BW-A Sb2
Karteikarten zu den Themen der BW-A Vorlesungen Sb2
Karteikarten zu den Themen der BW-A Vorlesungen Sb2
Fichier Détails
Cartes-fiches | 144 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 19.06.2014 / 17.02.2020 |
Lien de web |
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Intégrer |
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Entwicklungsstufen des Kindes nach Piaget
bis 2 Jahre: Sensomotorisch, Koordinieren, Entdecken, Antizipieren
bis 7 Jahre: präoperationale Phase, benutzt Vorstellungen in seinem Denken, keine Invarianz
5-7 Jahre: Klassenbildung, Komplementarität von Rollen (Geschlechterrolle)
bis 12: konkrete Operationen, Schuleintritt, Einstieg in Invarianz, einfache Schlussfolgerungen
ab 12: formale Operationen, Denken des Kindes geht über vorgegebenes hinaus
Erziehungsbegriff nach Wolfgang Brezinka (geb. 1928)
Erziehung Form des sozialen Handelns (zweckgerichtet, normiert)
Erzieher und Educand asymmetrisches und hierarchisches Verhältnis, Reine Subjekt-Objekt-Relation
Psychische Disposition: Erzieher lehrt bestimmte Fertigkeiten, die Educand erwirbt und beibehält
rein deskriptiv (beschreibend), nicht normativ (wertend)
Erziehungsbegriff nach Friedrich W. Kron (geb. 1933)
Wie Brezinka, Erziehung als Sozialmachung durch Einwirkung
Aber: Kritik an Asymmetrie, Educand sei nicht willenlos und habe auch Intentionen
Entscheidungsfreiheit des Educanden als Unterschied zu Brezinka
Soziales Handeln als Rollenhandeln, symbolischer Interaktionismus
Gudjons' Erweiterung des Erziehungsbegriffs
Erziehung keine Einbahnstraße, Kinder wirken auch auf Eltern ein
Kompetenzgefälle, Erwachsene mit Pflicht zu erziehen
Stadien der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg
Stufenmodell, nicht von allen Menschen erreicht
- Stadium I: vorkonventionelles Wissen
- Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam
- Stufe 2: naiver instrumenteller Hedonismus
- Stadium II: Konventionelles Niveau
- Stufe 3: Ideal des Guten Kindes
- Stufe 4: Law and Order
- Stadium III: postkonventionelles Stadium
- Stufe 5: Anerkennung demokratische Gesetzgebung
- Stufe 6: Orientierung am Gewissen
Neuhumanismus, Humboldt (1767-1835)
Bildung als höchste Entfaltung menschlicher Kräfte
Veredelung der eigenen Person
Realisierung von Bildung nur gesellschatflich möglich
Erweiterung der Weltansicht zur Veränderung des eigenen Verhältnisses zur Welt
Erlernen alter Sprachen für Zugang zur Kultur der Antike
Kritik am Bildungsbegriff nach Max Horkheimer, Frankfurter Schule
Pädagogik keine Geisteswissenschaft, sondern moderne, empirische Sozialwissenschaft
Verzicht auf Bildungsbegriff, Instrument sozialer Distinktion
Begriff der Sozialisation, Berücksichtigung aller gesellschaftlichen Bedingungen der Gegenwart
Bildung nicht Veredelung der eigenen Person, sondern Mittel zur Verbesserung der Gesellschaft
Erweiterung des Bildungsbegriffes auf gesellschaftliche Ganze
Neubestimmung des Bildungsbegriffes nach Wolfgang Klafki (geb. 1927)
Zeitgemäße Neubestimmung, Bildung als zentrale Kategorie für pädagogisches Handeln
drei Grundfähigkeiten:
- Selbstbestimmung (z.B. Mündigkeit nach Kant, Tradition der Aufklärung)
- Mitbestimmung (Verbesserung des gesellschaftlichen Ganzen)
- Solidarität (Verantwortung für schwächere übernehmen, die nicht unter 1 fallen)
Gesamt: Bildung für alle, Medium des Allgemeinen, Bildung in dem was alle angeht
Definition Governance
