Denken: Urteilen und Entscheiden
VL 11, 12, 13
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Set of flashcards Details
Flashcards | 70 |
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Students | 10 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 21.05.2012 / 06.05.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/denken_urteilen_und_entscheiden
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Was spricht gegen das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens?
Folgendes:
Im Exp. von K&Tversky wurde gefragt, was willst du lieber?
a: (3000, 90%)
b: (6000, 45%)
---> Leute wollten lieber a
Variation:
a': (3000, 0.2%)
b': (6000, 0.1%)
--> Leute wollten nun b'
--> Das spricht gegen das Konzept des abnehmenden Grenznutzens,
Repe: Was ist Bisoziation?
verteilte, systematische neuronale Arbeit, die alle möglichen Dinge miteinander verknüpft, während man etwas anderes macht, und plötzlich hat man den Aha-Effekt
Repe: Exp. zu Duijksterhuis zur Entscheidung, welches von 4 Autos das Beste ist.
Die Vpn, welche nicht lange darüber nachdachten und z:B. Puzzle lösen mussten, waren besser! --> Vorteil des nicht-bewussten Elaborierens. Dieser verschwindet aber, wenn man den Vpn vorher etwas Bestimmtes sagt, so dass sie nicht mehr in der 'STandardumwelt' sind. --> muss man sich z.B. mit Bedürfnissen anderer auseinandersetzen, gibts am Ende nicht die bessere Entscheidung, wenn man sie unbewusst/über Nacht fällt.
Repe: Wo spielt sich das Bauchgefühl beim emotionalen Entscheiden ab?
- Vertrauen auf bisher bewährte Coping-Strategien
- Vertrauen auf intuitive Physik (vgl. Gaze-Heuristik beim Ball-Fangen --> Blickwinkel konstant halten)
- Exekutive Kontrolle durchbricht das Stärkeprinzip der emotionalen Appelle --> zeitübergreifender Vergleich von Antrieben und Realisierungsbedingungen (hier liegt Willensfreiheit)
Repe: Welche zwei Ansätze haben das Verwenden von Rationalität aufgegriffen?
- Heuristics&Biases Programm --> "Menschen verfügen nicht über genug mathematische Fähigkeiten"
- Ökologische Rationalität --> weist darauf hin, das Infos in Form von Wahrsch. uns gar nicht zur Verfügung stehen, sondern der Organismus über Häufigkeiten verfügt
--> 2 Prämissen des homo oeconomicus Modells werden hier also hinterfragt.
Beschreibe die 2 Prozesse bei der Wahl der Handlungsalternative
1) Instrumentelles Handeln bei aktueller Antriebslage
Die Option mit den besten Akzessbedingungen wird durch einen aktuellen Antrieb gewählt. Der Anreiz ist für die Wahl irrelevant, da er nur den Antrieb auslöst (er muss also nur 'gross genug' sein)
--> Wenn die antriebsspezifische Koordination vom Akzess-Detektor blockiert wird, übernimmt der Coping-Apparat die Verhaltenskontrolle.
2) Fähigkeit zur Antizipation künftiger Bedürfnisse
Wenn der Akzess besteht, aber die Antriebslage nicht stark ist, bietet sich das Bedienen künftiger Bedürfnisse an (="gute Gelegenheit") z.B. "Ah, das kann ich nächste Woche gut gebrauchen".
Die exekutive Kontrolle wägt im Konfliktfall zwischen aktuellem Antrieb und künftigen Antrieben ab. Hier ist eine Erwartungs- mal Wert- Abschätzung hilfreich, um das Verhalten zu optimieren.
zu adaptierte Selektion: man wählt einige aus und schliesst diejenigen mit schlechten Akzessbedingungen aus. Es gibt dort relevante Entscheidungskriterien (wie z.B: beim Schuhe kaufen; Aussehen, Trendiness...)
Wendet dann adaptive Entscheidungsheuristik an, um optimales auszuwählen
Resultat bedürfnisgetriebener Suche sind normalerweise mehrere Alternativen mit Akzess > 0
WICHTIG: erkenntnistheoretische Frage: Denken Menschen rational?
- die klassische ökonomische Theorie (homo oeconomicus Prämisse) setzt unbegrenzte Rationalität normativ voraus
- Das Programm der Heuristics & Biases (K&Tversky) zeigt, dass Menschen assoziativ vorgehen und deswegen im normativen Modell der unbegrenzten Rationalität versagen.
