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Jens Laßmann

Jens Laßmann

Kartei Details

Karten 134
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 14.01.2014 / 02.02.2014
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Was versteht man unter Empirische Sozialforschung?

Empirische Sozialforschung bezeichnet die systematische Erhebung von Daten der Sozialwissenschaften über soziale Tatsachen durch Beobachtung,Befragung/InterviewExperiment oder durch die Sammlung sog. prozessgenerierter Daten und deren Auswertung. Neben der Allgemeinen Soziologie und den speziellen Soziologien (wie beispielsweise die Familien-, Organisations- oder Berufssoziologie) gilt die empirische Sozialforschung als dritter großer Bereich der Soziologie. Zugleich ist sie eine disziplinübergreifende Erfahrungswissenschaft, da sie anderen Sozialwissenschaften Erhebungsverfahren und Methoden zur Verfügung stellt (z. B. der Politologie in derWahlforschung; der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in der Marktforschung; der Sozialpsychologie mit Experimenten; der Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit quantitativen Verfahren), an deren Entwicklung die Soziologie zwar in prominenter, aber nicht ausschließlicher Weise beteiligt war.

Was versteht man unter Positive und negative Diskriminierung?

Einkommensdiskriminierung= Entlohnung entspricht trotz vollständiger Konkurrenz im Produkt- und Faktormarkt (Kapital und Arbeit) nicht dem Wert der Grenzproduktivität

-> positive Diskriminierung= Wert der Grenzprodiktivität < Entlohnung

-> negative Diskriminierung= Wert der Grenzproduktivität > Entlohnung

Was versteht man unter: Endogenitätsproblem?

Das bedeutet, dass ein Zusammenhang zwischen den unabhängigen Variable (hier: Gehalt) und der Störgröße (hier: Gewicht, Größe oder Attraktivität) besteht. Folglich kann jemand der gut aussieht evtl. mehr verdienen, der höhere Verdienst aber auch daran liegen, dass bedingt durch das Aussehen, (z. B.) das Selbstvertrauen höher und der Umgang mit Kunden sicherer ist und demnach keine Diskriminierung vorliegt.

Wie ist das zu verstehen: Humankapitaltheorie: positiv besetzte Körpermerkmale gehen mit höherem Humankapital einher?

Humankapital= ökonomische Perspektive der Summe aller Fähigkeiten und Wissensbestände einer Person (Unterscheidung: arbeitsplatzspezifisch vs. allgemein und übertragbar)

Humankapitaltheorie= positiv besetzte Körpermerkmale gehen mit höherem Humankapital einher,  Bsp.  schlanke, attraktive oder größere Arbeitnehmer erbringen voraussichtlich bessere Leistung und daher ist ihre höhere Bezahlung aufgrund des Produktivitätskriteriums gerechtfertigt.

Kausailtätsproblem: Positive Diskriminierung ist schwer nachzuweisen, da die bessere Bezahlung auch an der höheren Produktivität liegen könnte (vgl. Punkt 6.2).

Humankapital wirft für den Einzelnen Rendite ab und lässt sich steigern, indem bspw. Theorie erlernt, spezifische Fähigkeiten angeeignet oder in die Erhaltung eines gesunden Körpers oder die Erhöhung der Attraktivität “investiert” wird.

Was ist unter dem Präferenzmodell im Kontext Körpermerkmale und Lohnbildung zu verstehen?

  • Präferenz für Diskriminierung= Vorliebe für oder gegen bestimmte Personengruppen, welche sich anhand monetärer Größen festmachen lässt;
     
  • Das Präferenzmodell als prominentestes Beispiel der neoklassischen Diskriminierungstheorien geht davon aus, dass sich Lohndifferenziale zwischen Arbeitnehmergruppen aus der Vorliebe von Unternehmern für bestimmte Gruppen und aus dem Vorurteil von Unternehmern gegen bestimmte Gruppen erklären lassen.[30]
  • Positive Diskriminierung attraktiver Körpermerkmale durch Kunden oder Arbeitgeber; diese attraktiven Merkmale können auch darin bestehen, weniger präferierte Merkmale vermeiden zu können (Bestimmter Menschengruppe wird mehr gezahlt, um nicht unerwünschte Menschengruppe einstellen zu müssen) Klassisches Beispiel: Man zahlt als Arbeitgeber für “gesunde” Mitarbeiter mehr, z.B. auch Strafen, um der Pflicht zu entgehen, “behinderte” Mitarbeiter einstellen zu müssen.

