Definitionen M4
Definitionen M4
Definitionen M4
Set of flashcards Details
Flashcards | 72 |
---|---|
Students | 27 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Primary School |
Created / Updated | 23.02.2014 / 25.10.2023 |
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Altruismus
Altruismus: Formen des Hilfeverhaltens, deren primäres Ziel es ist, das Wohlergehen einer anderen Person zu verbessern oder zu schützen. Ein möglicher persönlicher Nutzen, der dabei für den Helfer entsteht (z.B. so-ziale Anerkennung durch andere Personen) stellt lediglich ein „Nebenpro-dukt“ des Hilfeverhaltens dar und ist nicht intendiert.
Gesamtfitness („inclusive fitness“)
Gesamtfitness („inclusive fitness“): Der Fortpflanzungserfolg eines Individuums, der sich aus der Addition zweier Maße ergibt: a) der direkten Fitness, d.h., der Anzahl der Gene, die durch eigene Reproduktion (direkte eigene Nachkommen) in die nächste Generation weitergegeben werden, und b) der indirekten Fitness, der Anzahl der eigenen Gene, die über Ver-wandte an die nächste Generation weitergegeben werden.
Das übergeordnete Ziel des Hilfeverhaltens
Das übergeordnete Ziel des Hilfeverhaltens besteht austauschtheore-tischen Überlegungen zufolge damit in der Wahrung oder dem Ausbau des eigenen Wohlergehens nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung (egoistische Motivation).
Empathie
Empathie: Eine auf eine andere Person gerichtete emotionale Reaktion, die Gefühle wie Mitgefühl, Mitleid, Besorgnis, Wärme oder Fürsorglichkeit umfasst. Ein kognitiver Faktor, der das Auftreten von Empathie begünsti-gen kann, ist die Übernahme der Perspektive der notleidenden Person.
Pluralistische Ignoranz
Pluralistische Ignoranz: Eine auf informativem sozialem Einfluss beru-hende kollektive Fehlinterpretation eines Notfalls als harmloses Ereignis. Die Fehlinterpretation resultiert daraus, dass sich alle Zeugen unsicher sind, wie sie das Ereignis einzuschätzen haben, und sich deshalb an-einander orientieren. Da keiner einschreitet, wird das Ereignis als harmlos angesehen.
Verantwortungsdiffusion
Verantwortungsdiffusion: Die Abnahme der wahrgenommen individuel-len Verantwortlichkeit für das Einschreiten in einer Notfallsituation auf-grund der Anwesenheit anderer handlungsfähiger Personen.
Aggression
Aggression: Der Begriff Aggression bezeichnet ein intendiertes Verhalten mit dem Ziel, einem anderen Lebewesen zu schaden oder es zu verletzen, wobei dieses Lebewesen motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.
Aggressionsverschiebung
Aggressionsverschiebung: Die Tendenz Aggressionen gegen unbetei-ligte Dritte zu richten, wenn sie nicht gegenüber der ursprünglichen Quelle der Frustration zum Ausdruck gebracht werden können (z.B. aus Furcht davor, dass diese Person sich revanchiert).
Feindseliger Attributionsstil
Feindseliger Attributionsstil: Die relative zeitstabile Tendenz einer Per-son, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige oder aggressive Verhaltensabsicht zu unterstellen, auch wenn unklar ist, ob diese den Schaden mit Absicht herbeigeführt hat.
Soziale Gruppe
Soziale Gruppe: Eine Menge von Individuen, die sich selbst als Mitglieder derselben sozialen Kategorie wahrnehmen und ein gewisses Maß emotio-naler Bindung bezüglich dieser gemeinsamen Selbstdefinition teilen. Die Gruppe, zu der ein Individuum sich zugehörig fühlt, wird als Eigengruppe, eine im sozialen Kontext relevante Vergleichsgruppe als Fremdgruppe bezeichnet.
Selbstkategorisierung
Selbstkategorisierung: Der Prozess der kognitiven Gruppierung des Selbst und anderer Personen als gleiche (identische, austauschbare) Mit-glieder einer sozialen Kategorie in Abgrenzung zu Mitgliedern anderer so-zialer Kategorien.
Soziale Rollen
Soziale Rollen: Innerhalb einer Gruppe geteilte Erwartungen, die definie-ren, wie sich Personen, die bestimmte Positionen innerhalb der Gruppe einnehmen, verhalten sollen.
Konformität
Konformität: Unter Konformität wird die Veränderung individueller Verhal-tensweisen, Überzeugungen, Einstellungen etc. infolge sozialer Beeinflus-sung durch eine numerische Majorität (Mehrheit) der Gruppenmitglieder verstanden. Die individuellen Positionen werden infolge des Einflusses an die Majoritätsposition angepasst.
Informationaler Einfluss
Informationaler Einfluss: Sozialer Einfluss, der darauf beruht, dass man die von der Majorität der Gruppenmitglieder vertretenen Überzeugungen, Einstellungen etc. als angemessene Interpretationen der Realität akzep-tiert.
Normativer Einfluss
Normativer Einfluss: Normativer Einfluss beruht darauf, dass man die Erwartungen anderer Gruppenmitglieder erfüllen und negative Sanktionen bei normabweichendem Verhalten vermeiden möchte.
Transaktives Gedächtnis
Transaktives Gedächtnis: Die Aufteilung einer Erinnerungsaufgabe in-nerhalb einer Gruppe, die es einzelnen Gruppenmitgliedern ermöglicht, vom bereichsspezifischen Wissen und der Expertise anderer Gruppenmit-glieder zu profitieren. Andere Gruppenmitglieder dienen damit als „exter-ner Gedächtnisspeicher“.
