Biologische Psychologie 1
Kapitel 1-14 aus Neuroscience - Exploring the Brain Uni Wien
Kapitel 1-14 aus Neuroscience - Exploring the Brain Uni Wien
Kartei Details
Karten | 114 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.04.2016 / 28.03.2022 |
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Nenne die zwei generellen Neuronentypen im V1-Cortex und beschreibe, welche dieser Typen in welcher der 6 Schichten sie jeweils vorkommen.
1. Spiny stellate cells (stachelige Stelatzellen): kleine Neuronen mit horizontal abgehenden Dendriten. Sie befinden sich hauptsächlich in Schicht IVC Alpha und Beta und sind für die lokalen Verschaltungen innerhalb des visuellen Cortex zuständig.
2. Pyramidenzellen: Größere Neuronen mit je einem langen Axon und Dendriten, die auch andere Schichten erreichen. Das lange Axon ist die Verbindungsstelle zu Bereichen außerhalb des Cortex. Die Pyramidenzellen sind in allen anderen Schichten außer IVC zu finden, also in Schicht I, II, III, IVA, IVB, V und VI.
Erkläre, was es mit Cytochrome-Oxidase und "Blobs" auf sich hat (bezüglich des visuellen Cortex)
Cytochrom-Oxidase: ein mitochondriales Enzym, das für den Zellmetabolismus benötigt wird. Es kommt in regelmäßigen Blöcken in den Schichten II, III, aber auch V und VI des primären visuellen Cortex vor.
Blobs (Flecken): Bezeichnung für Neuronen mit einer Anhäufung an Cytochrom-Oxidase, die an die Flecken eines Leoparden erinnern. Blobs erhalten direkten LGN-Input der koniozellulären Schichten, sowie parvozellulären- und magnozellulären Input von der Schicht IVC.
Beschreibe die Orientierungs- und die Direktionsselektivität von rezeptiven Feldern des V1-Cortex.
Orientierungsselektivität: Die meisten V1-Neuronen (außer in Schicht IVC) feuern bei Objekten (Lichtbalken) am meisten, wenn diese einen bestimmten WInkel im Raum einnehmen - dies kann ein beliebiger Winkel von 1° bis 360° sein; jedes Neuron hat dort eine andere Selektivität.
Direktionsselektivität: Wenn ein Lichtbalken mit der optimalen Orientierung eines V1-Neurons sich in eine Richtung bewegt, feuern diese Neuronen nur bei einer der Richtungen stark, sind also selektiv für diese Richtung.
Nenne jeweils die drei Schritte des hypothetischen Modells der parallelen Pfade im primären visuellen Cortex
Das Modell besteht aus folgenden Pfaden:
1. Der Magnozelluläre Pfad (Bewegung)
-> Er beginnt mit den M-Typ Ganglionzellen der Retina, geht über zu den magnozellulären Schichten des LGN's und schließlich endet der Pfad in der Schicht IVC Alpha des visuellen Cortex. Von dort aus wird Input zur Schicht IVB projiziert.
2. Der Blob-Pfad (Farben)
-> Er beginnt bei den "nonM-nonP" Ganglionzellen, geht über zu den koniozellulären Schichten des LGN's von denen aus der Input direkt zu den cytochrom-Oxidase Blobs projiziert wird.
3. Der Parvo-Interblob-Pfad (Form)
-> Er beginnt bei den P-Typ Ganglionzellen der Retina und verläuft weiter zu den parvozellulären Schichten des LGN's. Von dort aus wird Input zu den IVC Beta-Schichten des primären visuellen Cortex projiziert. Danach wird der Input direkt zu den Interblobregionen der Schichten II und III geschickt.
Welche cortikalen Areale gibt es und welche Funktionen erfüllen sie?
1. Area V1: / Visual Area One: der primäre visuelle Cortex: hier kommt visueller Input über das LGN an und wird verarbeitet.
2. Area MT / V5: empfängt Input von V2 und V3, sowie von Layer IVB des V1. Verarbeitet Bewegung. Besonderheit: fast ausschließlich richtungs-selektive Zellen!
