BWL
betriebliche Funktionslehre
betriebliche Funktionslehre
Kartei Details
Karten | 36 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.09.2014 / 20.09.2014 |
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Definition betr. Fkt-Lehre
beschreibt die einzelnen Aufgaben, die ein Unternehmen zum Zwecke der Erreichung siener Sach- und Formalziele zu erfüllen hat. Die Gesamtaufgabe des Unternehmen lässt sich über die Summe der Einzelaufgaben darstellen.
betriebliche Kernfunktionen (Leistungserstellung und -verwertung)
- Beschaffung
- Produktion (betriebliche Hauptfunktion)
- Absatz (Marketing/Vertrieb)
- Finanzwirtschaft (Investition und Finanzierung)
Rechnungswesen (Informations- und Dokumentationsfunktion)
- Externes Rewe (Fibu)
- Internes Rewe (KLR, Statistik, Planungsrechnung)
Unternehmensführung (Steuerungs- und Lenkungsfunktion)
- Planung und Controlling
- Personalwesen
- Organisation
- Revision (Kontrolle)
Betriebsmittel
Werkzeuge, Gebäude, Kfz, Anlagen, Maschinen und sonstige Geräte, die im Arbeitssystem direkt oder indirekt daran beteiligt sind, die Arbeitsaufgabe auszuführen
Werkstoff
Arbeitsmittel rein stofflicher Natur, das in Produktionsprozessen zu Halbfabrikaten oder Fertigerzeugnissen weiterverarbeitet wird. U.a. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.
optimales güterwirtschaftliches Gleichgewicht liegt vor, wenn
der betriebliche Leistungsprozess zusätzlich zur Erfüllung spezifischer Erfolgsgrößen (Formalziele wie Gewinn, Kosten, Rentabilität) führt.
Drei Gestaltungsschwerpunkte für optimales güterwirtschaftliches Gleichgewicht
- Bereitstelliung der Prod.faktoren nach Art, Güte und Menge mit dem Ziel die Bereitkstellungskosten zu minimieren (Beschaffung, Verteilung, Lagerung)
- Güterfertigung (Bereitstellung vermarktungsfähiger Güter) i.S. einer Minimalkostenkombination
- Einsatz vertriebsbezogener und absatzunterstützender Maßnahmen unter Beachtung der Produkt- und Marketingkosten (Budget) spwie der Umsatz- und Gewinnziele.
Grundphasen des betrieblichen Leistungsprozesses
- Kombination der Produktionsfaktoren -> Herstellung Halb-/Fertigerzeugnisse und DL
- Beschaffung (=Bereitstellung, Verteilung, Lagerung) der Prod.faktoren (Werkstoffe/Materialien) -> Auslösen von Zahlungsvorgängen
- Absatz (= marktliche Verwertung) der erstellten Güter -> Auslösen von Zahlungsvorgängen
- Querschnittsfkt. Logistik
Produktion
ist die zielgerichtete Kombination von Produktionsfaktoren mittels geeigneter Verfahren zum Zwecke der Erstellung von Sach- und/oder DL
betrieblicher Prozess der Leistungserstellung (= Produktion)
stellt einen Transformationsprozess dar, der mittels geeigneter Produktionsfaktoren (Input) Güter (Output) erzeugt.
Produktion findet statt in....
- Industriebetrieben (Herstellung von Erzeugnissen in Fertigungsbetrieben)
- Gewinnungsbetrieben (Gewinnung von Rohstoffen)
- Veredelungsbetrieben (Bearbeitung von Rohstoffen und Fabrikaten)
- DL-Betrieben (Ausführung von Dienstleistungen)
Produktionsbetriebe werden geteilt in...
- Dienstleistungsbetriebe
- Sachleistungsbetriebe
-> Urproduktionsbetriebe
-> Weiterverarbeitungsbetriebe
Input (betriebliche Produktionsfaktoren)
Produktionsfaktorsystem nach Gutenberg bestehend aus Elementarfaktoren Werkstoffe, Betriebsmittel, Arbeit und dispositiver Faktor; ergänzt um Information, Recht, Dienstleistungen, etc.
