Blutgerinnung

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Kartei Details

Karten 111
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 31.07.2016 / 08.09.2022
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Bindung von Dabigatran an Thrombin

Bivaluridin: WM, Applikation, HWZ, Indikation

Antikoagulanz: direkter reversibler Thrombinhemmer

• synthetisches Polypeptid; 20 Aminosäuren

• direkter, bivalenter reversibler Thrombinhemmer: Bindung an das aktive Zentrum und die Exosite 1 Region. Diese Hemmung ist reversibel, da das Thrombin das Bivalirudin spaltet und die beiden Fragmente eine geringe Affinität zum Thrombin haben.

• parenterale Applikation!

• Eliminationshalbwertszeit von ca. 25 Minuten -> gut kontrollierbar

• Indikation: Herz-OP mit Herz-Lungenmaschine (extrakorporale Zirkulation)

Rivaroxaban: Wirkung, Applikation, Indikation, Metabolismus

Antikoagulanz: Direkter reversibler Faktor-Xa-Hemmer

• peroraler, direkter Faktor Xa-Inhibitor.

• hochselektive Interaktion im aktiven Zentrum des Faktors-Xa (Ki = 0,4 nM):
Hemmung des intrinsischen und extrinsischen Wegs: Hemmung der Thrombinbildung in der Gerinnungskaskade!
• Thrombinwirkung (Plättchen-vermittelt) bleibt erhalten und damit der primäre Wundverschluß.

• zur Prophylaxe venöser Thromboembolien Hüft- oder Kniegelenksersatzoperationen

• intensiver Metabolismus via CYP3A4

Bindung von Rivaroxaban an Faktor Xa

keine Ahnung, welche Aminosäure das sein soll -> nichts dazu rausgefunden

vll Asparaginsäure, wo am C der Aminofunktion keine Carboxylgruppe angezeigt wird

Indirekte Antikoagulanzien: Welche Klasse, WM, Latenzzeit, TDM etc

941: Weidetiere in USA verbluten nach Verzehr von fermentiertem Süßklee (enthält reichlich Coumarin, welches zu Dicoumarol dimerisiert)
• Vit K Antagonisten hemmen die Synthese von Prothrombin, VII, IX und X durch Blockade der γ-Carboxylierung von Glutamatresten.
•Die γ-Carboxylierung der Glutamatreste führt zur Ausbildung einer Malonsäure-Partialstruktur.
• Diese chelatisiert Ca2+-Ionen, welche eine Bindung an saure Phospholipide (negative Ladung!) der Zellmembranen ermöglicht.


• Vitamin-K-Antagonisten (4-Hydroxycoumarine): Binden und hemmen die Vitamin-K-Epoxid-Reduktase (empfindlicher als Chinon-Enzym) und Vitamin-K-Chinon-Reduktase und verhindern damit die γ-Carboxylierung der Glutamatreste d.h. es erfolgt keine Bindung an Phospholipidmembranen.
• Latenzzeit von bis zu einigen Tagen!

• Wirkung gut steuerbar: Bei Überdosierung: Gabe von Vitamin-K

• Regelmäßige Kontrolle (Quick-Test) wegen Blutungsneigung!

haben viele Wechselwirkungen!!!

γ-Carboxylierung von Gerinnungsfaktoren

Vitamin K Struktur

4-Hydroxycumarine Grundstruktur

Grundstruktur der Vitamin-K-Antagonisten

• Vinyloge Carbonsäuren, unter physiolog. Bedingungen als Anionen

• strukturelle Ähnlichkeit mit Grundgerüst der Vitamin-K-Gruppe

SAR 4-Hydroxycumarine (Vit. K-Antagonisten)

• 4-Hydroxygruppe muß frei sein

• direkte Verbindung zweier Coumarinreste (auch über Kette): Wirkungsverlust.

• in Position 3 lipophiler Substituent, insbesondere ein subst. Benzylrest: Langzeitantikoagulanzien

• Substitution an der verbindenden Methylen-Brücke: Wirkungsverminderung

• S-Enantiomere sind 2-5-fach wirksamer; Plasmaproteinbindung ist bei S-Enantiomeren geringer

Phenprocoumon

Antikoagulanz: Vitamin-K-Antagonist (4-Hydroxycumarin)

Dicumarol

Antikoagulanz: Vitamin-K-Antagonist (4-Hydroxycumarin)

kommt natürlich vor

Warfarin

Antikoagulanz: Vitamin-K-Antagonist (4-Hydroxycumarin)

viele WW!

wird auch als Rattengift verwendet, um innere Blutungen zu verursachen

Vitamin K Epoxid Reduktase Aufbau

PK Eigenschaften Vit. K-Antagonisten: Wirkungsbeginn, HWZ, Wirkungsdauer, Dosiswirkungsdauer

chiral! Eingesetzt werden Racemate. S-Enantiomere sind allerdings aktiver.

