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Brennpunkt (19): Versicherungen

Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Kartei Details

Karten 43
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Berufslehre
Copyright STR teachware
Erstellt / Aktualisiert 29.11.2013 / 21.02.2025

Sammlung

Diese Kartei ist Teil der Sammlung Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft

(Privates) Risikomanagement

Systematische Beschäftigung (Analyse) mit den Risiken des täglichen Lebens (Fragestellung: wie wäre ein allfällig eintretender Schaden finanziell zu verkraften?);
geschieht gemäss unserem «Modell» in fünf Schritten.

Autoversicherungen

Versicherungen für Motorfahrzeuge;
obligatorische Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung sowie
freiwillige Motorfahrzeug-Kaskoversicherung.

Berufsunfall (BU)

Unfälle, die während der Arbeitszeit im Betrieb oder auf dem Weg zur Arbeit entstehen. (Prämie muss vom Arbeitgeber übernommen werden)

Bonus-Malus-System

Von den Versicherungsgesellschaften angewendetes Prämienrabattsystem, das unfallfreies Fahren belohnt (Bonus - Prämiensenkung) und Verursacher von Schadenereignissen bestraft (Malus – Prämienanstieg).

Die fünf Schritte des Risikomanagements

1. Risiken erkennen
2. Risiken vermeiden
3. Risiken vermindern
4. Risiken überwälzen
5. Risiken selbst tragen

Erwerbsunfähigkeitsrisiko

Auszahlung einer Rente, wenn die versicherte Person infolge Invalidität erwerbsunfähig wird.

Franchise

Selbstbehalt in der Krankenversicherung, Betrag, den die Versicherungsnehmer einmal pro Jahr selber bezahlen müssen (mindestens CHF 300.–)

Gebäudeversicherung

Sachversicherung für Gebäude; in den meisten Kantonen ist die Feuerversicherung obligatorisch; eine Wasser- und Glasversicherung muss individuell abgeschlossen werden.

Gemischte Versicherung

Lebensversicherung, bei welcher der Versicherungsshutz mit einem Sparvorgang kombiniert wird; Auszahlung der Versicherungssumme sowohl im Todes- als auch im Erlebensfall.

Gesetz der grossen Zahl

Je grösser die Zahl der erfassten Personen, die von der gleichen Gefahr bedroht sind, desto geringer wird der Einfluss des Zufalls. Aufgrund dieses «Gesetzes» kann durch versicherungsmathematische Berechnungen die voraussichtliche Schadenssumme recht genau berechnet werden.

Grundhausrat

Basiswert des Grundhaushaltes für bestimmte Familien und Wohnungsgrössen, zu welchem noch besondere Wertgegenstände (z.B. Kunstgegenstände, Schmuck) addiert werden.

Grundversicherung
(in der Krankenversicherung)

Obligatorische Versicherung für jede Person mit Wohnsitz in der Schweiz (unabhängig von Staatszugehörigkeit), in der alle Versicherten (unabhängig von der Kasse) Anspruch auf die gleichen Leistungen haben.

Hausarztmodell

Prämiensparmöglichkeit in der Krankenversicherung bei der sich die Versicherten verpflichten, im Krankheitsfall immer zuerst den vertraglich vereinbarten Hausarzt aufzusuchen (dadurch sollen Doppelspurigkeiten vermieden werden).

Heilungskosten (in der Unfallversicherung)

Arzt- und Spitalkosten, nach UVG in der allgemeinen Abteilung; private UV für halbprivate oder private Abteilungen in den Spitälern.

Hilflosenentschädigung

Zusätzliche Entschädigung für Personen, die dauernd auf die Hilfe Dritter angewiesen sind; gekoppelt mit der Invalidenrente.

Hinterlassenenrente

Rente an die Hinterbliebenen beim Tod des Versicherten; Witwer- oder Witwen-, Halbwaisen- oder Vollwaisenrenten.

HMO-Modell

Health Maintenance Organisation: Prämeinsparmöglichkeit in der Krankenversicherung;
Modell bei dem sich die Versicherten verpflichten, im Krankheitsfall eine HMO-Gruppenpraxis aufzusuchen (und nicht irgendeinen Arzt).

Integritätsentschädigung

Zusätzliche Entschädigung, falls nach einem Unfall eine dauernde erhebliche Schädigung bestehen bleibt; unabhängig vom Grad der Erwerbsunfähigkeit; einmaliger Betrag.

Invalidenrente

Rente bei Invalidität (körperliche Schäden, die nicht 'behoben' werden können), maximal 80% des versicherten Lohnes.

