BW-A Sb2 Emergency

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Flo Hu

Flo Hu

Kartei Details

Karten 88
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 23.07.2014 / 24.07.2014
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Reaktionen auf PISA

PISA-Schock: Bildungspolitik wieder im öffentlichen Fokus

Angst: Schlechte Bildungsergebnisse könnten in Abschwung münden

Verändertes Bildungskapital: Humankapital

Reformpädagogik nach Fend

Selbsttätigkeit

Leben in freier Natur

bewusste Ernährung#

sittliche Erziehung

Sport

erziehender Unterricht

Öffnung der Schule nach außen, Verbindung Schüler-Interesse mit Unterricht

Erziehung zur Verantwortung

Praktische Arbeit, Spiel, künstlerische Tätigkeit

Schule als Mehrebenensystem nach van Ackeren/Klemm 2011

Inputs: Qualifikation von Lehrern und Schülern, finanzielle Ressourcen, Bildungsziele

Prozess: Schulebene (Kultur, Management, Personalentwicklung) und Unterrichtsebene (Qualität des Lehrens und Lernens)

Kontext: Sozioökonomischer Status der Schüler, Ansehen der Lehrer, gesellschaftliche Bedeutung von Bildungsthemen

Outputs (Leistung, Haltung, Abschlüsse) und Outcome (beruflicher Erfolg, soziale Teilhabe)

Vermarktlichung des Bildungssystems nach Fend

Bildung als unschätzbares Gut, aber Schwachstellen im bestehenden Ordnungssystems

Realschulen und Gymnasien im direkten Wettbewerb

Mehr Anreize für unternehmerische Initiativen

Bildung als Dienstleistung, Überprüfung durch externe Evaluation

 

Sozialisten zur Schulautonomie

zentral reguliertes Schulsystem als Basis der Gleichheit

Privatisierung und Deregulierung fördern Ungleichheit

Kapitalisten zur Schulautonomie

(Privat-)Schulen mit hoher Autonomie

Bessere Bildungsleistungen, stärkerer Fokus auf Exzellenz, etc. (Chubb and Moe 1998)

PISA Ablauf

Ansatz: 15jährige Schüler aus 67 Staaten, eine Millionen Teilnehmer

Durchführung: Unterteilung nationaler Schulsysteme nach zentralen Merkmalen

Bereiche: Lesen, Mathe, Naturwissenschaften, fächerübergreifende Kompetenzen

Betrachtung des Kontextes wichtig, Herkunft, Schulklima etc.

Bildungs-Governance durch IOs

Drei Dimensionen:

  1. Koordination: Treffen, Konferenzen etc zum Erfahrungsaustausch
  2. Meinungsbildung: Diffusion von Normen, Werten und Strategien
  3. Standard Settings: Gemeinsame Standards, Leistungsvergleiche (PISA)

Die "Neue Staatsräson" nach Martens, Wolf 2006

Verlagerung der Bildungspolitik auf internationale Organisationen

Umgehung nationaler, bildungspolitischer Institutionen, übt Druck aus

Regierung hebelt innenpolitische Reformblockade aus (PISA, Bologna,...)

Aber: Führt zu Kontrollverlust des Staates in Bildungspolitik, Supranationale Eigendynamik

John Dewey, Bildung und Demokratie

Bildung Prozess der geistigen Menschwerdung

Wissen sozial spiegeln und diskutieren, Hersellung einer community von Meinungen

Gegen deutsche pädagogische Tradition und dessen staatsgläubige, autoritäre Philosophie

Fachkompetenzen mit Selbst-/Sozialkompetenzen erweitern

Spuren im deutschen System: Stärkerer Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung

Nietzsche Hegel Kant usw. für staatsgläubige und autoritäre Philosophie

Wertewandel Mitte des 20. Jahrhunderts

1950er und 1960er Jahre: Wohlstandszuwachs, Wirtschaftswunder, Bildungsexpansion

1970er: Wertewandel vom materialistischen zu postmaterialistischen Werten (z.B. Selbstverwirklichung)

Wandel von Gehorsam/Disziplin zu Selbstentfaltung und Postmaterialismus

Werte werden in der formativen Periode geprägt, frühzeitig gebildet und langfristig geprägt

