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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 17.03.2013 / 05.06.2024
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81. Beschreiben Sie die ernährungsbiologischen Typen innerhalb der Ophiuroida.

Drei ernährungsbiologische Typen werden unterschieden: (1) Carnivore und Aasfresser (z.B. Ophiura sp., fangen benthische Beutetiere mit den Armen), (2) Planktonfresser (Gorgonocephalus sp., Gorgonienhaupt, wickeln mit Fanghaken versehene Enden der Armverzweigungen um Planktonorganismen), (3) mikrophage Suspensionsfresser (z.B. Ophiocoma scolopendrina, Partikel bleiben an den Stacheln und Füsschen hängen; zum Fressen von der Wasseroberfläche biegen sie die Arme nach oben).

82. Was versteht man unter dem Ambulacralsystem? Welche Funktionen kann es wahrnehmen?

 

-          Das Ambulacralsystem besteht aus: fünf mesocoelen Radiärkanälen, den Ambulacralfüsschen mit ihren flüssigkeitsgefüllten Ampullen, Nerven etc. und den Ambulacralplatten. Mit den fünf Radiärkanälen werden die Radien und die Pentamerie (5-Strahlige Symmetrie) festgelegt. Die Ambulacralfüsschen dienen der Fortbewegung, der Exkretion, Osmoregulation, dem Gasaustausch und oft der Nahrungsaufnahme.

83. Erklären Sie die Besonderheiten des Nervensystems der Echinodermata.

 

-          Echinodermata besitzen 3 Nervensysteme:

o   Ein sensorisches System

o   Ein motorisches System

o   Ein Gonadensystem

Aber keines der drei Nervensysteme hat eine direkte Verbindung zu einem der anderen Nervensysteme, es existiert auch kein Steuerzentrum für die Nervensysteme, d.h. kein Gehirn!

84. Comatulida (Haarsterne) sehen in einem frühen Entwicklungsstadium den Seelilien recht ähnlich. Was passiert bei der Metamorphose zum jungen Haarstern?

 

-          Bei der Metamorphose zum jungen Haarstern wird der Calyx (Kelch) mit dem 1. Stielglied abgeschnürt. Die Tiere können mit den Cirren des 1. Stielgliedes langsam laufen und mit ihren Armen durch Auf- und Abschlagen auch schwimmen.

85. Die „Laterne des Aristoteles“ ist bei regulären und irregulären Seeigeln völlig unterschiedlich ausgebildet. Wie lässt sich das anhand der Lebensweise der Tiere erklären?

 

-          Reguläre Seeigel leben auf Hartböden, haben massiver kalkiger Kauapparat (Laterne des Aristoteles) mit 5 Zähnen und einer komplizierten Muskulatur.

-          Irreguläre Seeigel leben auf Weichböden, fressen Partikel und Kleinstlebewesen im Schlick / Sand, haben einen kleinen oder reduzierten Kauapparat.

86. Warum kann man sich bei einem Stich durch Seeigelstacheln eine „Vergiftung“ durch Fremdeiweiss zuziehen?

 

-          Die Aussenseite des Skeletts ist mit Stacheln besetzt und vom Ektoderm überzogen. Deshalb kann es zu Eiweissvergiftungen kommen. Auf das Fremdeiweiss reagiert der Körper mit einer Immunreaktion.

87. Aufgrund welcher anatomischen Merkmale halten wir die Echinoida und die Holothuroida für Schwestergruppen?

 

-          Um den Pharynx der Holothuroida (Seegurken/Seewalzen) liegt ein Kalk-Ring als Ansatzstelle für die Retraktoren der Mundtentakel, dieser ist wahrscheinlich homolog der „Laterne des Aristoteles“ à Synapomorphie mit Seeigeln!! (+ Ambulacren verlängert; Oralfläche über ganzen Körper ausgedehnt; Aboralfläche reduziert auf Umgebung des Afters; Skelettbildungen in somatocoelen Ringkanal um Vorderdarm; Saugfüsschen mit Skelett in Endplatte; „versenktes“ Ambulacralsystem; Radiärnerven in geschlossenem Epineuralkanal)

88. Wie wehren Seegurken (Holothuroida) Feinde ab?

Zur Abwehr können Seegurken fast den gesamten Darmtrakt und die Gonaden ausgeschleudert werden. Als weitere Darmausstülpungen treten bei vielen Arten Cuvier’sche Organe auf: das sind klebrige Abwehrschläuche, die ausgeschleudert werden können und bei manchen tropischen Formen hochgiftig sind.

89. Erklären Sie die Strukturen mit Skelett- und/oder Stützfunktion jeweils bei einem Spulwurm (Ascaris, Nematoda), einem nicht parasitischen Plathelminthen und einem Regenwurm (Lumbricus, Annelida). Diskutieren Sie die funktionellen Beziehungen zwischen der Ausprägung der Stützstrukturen und der Ausbildung der Leibeshöhle bei den genannten Tiergruppen.