Indirekte Diskriminierung= Arbeitgeber antizipieren derartige Präferenz des Kunden und beziehen dies bei Entscheidungen mit ein.

Anwendung auf Märkte:

- auf vollkommenem Markt (viele Anbieter, viele Nachfrager): Wettbewerbsnachteil für diskriminierende Unternehmen, da es auch Unternehmen ohne diese Präferenz gibt und Diskriminierung wie eine zusätzliche Steuer wirkt. Desto mehr Arbeitgeber auf dem Markt, umso geringer das Ausmaß der Diskriminierung

- auf Monopson (ein Anbieter/viele Nachfrager) und Oligopson (weniger Anbieter, viele Nachfrager): Diskriminierung kann hier auf lange Sicht bestehen bleiben, da Arbeitgeber es sich leisten können zu wählen.

 

Was versteht man unter: Statistischer Diskriminierung?

Aufgrund unvollständiger Informationen über potentiellen Angestellten wird dessen “erwartbare Produktivität” anhand eigener oder berichteter Erfahrungen mit dieser Personengruppe eingeschätzt.

Annahme: Personen einer Gruppe sind sich ähnlicher als mit Mitgliedern anderer Gruppen, daher lassen sich Eigenschaften (über die Gruppe) auf das einzelne Gruppenmitglied übertragen.

> Angleichung in Gruppen führt zu negativen Diskriminierung überdurchschnittlicher Performer und zur positiven Diskimierung unterdurchschnittlicher Performer (alle performen auf ähnlichem Level)

Bsp. Vermutung dass übergewichtige Angestellte weniger körperlich belastbar und häufiger krank sind, führt zu schlechteren Einstellungschancen und geringeren Löhnen in dieser Gruppe

 

Diskrimnierung nimmt mit zunehmender Firmenzugehörigkeit und Kenntnisstand über die individuelle Produktivität ab. ( im Gegensatz zum Präferenzmodell)

 

Was versteht man unter: Soziobiologie?

Physische Attraktivität ist eine einfache Urteilsheuristik. Einfachheit des Urteils ist in der biologischen Evolution häufig im Durchschnitt sicherer als komplizierte Urteilsheuristiken. Basiert auf Darwins Evolutionstheorie: körperliche Merkmale als Signal für physische Fitness und Gesundheitszustand

-> noch heute verankert da leicht zugängliche Hinweisreize und einfache Urteilsheuristik

Übertragung von Eigenschaften auf Menschen anhand der äußeren Erscheinung:

attraktive Menschen=sozial kompetenter, geselliger, moralischer, kreativer, intelligenter

große Menschen= überzeugungskräftiger, intelligenter, erfolgreicher

dicke Menschen= faul, unmotiviert, undiszipliniert, inkompetent

 

Welche drei körperlichen Merkmalsausbildungen gibt es die sich sowohl positiv als auch negativ auf den Lohn auswirken können?

Physische Attraktivtität Ist ein komplexes Konstrukt aus verschiedenen Dimension, doch es scheint kulturspezifischen Konsens zu geben, trifft vor allem bei Attraktivitätsbewertungen von Portraitfotos zu, daher intersubjektiv messbar. Den aufgeführten Studien nach werden weniger attraktive Menschen bezüglich des Lohns eher abgestraft als attraktive Menschen belohnt. Weiter wählen attraktive Menschen eher Berufe wo Aussehen honoriert wird, während weniger attraktive Menschen eher Berufe ohne Kundenkontakt wählen.

Körpergröße (einfache Messbarkeit oder Abfrage) Den Studien nach wirkt sich die Größe bei Männern positiv auf das Lohnniveau aus, während sie bei Frauen nahezu keine Wirkung hat. Doch wird von einer einkommensmaximierenden Grenzgröße von 1,85 bei Männern und von 1,65 bei Frauen ausgegangen, wo jeder cm darüber sich wieder negativ auf den Lohn auswirkt. Auch verschwindet der Effekt der Körpergröße im Alter, während er in der Jugend eine große Rolle spielt.