Schulische Werterziehung nach Hackl 2009
 

  1. Unterricht: Wertereflexion, Werteerklärung, reflektiertes Wertebewusstsein
  2. Lehrperson, Repräsentanz von Werten: Vermittler, Wertekonsens der Schule
  3. Schulkultur: Erlebnisraum, Handlungsraum, Entwicklungsraum

Produktiver Umgang mit Heterogenität nach Predinger 2003

Didaktische Ebene: Binnendifferenzierung, Selbstreguliertes Lernen, Strukturierung des Unterrichts hinsichtlich Raum, Zeit, Material, Regeln

Schulorganisatorische Ebene: Jahrgangmischung, Integration, Inklusion, Förderangebote

Kritik am Umgang mit Heterogenität nach Tillmann 2007

Ignorieren der Leistungsunterschiede, Anpassung der Schüler an Unterricht

"Vom ersten Schultag an greifen in unserem Schulsystem institutionelle Maßnahmen, die auf die Sicherung einer Fiktiven Homogenität ausgerichtet sind. Die meisten dieser Maßnahmen funktionieren als Anschluss der jeweils Leistungsschwächeren"

Vier Aspekte der Heterogenität

  1. Relativität
  2. Partialität
  3. Konstruiertheit
  4. Wertneutralität

Kritik am deutschen Bildungswesen nach Lenhardt 2002

Deutsche Bildungswesen im Teufelskreis

Selektion erzeugt das problem, das sie lösen soll, indem schwächeren Schülern die Bildungsmöglichkeiten entzogen wird. Daraus folgt zusätzliche Selektion

Definition von sozialer Ungleichheit nach Hradil 2001

Chancengleichheit besteht, wenn allen unabhängig von leistungsfremden Merkmalen die gleiche Chance zur Leistungsentfaltung eingeräumt wird

Altes und neues Modell der Schulführung nach Fend 2008

Personalführung: von behördlich zugewiesen zu selbstbestimmt

Programmgestaltung: von verpflichtenden lehrplänen zu Schulcurriculum

Akteurverantwortung: vom Lehrer als Einzelkämpfer zur Teamarbeit

Qualitätssicherung: von Dienstaufsicht zu externer und interner Evaluation

Dimensionen der Schulautonomie nach Rurüp 2007

Primäre Handlungsvollzüge (Leistungserstellung): Lern- und Unterrichtsorganisation

Sekundäre Handlungsvollzüge (Management): Finanz-, Ausstattungs- und Personalorganisation

Mögliche Konsequenzen der Dezentralisierung

Verdopplung der Institutionen

Soziale, finanzielle Ungleichheit

Einfluss lokaler Interessengruppen

Fehlende Management-Kompetenz auf lokaler Ebene

Formen der Dezentralisierung nach Rurüp 2007

Dezentralisierung: Verantwortung an untere Ebenen abgegeben

Deregulierung: Gestaltungsfreiheit, Entscheidungen unabhängig von zentralen Vorgaben

Delegation: Entscheidungen sind an andere Entscheider gebunden, Umsetzungsverantwortung

Dezentralisierung in der Bildungspolitik nach Mons 2004

Übertragung der Verantwortlichkeiten bei Planung, Management, Finanzierung und Ressourcenallokation von Regierungsebene auf subnationale/lokale Ebene

Erziehung nach Maria Montessori

Kind und Individualität im Mittelpunkt

Freies, eigenständiges Lernen ohne Kritik, Belohnung, Bestrafung

Eigenmotivation aus der natürlichen Freude des Kindes heraus

"Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren"

Soziales Kapital nach Bourdieu

Position im sozialen Raum abhängig vom Kapitalvolumen, bestehend aus

  1. Ökonomisches Kapital (Einkommen)
  2. Kulturelles Kapital (Bildung)
  3. Soziales Kapital (Beziehung)
  4. Symbolisches Kapital (Anerkennung)

Sozialisation nach Pierre Bourdieu

Schichtenspezifisch, Einfluss der sozialen Umwelt auf unser Denken

Handeln ist Ergebnis sozialer Inkorporierung

Klassenbewusstsein, Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit

Geschmack von Gesellschaft geprägt

Handeln als Ausdruck inkorporierten Kapitals

Schulen nach Lawrence Kohlberg

Moralische Urteile entwicklen sich durch kommunikative Interaktion mit anderen Menschen

