Das Freiburger Management-Modell für NPO

Ausgewählte Fragestellungen zu den Schwerpunktthemen des Freiburger Management-Modells (FMM) für NPO im gleichnamigen Kurs an der Universität Freiburg.

Ausgewählte Fragestellungen zu den Schwerpunktthemen des Freiburger Management-Modells (FMM) für NPO im gleichnamigen Kurs an der Universität Freiburg.


Kartei Details

Karten 97
Lernende 17
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.01.2014 / 12.02.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/das_freiburger_managementmodell_fuer_npo
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/das_freiburger_managementmodell_fuer_npo/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Definition NPO

Als NPO werden jene produktiven sozialen Systeme bezeichnet, welche ergänzend zu Staat und marktgesteuerten erwerbswirtschaftlichen Unternehmungen speziefische Zwecke der Bedarfsdeckung, Förderung und/oder Interessenvertretung/Beeinflussung (Sachdominanz) für ihre Mitglieder (Selbsthilfe) oder Dritte wahrnehmen.

Welche (4) Arten von (N)PO gibt es?

- Staatliche NPO (Verkehr, Post, Schule, Bibliothek, etc.)

- Halbstaatliche NPO (Kammern D/A, Soz.versicherungen A)

- Private NPO (Wirtschaftliche-, Soziokulturelle-, Politische- od. Soziale NPO)

- Private PO (Industrie, Handel, Gewerbe, etc.)

Weshalb entstehen NPO? (mind. 3)

- Staatsversagen

- Marktversagen

- Vertrauenswürdige Alternative zu PO und staatlichen Organisationen

- Gemeinsame Zielverfolgung (Verbände)

- Originelles, nicht vorhandenes Angebot

- [...]

Durch welche (6) Veränderungen ergeben sich Herausforderungen für NPO?

- Sozial / demografisch (Überalterung, Individualisierung)

- Steigender Konkurrenzdruck bei Mitgliedern (steigende/r Konkurrenz, Wettbewerb)

- Verändertes Mitgliederverhalten (Leistungsorientiert, informiert)

- Ökologisch (Grenzen d. Wachstums)

- Technologisch (Digitalisierung, Informatisierung)

- Politisch (Liberalisierung)

Was bedingt vermehrte Management-Orientierung? (3) 

vermehrte Management-Orientierung heisst erfolgs- und qualitätsorientierte Führung d. NPO und bedingt:

- Marketing-Orientierung

- Zukunfts- und Zielorientierung

- Effektivitäts- und Effizienzorientierung

besondere Management-Situationen bei NPO im Vergleich zu Unternehmen? (mind. 4)

- Sachziel-Dominanz vs. Gewinn, Rendite --> Erfolgsmessung

- Vielfältige Austauschbeziehung mit vielen Zielgruppen --> komplexes Marketing

- Demokratische vs. hierarchische Entscheidung --> komplexere Entscheidung

- Freiwillige/Ehrenamtliche MA -->Spezifische Führungsprobleme

- Mitglieder --> Vielschichtige Mitgliederrollen

- Finanzierung durch Beiträge, Spenden, Sponsoren, etc. --> Komplexe Finanzierung

=> NPO-Management komplexer als Profit-Management

- (4) gemeinsame Eigenschaften/Probleme von Unternehmen und NPO?

- Welche Herausforderung ergibt sich für das Management?

- Zielgerichtete Systeme

- Produktive Systeme

- Soziale Systeme

- Offene, umfeldabhängige Systeme

=> Management: Effektive und effiziente Führung (Ziele setzen, planen, Prozesse initiiren, motivieren, kontrollieren, koordinieren)

Unterschied zw. Industrie- und DL-Betrieb im Input-/Output-Modell?

Input / Output im:

- Innenbereich (Industriebetrieb)

- Aussenbereich (DL-Betrieb)

Aufbaulogik des FMM? (3)

- System-Management

- Marketing-Management

- Ressourcen-Management

Was beinhaltet das System-Manangement? (2)

- Grundlagen

- Management-Aufgaben

Was beinhaltet das Marketing-Management? (4)

- Aufbau und Grundlagen

- Marketing-Philosophie / -Logik, Qualitätsphilosophie

- Marketing-Konzept

- Operative Marketing-Planung

Was beinhaltet das Ressourcen-Management? (8)

- Grundlagen

- HR

- Betriebsmittel & Kooperationen

Die 5 Management-Aufgaben / Verantwortungen

1. Willensbildung / -sicherung

2. Führung

3. Organisation

4. Steuerung

5. Innovation

Was beinhaltet die Willensbildung / -sicherung? (4)

- umfassende Problemlösungsverantwortung

- Entscheide initiieren oder selber fällen

- für Akzeptanz und Realisierung von Entscheiden sorgen

- Aufbau und Anwendung von Management-Systemen (Planung, Controlling, MA-Beurteilung, etc.)