3. Area 4 (ventral Stream): erhält Blob- und Interblob-Input aus V1. Wichtig für Formwahrnehmung sowie Farbwahrnehmung.
4. Area IT (ventral Stream): im Temporallappen. hoch spezialsisierter Bereich des Cortex, der auf spezielle Reize anspringt, wie z.B. das Betrachten des Fotos eines Gesichts.
Beschreibe grundlegend die 5 Schritte der Informationsübertrsgung des auditorischen Pfades!
1. Schallwellen bewegen die tympanische Membran (Trommelfell)
2. Das Trommelfell bewegt die Gehörknöchelchen (ossicles)
3. Die Gehörknöchelchen bewegen die Membran des "ovalen Fensters", am Ende des Steigbügels
4, Bewegung dieser Membran versetzt die Flüssigkeit innerhalb der Cochlea (Schnecke) in Schwingung
5. Die Schwingung der Flüssigkeit veranlasst eine Reaktion von sensorischen Neuronen
Vergleiche den auditatorischen und den visuellen Pfad ab dem Zeitpunkt, an welchem die Rezeptoren Input bekommen haben bis hin zum jeweiligen Cortex.
visuell:
Photorezeptoren im Auge ->
Andere retinale Neuronen ->
LGN ->
Visueller Cortex
auditorisch:
auditorische Rezeptoren in der Cochlea ->
ventraler Cochlear-Nukleus ->
"Superior Olive" (superiorer olivarischer Nukleus) ->
Inferior colliculus ->
MGN (medial geniculate nucleus) ->'
Primärer auditorischer Cortex (A1) im Temporallappen
Benenne die Bestandteile der Cochlea inklusive der 3 fluiden Kammern.
Die drei Kammern: (von oben nach unten)
Scala vestibuli
Scala media
Scala tympani
Die obere und mittlere Kammer werden durch die Reissner-Membran getrennt ->
Die mittlere und untere Kammer trennt die Basilarmembran.
Auf der Basilarmembran sitzt das Corti-Organ, das auditorische Rezeptorneuronen enthält und direkt darüber befindet sich die Tektorialmembran.
Die Flüssigkeiten in der Scala vestibuli und scala tympani heißen Perilymph, die in der Scala Media heißt Endolymph.
Wie funktioniert die Umwandlung von mechanischer Schallwellen-Energie in Änderungen der Membrapotenziale?
(Corti-Organ)
Im Corti-Organ befinden sich auditorische Rezeptoren, die sogenannten Haarzellen (keine Neuronen!). Jede dieser Zellen besitzt 10-300 Stereocilia, die durch Bewegung der Innenohrflüssigkeit gekrümmt werden. Die Stereocilia sind zwischen der Basilarmembran und einer dünnen Schicht namens Retikularmembran aufgespannt. Haarzellen formen Synapsen mit Neuronen in der Spiralganglion und Axone der Spiralganglion laufen in den auditorischen Nerv über, welcher Informationen zum Cranialnerv VIII (Auditorisch-vestibulären Nerv) übermitteln.
Beschreibe, was mit der charakteristischen Frequenz eines Neurons (im Bezug auf das auditorische Sytem) gemeint ist.
Die charakteristische Frequenz: Die spezielle Frequenz, bei welcher ein Neuron am stärksten feuert. Jedes Neuron im auditorischen Nerv ist besonders empfänglich für eine solche ganz bestimmte Frequenz.
Was ist das Volley-Prinzip der Feuerrate von Neuronen im auditorischen Nerv?
Volley-Prinzip: Beschreibt das Phänomen, dass Neuronen, welche am Hören beteiligt sind, "phase locked" sind - also zuverlässig während einer bestimmten Phase der Schallwelle feuern. Dies ist bis ca. 5kH möglich, darüber feuern Neuronen an zufälligen Stellen der Schallwelle.
Erkläre die duplexe Theorie der Schall-Lokalisation!
-> Es werden zwei Prozesse vom Gehirn eingesetzt, um die Quelle von Schall zu lokalisieren.
