Buchgestaltung

Typografischer Gestalter 2014

Typografischer Gestalter 2014


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Langue Deutsch
Catégorie Matières relative au métier
Niveau Autres
Crée / Actualisé 01.03.2014 / 02.09.2016
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48. Hauptanforderungen an die Buchtypgrafie ist …

die Leserlichkeit und Lebbarkeit

  1. dazu gehört die Wahl der Schrift in der Zeile
  2. auf der Buchseite, 
  3. die Anordnung usw.

49. Was setzt vorraus um eine Typografische Gestaltung des Buches umzusetzten?

  • Gründliche Beherrschung der typografischen Gesetzte

50. Welche Lesenarten gibt es?

  1. Lineares Lesen
  2. Informierendes Lesen
  3. Differenzierende Typografie
  4. Konsultierendes Lesen
  5. Selektierendes Lesen
  6. Typografie nach Sinnschritten
  7. Aktivierende Typografie
  8. Inszenierende Typografie

51. Was ist lineares Lesen?

klassische Art zu lesen. Anders als beim konsultierenden Lesen wird beim linearen Lesen ein Satz nach dem anderen gelesen.
 

  • BUCHTYPEN
    Romanen
  • TYPOGRAFISCHE MITTEL wie klassiche Mittel der Buchtypografie
  1. unaufdringliche Schrift
  2. Lese-Schriftgrade 9-12 Punkt
  3. enger Satz ohne Löcher
  4. ca. 50 bis 70 Zeichen pro Zeile
  5. 30 bis 40 Zeiilen pro Seite
  6. Ausgewogenen Proportionen von Satzspiegel und Papierrand
  7. Hierbei ist der so genannte „Grauwert“ für das Auge wichtig. Der Grauwert ermittelt sich aus Strichstärke, Laufweite, Zeilenlänge und dem Durchschuss (Zeilenabstand). Stimmt dieser Wert, ergibt sich für den Leser ein optimales Leseergebnis.



Bild: Lineares Lesen: Nicolaus Jenson, 1472, Venedig
Nicolaus Jenson (1420–1480) war ein französischer Typograf, Schüler von Johannes Gutenberg, der ab 1470 Bücher in Venedig druckte.

Schrift: Jenson, 1470, Venezianischen Renaissance-Antiqua  

52. Was heisst Konsultierendes Lesen?

Konsultierendes Lesen kommt beim „Lesen“ bzw., in diesem Fall, benutzen eines Lexikons zum Einsatz. Hier sucht der Leser ganz gezielt nach einem Stichwort Lexika haben sehr oft eine sehr kleine Schrift, die aber dennoch ohne Lupe zu lesen sein muss.

BUCHTYPEN

  • Nachschlagwerke aller Art

ZIELGRUPPE
Leser die eine bestimme Auskunft suchen und deshalb besonders motiviert sind.


TYPOGRAFISCHE MITTEL

  1. meist kleine Schriftgrade
  2. gut lesbare Schriften
  3. knapper Zeilenabstand
  4. volle Seiten
  5. oft mehrspaltiger Satz
  6. es muss eine Sortierung, z. B. nach Alphabet, gewährleistet sein
  7. Stichworte müssen hervorgehoben sein, damit der Leser schnell und gezielt die Information, die er benötigt, bekommt.

53. Was heisst Differenzierendes Lesen? oder Differenzierende Typografie

  • Differenzierendes Lesen kommt bei Lehr- oder Schulbüchern zum Einsatz.
  • Eine Fülle an Informationen werden erarbeitet und nicht, wie beim informierenden Lesen, nur überflogen, sondern eingehend gelesen.
  • Daher ist es wichtig, den Text klar zu gliedern und durch Überschriften eine klare Struktur vorzugeben.

    BUCHTYPEN: 
  • wissenschaftliche Bücher

54. Was heisst informierendes Lesen/antizipierendes Lesen?

  • kommt vor allem bei Sachbüchern oder Zeitungen zum Einsatz. In diese Kategorie fällt auch das Querlesen. Somit sind besonders eine gute Gliederung in Einzel-teile, kurze Abschnitte sowie kurze Zeilen geeignet;
  • ein besonderes Augenmerk liegt hier auf den Auszeichnungen, mit Hilfe derer der Leser springen kann.
  • Für diese Art von Druck-Erzeugnissen können auch optische Auszeichnungen wie eine fette Schrift verwendet werden, der Grauwert spielt eine untergeordnete Rolle.