- Adaptivität als Modell der Ökologischen Rationalität nach Simon&Gigenzer verweist auf die Anpassung an die statistische Struktur der Umwelt und fordert sequentielle Heuristiken ohne Informationsintegration
- Motivationale Rationalität berücksichtigt die versch. kognitiven Levels im Umgang mit aktuellen und künftigen Bedürfnissen und arbeitet für aktuell bedürfnisgebundenes Entscheiden motivationale Situationsklassen heraus.
Beschreibe Kritik an der Prospect Theory
- domäneübergreifender Status gerechtfertigt? Es wurden ja sehr hypothetische, künstliche Experimente gemacht (mit dem Geld/Wahrsch. -- wurde auch nicht nach Grund gefragt, wieso die Vpn die Optionen wählten, die sie wählten)
- macht Prospect Theory auch für alltägliche Situationen korrekte Voraussagen?
Welche grundlegenden motivationalen Situationsklassen gibt es?
- Deckung der Grundbedürfnisse --> grosse Akzesswahrscheinlichkeiten (z.B. hunger --> in Migros gehen) --> sog. homöostatische Situation
- Status --> kleine Akzesswahrsch. (sonst könnte es ja jeder, es wär nicht mehr speziell). --> sog. Statussituation
- Prospect Theory: bei beiden Situationen sollte das gleiche rauskommen (bei grösseren Wahrsch. die grössere der beiden bevorzugen, bei kleineren die kleinere -- siehe Bild).
- Situationsklassen-Abhängigkeit: bei homöstatischer situation jeweils die Option bevorzugen mit der grösseren Wahrsch., bei der Status-Situation jeweils die mit der kleineren Wahrsch.
- Homöostatische Situationen
- Status-Situationen
Beschreibung im Bild auf anderer Karte
Bei Verlustszenarien:
- Präventive Situationen
- Akute Gefahrensituationen
Beschreibung im Bild
Anmerkung: "Optionen mit kl. Wahrsch."... von Schaden bei präventiv / von keinem Schaden bei Gefahr
"Optimale Entscheidungsregel" = Adaptive Heuristik
Bei welchen Situationsklassen zeigt man risiko-aversives Verhalten?
- Bei homöostatischer Situation
- Bei präventiver Situation
Was setzt die klassische ökonomische Theorie voraus?
(=Homo oeconomicus Prämisse)
Setzt unbegrenzte Rationalität voraus:
- Menschen verfügen über alle Infos, um Eintretenswahrsch. und Nutzen numerisch abschätzen zu können
- Menschen verfügen über die rechnerische Fähigkeit, Eintrittswahrsch. und Nutzen versch. Optionen miteinander vergleichen zu können
Was zeigt das Programm von Tversky und Kahnemann zu den heuristics & biases?
Zeigt, dass Menschen assoziativ vorgehen und deswegen im normativen Modell der unbegrenzten Rationalität (--> klassische ökonomische Theorie) versagen.
--> Menschen sind Dummköpfe und kognitive Faulpelze.
Ökologische vs. motivationale Rationalität?
- Die Theorierichtung der ökologischen R. wird gerettet durch die Adaptivität an die statistischen Strukturen der Umwelt.
- Die Konzeption der motivationalen R. berücksichtigt die statistischen Erfolgsbedingungen von Bedürfnisklassen bei der Norm für gutes Entscheiden.
Was ergibt sich (aus den Erwartungs-mal-Wert-Entscheidungsmodellen) als Norm für die Qualität einer Option?
Erwartung des Eintretens (=Wahrscheinlichkeit)
mal
Wert des eintretenden Ereignisses (pekuniär; in Geld)
=
Qualitätsmerkmal der Option (pekuniär)
--> die aufsummierten Qualitätsmerkmale ergeben dann die Qualität der Option.
Warum kann das Erwartungs-mal-Wert-Modell der klassischen Ökonomie nicht funktionieren?
Weil das Heuristics und Biases Programm von Kahnemann & Tversky zeigt, dass Menschen nicht über die notwendigen mathematischen Fähigkeiten verfügen, um solche Erwartungs-mal-Wert-Abschätzungen vorzunehmen.