• peroral gut bioverfügbar (großer Vorteil!!)

• sehr hohe Plasmaprotein-Bindung (lipophile Säuren!)

• Metabolismus:

- S-Form: Hydroxylierung in Pos. 7, geringfügige Reduktion der Carbonylfunktion in der Seitenkette durch CYP2C9

- R-Form: hptsl. Reduktion der Carbonylfunktion in der Seitenkette durch CYP1A2, 2C8, 3A4

- HWZ, S-Warfarin: 24-33 h; für R-Warfarin: 35-58 h

Warfarin Metabolismus

• Metabolismus: 

- S-Form: Hydroxylierung in Pos. 7, geringfügige Reduktion der Carbonylfunktion in der Seitenkette durch CYP2C9 

- R-Form: hptsl. Reduktion der Carbonylfunktion in der Seitenkette durch CYP1A2, 2C8, 3A4 

Was ist die häufigste schwerwiegende AMKomplikation überhaupt???

4-Hydroxycoumarin-induzierte Blutungen

Interaktionen der Vit. K-Antagonisten

Kleines therap. Fenster!


Wirkungssteigerung (erhöhte Blutungsgefahr):

Verdrängung aus der Plasmaprotein-Bindung durch andere Wirkstoffe (hptsl. lipophile Säuren z.B. durch NSAIDs, Topoisomeraseinhibitoren, Sulfonamide bei Einsatz in hohen Dosen)
• Hemmung des Metabolismus durch Wirkstoffe, die abbauende Enzyme hemmen (CYP Hemmer: Cimetidin, Disulfiram, Allopurinol etc.).


Wirkungsminderung:

• Enzyminduktion: Beschleunigter Metabolismus (z.B. durch Phenobarbital, Rifampicin, Gluthetimid)
• Resorptionsverminderung: durch Colestyramin (bei Hyperlipidämie eingesetzt) und Colestipol (binden als basische Anionenaustauscher an 4-Hydroxycoumarine).
Cumarin-Resistenz: aufgrund von Mutationen in Helix III und große Schleife zw. Helix I und II.

Wann kommen Fibrinolytika zum Einsatz?

Erst, wenn Thrombus schon besteht, nicht präventiv!

Fibrinolytika: Indikation, körpereigene und Wirkstoff-Beispiele, WM

Spalten Plasminogen zu Plasmin, bzw. führen zur Spaltung von polymerem Fibrin zu Fibrinfragmenten (körpereigen: Gewebe-Plasminogen-Aktivator (t-PA) und Urokinase)
• Alteplase, Reteplase, Tenecteplase (rekombinante Gewebe-Plasminogen-Aktivatoren)

• Urokinase

• Streptokinasen (sind Proteine, aber KEINE Enzyme): Streptokinase und Streptodornase

• Anistreplase (Plasminogen-Streptokinase-Aktivator-Komplex)


Indikation: Thromboembolien: akuter Myokardinfarkt und Lungenembolien (Ausnahme: Streptodornase: bei eitrigen Wundentzündungen)

Fibrinolytika Vertreter und ihre jeweiligen WM

darüber hinaus: Alteplase, Tenectoplase, Reteplase (siehe Proteine)

Einteilung der Thrombozytenaggregationshemmer und deren jeweilige WM

1. Prostacyclin (IP)-Rezeptor-Agonisten: binden und aktivieren den Rezeptor für Prostacyclin und antagonisieren dadurch die Wirkung von Thromboxan A2
2. ADP-Rezeptor-Antagonisten: binden und hemmen den P2Y12 Rezeptor, der durch ADP aktiviert wird
3. Glykoprotein-IIb-IIIa-Rezeptor-Antagonisten: hemmen die Anheftung und gegenseitige Bindung von Thrombozyten
4. Cyclooxygenase-1-Hemmstoffe: hemmen die Bildung von Thromboxan A2 und damit die Aggregation und Gefäßkontraktion
5. Hemmstoffe der Phosphodiesterase in Thrombozyten: aggregationshemmende Wirkung von Prostacyclin wird gesteigert