    BUCHTYPEN
  • Zeitungen

55. Was heisst inszenierendes Lesen?

Bei der inszenierenden Typografie interpretiert der Typograf den Text und steigert die Wirkung durch die Gestaltung. Bei dieser Art wird die Schrift gleichzeitig zu einem Bild gemacht. Hier gilt: Erlaubt ist, was gelingt.
 

  • BUCHTYPEN
    Künstlerbücher


 

56. Was heisst Typografie nach Sinnschritten?

Gliederung des Zeilenfalls nach Sinnzusammenhang und nicht nach formalen Vorgaben. 
 

  • BUCHTYPEN
    für Fibeln, Bilderbücher, Lehrbücher für Fremdsprachen, Textaufgaben, Gedichte, Bildlegenden und Überschriften
     
  • TYPOGRAFISCHE MITTELN
    sinngerechte Zeilenbrechung vorallem Leseanfänger
    gilt vorallem für alle Arten von kurzen Texten, die zeilenweise strukturiert werden können und schnell erfasst und sicher verstanden werden sollen.

57. Was heisst Aktivierende Typografie?

 

Wird in der Werbung eingesetzt.

  • Werbedrucksachen (z. B. Plakate, Anzeigen, Flyer, Prospekte, …) sollen in erster Linie auffallen
  • und eine Aussage in kürzester Zeit (durchschnittlich 1,7 Sekunden!!!) vermitteln.
  • Ziel ist es, durch optische Reize Aufmerksamkeit zu erregen.
  • Typografisch kann hier frei gestaltet werden, um die gewünschte Aussage zu transportieren
  • schließlich eine Erhöhung der Aufmerksamkeit zu erreichen.

Entscheidend ist es,

  • Überraschung und Eyecatcher durch Tabubruch,
  • Sensation oder Provokation zu erzeugen und wenig Text dafür einzusetzen.
  • Werbetypografie ist kurzlebig und kann zu vielen Stilmitteln greifen.
  • Es können also sehr ausgefallene Schriftarten gewählt und gemischt werden, um eine Aussage visuell zu unterstützen und Aufmerksamkeit zu erregen.

 

58. Pioniere der Rastergestaltung?

– Josef Müller-Brockmann (1914–1996) – Hans Rudolf Bosshard (*1929)

59. Was verstehst du unter Grundschriften?

Unter Grundschrift versteht man die das Hauptvolumen bildende Schrift einer Drucksache.

60. Was versteht man unter Auszeichnungschriften?

Unter Auszeichnungsschrift versteht man Wörter oder Satzteile, die aus dem Textteil

  • hervorgehoben sind durch eine auffallende Anordnung oder einen grösseren, fetteren oder
  • kursiven Schriftgrad der in der Regel gleichen Schriftart.

61. Welche Typografische Ordnungssysteme kennst du?

Arten räumlicher Ordnungssysteme: – Rastersysteme – Axialsysteme – Radialsysteme – Kreissysteme – Modularsysteme – Bilateralsysteme – Ebenensysteme

62. Welche Typologie des Lesens kennst du?

Typologie nach Medien (Willberg und Forssman 1997): Orientierungstypografie, Werbetypografie, Dekorationstypografie, Designtypografie, Buchtypografie, Zeitungstypografie, Magazintypografie, Formulare usw.   Typologie nach Zweck: – Lesetypografie vs. visuelle Poesie und dekorative Kalligrafie, – Funktionstypografie vs. Inszenierende Typografie   Typologie nach Lesearten:

  • Lineares Lesen
  • Informierendes Lesen
  • Differenzierende Typografie
  • Konsultierendes Lesen
  • Selektierendes Lesen
  • Typografie nach Sinnschritten
  • Aktivierende Typografie
  • Inszenierende Typografie

 

