fähigkeiten"

- Ökologische Rationalität --> weist darauf hin, das Infos in Form von Wahrsch. uns gar nicht zur Verfügung stehen, sondern der Organismus über Häufigkeiten verfügt

--> 2 Prämissen des homo oeconomicus Modells werden hier also hinterfragt.

Beschreibe die 2 Prozesse bei der Wahl der Handlungsalternative

1) Instrumentelles Handeln bei aktueller Antriebslage

Die Option mit den besten Akzessbedingungen wird durch einen aktuellen Antrieb gewählt. Der Anreiz ist für die Wahl irrelevant, da er nur den Antrieb auslöst (er muss also nur 'gross genug' sein)

--> Wenn die antriebsspezifische Koordination vom Akzess-Detektor blockiert wird, übernimmt der Coping-Apparat die Verhaltenskontrolle.

2) Fähigkeit zur Antizipation künftiger Bedürfnisse

Wenn der Akzess besteht, aber die Antriebslage nicht stark ist, bietet sich das Bedienen künftiger Bedürfnisse an (="gute Gelegenheit") z.B. "Ah, das kann ich nächste Woche gut gebrauchen".

Die exekutive Kontrolle wägt im Konfliktfall zwischen aktuellem Antrieb und künftigen Antrieben ab. Hier ist eine Erwartungs- mal Wert- Abschätzung hilfreich, um das Verhalten zu optimieren.

Beschreibe das sequentielle Entscheidungsmodell der motivationalen Rationalität

zu adaptierte Selektion: man wählt einige aus und schliesst diejenigen mit schlechten Akzessbedingungen aus. Es gibt dort relevante Entscheidungskriterien (wie z.B: beim Schuhe kaufen; Aussehen, Trendiness...)

Wendet dann adaptive Entscheidungsheuristik an, um optimales auszuwählen

Resultat bedürfnisgetriebener Suche sind normalerweise mehrere Alternativen mit Akzess > 0

WICHTIG: erkenntnistheoretische Frage: Denken Menschen rational?

- die klassische ökonomische Theorie (homo oeconomicus Prämisse) setzt unbegrenzte Rationalität normativ voraus

- Das Programm der Heuristics & Biases (K&Tversky) zeigt, dass Menschen assoziativ vorgehen und deswegen im normativen Modell der unbegrenzten Rationalität versagen.

- Adaptivität als Modell der Ökologischen Rationalität nach Simon&Gigenzer verweist auf die Anpassung an die statistische Struktur der Umwelt und fordert sequentielle Heuristiken ohne Informationsintegration

- Motivationale Rationalität berücksichtigt die versch. kognitiven Levels im Umgang mit aktuellen und künftigen Bedürfnissen und arbeitet für aktuell bedürfnisgebundenes Entscheiden motivationale Situationsklassen heraus.

Beschreibe Kritik an der Prospect Theory

- domäneübergreifender Status gerechtfertigt? Es wurden ja sehr hypothetische, künstliche Experimente gemacht (mit dem Geld/Wahrsch. -- wurde auch nicht nach Grund gefragt, wieso die Vpn die Optionen wählten, die sie wählten)

- macht Prospect Theory auch für alltägliche Situationen korrekte Voraussagen?

Welche grundlegenden motivationalen Situationsklassen gibt es?

- Deckung der Grundbedürfnisse --> grosse Akzesswahrscheinlichkeiten (z.B. hunger --> in Migros gehen) --> sog. homöostatische Situation

- Status --> kleine Akzesswahrsch. (sonst könnte es ja jeder, es wär nicht mehr speziell). --> sog. Statussituation

Exp. zu Statussituation und homöostatischer Situation --> welche Vorhersagen machte Prospect-Theory und welche die Gegenhypothese (geänderte Vorhersagen --> Situationsklassen-abhängigkeit)

- Prospect Theory: bei beiden Situationen sollte das gleiche rauskommen (bei grösseren Wahrsch. die grössere der beiden bevorzugen, bei kleineren die kleinere -- siehe Bild).

- Situationsklassen-Abhängigkeit: bei homöstatischer situation jeweils die Option bevorzugen mit der grösseren Wahrsch., bei der Status-Situation jeweils die mit der kleineren Wahrsch.

Bild

Bild

Beschreibe die vier Situationsklassen

- Homöostatische Situationen

- Status-Situationen

Beschreibung im Bild auf anderer Karte

Bei Verlustszenarien:

- Präventive Situationen

- Akute Gefahrensituationen

Beschreibung im Bild

Anmerkung: "Optionen mit kl. Wahrsch."... von Schaden bei präventiv / von keinem Schaden bei Gefahr

"Optimale Entscheidungsregel" = Adaptive Heuristik

Bei welchen Situationsklassen zeigt man risiko-aversives Verhalten?

- Status-Situation

- Akute Gefahrensituation

Bei welchen Situationsklassen zeigt man risiko-aversives Verhalten?

- Bei homöostatischer Situation

- Bei präventiver Situation