 

-          Ascaris (Spulwurm), Nematoda: Ein grosser Körperhohlraum = Pseudocoel entspricht der primären Leibeshöhle (Blastocoel) und ist mit Flüssigkeit gefüllt à fungiert als Hydroskelett (garantiert Festigkeit). Das Pseudocoel wird aussen begrenzt vom Hautmuskelschlauch, dieser besteht aus Längsmuskulatur.

-          Nicht parasitischer Plathelminthe: Die basale Matrix ist oft sehr mächtig und hat mehrere Lagen kollagener Fasern = Stützstrumpf; sie gibt dem Tier in Verbindung mit dem Hautmuskelschlauch und vakuolisierten Parenchymzellen Festigkeit = Skelettfunktion. Acoelomat: Die primäre Leibeshöhle ist fast immer völlig mit Organen und Bindegeweben ausgefüllt. Dadurch wird die Leibeshöhlenflüssigkeit zurückgedrängt. Im Bindegewebe liegen aber zahlreiche vakuolisierte Parenchymzellen; diese übernehmen die ursprüngliche Funktion der Leibeshöhlenflüssigkeit und fungieren gemeinsam mit dem Hydroskelett. Damit gewährleisten sie gemeinsam mit der basalen Matrix der Epidermiszellen und dem Hautmuskelschlauch die Festigkeit des Körpers.

-          Lumbricus (Regenwurm), Annelida: Haben eine sekundäre Leibeshöhle = Coelom, welches durch hydrostatischen Druck der Coelomflüssigkeit als Hydroskelett fungiert. Haben Ring-, und Längsmuskeln. Zusammen mit dem Ektoderm bildet die Muskulatur einen Hautmuskelschlauch.

90. Erklären Sie den funktionellen Zusammenhang zwischen der Ausbildung der Leibeshöhle und dem System zur Verteilung der Nährstoffe im Körper, jeweils bei einem Spulwurm (Ascaris, Nematoda), einem nicht parasitischen Plathelminthen und einem Regenwurm (Lumbricus, Annelida). Warum kommt das jeweilige Verteilsystem für Nährstoffe nur bei je einer (und nicht auch bei den beiden anderen) der drei Gruppen vor?

 

-          Ascaris (Spulwurm), Nematoda: Der Darm liegt frei in der Leibeshöhle und ist sehr beweglich. Die Verteilung der Nährstoffe erfolgt über Strömungen der Leibeshöhlenflüssigkeit (ausgelöst durch den Darm) resp. Über die darin flottierenden Zellen.

-          Nicht parasitischer Plathelminthe: Verteilung der Nährstoffe mit Hilfe des Gastrovascularsystems (verzweigtes System des Darms)

-          Lumbricus (Regenwurm), Annelida: Durch Blutgefässe differenzierte Verteilung der Nährstoffe und Atmungsgase.

91. Was sind Rhabditen, wozu dienen sie und wo kommen sie vor?

 

-          Rhabditen sind Sekretstäbe in den Epidermiszellen oder in spezialisierten Bildungszellen und kommen bei den meisten Plathelminthes (den sog. Rhabditophora) vor. Sie können abgeschossen werden, quellen danach im Wasser auf und dienen dem Schutz und/oder dem Beutefang.

92. Wie schützen sich endoparasitische Plathelminthes vor den Verdauungsenzymen und dem Immunsystem ihrer Wirte?

 

-          Die Neodermata verlieren beim Eintritt in den Wirt die Epidermis und ersetzen sie durch eine mesodermale Neodermis, welche dem Schutz vor der Immunabwehr und den Enzymen des Wirtes dient. 

93. Wie lässt sich das ausserordentliche Regenerationsvermögen der Tricladida (Plathelminthes) erklären?

Tricladida haben pluripotente Neoblasten. Dies sind unspezialisierte Zellen, die sich in andere Zellen umwandeln können.

94. Hunde- und Fuchsbandwurm (Echinococcus granulosus und E. multilocularis) sind im Vergleich mit den allermeisten anderen Cestoden für den Menschen ausserordentlich gefährlich. Mit welcher Besonderheit im Lebenszyklus dieser beiden Arten hängt diese Gefährlichkeit zusammen?

 

-          Die Finnen (=Larven) des Fuchs- und Hundebandwurms sind für den Menschen besonders gefährlich. Wenn der Mensch als Zwischenwirt fungiert (=Fehlwirt), erkrankt der an der lebensgefährlichen Echinococcose: (Es werden grosse Wasserblasen in der Leber ausgebildet, wenn diese platzen, kommt es zur unkontrollierten Aussaat der Protoscolexe in der Bauchhöle.) Die Tochterfinnen wuchern wie Krebs (Tumore). Heute gibt es eine Chemotherapie dagegen.

