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Brennpunkt (29): Marktwirtschaft

Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Kartei Details

Karten 33
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Berufslehre
Copyright STR teachware
Erstellt / Aktualisiert 16.05.2014 / 04.06.2025

Sammlung

Diese Kartei ist Teil der Sammlung Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft

Markt

Ort, an dem sich Käufer und Verkäufer treffen, um über Preise und Mengen zu verhandeln.
Verkäufer/Anbieter: bieten Güter an;
Käufer/Nachfrager: fragen Güter nach.

Angebot

Stellt die von Verkäufern (Produzenten) zum Verkauf stehende Menge eines Gutes (materielles Gut oder Dienstleistung) dar.

Nachfrage

Stellt die von Käufern (Konsumenten) nachgefragte Menge eines Gutes (materielles Gut oder Dienstleistung) dar.

Marktwirtschaft

Wirtschaftssystem, in welchem die Konsumentscheide der Haushalte und die Produktionsentscheide der Unternehmungen grundsätzlich über Angebot und Nachfrage auf einem freien Markt koordiniert werden.

Einfacher Wirtschaftskreislauf

Modell in der Volkswirtschaftslehre; besteht aus aus zwei in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Kreisläufen zwischen Haushalten und Unternehmungen:
Im Güterkreislauf stellen die Haushalte den Unternehmungen ihre Produktionsfaktoren zur Verfügung und die Unternehmungen verkaufen den Haushalten ihre Güter und Dienstleistungen.
Im Geldkreislauf erhalten die Haushalte von den Unternehmungen Entschädigungen für die Produktionsfaktoren (Löhne, Gewinne, Zinsen und Mieten) und die Unternehmungen nehmen die Konsumausgaben der Haushalte ein.

Haushalte
(im Wirtschaftskreislauf)

Wirtschaftssubjekte, die konsumieren, aber selber keine Güter herstellen. Dies sind in erster Linie die privaten Haushalte. Sie stellen den Unternehmungen die Produktionsfaktoren zur Verfügung.

Unternehmungen
(im Wirtschaftskreislauf)

Wirtschaftssubjekte, die mithilfe der Produktionsfaktoren Güter und Dienstleistungen herstellen und diese an die Haushalte, den Staat und das Ausland verkaufen.

Gütermarkt

Markt, auf dem Güter und Dienstleistungen gehandelt werden.

Faktormarkt

Markt, auf dem die Produktionsfaktoren Arbeit, Wissen, Kapital und Boden gehandelt werden.

Geldkreislauf

Im Geldkreislauf fliessen die Entschädigungen für die Produktionsfaktoren (Löhne, Zinsen, Gewinne, Mieten) von Unternehmungen zu den privaten Haushalten, die mit diesen Geldern den Unternehmungen die Güter und Dienstleistungen bezahlen.

Güterkreislauf

Im Güterkreislauf bieten die Unternehmungen den privaten Haushalten Güter und Dienstleistungen an, und die Haushalte stellen den Unternehmungen die Produktionsfaktoren (Löhne, Zinsen, Gewinne, Mieten) zur Verfügung.

Nachfragekurve

Eine Linie, die in einem Preis-Mengen-Diagramm von links oben nach rechts unten verläuft (weil die Nachfrage bei sinkenden Preisen zunimmt).

Die Linie zeigt alle Preis-Mengen-Kombinationen für ein bestimmtes Gut (wenn wir von ansonsten stabilen Rahmenbedingungen ausgehen).

Komplementärgüter

Güter, die im Zusammenhang mit dem analysierten Gut benötigt werden
(z.B. ist eine Speicherkarte ein Komplementärgut zu einer Digitalkamera).

Substitutionsgüter

Güter, die das betreffende Gut ersetzen (= substituieren) können (z.B. ist ein Smartphone mit Kamerafunktion ein Subsitutionsgut im Vergleich zu einer kleinen Kompakt-Digitalkamera).

Preiselastizität der Nachfrage

Die Preiselastizität der Nachfrage zeigt an, wie stark die Konsumentinnen und Konsumenten auf Preisänderungen reagieren.

Wird berechnet, indem die prozentuale Veränderung der nachgefragten Menge dividiert wird durch die prozentuale Veränderung des Preises.

Elastische Nachfrage

Die Preiserhöhung eines Gutes verursacht einen grossen Nachfragerückgang.
Eine hohe Preiselastizität besteht bei Werten, die grösser als 1 sind; dies bedeutet, dass eine geringe Preisreduktion zu einer hohen Ausweitung der Nachfrage führt.

Unelastische Nachfrage

Die Preiserhöhung eines Gutes verursacht nur eine geringe prozentuale Veränderung der nachgefragten Menge (Werte, die kleiner als 1 sind).

Angebotskurven

Eine Linie, die in einem Preis-Mengen-Diagramm von links unten nach rechts oben verläuft (weil steigende Preise zu einem höheren Angebot führen).

