BW-A Sb2 Emergency
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BW-A Sb2 Emergency
Fichier Détails
Cartes-fiches | 88 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 23.07.2014 / 24.07.2014 |
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Intégrer |
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Schulinspektion
Instrument der Qualitätssicherung
Externe Evaluation zur Qualitätssteigerung
unabhängig und objektiv
Kumulierte und anonymisierte Daten dienen dem Steuerungswissen
Lernstandserhebung
Basis Arbeitsergebnisse einzelschulischer Organisationen
Zeitgleiche, nationale Vergleiche der KMK-Bildungsstandards
Dient der internen Evaluation der Schule
Output-Steuerung
New Public Management
Schule als Betrieb der Produktion von Schulleistungen
Freie Verfügung über Budget, Staat überprüft Erfüllung vereinbarter Leistungen
Staat geht auf Distanz, errichtet Handlungsrahmen in denen Schulen rekontextualisiert werden
Fokusauf Rechenschaft, Output als erfassbarer Ertrag des Schulsystems
Einflussfaktoren bei der Lehrplangestaltung
Pläne nur Absichtserklärung, entfalten ihre Wirkung durch Rekontextualisierung
Weg über Lehrbücher, gesteuert durch Bildungsstandards und Zentralabitur
Steuerung durch Lehrpläne
Lehrpläne repräsentieren Ideal des gebildeten Menschen, Funktion von Schule spiegelt sich darin wieder
Drei Typen:
- Inhaltsorientiert: konkrete Ausführung für alle Schulstunden pro Jahr
- Lernzielorientiert: Keine Vorgabe, Lernziel nach Schuljahr muss erreicht werden
- Kompetenzorientiert: Kompetenz zu bestimmten Zeitpunkt, Baut auf Modellen auf
Personalsteuerung im Schulsystem
Input-Steuerung, wenig Handlungsspielraum
Standardisierung der Lehrer-Qualifikation, Einstellung und Entlohnung
Ministerium regelt Rechte für Schulleitung, Lehrer, Eltern, Schüler
Mitwirkung von Organen auf Schulebene: Schul-Lehrerkonferenzen, Elternbeiräten, SV
Formen der Input-Steuerung
Personalsteuerung
Lehrplansteuerung
Neubestimmung des Bildungsbegriffes nach Wolfgang Klafki (geb. 1927)
Zeitgemäße Neubestimmung, Bildung als zentrale Kategorie für pädagogisches Handeln
drei Grundfähigkeiten:
- Selbstbestimmung (z.B. Mündigkeit nach Kant, Tradition der Aufklärung)
- Mitbestimmung (Verbesserung des gesellschaftlichen Ganzen)
- Solidarität (Verantwortung für schwächere übernehmen, die nicht unter 1 fallen)
Gesamt: Bildung für alle, Medium des Allgemeinen, Bildung in dem was alle angeht
Kritik am Bildungsbegriff nach Max Horkheimer, Frankfurter Schule
Pädagogik keine Geisteswissenschaft, sondern moderne, empirische Sozialwissenschaft
Verzicht auf Bildungsbegriff, Instrument sozialer Distinktion
Begriff der Sozialisation, Berücksichtigung aller gesellschaftlichen Bedingungen der Gegenwart
Bildung nicht Veredelung der eigenen Person, sondern Mittel zur Verbesserung der Gesellschaft
Erweiterung des Bildungsbegriffes auf gesellschaftliche Ganze
Neuhumanismus, Humboldt (1767-1835)
Bildung als höchste Entfaltung menschlicher Kräfte
Veredelung der eigenen Person
Realisierung von Bildung nur gesellschatflich möglich
Erweiterung der Weltansicht zur Veränderung des eigenen Verhältnisses zur Welt
Erlernen alter Sprachen für Zugang zur Kultur der Antike
Stadien der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg
Stufenmodell, nicht von allen Menschen erreicht
- Stadium I: vorkonventionelles Wissen
- Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam
- Stufe 2: naiver instrumenteller Hedonismus
- Stadium II: Konventionelles Niveau
- Stufe 3: Ideal des Guten Kindes
- Stufe 4: Law and Order
- Stadium III: postkonventionelles Stadium
- Stufe 5: Anerkennung demokratische Gesetzgebung
- Stufe 6: Orientierung am Gewissen
Erziehungsbegriff nach Friedrich W. Kron (geb. 1933)
Wie Brezinka, Erziehung als Sozialmachung durch Einwirkung
Aber: Kritik an Asymmetrie, Educand sei nicht willenlos und habe auch Intentionen
Entscheidungsfreiheit des Educanden als Unterschied zu Brezinka
Soziales Handeln als Rollenhandeln, symbolischer Interaktionismus