1. die interaurale Zeitverzögerung: im Bereich von 20-2000 Hz wird die Differenz genutzt, mit der Schall in den Ohren eintrifft. -> Wo der Schall schneller ankommt, ist die Seite der Schallquelle
2, die interaurale Intensitätsdifferenz: Der Schallschatten wird genutzt, um die Schallquelle auf der Seite zu orten, auf der dieser mit höherer Intensität eintrifft, also ohne durch den Kopf behindert zu werden.
Das vestibuläre Labyrinth besteht aus zwei unterschiedlichen Strukturen:
1. Die Otholitenorgane: erkennen die Schwerkraft und Auf/Abbewegungen des Kopfes. Sie bestehen aus dem Uttriculus und dem Sacculus. Jedes der beiden Organe enthält eine Makula (kein Zusammenhang zur Retina!), die im Uttriculus horizontal orientiert ist und im Sacculus vertikal. Die Otholitenorgane enthalten außerdem kleine Kalziumcarbonat-Kristalle (Otoconia).
2. Die semizirkulären Kanäle:erkennt Kopfrotationen.Jeder der drei Kanäle besitzt eine Ausbuchtung nach oben (Ampulla), in die sich die gelartige Cupula aus einem vestibulären Axon erstreckt. Der Kanal ist ansonsten mit Endolymph gefüllt. Bei Bewegungen wird die Cupula in die entgegengesetzte Richtung gedrückt und exhibitiert- bzw. inhibitiert die Ausschüttung von Neurotransmittern aus den Haarzellen.
Jede Haarzelle des vestibulären Labyrinths bildet eine Synapse mit dem Ende eines sensorischen Axon des vestibulären Nervs, einer Abzweigung des Cranialnervs VIII.
Was ist der vestibulo-okulare Reflex (VOR)?
Dieser Reflex sorgt dafür, dass die Augen trotz starker Bewegung der Umgebung auf einem Objekt fixiert bleiben können. Dafür führen die 6 extraokulären Muskeln im Auge automatisch eine Gegenbewegung der Augen durch, sobald der Körper sich bewegt.
Beschreibe die Grundstrukturen der Haut.
Die Haut besteht aus 2 Typen: haarig und unbehaart.
Desweiteren gibt es die Epidermis, die äußere Schicht, und die Dermis, die unter dieser äußeren Schicht liegt.
Die Hauptart an Rezeptoren in der Haut heißt Mechanorezeptor.
Weitere somatisch-sensorische Rezeptoren sind:
- Vater Pacini-Körperchen (Pacinian Corpuscle) in den Händen
- Ruffinis Endungen
- Meißner-Körperchen
- Merkel's Disks in der Epidermis
Nenne die 4 Arten von primären afferenten Axonen, die informationen von den somatisch-sensorischen Rezeptoren über die Dorsalwurzeln und das Rückenmark in ZNS bringen.
Generell: Axone, die in der Haut liegen, werden mit A-Alpha, A-Beta, A-Delta und C bezeichnet und Axone, die in Muskeln sitzen, werden mit I, II, III und IV bezeichnet!
1. A-Alpha /Gruppe I: Myelinisierte, sehr dicke Axone. 80-120 m pro Sekunde. Zu finden in den Proprirezeptoren der Skelettmuskeln (Rezeptoren zur Eigenwahrnehmung)
2. A-Beta / Gruppe II: Myelinisierte, mitteldicke Axone. 35-75 m pro Sekunde. Zu finden in den Mechanorezeptoren der Haut.
3. A-Delta / Gruppe III: Myelinisierte, eher dünne Axone. 5-30 m pro Sekunde. Sie übertragen Schmerz- und Temperaturinformationen.
4. C / Gruppe IV: Nicht myelinisiert, dünne Axone. 0.5-1 m pro Sekunde. Sie sind für die Übertragung von Temperatur, Schmerzen aber auch lustvollem Empfinden verantwortlich.
Wie heißen die 4 Gruppen der Spinalsegmente und wieviele dieser Segmente gibt es im Rückenmark?
Die Abschnitte heißen (von oben nach unten):
1. Zervikal (C) 1-8
2. Thorakal (T) 1-12
3. Lumbar (L) 1-5
4. Sakral (S) 1-5
Insgesamt gibt es 30 Spinalsegmente.