--> Heuristiken als kognitive Ersatzlösungen (trotzdem gibts biases; systematische Fehler im Versuch, die Wahrscheinlichkeiten doch zu berechnen)
Nenne die drei Prämissen des Homo oeconomicus Modells, in die auch die Erwartungs-mal-Wert-Entscheidungsmodelle eingehen:
- Menschen maximieren ihren Nutzen (das tun, was nach Berechnung den höchsten pekuniären Wert besitzt)
- M. verfügen über alle Infos, Eintretenswahrsch. und Nutzen numerisch abzuschätzen
- M. verfügen über rechnerische Fähigkeit, Eintretenswahrsch. und Nutzenswerte verschiedener Optionen miteinander zu vergleichen.
Was ist der laplace'sche Dämon?
--> historische Entwicklung in der Mathematik
=hypothetische Denkfigur für die Maximierung des Nutzens durch Erwartung-mal-Wert. Hat perfektes Wissen, deshalb perfekte mathematische Vorhersage der Weltereignisse.
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Was ist das St. Petersburg Spiel?
--> historische Entwicklung in der Mathematik
bietet unendlich grosse Gewinnerwartung bei begrenztem Preis, und wird abgelehnt! (vgl. 5-Frankenstück; Ist Kopf oben, erhält der andere jeweils Verdoppelung seines Gewinns)
- Aus diesem Spiel entwickelten Bernoulli Konzeption des abnehmenden Grenznutzens. (=Hat man viel von etwas, ist alles, was dazu kommt nicht mehr linear gleich viel wert). ---> Neumann definierte dann 'Wert' als individuelle Grösse.
Welche Heuristics und Biases gibt es nach Kahnemann und Tversky?
- Repräsentativitätsheuristik
- Ankereffekt
- Rückschaufehler (hindsight bias)
- Vertrautheitseffekt
- Verfügbarkeitsheuristik
- Kategorisierungsfehler
- Gesetz des Mittelwerts
- Basisratenfehler
Repräsentativitätsheuristik?
Bsp. Beschreibung Bankangestellte mit Frage, ob sie Bankangestellte ist oder B.a. und dazu Mitglied in einer Frauenbewegung.
Wir orientieren uns in der Einschätzung der Wahrsch einer Klassenzugehörigkeit nicht an Basiswahrsch., sondern an Informationen, die für eine Klassenzugehörigkeit typisch sind.
Ankereffekt (=anchoring and adjustment)?
z.B. bei Verkauf eingesetzt. Zuerst das Teure verkaufen (z.B: Anzug), dann ist der kognitive Anker für den Preis hoch gesetzt und die Accessoires, welche man sonst teuer fände (50-100 Fr.) erscheinen nun geradezu billig
Vgl. auch Exp. 'wieviele % der UN sind afrikanische Nationen?' Duch Drehen an einem Glücksrad wurde Anker gesetzt! Stands bei Nr. 10: 25% . Stands bei Nr. 65: 45% --> letzter vorhandener numerischer Wert wird verwendet.
Bei der Einschätzung von uns bekannten Grössenordnungen orientieren wir uns an gerade im Kurzzeitspeicher vorliegenden Zahlen, selbst wenn wir wissen, dass diese mit der einzuschätzenden Zahl nichts zu tun haben.
Vertrautheitseffekt (=frequency-validity-effect)?
Vpn müssen bei Aussagen 'richtig' oder 'falsch' ankreuzen. Fragt man nun dieselben Fragen jede Woche, steigen die Schätzwerte für 'richtig' kontinuierlich an. Vgl. social exposure effect: Leute, die man oft sieht, sind einem sympathischer.
Dinge, die wir häufiger gehört haben, halten wir eher für wahr als Dinge, die wir zum ersten Mal hören.
Verfügbarkeitsheuristik?
z.B. 'gibt es mehr Wörter, die mit P anfangen, oder solche, die P an 4. Stelle haben?' --> man sucht nach P-Wörtern, da diese leichter einfallen.
Kategorisierungsfehler?
z.B. 'welche der beiden Reihenfolgen beim Werfen von Münzen ist wahrscheinlicher: K Z K Z Z K oder K K K K K K ?'
--> beide sind gleich wahrscheinlich! (Je (1/2)^6
Gesetz des Mittelwerts?
Wir haben das Gefühl, Dinge müssen sich ausgleichen. Bsp. Pferderennbahn: Hat ein Pferd 5x verloren setzt man dann nochmal darauf, da man denkt, 'der muss ja auch wieder mal gewinnen' (obwohl nächstes Rennen natürlich wieder ein unabhängiges ist!)
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