Was beinhaltet das Episodenmodell? (3)

Was sagt es aus?

Eine Entscheidung ist das Ergebnis der sich überlappenden Aktivitätsfelder:

1. Sachproblemorientiertes Handeln

2. Machtorientiertes Handeln

3. Konsensorientiertes Handeln

Ein Entscheid soll demzufolge auch eine möglichst breite Akzeptanz bei den Beteiligten und Betroffenen geniessen.

Was beinhatet das sachproblemorientierte Handeln? (mind. 3)

Welches sind die zugehörigen Personen?

- Problemverständnis fördern

- Lösungen entwickeln

- Alternativen beurteilen

- Entscheide vorbereiten

=> Sachpromotoren (Wissenschaftler, Ingenieure, etc.)

Was beinhaltet machtorientiertes Handeln? (mind. 3)

Welches sind die zugehörigen Personen?

- Positionen verteidigen

- Interessen durchsetzen

- Einfluss nehmen

- Sanktionen androhen

=> Machtpromotoren ( Manager, etc.)

Was beinhaltet das konsenesorientierte Handeln? (mind. 3)

Welches sind die zugehörigen Personen?

- Widerstände abbauen

- Konflikte austragen

- Konsensfindung unterstützen

- Innovationsbereitschaft fördern

=> Sozialpromotoren (Pers. mit hoher Akzeptanz, Integrität)

Wie sieht der Problemlösungsprozess aus? (6)

Welcher Teil des Prozesses gehört zur Willensbildung, welcher zur Willenssicherung?

Wo in diesem Prozess braucht es die Sach-, Macht- und Sozialpromotoren?

1. Problem erkennen

2. Problemlösungsprozess initiieren

3. Lösungen erarbeiten/bewerten

4. Akzeptanz für Lösungen schaffen / Lösungsbeschluss

5. Beschlüsse umsetzen

6. Kontrolle

Wie sieht der Entscheidungsprozess aus? (4)

Welcher Teil des Prozesses gehört zur Willensbildung, welcher zur Willenssicherung?

Wo im Prozess braucht es die Sach-, Macht- und Sozialpromotoren?

1. Entscheidvorbereitung

2. Entscheidung

3. Ingangsetzung

4. Kontrolle

 

Was beinhaltet der kybernetische Regelkreis?

Wo in diesem Modell setzen mbo und mbe an?

- SOLL-Vorgaben durch übergeordneten Instanz

- Fortschritts- und Ergebniskontrolle aufgrund von Feedback-Informationen

- Einräumen/Abgrenzen von Handlungsspielräumen

- Anrufung der übergeordneten Instanz bei Ausnahmefällen

Was sind die Vorteile von mbo?

+ Ziele werden vereinbart nicht "vorgegeben"

+ Akzeptanz/Zufriedenheit wird gefördert durch Erfolgserlebnisse und Handlungsspielräume

+ optimale Nutzung des Humanpotentials durch Einbezug von Wissen des MA

Was sind die Vor- und Nachteile von mbe?

+ Entlastung der übergeordneten Instanz

+ Förderung zukunftsorientiertes Denken des MA (Denken, Planen, Handeln)

+ Akzeptanz/Zufriedenheit MA

+ Ausschöpfung des Humanpotenzials durch Einbezug von Wissen des MA

- Braucht Möglichkeit der Gestaltung (keine repetitiven Aufgaben)

- Braucht Vertrauen

- Braucht Fähigkeit des MA

- Zeitintensiv

Welche Arten der Kontrolle gibt es? (3)

- Selbstkontrolle / Fremdkontrolle

- quantitative / qualitative Kontrolle

- Prozess-/Verhaltens-/Ergebnis-Kontrolle

Was beinhaltet die Führung?

Welches ist das zentrale Problem der Führung?