63. Tschicholds Neue Typografie Regeln?

  1. Die Neue Typografie ist zweckbetont, Zweck jeder Typografie ist die klare Mitteilung
  2. zweckmässig sind unpersönliche, sachliche, wenig aufdringliche Schriften,
  3. elementare und gut lesbare Schriftformen sind zu bevorzugen
  4. Elementare Gestaltung bedeutet, den Schwerpunkt auf die logischen und optischen Beziehungen der Buchstaben, Wörter, Satzteile zu setzen
  5. Elementare Gestaltung schliesst die Anwendung jedes Ornaments aus
  6. Möglichst wenige Schriftarten sind zu verwenden

64. Erkläre den Begriff Antiqua.

 

  • grenzt die Schriftklasse sachlich, 'venezianisch' räumlich und 'Renaissance' zeitlich ein.
  • Die Bezeichnung Antiqua charakterisiert allgemein eine Schrift mit 'alten', auf römischen Mustern basierenden, runden Buchstabenformen.


    Bild: Die Venezianische Renaissance-Antiqua Jenson
     

66. Welche Seitenproportionen und Verhältnisse kennst du?

  • 1:2, Doppelquadrat, 1:1 Quadrat
  • 8:15
  • 9:16, 8:9
  • 3:5, 5:6
  • 5:8, 1,618 Goldener Schnitt
  • 2:3, 3:4 (Wenn eine Seite im Format 2 : 3 gefaltet wird, so erhalten wir das Format 3 : 4 und umgekehrt auch) siehe auch gleiches Prinzip bei Auszeichnung Fett.
  • 4:5
  • 15:16
  • Normalformat 1,414 (1:Wurzel aus 2)
  • 1,732 (1: Wurzel aus 3)
     

    Im Mittelalter waren die Verhältnisse 2 : 3 und 3 : 4 sehr beliebt. In der Renaissance wurden schmalere Seiten populär mit den Formaten 8 : 15,  9 : 16, 3 : 5 und 5 : 8.

65. Was heisst selektierendes Lesen?

Inhaltliche und typografische Gliederungs eines Buches in ver. Ebenen die in Verbindnung mireinander oder unabhänig voneinander gelesen werden können.

  • BUCHTYPEN
    didaktische Bücher, z. B. Lehrbücher, Schulbücher, Kochbücher
     
  • ZIELGRUPPE
    Lehrer und Schüler. Für Motivation der Schüler muss ein sehr hocher Lesekomfort geboten werden.
     
  • TYPOGRAFISCHE MITTEL
    Typografische Trennung der ver. inhaltlichen Ebenen. 
     
  • AUSZEICHNUNGEN
    Das ganze grafische-typografische Arsenal steht zur Verfügung.
    Nicht übertreiben ansonsten entsteht unübersicht. 

67. Welche Bucharten gibt es?

  1. Romane 
  2. Illustrierte Belletristik
  3. Schaubuch
  4. Sachbuch
  5. Nachschlagwerk
  6. Gedichtband
  7. Schulbuch
  8. Bilderbuch/Lesebuch für Kinder
     

68. Was ist ein Roman und was muss man dabei beachten?

Buch fürs lange Lesen.

  • Handliches Format, schlank, leicht im Gewicht und möglichst mit einer Hand zu halten.
  • Gut fallendes Papier, weiches Papier,
  • Mit angenehmen Farbe (nautrweiss bis crémefarbene Tönung)
  • Eine ansprechende, unauffällige Typografie mit einer guten lesbaren Schrift (meist einer Serifenschrift)

 

69. Was ist beim Illustrierte Belletristik zu beachten?

Illustration und Satz können ganz unterschiedlich zueinander in Beziehung treten: durch Abstimmung oder Kontrast bezglich der Grauwerte, der Grösse und der Stellung.

70. Was ist beim erstellen des Schaubuch zu beachten?

Wegene seiner Grösse wird das Schaubuch auf dem Tisch betrachtet und gelesen.

  • Grafiken und Gemälden sollten möglichst gross stehen.
  • Der Text sollte ohne Veränderung der Sitzstellung gelesen werden können, was einen entsprechenden grossen Schriftgrad verlangt.

71. Was ist beim Sachbuch zu beachten?

Text und Bild halten sich hier die Waage. Text brauch ein handliches Format und Abbildungen ein grosses.   

72. Was ist beim ersten einen Nachschlagwerkes(Lexikon) zu beachten?

  • Gute organisierte Typografie soll schnelles auffinden von Stichworten ermöglichen.
  • Gut lesbare Schrift für kleine Schrftgrade wählen. 