Gesamtheit der Wege, auf denen Individuen, öffentlichen und privaten Insitutionen ihre gemeinsamen Angelegenheiten regeln
Kontinuierlicher Prozess, Ausgleich durch kontroverse Interessen und Initiierung durch kooperatives Handeln
Institutionen und Herrschaftssysteme
Mehrebenensystem nach Educational Governance
Macro 1: Bundesebene (KMK)
Macro 2: Länderebene (Schulaufsicht)
Intermediary: Kommunale Ebene (Schulträger)
Meso: Schulebene (Leitung)
Micro: Unterrichtsebene (Lehrer)
Wer ist die System-Ebene
Ministerium, Schulaufsicht, Unterstützungssysteme
Steuerung des Schulsystems:
- Input-Regulierung
- Output-Regulierung
- Kommunale Steuerung
- Professionelle Steuerung
- Hierarchsiche Steuerung
- Konkurrenz
Schulaufsicht
Evaluation wegen Qualität der Schulen, insbesondere Erfüllung der Standards und Vergleichbarkeit der Abschlüsse
Durchlässigkeit der Bildungsgänge
Beratung, Qualitätssicherung
Fachaufsicht (Schulen), Dienstaufsicht (Lehrer), Rechtsaufsicht (Verwaltung)
Formen der Input-Steuerung
Personalsteuerung
Lehrplansteuerung
Personalsteuerung im Schulsystem
Input-Steuerung, wenig Handlungsspielraum
Standardisierung der Lehrer-Qualifikation, Einstellung und Entlohnung
Ministerium regelt Rechte für Schulleitung, Lehrer, Eltern, Schüler
Mitwirkung von Organen auf Schulebene: Schul-Lehrerkonferenzen, Elternbeiräten, SV
Steuerung durch Lehrpläne
Lehrpläne repräsentieren Ideal des gebildeten Menschen, Funktion von Schule spiegelt sich darin wieder
Drei Typen:
- Inhaltsorientiert: konkrete Ausführung für alle Schulstunden pro Jahr
- Lernzielorientiert: Keine Vorgabe, Lernziel nach Schuljahr muss erreicht werden
- Kompetenzorientiert: Kompetenz zu bestimmten Zeitpunkt, Baut auf Modellen auf
Einflussfaktoren bei der Lehrplangestaltung
Pläne nur Absichtserklärung, entfalten ihre Wirkung durch Rekontextualisierung
Weg über Lehrbücher, gesteuert durch Bildungsstandards und Zentralabitur
Output-Steuerung
New Public Management
Schule als Betrieb der Produktion von Schulleistungen
Freie Verfügung über Budget, Staat überprüft Erfüllung vereinbarter Leistungen
Staat geht auf Distanz, errichtet Handlungsrahmen in denen Schulen rekontextualisiert werden
Fokusauf Rechenschaft, Output als erfassbarer Ertrag des Schulsystems
Bildungsstandards
verbindliche Festlegung auf Kompetenzbereiche die Schüler zu bestimmten Zeitpunkten erreicht haben müssen
wesentliche Ziele pädagogischer Arbeit
Kompetenz
Fähigkeit, Fertigkeit und Bereitschaft zur Bewältigung vielfältiger Anforderungen
Vielfältigkeit Unterschied zu einzelnen Wissenselement
Lernstandserhebung
Basis Arbeitsergebnisse einzelschulischer Organisationen
Zeitgleiche, nationale Vergleiche der KMK-Bildungsstandards
Dient der internen Evaluation der Schule
Schulinspektion
Instrument der Qualitätssicherung
Externe Evaluation zur Qualitätssteigerung
unabhängig und objektiv
Kumulierte und anonymisierte Daten dienen dem Steuerungswissen
Zentralabitur
Internationaler Trend zur Vergleichbarkeit der Abschlüsse
Transparenz zu erreichender Kompetenzen
Aber: Teaching to test, mangelnde Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten
Intermediäre Ebene
Regionale Vernetzung, Kommunales Bildungsmonitoring
Trotz Trennung zwischen inneren und äußeren Schulangelenheiten Trend zur regionalen Verzahnung
Bildungsregionen
Netzwerkförmige Bildungsregion als Gegenstück zur Trennung innere/äußere Schulangelegenheiten
Kommunen, bisher nur verwaltungsstrukturell aktiv, haben mehr Gestaltung des Bildungsangebotes
Parteien in der kommunalen Bildungsregion