Körpergewicht und - Zusammensetzung BMI zentrales Maß der Gewicht-Körpergrößen-Relation, Kategorisierung nach Vorgaben der World Health Organization. Zahlreiche Studien aus USA belegen negative Auswirkungen schechter BMI Werte auf den Lohn, vor allem bei Frauen, nur wenig Material aus Deutschland. → mehr Fett = weniger Geld

 

Korrelation zwischen Körpermasse (FFM=Fettfreie Masse, TKF=Totales Körperfett) und Lohnniveau erkennbar,

Kausalitätsrichtung jedoch strittig: es bleibt ungeklärt ob es sich um statistische oder präferenzbasierte Diskriminierung handelt. Körpergröße unter Kontrolle des Gewichtes hat keinen Einfluss (gleiche Ursache wie BMI, s. u.), Körpergröße alleine betrachtet hat jedoch positiven Effekt auf Lohn (Unterschied Mann 170 u. 190 cm. = 2.409 €; Unterschied Frau 160 u. 180 cm. = 1.616 €).

-Differenzierung zwischen BMI (Body Mass Index) und FFM

BMI- Body Mass Index (kg/m²)  -> keine Differenzierung in Muskel- und Fettmasse, daher falsche Beurteilung muskulöser Personen -> bei Untersuchung Zusammenhang BMI und Lohnniveau: keinerlei signifikante Effekte (aufgrund Zuordnung muskulös=adipös).

→ Systeme können nicht 100%tig gerecht sein, Täschung bzw. Lückenpotential ist nötig

Keine Antwort - Oben lesen

Zentraler theoretischer Zugang:

o   Systemtheorie (Konstruktivismus, beobachterabhängig, Beobachter ist nicht Teil des Systems)

  • Übliche Frage: Grenzen von Netzwerken

  • man betrachtet Netzwerke also prinzipiell wie Systeme

  • entscheidendes Merkmal des Netzwerkbegriffs: Grenzfragen zu vermeiden

  • die Frage nach Grenzen von Netzwerken muss also zu Schwierigkeiten führen

  • daraus folgt, eine Substitution der System- und der Netzwerktheorie führt zu Problemen und verspielt die Chance, die sich aus der differentiellen Bezugnahme der Begriffe ergibt

  • die Verknüpfung und nicht die Substitution der beiden Theorien scheint daher für die soziologische Grenzforschung hilfreicher

  • Neue Frage: Verhältnis zwischen Netzwerken und Grenzen, inklusive beobachterabhängigen Netzwerkbegriff

  • daraus folgt, Paradoxie, um etwas über Grenzen von Netzwerken zu erfahren, muss man davon ausgehen, dass Netzwerke keine Grenzen haben ODER alternative Tautologie (dasselbe Sagendes): Grenzen von Netzwerken sind Netzwerke

Oben Lesen!

Wie ist das zu verstehen: Grenzen= Netzwerke?

  • Netzwerk .. \ Kopp 11 ... I Endoopp lWIII EIIIkopp lung I Kopp lun, .. GrellZe HAlt man sich vor Augen, dass Spenccr-Brown das Gleichheitszeichen mitunter als "wird verwechselt mir' interpretiert (1969: 69), wird ein wenig klarer, wie diese Gleichungen zu
  • lesen sind, nämlich nicht ontologisch, sondern beobacbterabhängig. Eine Nuance in der Art dor:Notatlbll'dcl jc~.weiligen Begriffs macht den haarfeinen Unterschied zwischen Grenzen und Netzwerken deutlich. Beobachtet man Kopplungen (Relationen, Bindungen, Einbet-
  • rungon); wie sie sich als Verkettungen abkoppeln von anderen Relationen, so sieht man Netzwerke. Beobachtet man hingegen, wie Entkopplung (Erzeugung von Unbestimmtheit) zu alten oder nenen Kopplungen fUhrt, so sieht man Grenzen. Deshalb liegt eine Verwechslung (im Sinne von: Austauschbarkeit rur Beobachter) der beiden nahe, und zwar nicht nur im Rahmen theoretischer Erwägungen, sondern gerade auch empirisch.20 Denn wie anders werden soziale Grenzen erlebt, wenn nicht in Form von Netzwerken? Ganz gleich ob mit dem Auto an der Grenze, im lockeren Gespräch oder bei einer wissenschaftlichen Tagung: man spielt immer damit, was aktuell gesagt und getan werden kann und was Dicht; beziehungsweise was wem wie lange alauell zumutbar ist und was nicht; und man rechnet dabei immerzu auf, was das fiir potemielle Handlungsmöglichkeiten bedeutet. Mit anderen Worten: Man laviert sich durch Netzwerke, aktiviert bestimmte (semantische, sprachliche, menschliche, ideologische, materieJle) Beziehungen und löst dabei zwangsläufig andere auf, hält sie aber dennoch potentiell verfügbar, um möglicherweise auf sie zurückkommen zu können. Insofern ist Niklas Lulunann zuzustimmen, dass Grenzen immer Sinngrenzen sind, das heißt in Fonn sinnhafter Schematisierungen in zeitlicher, sachlicher und sozialer