Just-Community Schools, Schule als demokratische Gemeinschaft

Regeln und Sanktionen von Schüler selbst konstruieren lassen

Rollenübernahme und Soziales Verstehen, Verantwortung und Demokratie werden geübt

Institutionen: Gemeinschaftsversammlung (alle), Vermittlungsausschuss (SV, Lehrer, Schulleitung) und Fächerspezifische Dilemma-Diskussion

Sozialisation nach Émile Durkheim (1858-1917)

Erziehung gesellschaftliche Tatsache und nicht individuelle Angelegenheit, planmäßige Sozialisation

Zweites, soziales Sein im Kind schaffen

Aufgabe von Schule: Erziehung zur und mit DIsziplin, Einübung in die Regeln der Schule

Notwendige Bildung des Lehrers als Repräsentant des Systems: Studium der Geschichte und Gesellschaft

verneint Antagonismus zwischen Individuum und Gesellschaft

Schule als People Processing Organisations, Hurrelmann 2001

Arbeit an Person ihrer Klientel durch Kontakte zwischen Pädagogen und Klienten

Kontakte durch Bildungseinrichtung kanalisiert (Fend 1980)

Asymmetrie: Lehrer abgesichert, Klienten abhängig

Sozialisationsinstanz Schule

Erste Konfrontation mit Leistungs- und Wettbewerbsanforderung unserer Gesellschaft

Kinder lernen, wie man in einer Gruppe sozialen Status erwirbt und verteidigt

Chancengleichheit als leitidee, jedoch Selektionsfunktion der Schule

Sozialisationsinstanz Kindergarten

Stärkung des Kindergartens als vollwertige Sozialisationsinstanz

Ausbau der Ganztagesplätze

Wichtige Roller der Kindergärten bei sozialer Integration

Sozialisation nach Hurrelmann 2002

Pozess der dynamischen und produktiben Verarbeitung der inneren und äußeren Realität

Sozialisation nach Giddens 1999

Prozess vom hilflosen Kleinkind zu Fertigkeiten besitzenden, reflektierenden Person

Einübung kultureller Techniken, in die sie hineingeboren würde

Sozialisation nach Geulen/Hurrelmann 1980

Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich sozialen und materiellen Umwelt

Wie entwickelt sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt

Legitimations- und Integrationsfunktion

Integration in Gesellschaft und Staat

Legitimierung von Gesellschafts- und Herrschaftsformen

Rechte und Pflichten von Bürger und Staat

Schule als lernort für demokratisches Handeln und kritische Reflektion politischer Ereignisse

Realisation des meritokratische Allokationssystem, Sicherung der Herrschaftsverhältnisse

Selektions-/Allokaltionsfunktion

Reproduktion/Innovation/Erneuerung der Sozialstruktur

Differenziertes System aus Privilegien und Prestige

Erwerb von gesellschaftlichen Positionen durch Qualifikation, Grundlage für arbeitsteilig organisierte Gesellschaft

Schule als Vorbereitung auf vertikal strukturierte, gesellschaftliche Struktur

=Rationale Zuteilung sozialer Schichten durch Bildungsabschlüsse

Allokation = Einfluss des Bildungssystems auf soziale Schichtung

Qualifikationsfunktion

Erwerb von Fertigkeiten, Kenntnissen, Wissen

Vermittlung von funktional-instrumentellen (Lesen, Schreiben, rechnen) und extrafunktionalen Fertigkeiten (Disziplin, Ordnung)

Enkulturationsfunktion

Vermittlung von kulturellen Symbolsystemen (Sprache, Schrift,...) mittels Sozialisation

Wertevorstellung und Normen

Gesellschaftliches Fortbestehen hängt von Reproduktion der Kultur ab

Innovationsfunktion: Bildung lehrt Wissen aus Wissenschaftssystem

Funktionen der Schule nach Fend 2009

Enkulturationsfunktion

Qualifikationsfunktion

Selektions- und Allokaltionsfunktion

Legitimations- und Integrationsfunktion

 

Doppelfunktion Schule (Hurrelmann 2002)

Formung der sozialen Persönlichkeit

Schaffung des Systems in Ökonomie, Politik, Sozialwesen und Kultur

Regionalisierungsziele

Wechselspiel sozialräumlicher Schulkontext und schulinterne Praxis

Stärkerer, regionaler Einfluss, wirkt gegen desintegratives, staatliches Schulsystem

Kompensation herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligung (Emmerich 2011)