Wie heißt der primäre Pfad, der Berührungs-Informationen von der Haut ans Gehirn weiterleitet, und wie ist er aufgebaut?
Der Pfad heißt "Lemniskales System" (dorsal column-medial lemniscal pathway).
Die Enden der sensorischen Axone (A-Alpha, A-Beta, A-Delta, C) erreichen den ipsilateralen (=auf der selben Seite liegenden) Hinterstrang (dorsal column) des Rückenmarks, der sich direkt über dem Hinterhorn (dorsal horn) befindet.Die Hinterstränge übermitteln taktile Informationen und enden an der Verknüpfungsstelle von Rückenmark und Medulla in den Hinterstrang-Nuklei (dorsal column nuclei).
Von hier aus werden die Informationen jeweils über einen Trakt aus White Matter namens mediale Schleife (medial lemniscus) bis zum ventral-posterioren Nukleus (VP) im Thalamus gesendet.
Neuronen des Thalamus schicken die Infos dann zum primären sensorischen Cortex (S1)
Was ist die Aufgabe von Nozizeptoren?
Nozizeptoren erkennen somatische Sensationen -> Schmerz. Sie sind unmyelinierte Nervenenden, die dem Körper signalisieren, wenn Gewebe zerstört wird.
Beschreibe den spinothalamischen Pfad und hebe ihn gegen das lemniskale System ab.
Der spinothalamale Pfad übermittelt Schmerzreize von den Nozizeptoren über den lateralen spinothalamalen Trakt direkt zum Thalamus, ohne eine Synapse an Zwischenstationen zu bilden und ist somit extrem schnell.
Das lemniskale System (=Berührungsinformationen) hingegen bildet Synapsen an mehreren Stellen (Hinterstränge, Hinterstrang-Nuclei (...).)
Wie funktioniert das Beugen und Strecken des Unterarms?
Die beiden Knochen des Ober- und Unterarms verbinden 2 Muskelgruppen: Der Extensor und (in diesem Fall) zwei Flexoren (Beugemuskeln). Kontraktiert der Extensor, so wird der Arm gestreckt, kontraktieren die Flexoren, so wird er gebeugt.
Nenne die verschiedenen Muskelarten im Zusammenhang damit, welche Körperteile bewegt werden.
Axialmuskeln: Die Muskeln, die den Rumpf bewegen
proximale (Gürtel-) Muskulatur: zuständig für die Bewegung der Schultern, der Ellenbogen, des Beckens und der Knie.
distale Muskeln: bewegen die Hände, Füße und Finger bzw. Zehen.
Was ist die Aufgabe von Alpha Motoneuronen? Von welchen drei Quellen erhalten sie außerdem Input?
Die Alpha Motoneuronen lösen direkt Muskelkontraktionen aus. Ein Alpha Motoneuron und alle Muskelfasern mit denen es verbunden ist, wird als Motoreinheit bezeichnet.
Die Gesamtheit an Motoneuronen, welche in einem Muskel zu finden sind, wird als Motoneuronen-Pool bezeichnet.
Alpha Motoneuronen erhalten Input von
1) Sensorischer Input von Muskelkspindeln
2) Input von oberen Motoneuronen im Motorcortex und Hirnstamm -> Kontrolle und Initialisierung von Bewegungen
3) Input von Interneuronen im Rückenmark
Beschreibe den Aufbau von Muskelnfasern.
Muskelfasern können zwischen 1mm und 500mm lang werden.
Sie werden von einer Zellmembran namens Sarcolemma umgeben. Im Innern befinden sich zylinderartige Strukturen, die Myofibrillen und Mitochondrien. Die Myofibrillen werden von sarcoplasmatischen Reticulen umgeben (SR), die Ca2+ enthalten, das bei Kontraktionen ausgeschüttet wird. Aktionspotenziale können die SR über ein Tunnelnetzwerk an T-Tubuli erreichen.
Bringe die Begriffe Axtion, Myosin, dünne- und dicke Filamente in einen sinnvollen Zusammenhang.
