BW-A Sb2
Karteikarten zu den Themen der BW-A Vorlesungen Sb2
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Set of flashcards Details
Flashcards | 144 |
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Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | University |
Created / Updated | 19.06.2014 / 17.02.2020 |
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Sozialisation nach Émile Durkheim (1858-1917)
Erziehung gesellschaftliche Tatsache und nicht individuelle Angelegenheit, planmäßige Sozialisation
Zweites, soziales Sein im Kind schaffen
Aufgabe von Schule: Erziehung zur und mit DIsziplin, Einübung in die Regeln der Schule
Notwendige Bildung des Lehrers als Repräsentant des Systems: Studium der Geschichte und Gesellschaft
verneint Antagonismus zwischen Individuum und Gesellschaft
Schülerstrategien bei schwierigen Sozialisationsprozessen
Überlebensstrategien
- Abgeschirmtes Engagement
- Geistige Abstinenz
- Vermeidung von Blickkontakt
- Verdeckte Nebenbeschäftigung
- Erschleichen guter Noten
- Kalkulierte Abwesenheit
Schulen nach Lawrence Kohlberg
Moralische Urteile entwicklen sich durch kommunikative Interaktion mit anderen Menschen
Just-Community Schools, Schule als demokratische Gemeinschaft
Regeln und Sanktionen von Schüler selbst konstruieren lassen
Rollenübernahme und Soziales Verstehen, Verantwortung und Demokratie werden geübt
Institutionen: Gemeinschaftsversammlung (alle), Vermittlungsausschuss (SV, Lehrer, Schulleitung) und Fächerspezifische Dilemma-Diskussion
Sozialisation nach Pierre Bourdieu
Schichtenspezifisch, Einfluss der sozialen Umwelt auf unser Denken
Handeln ist Ergebnis sozialer Inkorporierung
Klassenbewusstsein, Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit
Geschmack von Gesellschaft geprägt
Handeln als Ausdruck inkorporierten Kapitals
Soziales Kapital nach Bourdieu
Position im sozialen Raum abhängig vom Kapitalvolumen, bestehend aus
- Ökonomisches Kapital (Einkommen)
- Kulturelles Kapital (Bildung)
- Soziales Kapital (Beziehung)
- Symbolisches Kapital (Anerkennung)
Erziehung nach Maria Montessori
Kind und Individualität im Mittelpunkt
Freies, eigenständiges Lernen ohne Kritik, Belohnung, Bestrafung
Eigenmotivation aus der natürlichen Freude des Kindes heraus
"Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren"
Progressive Education
Fortschrittlicher Unterricht: Gruppenarbeit, Personalisiertes Lernen, variierte Ressourcen/Medien
John Dewey: Bildung soziales, Gesellschaft widerspiegelndes Konstrukt
Verkörperung gegenwärtigen Lebens, nicht Zukunft
Ellen Key "Das Jahrundert des Kindes" 1990
Perspektive und Rechte der Kinder
Ablehnung von Examen und Zeugnissen
Fokus auf Entwicklung eigener Persönlichkeit
Erfahrung statt Belehrung
Waldorf-Pädagogik
nach Rudolf Steiner (1861-1925)
Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit im Bildungswesen
Kein Sitzenbleiben, kein vertikales Schulsystem
Schule nicht als voruniversitäre Ausbildung, Schwerpunkt musische Fächer
Epochenunterricht, Selbstverwaltend
Dezentralisierung in der Bildungspolitik nach Mons 2004
Übertragung der Verantwortlichkeiten bei Planung, Management, Finanzierung und Ressourcenallokation von Regierungsebene auf subnationale/lokale Ebene
Ziele der Dezentralsierung
Bessere Inputs und Outputs
Maßgeschneiderte Bildung
Effizienz in Ressourcennutzung und Entscheidungsprozessen
Diversifizierung, Individualisierung, Innovation
Mögliche Konsequenzen der Dezentralisierung
Verdopplung der Institutionen
Soziale, finanzielle Ungleichheit
Einfluss lokaler Interessengruppen
Fehlende Management-Kompetenz auf lokaler Ebene
Dimensionen der Schulautonomie nach Rurüp 2007
Primäre Handlungsvollzüge (Leistungserstellung): Lern- und Unterrichtsorganisation
Sekundäre Handlungsvollzüge (Management): Finanz-, Ausstattungs- und Personalorganisation
Optimierungsmodell als Weg zur Dezentralisierung
Schulleiter als dominanter Part
Keine starke ideologische Legitimation
Verbesserung der Prozesse und Ergebnisse durch dezentrale Ressourcen
Partizipationsmodell als Weg zur Dezentralisierung
Demokratisierung der Schulverwaltung, Erfolg durch Kollektiv
Partizipative Einbindung lokaler Akteure
Wettbewerbsmodell als Weg zur Dezentralisierung
Qualität, Innovationskraft, Autonomie
Differenzierung durch begrenzten Wettbewerb, Privatisierung
Schule als professioneller Anbieter für Bildung
Definition Schulentwicklung
Neue gesellschaftliche Herausforderungen meistern können
Erhöhung der Bildungsleistung (Hopkins 1996)
Veränderung, die als Verbesserung empfunden wird (Dalin 1986)
Altes und neues Modell der Schulführung nach Fend 2008
Struktur im organisatorischen Lernen
Einer der sechs Dimensionen der Kapazität des organisatorischen Lernens
Strukturen ermöglichen Kooperation
Schulische Abläufe unterstützen Schüler
Maßnahmen: Klassen-, Jahrgangs- und Fachteams zur Unterstützung
Ziel- und Wertevorstellung beim organisatorischen Lernen
Einer der sechs Dimensionen der Kapazität des organisatorischen Lernens