Fertigungsprozess (Prozess der Wertschöpfung) und Produktiveinheit
Wertsteigerung der Produktionsfaktoren durch Kombination und Be- und Verarbeitung mittels geeigneter Technologien. Innenstruktur des Produktionssystems wird durch Produktiveinheiten (= Arbeitssysteme) bestimmt.
Die Produktiveinheit ist die zeitlich-räumliche EInheit bestimmter Personen, Maschinen oder sonstiger Produktionsanlagen, die bestimmte Arbeitsgänge durchführt und damit zur Leistungserfüllung beiträgt.
Output (Produkte)
Einteilung des Outputs in materielle und immaterielle Produkte sowie Mischformen.
"Arbeitsaufgabe" nach REFA
Mit der Arbeitsaufgabe bekommt der Mensch die Aufforderung, eine Tätigkeit auszuüben, die der Zielerreichung dient. Sie beschreibt den Zweck des Arbeitssystems.
Beispiele: Lieferschein schreiben, PKW waschen, Motorflansch anschrauben.
Die Arbeitsaufgabe wird meistens durch die Tätigkeit und eines Gegenstandes beschrieben. Umgangssprachlich spricht man hier auch von „Aufgabe“.
"Arbeitsablauf" nach REFA
Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Betriebsmittel bzw. Arbeitsmittel und der Eingabe stellt den Arbeitsablauf dar. Der Arbeitsablauf sind die Tätigkeiten zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe.
Der Arbeitsablauf wird auch als Prozess- oder Zeitverhalten des Systems bezeichnet.
"Mensch und Betriebsmittel" nach REFA
Mensch und Betriebsmittel bzw. Arbeitsmittel sind die Kapazitäten des Arbeitssystems, die gemäß der Arbeitsaufgabe die Eingabe in die Ausgabe verändern.
"Eingabe" nach REFA
Zur Eingabe in ein Arbeitssystem gelten alle benötigten Ressourcen. Darunter werden Menschen, Informationen, Energie und Arbeitsgegenstände verstanden. Sie werden im Sinne der Arbeitsaufgabe in ihrer Form, ihrer Lage oder ihrem Zustand verändert oder verwendet.
Beispiel: Bauteile, Befestigungsmaterial, Arbeitspapiere, Werkzeugkasten
"Ausgabe" nach REFA
Aus einem Arbeitssystem kommen Arbeitsgegenstände, sowie Informationen, die im Sinne der Arbeitsaufgabe verwendet oder verändert wurden.
Beispiele: Eingelagerte Bauteile, kontrollierte Lieferscheine, gestapelte Gitterboxen, eingegebene Information, transportierte Gegenstände
Definition „Arbeit” nach REFA
Arbeit im Sinne des Arbeitsstudiums ist die Erfüllung der Aufgabe eines Arbeitssystems durch das Zusammenwirken von Mensch und Betriebsmittel mit dem Arbeitsgegenstand.
Einteilung "Umwelteinflüsse" nach REFA mit Bsp
Die physikalischen Umwelteinflüsse werden häufig auch Umgebungseinflüsse genannt. Hierher gehören zum Beispiel Klima und Licht, aber auch Einflüsse von den Betriebsmitteln des Systems, (z.B. Lärm aus dem Buchungsautomat).
Beispiele für organisatorische Einflüsse sind die Pausenregelung oder die Materialbereitstellung. Beispiel für soziale Einflüsse sind der Entlohnungsgrundsatz (z.B. Zeitlohn, Akkordlohn), das Betriebsklima usw.
Wie wird die Größe des Arbeitssystems bestimmt?