In den Myofibrillen gibt es dicke Filamente im Innern und dünne Filamente außen. Das Hauptprotein der dicken Filamente, das Myosin, bindet durch das Einströmen von Ca2+ an das Hauptprotein der dünnen Filamente, das Actin.
Was ist mit reziprokaler Inhibition gemeint und warum ist sie so wichtig?
Reziprokale Inhibition meint den Vorgang der automatischen Entspannung des antagonistischen Muskels, also des Extensors, wenn ein agonistischer Muskel angespannt wird.
Dieser Vorgang ist wichtig, weil ansonsten die Muskelgruppen sich ständig gegenseitig behindern würden, da sie gegeneinander arbeiten müssten.
Wie wird mithilfe von NMDA-Rezeptoren eine rhytmische Aktivität in spinalen Interneuronen hervorgerufen? Beschreibe den Zyklus.
1. Die Membran wird durch den Einfluss von Glutamat depolarisiert
2. Na+ und Ca2+ fließen durch den NMDA-Rezeptor in die Zelle
3. Ca2+ aktiviert Kalziumkanäle
4. K+ fließt aus der Zelle
5. Die Membran wird durch das Ausfließen von Kalziumionen hyperpolarisiert
6. Ca2+ hört auf, in die Zelle zu fließen
7. Die Kalziumkanäle schließen sich
8. Die Membran wird depolarisiert und der Prozess beginnt erneut.
Nenne die Abschnitte der Motor-Kontroll-Hierarchie.
1. Level: Hoch
Funktion: Strategie
Strukturen: Assoziationsareala des Neocortex und Basalganglien
2. Level: Mittel
Funktion: Taktik
Strukturen: Motorischer Cortex, Kleinhirn
3. Level: Niedrig
Funktion: Exekution
Strukturen; Hirnstamm und Rückenmark
Was übermitteln die lateralen Pfade und wie sind sie aufgebaut?
Die lateralen Pfade übermitteln freiwillige Bewegungsreize an die distalen Muskeln und werden direkt vom Cortex kontrolliert.
Es gibt es unterschiedliche Trakte:
1) Der kortikospinale Trakt (auch pyramidaler Trakt)= Er beginnt im motorischen Cortex, also den Arealen 4 und 6 des Frontallappens und ist der längste Trakt im ZNS. Er verläuft über die "internale Kapsel" durch die Basis der Crus Cerebri (eine Anhäufung von Axonen) im Mittehirn und kreuzt sich kurz hinter der Medulla, an der Schnittstelle von Medulla und Rückenmark. Das bedeutet, dass ab hier die rechte Seite des motorischen Cortex über die linke Körperhälfte verfügt und andersherum. Die Axone enden schließlich in der dorsolateralen Region der ventralen Hörner, wo Motoneuronen und Interneuronen ankommen.
2) Der Rubrospinale Trakt: Er beginnt im rechten roten Nukleus im Mittelhirn und verläuft über die Medulla bis zum lateralen Seitenstrang des Rückenmark, wo er parallel zum kortikospinalen Trakt endet. Durch die Evolution ist die Funktion des rubrospinalen Traktes beim Menschen verringert, und die meisten Funktionen wurden vom kortikospinalen Trakt übernommen.
Was übermitteln die ventromedialen Pfade und welche Trakte gibt es?
Die ventromedialen Pfade übermitteln Haltungs- und Fortbewegunsreize und werden vom Hirnstamm kontrolliert. Es gibt 4 verschiedene Traktarten:
1) Die vestibospinalen Trakte = haben die Aufgabe, den Kopf auf den Schultern auszubalancieren und ihn zu neuen sensorischen Reizen hinzubewegen. Sie entspringen in den vestibulären Nuklei der Medulla, die sensorischen Input vom vestibulären Labyrinth des Innenohrs erhalten. Sie verlaufen weiter bis ins Rückenmark, wo sie mit Nacken- und Rückenmuskeln verbunden sind.