Schaffung einer gemeinsamen Wertevorstellung als Basis zum Lernen
Maßnahmen: Schulprogramm, Leitbild, Curriculum
Wissen und Fertigkeiten beim organisatorischen Lernen
Einer der sechs Dimensionen der Kapazität des organisatorischen Lernens
individuelles Wissen und dessen kritische Reflektion
Durchlässigkeit, Wissen anderen zugänglich machen
Maßnahmen: Wissensmanagementkonzept, Fortbildungen
Institutionelle Führung beim organisatorischen Lernen
Einer der sechs Dimensionen der Kapazität des organisatorischen Lernens
Schulleiter mit Gesamtverantwortung, leitet Schule in Team
garantiert reibungslosen Ablauf
Maßnahmen: Fortbildungen, distributive Führung
Feedback und Rechenschaftsauslegung beim organisatorischen Lernen
Einer der sechs Dimensionen der Kapazität des organisatorischen Lernens
Genaue Informationen über IST-Zustand des Lernprozesses
Interne und Externe Evaluation
Maßnahmen: Qualitätsmanagement
Partizipation beim organisatorischen Lernen
Einer der sechs Dimensionen der Kapazität des organisatorischen Lernens
Neue Konzepte für Unterricht
Maßnahmen: Aktiver Austausch mit Kollegen
Definition von sozialer Ungleichheit nach Hradil 2001
Chancengleichheit besteht, wenn allen unabhängig von leistungsfremden Merkmalen die gleiche Chance zur Leistungsentfaltung eingeräumt wird
Kritik am deutschen Bildungswesen nach Lenhardt 2002
Deutsche Bildungswesen im Teufelskreis
Selektion erzeugt das problem, das sie lösen soll, indem schwächeren Schülern die Bildungsmöglichkeiten entzogen wird. Daraus folgt zusätzliche Selektion
Hypothesen zur Bildungsungleichheit BUG
Niedrige BUG bei frühkindlicher Bildung, späte Selektion, Ganztagsschulen, kleine Klassengrößen, hohe Bildungsausgaben
Hohe BUG bei starken Selektion, Privatschultradition
Gründe für Zunahme von Heterogenität in Gesellschaft und Schule
Globalisierung
Migration
Ende der Industriegesellschaft
gesellschaftliche Individualisierungsprozesse
Vier Aspekte der Heterogenität
- Relativität
- Partialität
- Konstruiertheit
- Wertneutralität
Lösungansätze des Heterogenitätsproblem
- Dreigliedrigkeit, Klassen werden über drei Sekundarstufen homogenisiert
- Schulinternes Differenzierungsmdoell, gemeinsames Lernen der Hauptfächer bis 9. Klasse
- Gemeinsame Schule bis Ende der Pflichtschulzeit, flexibel, Abbau institutioneller Hürden
Kritik am Umgang mit Heterogenität nach Tillmann 2007
Ignorieren der Leistungsunterschiede, Anpassung der Schüler an Unterricht
"Vom ersten Schultag an greifen in unserem Schulsystem institutionelle Maßnahmen, die auf die Sicherung einer Fiktiven Homogenität ausgerichtet sind. Die meisten dieser Maßnahmen funktionieren als Anschluss der jeweils Leistungsschwächeren"
Produktiver Umgang mit Heterogenität nach Predinger 2003
Didaktische Ebene: Binnendifferenzierung, Selbstreguliertes Lernen, Strukturierung des Unterrichts hinsichtlich Raum, Zeit, Material, Regeln
Schulorganisatorische Ebene: Jahrgangmischung, Integration, Inklusion, Förderangebote
Wertewandel Mitte des 20. Jahrhunderts
1950er und 1960er Jahre: Wohlstandszuwachs, Wirtschaftswunder, Bildungsexpansion
1970er: Wertewandel vom materialistischen zu postmaterialistischen Werten (z.B. Selbstverwirklichung)
Wandel von Gehorsam/Disziplin zu Selbstentfaltung und Postmaterialismus
Werte werden in der formativen Periode geprägt, frühzeitig gebildet und langfristig geprägt
Abhängigkeit Demokratie und Schule
Schule muss ein Vorbild der Gesellschaft sein, zu der und für die sie erzieht
"Die Zukunft der Bürgergesellschaft hängt davon ab, ob und wie die nachwachsende Generation sich ihre kulturelle Überlieferung und ihre Werte aneignet; dazu gehören auch, andere Kulturen zu verstehen und achten zu lehren" von Groeben, 2005
John Dewey, Bildung und Demokratie
Bildung Prozess der geistigen Menschwerdung
Wissen sozial spiegeln und diskutieren, Hersellung einer community von Meinungen
Gegen deutsche pädagogische Tradition und dessen staatsgläubige, autoritäre Philosophie
Fachkompetenzen mit Selbst-/Sozialkompetenzen erweitern
Spuren im deutschen System: Stärkerer Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung
Nietzsche Hegel Kant usw. für staatsgläubige und autoritäre Philosophie
Schulformen nach Problemlösungskompetenzen geordnet (Nach Halbleer, Kunz 2004)
Fragmentierte Schule, steht am Anfang offener Arbeit
Differenzierte Schule: Minimale Standards formaler Prozesse in Schulorganisation
Koordinierte Schule: wie differenziert, aber Koordination von Informationen
Interaktive Schule: Koordination und Kooperation fachlich und überfachlich
Integrative Schule: Umfassende Koordination in Fächern, Weiterentwicklung in Personal
Axiome über Kommunikation nach Watzlawick
Man kann nicht nicht kommunizieren
Kommunikation mit Inhalts- und Beziehungsaspekt
Kommunikation hat Ursache und Wirkung
Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten
Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun
Kommunikationsquadrat, jede Äußerung mit Inhalt, Appell, Beziehungshinweis und Selbstinformation