95. Beschreiben Sie das wichtigste apomorphe Merkmal der Gnathifera.

 

-          Die Gnathifera sind gekennzeichnet durch einen charakteristischen, apomorphen kutikulären Kieferapparat, der zumindest teilweise aus verkitteten Sekretstäbchen besteht. Er liegt in einer ventralen Aussackung des Pharynx. (Die primäre Leibeshöhle ist typischerweise als Pseudocoel ausgebildet)

96. Warum betrachten wir die Rotatoria als paraphyletisch?

 

-          Die Rotatoria sind paraphyletisch, da die Acanthocephala (Kratzer) aus einer Rotatoriengruppe (den Bdelloida) hervorgegangen ist. Dies weiss man weil die bdelloiden Rotatorien wie die Acanthocephala einen ausstülpbaren Rüssel besitzen.

97. Die Acanthocephala stammen wahrscheinlich von Formen mit vollständiger Eutelie ab, zeigen aber in einem bestimmten Organtyp keine Eutelie mehr. Welche Organe sind das? Wie lässt sich dies erklären?

Die Geschlechtszellen zeigen keine Eutelie. Die Anzahl der Keimzellen nimmt ständig zu. Die Acanthocephala (Kratzwürmer) sind getrenntgeschlechtlich (es gibt Männchen und Weibchen), es kommt keine ungeschlechtliche Vermehrung vor. Die Geschlechtszellen müssen sich also teilen können, damit Nachwuchs produziert wird.

98. Wo leben die Cycliophora?

 

-          Die Cycliophora leben auf den Mundwerkzeugen decapoder Krebse, v.a. von Hummer und Scampi.

99. Warum betrachten wir Trichoplax adhaerens (Placozoa) als einen Vertreter der Eumetazoa?

 

-          Die Placozoa beinhalten nur eine einzige Art aus dem Litoral wärmerer Meere, Trichoplax adhaerens. Das Tier hat keine Organe, kein Gewebe, keine Epithelien, keine extrazelluläre Matrix und keine Symmetrieachse. Banddesmosomen sind vorhanden, daher nimmt man an, dass es sich um einen Eumetazoen handelt. Die systematische Position ist vollkommen unklar.

100. Wie ernähren sich die Chaetognatha?

 

-          Der Kopf trägt seitlich je eine Reihe sehr beweglicher Greifhaken, welche Beutetiere packen und in den Mund befördern können. Vorne liegen auch 1-2 Reihen Zähne, die ein Entkommen der Beute verhindern und die Injektion von Gift aus den Vestibularorganen und dem Ösophagus ermöglichen.

101. Welche ist die wichtigste Synapomorphie der Gastrotricha?

 

-          Gastrotrichen bewegen sich mit einer ventralen Wimpernsohle fort, einige können mit verlängerten Cilien auch schwimmen. Verklebte Cilien, sog. Cirren, ermöglichen bei manchen Arten ein Laufen. Die Kutikula ist in Exo- und Endokutikula geteilt und wird nicht gehäutet. Sie kann Schuppen, Stacheln etc. bilden und bedeckt den ganzen Körper; die Exokutikula bedeckt auch mit mehreren Schichten die lokomotorischen Cilien (Synapomorphie!!)

102. Wie ernähren sich die Kamptozoa (= Entoprocta)?

 

-          Die Tentakel sind Ausstülpungen des Kelchrandes. Innen zeigen sie fünf Reihen von Flimmerepithelzellen. Die beiden äusseren tragen lange Cilien, welche einen Wasserstrom erzeugen. Die drei inneren Reihen zeigen kurze Cilien, welche die Nahrung (wurstförmig in Schleim verpackt) zur Mundöffnung bringen. Durch den Wassereinstrom werden Kleinstpartikel (Diatomeen, Flagellaten, Bakterien) herumgewirbelt und von den kurzen Cilien erfasst. In den Tentakeln befinden sich Längsmuskeln und in den Flimmerepithelzellen Muskelfibrillen zum Einrollen.

103. Vergleichen Sie die Ernährungsweise der Kamptozoa (= Entoprocta) mit derjenigen der Bryozoa (= Ectoprocta). Wie wird die Nahrung jeweils herangeschafft? Was wird jeweils gefressen?

 

-          Die Polkapseln in den Myxosporen und Triactinomyxon – Sporen sind abgewandelte Nesselkapseln (Cniden). Auch molekulare Daten zeigen heute, dass es sich bei den Myxozoa um Cnidaria handelt. Innerhalb der Cnidaria sind sie die Schwestergruppe der Medusozoa und stehen gemeinsam mit diesen den Korallen gegenüber.