2) Die tektospinalen Trakte = sie haben dieselbe Aufgabe wie die vestibulospinalen Trakte, nur dass diese im Colliculus Superior im Mittelhirn beginnen (welcher direkten Input von der Retina und vom visuellen Cortex erhält!). Hier wird eine visuelle Landkarte der äußeren Welt erstellt, und wichtige neue Stimuli werden direkt durch Kopf- und Augenbewegungen fixiert, nachdem die Axone weiter in spezifische Regionen des Rückenmarks laufen, wo sie mit Motoneuronen der Nacken- und Rückenmuskulatur in Verbindung treten.
3) Die pontinen reticulospinalen Trakte( = zuständig für Kontrolle des Rumpfes und der Antigravitationsmuskeln der Glieder). -> medial
4) Die "medullary" reticulospinalen Trakte (= haben die gegenteilige Aufgabe, die Reflexkontrolle der Antigravitationsmuskeln aufzuheben.) -> lateral
Zusammen werden die pontinen und medullary reticulospinalen Trakte als retikulare Formation bezeichnet. .
Was ist die Funktion der Basalganglien und wie funktioniert die motorische Schleife?
Die Basalganglien liegen tief im Telencephalon. Eine ihrer vielen (wenig erforschten) Funktionen ist die Auwahl und Initiierung von bewusster Bewegung. Sie besteht aus dem Putamen und dem Nucleus Caudatus (zusammen Striatum genannt), dem Pallidum, welches aus einem internalen Segment (GPi) und einem externalen Segment (GTe) besteht.
Die motorische Schleife ist ein Pfad, der Informationen von einem beliebigen Ort des cerebralen Cortex zum motorischen Cortex (Areale 6 und 4) übermittelt.Der letzte Zwischenschritt dieser Schleife ist der ventrale laterale Nucleus (VLo).
Cortex (beliebiger Ort) -> Striatum -> GPi -> VLo -> (motorischer) Cortex
Erkläre die grundlegende Anatomie des Kleinhirns.
Das Kleinhirn macht nur etwa 10% der Hirnmasse aus, besitzt aber sehr viele Neuronen, von denen die meisten sehr kleine exzitatorische Körnerzellen sind. Die dorsale Oberfläche des Kleinhirns ist übersät von kleinen Strängen namens Folia. Im Innern sind Neuronen in der White Matter eingebettet, die den tiefen cerebralen Nukleus bildet. Die Mitte (das Vermis) trennt kaum merkbar die beiden Hälften des Kleinhirns in die zwei lateralen cerepbralen Hemisphären. Diese sind sehr wichtig für die Bewegung der Gliedmaßen.
Welche 4 Arten von Krankheiten / Störungen kann es im Motorsystem geben?
1. Parese: Schäden an den Alpha-Motoneuronen oder den motorischen Axonen verursacht Schwäche (Parese)
2. Paralyse: Das komplette Ausschalten eines motorischen Nervs verursacht Bewegungsverluste des betroffenen Muskels und Araflexia (=das Fehlen von Spinalreflexen)
3. Spastizität: Ohne Verbindung zum Hirn werden die Funktionen des Rückenmarks eingestellt. Erholt sich die Verbindung jedoch, kann es zu dramatisch erhöhtem Muskeltonus (Hypertonie) kommen und zu übermäßigen Spinalreflexen (Hyperreflexie),
4. Babinski Signal: Normal -> Streichen der Fußsohle lässt den großen Zeh sich nach unten beugen. Bei Motortraktschäden beugt sich der Zeh jedoch nach oben!
Beschreibe die kaskadische Reaktion, wenn Noradrenalin (NA) an einen Beta-Rezeptor andockt. (Modulation)
1. Noradrenalin bindet an den Beta-Rezeptor
2. Dieser aktiviert ein G-Protein
3. Das G-Protein aktiviert ein Effektorprotein, nämlich ein Enzym namens Adenylyl Cyclase, das ATP freisetzt und in cAMP umwandelt
4. cAMP aktiviert ein Enzym, das als Protein-Kinase bekannt ist
5. Protein-Kinase veranlasst durch Phosphorylierung Kaliumkanäle, sich zu schließen und moduliert somit die Effektivität von IPSP's, indem die Zelle exzitatorischer wird