Gruppenpolarisation
Gruppenpolarisation: Die Tendenz von Gruppen im Anschluss an Grup-pendiskussionen Positionen zu vertreten, die extremer sind als der Durch-schnitt der ursprünglich von den Gruppenmitgliedern vertretenen Positio-nen.
Gruppendenken
Gruppendenken: Ein defizitärer Entscheidungsprozess in hoch-kohäsiven Gruppen, bei dem das Streben nach einer konsensual geteilten Entschei-dung derart im Vordergrund steht, dass relevante Fakten und mögliche Handlungsalternativen nicht berücksichtigt werden.
Soziale Erleichterung vs. soziale Hemmung
Soziale Erleichterung vs. soziale Hemmung: Individuelle Leistungsstei-gerung (-minderung) aufgrund der bloßen Anwesenheit anderer Personen bei der Bearbeitung einfacher (schwerer) oder hoch überlernter (unzu-reichend gelernter) Aufgaben infolge eines gesteigerten Erregungsni-veaus.
Soziales Dilemma
Soziales Dilemma: Klasse von Situationen, in denen sich zwei oder meh-rere Parteien zwischen eigenem Interesse und kollektivem Interesse ent-scheiden müssen. Individuelles und kollektives Wohlergehen sind dabei voneinander abhängig, so dass eine Entscheidung zugunsten des Eigen-interesses das kollektive Wohlergehen schmälert; eine Entscheidung zu-gunsten des kollektiven Interesses allerdings das eigene Wohlergehen beeinträchtigt. Diese Entscheidungssituation stellt ein Dilemma dar: Trifft jede der beteiligten Parteien eine Entscheidung zugunsten des Eigeninte-resses, stehen am Ende alle schlechter da als wenn sie sich wechselseitig verantwortlich oder kooperativ verhalten hätten.
Gruppenpotenzial
Gruppenpotenzial: Die Leistung, die aufgetreten wäre, wenn die Grup-penmitglieder unabhängig voneinander und nicht als Gruppe an der Auf-gabe gearbeitet hätten.
Führung
Führung: Ein Prozess der sozialen Einflussnahme, durch den ein oder mehrere Mitglieder einer Gruppe andere Gruppenmitglieder motivieren und befähigen, etwas zur Erreichung der Gruppenziele beizutragen.
Prototyp
Prototyp: Prototypen sind kontextspezifische, oftmals unscharfe (fuzzy) kognitive Repräsentationen der typischen/idealen Attribute (Überzeugun-gen, Einstellungen, Gefühle, Verhaltensweisen), die eine Gruppe charak-terisieren und sie gleichzeitig von einer oder mehreren anderen Gruppen abgrenzen.
Metakontrast-Prinzip
Metakontrast-Prinzip: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ansammlung sozialer Stimuli als Mitglieder einer Kategorie (= der Eigengruppe) wahr-genommenen werden, steigt in dem Maße, in dem die Unterschiede auf einer relevanten Vergleichsdimension innerhalb dieser Gruppe von Stimuli als geringer wahrgenommen werden als die Unterschiede dieser Stimuli zu anderen Stimuli (= den Mitgliedern der Fremdgruppe).
Stereotype
Stereotype: Die sozial geteilten Überzeugungen bezüglich der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., hinsichtlich derer die Mitglieder ei-ner Gruppe einander ähneln.
Vorurteil
Vorurteil: Die positive oder negative Bewertung einer sozialen Gruppe und ihrer Mitglieder aufgrund der ihr zugeschriebenen Merkmale, der mit der Gruppe assoziierten Affekte und verhaltensbezogener Informationen.
Soziale Diskriminierung
Soziale Diskriminierung: Die Ablehnung oder Benachteiligung von Per-sonen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit.
Stigma
Stigma: Unter einem Stigma wird ein negativ bewertetes Attribut verstan-den, durch welches der Träger von normativen Erwartungen abweicht und welches ihn in den Augen anderer derartig diskreditiert, dass er seinen Anspruch auf gesellschaftliche Gleichberechtigung verliert.
Legitimierender Mythos
Legitimierender Mythos: Innerhalb einer Gesellschaft weitgehend geteil-te Überzeugungssysteme, die dazu dienen, bestehende Status- und Machtunterschiede zwischen Gruppen zu rechtfertigen.
Soziale Repräsentationen
Soziale Repräsentationen: Sozial geteilte Meinungen und Vorstellungen über bestimmte Sachverhalte innerhalb einer Gesellschaft (Krankheiten, politische Systeme, wissenschaftliche Disziplinen etc.), die in sozialen Diskursen innerhalb und zwischen Gruppen konstruiert werden.
Relative Deprivation
Relative Deprivation: Die Wahrnehmung, weniger zu haben als einem zusteht, die mit einem Gefühl der Unzufriedenheit einhergeht. Eine wichti-ge Quelle relativer Deprivation ist der soziale Vergleich. Egoistische relati-ve Deprivation resultiert aus interpersonalen Vergleichen (eine Person nimmt wahr, dass sie - ungerechterweise - weniger besitzt als eine andere Person). Fraternale relative Deprivation resultiert hingegen aus intergruppalen Vergleichen (d.h. dem Vergleich der Eigengruppe mit einer re-levanten Fremdgruppe).
Soziale Bewegung
Soziale Bewegung: Eine große Anzahl von Personen, die sich selbst als Gruppe definieren und von anderen so definiert werden. Ziel sozialer Be-wegungen ist es, ein gemeinsames soziales oder politisches Problem zu lösen. Dabei setzen sie unterschiedliche Formen des politischen Protests ein.