73. Was ist beim Gedichband zu beachten?

  • Sie können im Aussehen stark varieren da unterschiedliche Zeilenbreiten.
  • Zeilenumbruch erfolgt nach Sinnesschritten bzw. nach Angaben des Autors.

 

74. Was ist eim Schulbuch zu beachten?

  • benötigt klare und ansprechende Typografie.
  • Schrift in Abstufungen, Bild, Rasterflächen, Linien, Balken usw. Diese Elemente müssen aufeinenader abgestimmt sein um die Erkennbarkeit zu gewährleisten.

75. Was ist beim Bilderbuch/Lesebuch für Kinder zu beachten?

  • Für Leseanfänger sollte ein grosser Schriftgrad
  • eine lesbare Schrift 
  • mit deutlichen Buchstaben- und Wortabständen verwendet werden.
  • Je nach Alter können kleiner Schriftgrössen eingesetzt werden.

76. Wie weiss man um welches Verhältnis es sich handelt? 

Es muss immer durch einen gleichen Nenner teilbar sein. Ansonsten grössere Seite dividiert kleinere Seite ergiebt den Wertangabe um welches Verhältnis es sich handelt. 

77. Wie bestimme ich einen Satzspiegel? 

RECHNERISCH UND KONSTRUIERT

  • Aufgrund der Satzbreite, die sich nach der Schriftgrösse bzw. der idealen Zeilenbreie (rund 60 Zeichen) richtet.
  • Aufgrund der Ausnützung der Blattbreite. Teilung der Seitendiagonale (9er Teilung)
  • Aufgrund der Verhältniszahlen, mit denen bei angenommener Satzbreite die Grössen der Papierränder ermittelt werden.

 

FREIER (optischer) SATZSPIEGEL

  • Der Satzspiegel wird frei bestimmt und ergiebt unbegrenze Möglichkeiten, aber auch sehr viel Erfahrung um eine gute gestalterische Lösung zu finden.

78. Wie wird der Raster bei 9er Aufteilung gegliedert?

Bei dem sogenannten neuner Verfahren zur Satzspiegelkonstruktion wird ein Raster auf die einzuteilende Seite gelegt. Die Seite wird horizontal wie vertikal in je neun gleichgroße Teilstücke aufgeteilt. Die Ränder fassen sich danach folgendermaßen zusammen:

Blattpropotionen 2:3
Randverhältnisse 2:3:4:6

Innenrand (Bund): ein Feld
oberer Rand: ein Feld
unterer Rand: zwei Felder
Außenrand: zwei Felder

Als Kanon Gutenbergs und Peter Schöffers nachgewiesen.

82. Ausnutzung des Papierformates richtet sich nach dem Zweck des Buches:

  1. Schwache Ausnutzung:
    Satzbreite 2/3 der Blattbreite (Luxusdrucke)
  2. Normale Raumausnutzung
    Satzbreite 3/4 oder 4/5 der Blattbreite (Romane)
  3. Starke Raumausnutzung
    Satzbreite 5/6 und mehr der Blattbreite (Taschenbücher, Lexikon)

79. Wie wird der Satzspiegel von Satzspiegel und Papierrändern auf einer Seite 2:3?

Die Grafik zeigt einen Gestaltungsraster auf einer Doppelseite (je DIN A4) mit einem Satzspiegel nach der Diagonalkonstruktion. Hierbei werden bei einer Doppelseite im A4 Format die Diagonalen der Doppelseite und der Einzelseiten eingezeichnet. Anschließend fällt man das Lot vom Schnittpunkt der Diagonalen auf einer der Beiden Seiten auf den oberen Rand und verbindet diesen Punkt danach mit dem Schnittpunkt der Diagonalen auf der anderen Seite.

  • Diese Figur ist eine Abwandlung des Villardschen Teilungskanon in der Renaissance, benannt nach einem Baumeister des 13. Jahundert.
  • Mit diesem Kanon lässt sich ohne jeden Masstab eine Strecke in beliebig viele gleiche Teile teilen.
  • Ränder im Bild sind im Verhältniss 2:3:4:6

Diese Methode wird gern für Romane verwendet. 