...können verschiedene Größen haben. Das kleinste ist die einzelne Stelle. Größere sind u.a. Gruppen oder Abteilungen. Die Größe wird durch die zu erfüllende Arbeitsaufgabe bestimmt.
grundlegende EIgenschaften produktionswirtschaftlicher Systeme
- Kapazität
- Flexibilität
- Stabilität
- Zuverlässigkeit
Was beschreibt Kapazität?
das qualitative und quantitative Leistungsvermögen einer Produktiveinheit/Produktionssystems in einem Zeitabschnitt bezogen auf das Leistungsvermögen von Mensch und Betriebsmittel
Beschäftigungsgrad (Kapazitätsauslastungsgrad)
ist die Ausnutzung des Leistungsvermögens
= (Genutzte Leistung : Maximal mögliche Leistung) x 100
quantitative Kapazität K
= C x I x D
Kapazitanz/Kapazitätsquerschnitt C x Produktionsgeschwindigkeit I x Produktionsdauer D
stellt mengenmäßiges Leistungsvermögen in einer bestimmten Periode dar. Menge pro Zeit.
Kapazitanz/Kapazitätsquerschnitt C
- Anzahl und Art der Produktionsfaktoren, die für die Erfüllung einer Arbeitsaufgabe in einem Betrieb/ einer Produktionsreihe jeweils parallel eingesetzt werden können.
- Datum für Kapazitätsmessungen; bringt die Produktmenge zum Ausdruck, die an ihm in der Zeiteinheit mit der (maximalen) Intensität It ausgebracht werden kann.
- um wie viele EH bei einer Veränderung der Leistungsgeschwindigkeit um 1 EH gesteigert/gesenkt wird
- da er die Anzahl der Arbeitsplätze ausdrückt, kann er auch als Beschäftigungsmöglichkeit interpretiert werden
Produktionsgeschwindigkeit I
- die in einer Zeiteinheit durchschnittlich gefertigte Ausbringungsmenge.
- Die Produktion unterschiedlicher Ausbringungsmengen bei gleicher Arbeitszeit durch Änderung der Produktionsgeschwindigkeit heißt intensitätsmässige Anpassung (Erich Gutenberg)
- Die Produktionsgeschwindigkeit wirkt als Kosteneinflussgrösse auf die Höhe der beschäftigungsvariablen Kosten ein
kapazitätsmindernde Verlustzeiten
- betriebsmittelbedingt, zB Zeiten für Reparaturen, Wartung, Ausfälle von Maschinen
- personalbedingt, zB Krankheit, Urlaub
- sonstige wie Betriebsausflug, -ferien, -versammlung, Streiks,...
Unterscheidung der quantitativen Kapazitäten
- Minimal -> notwendig, erforderlich
- Optimal -> Stückkosten weisen Minimum auf
- Maximal -> technisch höchstmögliche Ausbringungsmenge
qualitative Kapazität
- bestimmt die Art, Güte und Größe des Leistungsvermögens von Betriebsmitteln, welche sich u.a. aus der Vielseitigkeit einer Maschine ergibt -> Variation der Erzeugnisse und Wechselpotential erhöhen auch die Elastizität des Gesamtbetriebes
- umfasst auch das Leistungsangebot des Menschen -> erfordert optimalen EInsatz zur Vermeidung von Unter-/Überforderung
Flexibilität
beschreibt die Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit (Geschwindigkeit) eines Produktionssystems an wechselnde Produktionsaufgaben/Nachfrage, i.A. bezogen auf Betriebsmittel und Personal. Quantitativ/Qualitativ
Flexibilitätsarten
- Produktflexibilität -> an sich ändernde Marktbedürfnisse (bzgl. Arbeitsmarkt, Produktentwicklung)
- Leistungsflexibilität -> Änderung Kapazitätspotential ohne Gefährdung unternehmerischer Ziele
- Versorgungsflexibilität -> Änderung der Produktionsfaktoren (zB bzgl Beschaffungsmarkt)
-> Flexibilitätsbedarf allgemein faktorbedingt oder marktbedingt möglich!
Flexibilitätspotential durch
- Qualifikationsbreite des Personals
- Einsatzbreite der Maschinen, Fertigungsanlagen, Verfahren
- Veränderbarkeit der Einsatzzeit der Betriebsmittel und des Personals
- Veränderbarkeit der Leistungen der Betriebsmittel und des Personals