Die Linie zeigt alle Preis-Mengen-Kombinationen für ein bestimmtes Gut (wenn wir von ansonsten stabilen Rahmenbedingungen ausgehen).

Kostenstruktur

Gegebenheiten der Kostengrundlagen bei den Anbietern; Produktions- und Rohstoffkosten.

Produktionsverfahren

Technologische Voraussetzungen der Produktion bei den Anbietern.

Preiselastizität des Angebots

Die Preiselastizität des Angebots zeigt an, in welchem Ausmass die angebotene Menge auf Veränderungen des Preises reagiert. Wird berechnet, indem die prozentuale Veränderung der angebotenen Menge dividiert wird durch die prozentuale Veränderung des Preises.

Elastisches Angebot

Ist dann gegeben, wenn eine Unternehmung durch Lagerhaltung oder Produktionseinstellung die angebotene Menge bei Preissenkungen sofort reduzieren kann; die betreffenden Produkte weisen eine hohe Preiselastizität auf.

Unelastisches Angebot

Ist dann gegeben, wenn das Angebot auch bei sinkenden Preisen relativ hoch bleibt; wir sprechen von einer geringen Preiselastizität.

Bei leicht verderblichen Produkten (bei denen keine Lagermöglichkeiten bestehen) müssen die Produzenten ihre Produkte «um jeden Preis» verkaufen, das Angebot bleibt deshalb auch bei sinkenden Preisen relativ hoch.

Preismechanismus

«Gesetzmässigkeit», die dazu führt, dass höhere Preise zur einer Verringerung der nachgefragten Menge und zu einer Zunahme der angebotenen Menge führen.

Durch diesen Mechanismus nähert sich der Marktpreis (längerfristig) dem Gleichgewichtspreis, der die Umsetzung der maximal möglichen Menge an Gütern ermöglicht.

Gleichgewichtspreis

Jener Preis, bei dem möglichst viele Güter verkauft bzw.gekauft werden, weil die angeboten Menge genau der nachgefragten Menge entspricht.

Angebotsüberschuss

Menge der angebotenen Güter > Menger der nachgefragten Güter.

Der Marktpreis liegt über dem Gleichgewichtspreis; es können nicht alle angebotenen Güter verkauft werden.

Nachfrageüberschuss

Menge der nachgefragten Güter > Menger der angebotenen Güter.

Der Marktpreis liegt unter dem Gleichgewichtspreis. Nicht alle Interessenten (= Nachfrager) können zu diesem Preis ihre Kaufwünsche erfüllen.

Steuerungsfunktion des Preises

Gemäss der marktwirtschaftlichen Modellvorstellung steuern die Haushalte mit ihrer Nachfrage, was in einer Volkswirtschaft in welchen Mengen produziert wird.
Konkret sind es die Preise, die den Unternehmungen (Anbietern) signalisieren, was die Haushalte (Nachfrager) wünschen: hohe Preise veranlassen die Unternehmungen, mehr zu produzieren.
Mit der Entscheidung der Unternehmungen über die Mengen der zu produzierenden Güter und Dienstleistungen wird gleichzeitig entschieden, wie die Produktionsfaktoren eingesetzt werden.

Marktformen

Charakterisierung eines Marktes nach der Anzahl der Marktteilnehmer (Anbieter und Nachfrager).

Modell der vollkommenen Konkurrenz

Von einem Markt, auf dem vollkommene Konkurrenz herrscht, sprechen wir dann, wenn die folgenden vier Bedingungen erfüllt sind:
1. Es stehen sich sehr viele Anbieter und Nachfrager gegenüber
2. Die Güter oder Dienstleistungen sind vollkommen identisch (homogen)
3. Es herrscht Markttransparenz
4. Es gibt keine Beschränkungen im Marktzutritt

Monopol

Angebots-Monopol → Marktform, in welcher nur ein einziger Anbieter vielen Nachfragern gegenübersteht (z.B. staatliche Unternehmungen wie Wasser-, Elektrizitäts- oder Gaswerke).

Ein Nachfrager – viele Anbieter → Nachfragemonopol.

Oligopol

Angebots-Oligopol → Marktform, bei der wenige Anbieter um den Absatz bei Kunden konkurrieren und einen erheblichen Anteil am Gesamtangebot haben (z.B. im Mobilfunkbereich: Swisscom, Sunrise und Salt).

Wenige Nachfrager – viele Anbieter → Nachfrageoligopol.

Kartell

Vertraglicher Zusammenschluss rechtlich selbstständiger Unternehmungen zum Zweck einer gemeinsamen Preis- und/oder Mengenpolitik, um damit den Wettbewerb auszuschalten.
Damit können die Anbieter höhrere Preise durchsetzen und auf Kosten der Konsumenten zusätzliche Gewinne erzielen.