Erziehungsbegriff nach Wolfgang Brezinka (geb. 1928)
Erziehung Form des sozialen Handelns (zweckgerichtet, normiert)
Erzieher und Educand asymmetrisches und hierarchisches Verhältnis, Reine Subjekt-Objekt-Relation
Psychische Disposition: Erzieher lehrt bestimmte Fertigkeiten, die Educand erwirbt und beibehält
rein deskriptiv (beschreibend), nicht normativ (wertend)
Entwicklungsstufen des Kindes nach Piaget
bis 2 Jahre: Sensomotorisch, Koordinieren, Entdecken, Antizipieren
bis 7 Jahre: präoperationale Phase, benutzt Vorstellungen in seinem Denken, keine Invarianz
5-7 Jahre: Klassenbildung, Komplementarität von Rollen (Geschlechterrolle)
bis 12: konkrete Operationen, Schuleintritt, Einstieg in Invarianz, einfache Schlussfolgerungen
ab 12: formale Operationen, Denken des Kindes geht über vorgegebenes hinaus
Jean Piaget (1896-1980)
Kognitve, irreversible Entwicklung des Kindes
Denkvermögen entwickelt sich aus Umgang mit der Welt durch Akkomodation und Assimilation
Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827)
Schulgedanke ähnelt mütterlicher Erziehung (sittliche Erziehung)
Allgemeine Menschbildung ("Erst bist du Kind, Mensch, hernach Lehrling deines Berufs")
Pestalozzis Vermächtnis: Institutionalisierung der Lehrerausbildung, aus Armeekasse bezahlt
Philanthropische Erziehung
Berücksichtigung von Alter und Individualität des Kindes
Unterricht anschaulich und spielerisch
Lehre zum selbstständigen Denken, tolerant, patriotisch
Verbot der Körperstrafe
Prinzip der Gleichheit
KRITIK: Mensch schrumpft zu homo oeconomicus
Schule nach Vorbild der Philanthropie 1750
Ziel: Religiös aufgeklärter Mensch, weltoffen ohne Aufsicht der Kirche
Schule als Stätte der Freude und Frohsinn
utilitaristische Erziehung: Brauchbarkeit für Leben
Erziehungsbegriff nach Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
Mensch gut, Institution böse
Mensch nach eigener Natur erziehen, lebenslanges lernen
Kind als Wesen, das Erfahrung und Reife bereits in sich trägt
soll über Gestaltung der Umwelt erzogen werden, erfahrungsorientiert
"Spielpädagogik"
Zwei Erziehungsformen nach Kant
- Privaterziehung: Wartung und Disziplinierung
- Öffentliche Erziehung: Vereint Unterweisung und Bildung
Kants vier Stufen des Erziehungsprozesses
- Disziplinierung: Vorbedingung, tierische Natur vs. menschliche Anlagen
- Kultivierung: Geschicklichkeit, Kenntnisse um irgendwelche Zwecke zu erreichen
- Zivilisierung: soziale Kompetenzen
- Moralisierung: Zwecke sind moralischen Kriterien unterworfen
Erziehungsbegriff der Aufklärung nach Immanuel Kant (1724-1804)
"Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung (durch andere Menschen), er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht"
Erziehung liegt in der Hand des (anderen) Menschens, kommt roh zur Welt
Kein Buchwissen, Erziehung für wirkliches Leben, Schulpflicht, Autonomie gegenüber der Kirche
Kraft der menschlichen Vernunft größer als Anleitung und Tradition
Erziehung nach John Locke (1632-1704)
Menschlicher Geist als tabula rasa
von außen mit Inhalten füllen
alle Stände gleich erziehen
Bildungskatastrophe nach Picht
Neues bürgerrechtliches Verständnis von Bildung
Ungleichheit der Bildungschancen muss abgebaut werden
Ausbau der Hochschulen
Empfehlung der Einführung des integrierten Gesamtschulsystems 1969
Kultusministerkonferenz
Aufgabe: Gemeinsame Meinungsbildung bei Angelegenheiten von überregionaler Bedeutung
Vergleichbarkeit, Sicherung Qualitätsstandards, Kooperation mit Kultur, Wissenschaft, Bildung
Prinzip: Freiwilligkeit, Einstimmigkeit
Beschlüsse nicht bindend, müssen per Gesetz verabschiedet werden
Reformpädagogik
Öffnung der Schule nach außen
Unterricht nach Interessen der Schüler, gegen Formalisierung
Pädagogik geht vom Kinde aus, steht im Mittelpunkt
humaner pädagogischer Umgang mit Kindern, unformbar, Erziehung ist Gehirnwäsche
Vertreter: Maria Montessori, Berthold Ott, Ellen Key
Aufklärung und Anfänge der Pädagogik im 18. und 19. Jh.