Bild:
Links A4 Seite = Das geheime Kanon
Rechts A4 Seite = Als Kanon Gutenbergs und Peter Schöffers nachgewiesen

 

80. Was ist ein Goldener Schnitt?

Eine der bekanntesten Methoden zur Flächenaufteilung ist der so genannte Goldene Schnitt. Das Teilverhältnis wird von den meisten Menschen als sehr harmonisch empfunden, da es natürlichen Verhältnissen entspricht (z.B. Aufbau eines Blattes).

81. Welches ist der ideale Massverhältniss der Ränder eines Buches?

Der geheime Kanon (links im Bild)

Blattpropotionon 2:3
Randverhältnisse 2:3:4:6

  • innere Rand (Bundsteg) halb so Breit wie der äussere (Aussensteg)
  • der obere (Kopfsteg) halb so grosse wie der untere (Fusssteg)
  • Schrift- und Blattfläche proportionsgleich
  • Höhe der Schriftfläche gleich der Blattbreite

83. Was ist der Vorteil der Neunerteilung nach van de Graaf.

Der einfachste Weg zum Kanon der Neunerteilung. 
Konstruktion statt Milimeterrechnung. 

81. Wie konstruierst du den goldenen Schnitt? (Anwendung: Bücher, Romane) 

  1. indem man Diagonalen über die Einzel- bzw. Doppelseite zieht (a1, a2, b1 und b2). Dann zeichnet man vom Schnittpunkt c der Diagonalen a2 und b1 ausgehend eine Linie d, die parallel zu a1 verläuft. Der Schnittpunkt dieser Linie d mit der Linie b2 der gegenüber liegenden Seite ergibt den Ausgangspunkt e für den Satzspiegel.
  2. Durch den Ausgangspunkt e zieht man eine Horizontale, die die Diagonale a1 in Punkt f, dem zweiten Eckpunkt des Satzspiegels, schneidet.
  3. Eine durch f gezogene Vertikale schneidet die Diagonale b2 in Punkt g, dem dritten Eckpunkt des Satzspiegels.
  4. Eine weitere Vertikale durch e bzw. Horizontale durch g schneiden sich in Punkt h und vervollständigen den Satzspiegel.

 

Wenn das Format der Einzelseite - wie bei diesem Beispiel - zudem noch im Verhältnis des Goldenen Schnittes steht (1:1,618), dann ist der Satzspiegel genau so hoch, wie die Seite breit ist (vgl. Kreis), womit eine ideale Proportion gegeben ist.

Nach dieser Methode hat Gutenberg den Satzspiegel seiner berühmten Bibel bestimmt.

82. Im welchen Masseinheinten wird in Typografie gemessen? 
 

In der Regel wird in Punkten gemessen. Bezugspunkt ist dabei die Höhe des Gevierts, nicht die des gedruckten Buchstabens. Am gebräuchlichsten sind der Didot-Punkt und der Pica-Punkt. Im Kontext von Maßangaben spielt auch der Begriff Dot eine Rolle.

83. Wie gross ist der Didot-Punkt?

Didot-Punkt = 0,375 mm 

Der Didot-Punkt (dd) wurde 1784 von dem französischen Drucker Françoise Ambrois Didot entwickelt und verbreitete sich später in ganz Europa. Ursprünglich hat Didot seinen gleichnamigen Punkt auf genau 0,376065 mm festgelegt, wobei er einfach den französischen Fuß durch 72 geteilt hat. Die Füße der Franzosen waren demnach im Schnitt 27 cm lang. 1973 ist der Didot-Punkt zur besseren Umrechnung auf 0,375 mm abgerundet worden.

Weitere Masssysteme des Didots:
1 Cicero (cc) = 12 Didot-Punkten (= 4,5 mm)
4 Cicero ergeben eine Konkordanz (= 18 mm).

 


 

84. Mit welchem Massystem wird am Computer gearbeitet?

Am Computer hat man es heute meist nicht mit Didot-Punkten, sondern mit points zu tun, hinter denen sich zumeist Pica-Punkte verbergen. Ein Punkt des Pica-Systems entspricht 0,351 mm.

12 point (pt) = 1 pica (= 4,23 mm);
6 pica (pt) = 1 inch (= 25,4 mm)