Krankenkasse
(Krankenversicherung)

Die Krankenversicherung deckt die finanziellen Folgen einer Krankheit, z.B. Behandlungskosten durch den Arzt, Medikamente oder die Heilungskosten, die bei einem Spitalaufenthalt anfallen.

Krankentaggeldversicherung

Entweder
individuell (Einzel-Krankentaggeldversicherung)  
oder vom Arbeitgeber für alle Mitarbeitenden (Kollektiv-Krankentaggeldversicherung) abgeschlossene Versicherung;
übernimmt i.d.R. 80% des Lohnes nach Wegfall der gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht.

KVG

Krankenversicherungsgesetz, regelt die Leistungen der obligatorischen Grundversicherung.

Lebensversicherung

Versichert die «klassichen» Lebensrisiken, d.h. die finanziellen Folgen von Alter, Invalidität und Tod.

Mobiliar-/Hausratversicherung

Freiwillige Versicherung, die Feuer-, Diebstahl-, Wasser- und Glasschäden und einige Elementarschäden am eigenen Mobiliar deckt.

Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung

Obligatorische Versicherung, deckt Forderungen, für die der Versicherte nach Strassenverkehrsgesetz haftbar ist.

Motorfahrzeug-Kaskoversicherung

Freiwillige Fahrzeugversicherung; Deckung des infolge eines Unfalls am eigenen Fahrzeug entstandenen Schadens (Kollisionsschaden).

Neuwert

Betrag, der für die Neuanschaffung des versicherten Gegenstände erforderlich ist.

Nichtberufsunfall (NBU)

Unfälle, die in der Freizeit entstehen (Prämien gehen zulasten der Arbeitnehmenden); Abrechnung über die Arbeitgeber via Lohnabzug.

Personenversicherung

Umfasst alle Versicherungsarten, bei denen eine Person hinsichtlich Heilungskosten, Erwerbsausfall, Tod oder Alter versichert ist.

Beispiele: AHV, IV, EO, Pensionskasse, Lebensversicherung, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung

Privathaftpflichtversicherung

Übernimmt die finanziellen Folgen für Schäden, die widerrechtlich einem Dritten zugefügt wurden.

Regressrecht

«Rückgriffsrecht»; bei Vernachlässigung der Sorgfaltspflichten (z.B. das Fahren mit abgenutzten Pneus) kann die Versicherung nach Bezahlung der Schadenersatzforderungen auf den Halter und Lenker Rückgriff nehmen und einen Teil der geleisteten Zahlung einfordern.

Risiko

Möglichkeit des Eintritts eines schädigenden Ereignisses: ergibt sich aus Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts mal Schadensausmass.

Risikolebensversicherung

Versicherungsschutz gegen die finanziellen Folgen von Invalidität oder Tod des Versicherungsnehmers bzw. der Versicherungsnehmerin; Auszahlung an die begünstigte Person, falls Versicherungsnehmer während der Vertragsdauer stirbt.

Selbstbehalt

Betrag, den die Versicherungsnehmer in einem Schadenfall selber tragen müssen. Selbstbehalt gibt es in der Krankenversicherung, in der Mobiliarversicherungen oder auch in der Motorfahrzeugversicherung.

Taggelder

Verunfallte erhalten bei Arbeitsunfähigkeit vom dritten Tag an rund 80% des versicherten Lohnes.

Teilkaskoversicherung

Freiwillige Fahrzeugversicherung; deckt Feuer-, Diebstahl- und Elementarschäden (Hochwasser, Hagel, Sturm oder Erdrutsch) sowie Glasbruch.

Todesfallrisiko

Auszahlung der Versicherungssumme an den Begünstigsten, falls die versicherte Person während der vereinbarten Vertragsdauer stirbt.

Unfall (Definition; 5 Voraussetzungen)

(1) Plötzliche,
(2) unbeabsichtigte und
(3) schädigende Einwirkung eines
(4) ungewöhnlichen
(5) äusseren Ereignisses auf den menschlichen Körper.

Unfallversicherung

Die UV deckt die finanziellen Folgen eines Unfalls; obligatorisch für alle Arbeitnehmenden; kein Versicherungszwang für Selbstständigerwerbende sowie Nichberufstätige → private Unfallversicherung.

Bei der UV gibt es keine Franchisen; sie vergütet Heilungskosten, zahlt Taggelder, Invaliden- und Hinterlassenenrenten sowie Hilflosen- und Integrationsentschädigungen.

Unterversicherung/ Überversicherung

Bei einer Unterversicherung bei der Mobiliarversicherung umfasst die Versicherungssumme nicht den vollständigen Wert der Wohnungseinrichtung; im Schadensfall wird die Versicherungsleistung um den Prozentsatz der Unterversicherung gekürzt. 

Überversicherung: Einrichtungswert < Versicherungssumme