 

Führung ist die

- Zielgerichtete

- Einflussnahme

- der übergeordneten auf die nachgeordnete Instanz

=> Motivation

 

Wie können Ziele vorgegeben werden? (2)

- autoritär

- partizipativ (siehe mbo/mbe)

Unterschied Führung / Managemnt?

- Führung = Menschenführung als Teilaufgabe des Mgmt

- Management = Gestaltung, Steuerung und Entwicklung d. Unternehmen/NPO insgesamt

Was beinhaltet die Organisation? (3)

1. Gestaltung d. Strukturen (Aufbau-Organisation)

- OE bilden, Aufg./Kompetenzen verteilen, Beziehungen schaffen

2. Gestaltung v. Prozessen (Ablauf-Organisation)

- Entscheidungsfindung (Mgmt), Ausführung (Leistungserstellung), Ressourcen-Beschaffung

3. Koordinieren

Welches sind die Bausteine der Organisationseinheiten? (6)

1. Aufgabengliederung

2. Delegation

3. Partizipation

4. Hierarchie- und Leitungsbeziehungen

5. Koordination

6. Formalisierung

Wie kann die Aufgabengliederung unterteilt werden? (3)

1. Gliederungskriterien

2. Dezentralisierung

3. Spezialisierung

Was sind mögliche Gliederungskriterien bei der Aufgabengliederung? (4)

- NPO-Aufgaben (DL, Marketing, Recht, Finanzen, etc.)

- Fachliche Einheiten für einzelne Mitgliedergruppen

- Regionale Kriterien für die Schaffung von Mitgliedergruppen od. Regionalstellen

- nach Funktion im Entscheidungsprozess (Vorbereitung, Entscheidung, Ingangsetzung, Kontrolle)

Auf welche Arten kann eine dezentrale Aufgabengliederung vorgenommen werden? (2)

Was wäre das Gegenteil?

- horizontale Dezentralisierung durch Ausgliederung selbstständiger Betriebe (GmbH, Institut)

- vertikale Dezentralisierung durch regionale Einheiten

- Zentralisierung = Rücknahme von Aufgaben aus den Dezentralen

Auf welche Arten kann eine spezialisierte Aufgabengliederung vorgenommen werden? (2)

- Professionalisierung (Schaffung einer Spezialisten-Stelle)

- Dequalifizierung (Reduktion einer Stelle auf weniger Tätigkeiten)

Was muss bei der Delegation berücksichtigt werden? (2)

- Kompetenzarten (Rechte, Befugnisse)

- Verantwortungsarten (Führungs-/Ausführungsverantwortung)

Welche Kompetenzarten gibt es? (5)

- Entscheidungskompetenz

- Antrags-/Entscheidungs-Vorbereitungskompetenz

- Mitsprache-/Beratungskompetenz

- Vertretungskompetenz

- Weisungskompetenz

Welche Kompetenzkonflikte können auftreten? (3)

- negativer (keiner ist zuständig)

- positiver (mehrere glauben sich zuständig)

- Kompetenz-Anmassung (durch Nicht-Zuständigen, weil Zuständiger nicht handelt)

Was bedeutet Partizipation?

Das Recht der "Teilhabe" der untergeordneten Instanz am Entscheidungsprozess der übergordneten Instanz

Welche Hierarchie-/Leitungs- Beziehungen unterscheidet man? (4)

- Linien-/Direktunterstellung (Kontroll-/Weisungsrecht)

- Stabsbeziehung

- Funktionales Weisungsrecht

- Matrix-Unterstellung (Alternativ zu funkt. W'recht)

Was misst die Führungs-/Kontrollspanne? (1)

Welches sind ihre Kriterien? (4)

Zahl der Direktunterstellten (inkl. Milizgremien und Profistellen)

Kriterien:

- keine optimale Vorgabe, ist jedoch zu minimieren

- heterogene/spezialisierte Aufgaben --> kleine Führungsspanne

- konsequentes mbo/mbe --> grössere Führungsspanne

- Milizgremien oft überfordert, wenn mehrere Profistellen unterstellt

Was bedeutet Koordination? (1)

Welche Koordinationsarten gibt es? (4)

Mechanismus für das gegenseitige Abstimmen/Zusammenwirken mehrerer Stellen

Koordinationsarten:

- Personalunion

- Partizipation

- Koordinations-Gremien

- Berichterstattung