Schulen
Schulaufsicht
Kommunalverwaltung (Politik
öffentliche/private Wohlfahrtsverbände
Vereine
Unternehmen
Regionalisierungsziele
Wechselspiel sozialräumlicher Schulkontext und schulinterne Praxis
Stärkerer, regionaler Einfluss, wirkt gegen desintegratives, staatliches Schulsystem
Kompensation herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligung (Emmerich 2011)
Schule als gesellschaftliches Sozialisationselement (Hurrelmann 2002)
Seit Übergang traditionelle Gesellschaft zu modernen Industriestaat ein Sozialisationselement
Spannung zu Gesellschaft, Wirtschaft, Sozialstruktur und politischen System
Reproduktion und Erneuerung einer Gesellschaft
Doppelfunktion Schule (Hurrelmann 2002)
Formung der sozialen Persönlichkeit
Schaffung des Systems in Ökonomie, Politik, Sozialwesen und Kultur
Funktionen der Schule nach Fend 2009
Enkulturationsfunktion
Qualifikationsfunktion
Selektions- und Allokaltionsfunktion
Legitimations- und Integrationsfunktion
Enkulturationsfunktion
Vermittlung von kulturellen Symbolsystemen (Sprache, Schrift,...) mittels Sozialisation
Wertevorstellung und Normen
Gesellschaftliches Fortbestehen hängt von Reproduktion der Kultur ab
Innovationsfunktion: Bildung lehrt Wissen aus Wissenschaftssystem
Qualifikationsfunktion
Erwerb von Fertigkeiten, Kenntnissen, Wissen
Vermittlung von funktional-instrumentellen (Lesen, Schreiben, rechnen) und extrafunktionalen Fertigkeiten (Disziplin, Ordnung)
Selektions-/Allokaltionsfunktion
Reproduktion/Innovation/Erneuerung der Sozialstruktur
Differenziertes System aus Privilegien und Prestige
Erwerb von gesellschaftlichen Positionen durch Qualifikation, Grundlage für arbeitsteilig organisierte Gesellschaft
Schule als Vorbereitung auf vertikal strukturierte, gesellschaftliche Struktur
=Rationale Zuteilung sozialer Schichten durch Bildungsabschlüsse
Allokation = Einfluss des Bildungssystems auf soziale Schichtung
Legitimations- und Integrationsfunktion
Integration in Gesellschaft und Staat
Legitimierung von Gesellschafts- und Herrschaftsformen
Rechte und Pflichten von Bürger und Staat
Schule als lernort für demokratisches Handeln und kritische Reflektion politischer Ereignisse
Realisation des meritokratische Allokationssystem, Sicherung der Herrschaftsverhältnisse
Sozialisation nach Geulen/Hurrelmann 1980
Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich sozialen und materiellen Umwelt
Wie entwickelt sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt
Sozialisation nach Giddens 1999
Prozess vom hilflosen Kleinkind zu Fertigkeiten besitzenden, reflektierenden Person
Einübung kultureller Techniken, in die sie hineingeboren würde
Sozialisation nach Hurrelmann 2002
Pozess der dynamischen und produktiben Verarbeitung der inneren und äußeren Realität
Sozialisationsinstanz Kindergarten
Stärkung des Kindergartens als vollwertige Sozialisationsinstanz
Ausbau der Ganztagesplätze
Wichtige Roller der Kindergärten bei sozialer Integration
Sozialisationsinstanz Schule
Erste Konfrontation mit Leistungs- und Wettbewerbsanforderung unserer Gesellschaft
Kinder lernen, wie man in einer Gruppe sozialen Status erwirbt und verteidigt
Chancengleichheit als leitidee, jedoch Selektionsfunktion der Schule
Schule als People Processing Organisations, Hurrelmann 2001
Arbeit an Person ihrer Klientel durch Kontakte zwischen Pädagogen und Klienten
Kontakte durch Bildungseinrichtung kanalisiert (Fend 1980)
Asymmetrie: Lehrer abgesichert, Klienten abhängig