Beginn eigenständiger Pädagogik (Rousseau, Pestalozzi, Diesterweg)
Bürgertum als führende Kraft, strebt nach vernunftorientierter Selbstbestimmung
Methodisierung des Wissens, Institutionalisierung des freien Denkens = Entstehung des modernen Bildungswesens
Analyseperspektive nach Fend 2006
- Kulturelles Wissen: Verwaltung von Wissen einer Kultur
- Individuelle Akteure: Soziale Ordnung durch Individuen geprägt
- Prozesse der Vergesellschaftung und Insitutionsbildung: Bildungssystem als soziale Ordnung, ihre Entstehung führt auf den Vergesellschaftungsprozess zurück
- Operative Erfindungen im Bildungswesen: Erfindungen, die Bildungssystem als soziale Ordnung erst möglich machen
Historischer Institutionalismus für Bildungspolitik nach Fend 2006
Gegenwart ohne Blick auf Vergangenheit nicht zu verstehen
Die historische Rekonstruktion des modernen Bildungswesens führt uns in die Gegenwart. Der Blick zurück sollte sichtbar machen, dass diese Gegenwart ohne die historische und auch vergleichende Perspektive in ihren Besonderheiten über weite Strecken unverstanden bleibt.
Historischer Institutionalismus für Bildungspolitik nach Olsen 2007
Institutionen unzerstörbare Versinnbildlichung der historischen Erfahrung
"Stark eingebettete Institutionen spiegeln die historische Erfahrung einer Gemeinschaft wider; diese sind langfristig verwurzelt und können selten vollkommen entwurzelt werden"
Historischer Institutionalismus für Bildungspolitik nach Vaira 2004
Globale Tendenzen werden national übersetzt
"Globale Tendenzen werden vor dem Hintergrund nationaler Kulturen, Politiken, Anforderungen, Praktiken und institutioneller Strukturen umgewandelt, umgedeutet und umgestaltet"
Kritik an Lehr-Lernansätze
Starke Steuerung durch inhaltliche Vorgaben
Versuch, immer mehr Stoff über kürzere Zeiträume zu verteilen
Lernen von Prüfung zu Prüfung, Anwendung im Alltag findet kaum statt (Baumert 2001)
kein eigenständiges Lernen, variationsarm (Baumert 2001)
Administrative Aufbau des dt- Schulwesens
Hierarchisch gestaltete Beamtenstruktur, Bürokratie im klassischen Weber'schen Sinne (Fend 2008)
Schriftliche Dokumentierung aller Vorgänge, starke Rechtssicherheit
Starke Verfahrensorientierung, wenig organisatorische Heterogenität
Dienstleistungs- und Ergebnisorientierung kommen traditionell zu kurz (Fend 2008)
Autonomie-Indikatoren nach Rurüp 2007
Personalwirtschaft: Management von Lehrkräften
Ressourcenbewirtschaftung: Schulbudget und Verwendungsentscheidungen in Schulen
schülerbezogene Indikatoren: Auswahl aufzunehmender Schüler, Disziplinen und Bewertung
curriculare Selbstständigkeit: Lehrbücher, Lerninhalte
Soziale Ungleichheit im dt. Bildungssystem
Ungleiche Chancenverteilung in sozialen Schichten, viel Abwärtsmobilität, Aufstieg erschwert
Leistungsgefälle bei Migrationshintergrund
Soziale Segretation als unerwünschter Nebeneffekt der frühen Verteilung auf institutionell getrennte Bildungsgänge (Baumert 2001)
Kurzes Zeitfenster zur Korrektur
Angelsächsisches Bildungsmodell
Kanada, USA, Australien, UK, Japan
Mäßige öffentliche Ausgaben, hohe private Investitionen
Hoher Anteil der Bevölkerung mit Tertiärabschlüssen
Berufliche Bildung schwach ausgebaut
Mediterranes Bildungsmodell
Italien, Spanien, Portugal
Niedrige Bildungsausgaben
Bevölkerungsanteil mit Sekundarabschluss niedrig
Späte Industrialisierung/Demokratisierung
Starkes katholisches Erbe
Kontinental-europäisches Bildungsmodell
Frankreich, Belgien, Niederlande
Hohe öffentliche Ausgaben in Primar- und Sekundarbildung
Bevölkerungsanteil mit Sekundarabschlüssen niedrig
Starkes katholisches Erbe, Primar in religiöser Trägerschaft
Subventionierung religiöser Träger durch Staat
Deutsches Bildungsmodell
Wie nordisch: niedrige private Bildungsausgaben und hohe Teilnehmerrate
Duales Bildungssystem
Aber: Niedrigere Ausgaben in allen Bereichen als Skandinavien
Segmentiertes/stratifiziertes Schulsystem