Targets der Thrombozytenaggregationshemmer

orange Sprechblase: Aggregation, wenn cAMP runter => Phosphodiesterase baut cAMP zu AMP ab => durch Phosphodiesterasehemmer cAMP hoch => keine Aggregation

IP3-Rezeptoragonisten

Cyclooxygenasestoffwechsel

Prostacyclin

Ringöffnung, Vinylether stabil

Thromboxan A2

Prostaglandin H2

PGH2

Prostaglandin G2

Cyclooxygenasemetabolite und Rezeptoren

Iloprost: strukturelle Änderungen gegenüber Analogon, HWZ

Thrombozytenaggregationshemmer: IP3-Antagonist

• Prostacyclinanalogon

• Prostacyclin ist extrem instabil! (wenige Minuten, Umwandlung zu 6-keto-PGF1)

• Modifikationen erhöhen die Stabilität:

- Ersatz des Enolether-Sauerstoffs durch eine Methylengruppe

- Substitution des C(16) mit einer Methylgruppe

- Einführung einer Dreifachbindung zwischen C(18) und C(19).
- Halbwertszeit beträgt etwa 30 min

Welche Purinrezeptoren exprimieren Thrombozyten, an welche wird pharmakologisch eingegriffen?

Thrombozyten exprimieren drei versch. Purin-Rezeptoren: P2Y1, P2Y12 und P2X1

Aktivierung des P2Y12:
- Thrombozyten-Aggregation

- Expression von Adhäsionsmolekülen

=> durch Antagonisten Thrombozytenaggregationshemmung

Grundstruktur P2Y12-Antagonisten

Thrombozytenaggregationshemmer

Thienopiperidin -> Thiophen an Piperidin annelliert

Ticlopidin

Thrombozytenaggregationshemmer: Antagonisten am P2Y12

irreversible Hemmung!

• kein Einfluß auf die Kollagen- oder Thrombin-induzierte Thrombozytenaggregation
Thienopiperidine

• Prodrugs! Oxidation und Hydrolyse liefern aktiven Wirkstoff
• CYP1A2-Inhibitoren

• Wirkdauer von Clopidogrel u. Prasugrel: 10 Tage

• Ticlopidin: NW: Leukopenie

Prasugrel

Thrombozytenaggregationshemmer: Antagonisten am P2Y12 

 irreversible Hemmung! 

• kein Einfluß auf die Kollagen- oder Thrombin-induzierte Thrombozytenaggregation
• Thienopiperidine 

• Prodrugs! Oxidation und Hydrolyse liefern aktiven Wirkstoff
• CYP1A2-Inhibitoren 

• Wirkdauer von Clopidogrel u. Prasugrel: 10 Tage 

• Ticlopidin: NW: Leukopenie

Clopidogrel

Thrombozytenaggregationshemmer: Antagonisten am P2Y12 (Thienopiperidin)

 irreversible Hemmung! 

• kein Einfluß auf die Kollagen- oder Thrombin-induzierte Thrombozytenaggregation

• Prodrugs! Oxidation und Hydrolyse liefern aktiven Wirkstoff
• CYP1A2-Inhibitoren 

• Wirkdauer von Clopidogrel u. Prasugrel: 10 Tage 

Bioaktivierung der Thienopiperidine (P2Y12-Antagonisten)

Bioaktivierung von Prasugrel

Thienpiperidin, Beispiel 

Angriffspunkt Thienopiperidine (Schaubild)

Glykoprotein (GP)-IIb/IIIa-Rezeptoren : Lokalisation, gehören zu welcher Familie, WM

Glykoprotein (GP)-IIb/IIIa-Rezeptoren sind membranständige, Ca2+-abhängige Glykoproteine auf Thrombozyten
• gehören zur sog. Integrin-Familie
binden nach Aktivierung durch z.B. ADP, Noradrenalin, Thrombin etc. an Fibrinogen => Ausbildung von Fibrinogenbrücken zwischen Thrombozyten =>  Thrombus!

Was für eine Sequenz müssen Inhibitoren haben, um von Glykoprotein (GP)-IIb/IIIa-Rezeptoren erkannt zu werden? Beispiele

Liganden mit der Sequenz Arg-Gly-Asp werden von Rezeptor erkannt und binden => Hemmung! Antagonisten bzw. Hemmstoffe der Rezeptoren: Tirofiban, Etifibatid, Abciximab