BZ Fragenkatalog Wasserhaltung
Fragen aus BZ Fragenkatalog für Bauzeichner / Zeichner Fachrichtung Ingenieurbau Thema Wasserhaltung
Fragen aus BZ Fragenkatalog für Bauzeichner / Zeichner Fachrichtung Ingenieurbau Thema Wasserhaltung
Kartei Details
Karten | 51 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Physik |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 09.06.2013 / 03.12.2023 |
Weblink |
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Unter dem Begriff "Wasserhaltung" versteht man sämtliche Arbeiten, welche dazu dienen um Oberflächenwasser, Grundwasser und offenes Wasser von der Baugrube fernzuhalten.
Wasser steigt vom Grundwasserspiegel infolge Kapillarwirkung in den haarfeinen Poren des Bodens auf.
Gerade über dem Grundwasser werden alle Poren gefüllt.
Grössere Höhe über ok Grundwasserspiegel füllen sich nur noch einzelne Poren mit Wasser.
Sickerwasser stellt Verbindung zwischen Niederschlag- und Grundwasser her. (ergänzt den Grundwasserhaushalt) Wasser sickert infolge Schwerkraft.
Grundwasser bewegt sich frei im Untergrund und füllt alle Poren. Es wird durch die Schwerkraft beeinflusst. Schichten mit Grundwasser heissen: Grundwasserleiter.
Wenn sich das Grundwasser nicht bewegt: Grundwasserbecken |wenn es sich bewegt: Grundwasserstrom
Freies GW; Schwebendes GW; Artesisches GW; GW- Stockwerke
Ungespannt, nicht unter Überdruck, an Oberfläche ist Luft-/ Wasserdruck gleich gross.
Frei schwebendes Grundwasser, unter GW- Sohle folgt nochmals eine lufthaltige Zone
Gespanntes (artesisches) Grundwasser (steht unter Überdruck).
Die offene und die geschlossene Wasserhaltung.
Mehrere GW-Leiter sind durch undurchlässige Schichten voneinander getrennt.
Wenn keine undurchlässige Schicht vorhanden ist, wird der Boden der Baugrube mit einer Wasserundurchlässigen Schicht gebaut. Der Baugrubenabschluss erfolgt ebenfalls Wasserdicht.
Man senkt auf allen Seiten der Baugrube den Grundwasserspiegel ab! Vorteil: kein Wasserdichter Bauabschluss nötig.
Wasserhaltung wird bestimmt durch: Grundwasserstand, Bodeneigenschaften, Baugrube, Bauvorhaben
Das in der Baugrube sichtbar anfallende Wasser wird gefasst und fliesst in offenen Gräben oder Sickerröhren zum tiefsten Punkt in der Baugrube (natürliches Gefälle). (Möglichst Seitlich der Baugrube.)
Am tiefsten Punkt (wo sich alles Wasser sammelt) wird ein Pumpenschacht (Pumpensumpf) errichtet. Eine Pumpe befördert angefallenes Wasser in Vorfluter oder Kanalisation.
Gebraucht für kleine Baugruben mit wenig Wasser. | standfeste Böden mit wasserführenden Schichten (Felsiger Baugrund) | bindigen Böden (wenn keine Auftriebsgefahr besteht) | sandige / kiesige Böden (sofern anfallende Wassermenge/ Schleppkraft es erlauben)
Sickerleitung wird auch Drinage genannt.
Kriterien zur Auswahl der Pumpen: Wassermenge, Förderhöhe, Absenktiefe, Wasserverschmutzng, Wasserverschlammung, Pumpenantrieb, Wartung der Pumpen.
Grundwasserabsenkung durch Schwerkraft | Entwässerung mittels Erzeugung von Unterdruck (Vakuum) | Entwässerung durch das Elektroosmose- Verfahren
kompaktes Gehäuse | elektronisch Angetrieben | in Pumpensumpf auf Boden gestellt, oder aufgehängt | nicht empfindlich gegen Sand | für grosse Tiefen einsetzbar
Tauchpumpe; Zentrifugalpumpe; Membranpumpen
Zentrifugalpumpe mit horizontaler Welle: nicht selbstansaugend |hohen Wirkungsgrad | max. Förderhöhe 7m
Handpumpen | auch Schlamm förderbar | 1 Zylinder max Leistung 300l/min | geringe Förderhöhe | Wirkungsgrad = 0
Wenn der Wasserandrang so gross ist, das er nicht mehr abgeführt werden kann, muss man das Grundwasser absenken oder mit Beton/ Spundwänden eine wasserdichte Baugrube erstellen.
Wenn Grundwasserabsenkung möglich, muss Baugrube nicht mehr zwingend mit Spundänden gebaut werden. (Ebenfalls möglich: abböschung, Rühlwand, etc.)
Grundwasserspiegel wird im Bereich Baustelle mit einem/ mehreren Filterbrunnen soweit abgesenkt, das er tiefer ist als das ok der Baugrubensohle.
Bohrrohr ø 40-65cm in Baugrund getrieben | Filterrohr einsetzen ø 10-15cm | zwischen Filter-/ Bohrrohr Wird ein Kiesfilter eingebracht; anschliessend ziehen des Bohrrohres | in Filterrohr wird Saugrohr eingeführt; dieses ist mit Saugrohr verbunden | Abstand der Filterbrunnen 4-7m Wasser abgeführt in Vorfluter oder Kanalisation.
Wenn Filterbrunnen bis in die wasserundurchlässige Schicht reichen.
Wenn Filterbrunnen vor der Wasserundurchlässigen Schicht sind.
Wenn Grundwasserabsenkung gemacht wird, können benachbarte Gebäude sich senken da es andere Baugrundeigenschaften gibt. Zudem geht die Landwirtschaft (Bäume, Felder, etc.) schneller Kaputt.
Grösste Saughöhe theoretisch 10.33m (Praxis: 7.0-7.5m) | Wenn es nicht ausreicht, werden mehrere Staffeln von Brunnen angeordnet. (Saugstaffel)
In Böden wo zuwenig fliesskraft des Wassers vorhanden ist, muss man im Boden Unterdruck erzeugen um das Wasser anzuziehen. (Wasser Sickert unter Einfluss des Luftdrucks zum Brunnen)
Anwendung nur in Böden die nicht (fast nicht) Luftdurchlässig sind. Boden mit Folien abdecken (Gunit).
Wellpointverfahren (gebräuchlich) | abgesenkt wird mit vielen kleinen Filterbrunnen | Abstand Brunnen: 1.0-1.5m | ø 5cm | Tiefe 6-8m
Brunnen sind an einer gemeinsamen Saugleitung luftdicht angeschlossen. Saugleitung maximal für 200 Brunnen.
Bei grossen Absenktiefen (4.5-5.5m) wird Saugleitung um 1 Meter tiefer gelegt. Bei noch grösseren Absenktiefen (10-13m) wird ein zweistufiges System verwendet (ähnlich Saugstaffel).
Die Wellpoint- Filter werden in der Regel von Hand in einem Spülverfahren eingebracht. Durch Druckstrahl aus Spüldüse wird Boden gelöst & Ausgeschwemmt.