Was ist der Unterschied von symbolischen und sozialen Grenzen?

  • Symbolische Grenzen sind jede Form von Unterscheidung zum Zwecke der Kategorisierung oder Klassifikation

 

  • Soziale Grenzen sind objektivierte Formen von Unterscheidungen und äußern sich durch den ungleich verteilten Zugang zu Ressourcen und Gelegenheiten

 

  • nicht jede symbolische Grenze verhärtet sich zu einer sozialen Grenze

Grenzsetzung erzeugt nach (Charles Tilly zufolge) vier Relationen. Welche sind das?

 

Am Beispiel der Differenzen zweier Bevölkerungsgruppen

o   zwischen Einheiten auf der einen Seite der Grenzen

  • beide Gruppen beobachten auf unterschiedliche Weise ihre eigenen Beziehungen

o   zwischen Einheiten auf der anderen Seite der Grenzen

  • beide Gruppen setzen auf unterschiedliche Weise ihre Beziehungen in Relation zu den Beziehungen innerhalb der anderen Gruppe

o   zwischen diesen beiden Seiten

  • beide Gruppen setzen ihre Beziehung zu der anderen Gruppe in unterschiedliche Relationen

o   Selbst- und Fremdbeschreibung in Form von Geschichten

  • beide Gruppen bauen Geschichten über die Geschichten der anderen Gruppe in die eigenen Geschichten ein

  • also: 1.  beide Gruppen erzählen Geschichten über ihre eigenen

Beziehungen

                       2.  beide Gruppen erzählen Geschichten über die Beziehungen der

                            anderen Gruppe

                       3.  beide Gruppen erzählen Geschichten über die Geschichten der

                           anderen Gruppe und nutzen diese für eigene Geschichten

  • alle Geschichten dienen zur Stärkung der Verbindung der eigenen Beziehungen und zur Abgrenzung zur anderen Gruppe und deren Beziehungen

Was ist unter: Die Grenzoperation ist Trennung/Verbindung und jede Grenzoperation leistet stets beides: sie trennt und verbindet - zu verstehen?

  • Operation von Grenzen als Form von Entkopplung und Kopplung

  • Dadurch lässt sich jedes Phänomen und jeder Untersuchungsgegenstand auf seine Grenzen überprüfen

  • Beispiel Mitgliedschaft einer Organisation: Durch die Entkopplung von Kommunikation und bestimmten Handlungsweisen der Mitglieder von der Organisation, entstehen neue Kopplungen z.B. zu Kunden, Lieferanten usw.

  • Dadurch entstehen neue organisatorische Strukturen

  • Einige Handlung durch die Mitglieder lassen sich also der Organisation zuordnen und andere fallen heraus (Entkopplung)

  • Bei Bedarf besteht jedoch die Möglichkeit, sie durch Reproduktion der Organisation wieder einzuschließen (Kopplung)

Warum lassen sich Soziale Grenzen als Zonen unterschiedlicher Dichte beschreiben?

  • Grenzen sind keine Linien mehr, sondern bestehen aus Räumen

  • Innerhalb der Räume herrschen unterschiedliche Dichten

  • Je größer der Kontrast zwischen zwei Einheiten ist, desto größer ist auch die Dichte der Grenze

Warum bestätigt Austausch bzw. Kommunikation Grenzen?

  • Kommunikation impliziert immer eine Grenze

  • Beispiel: Moscheebau in Köln

  • Durch die ständige Kommunikation und den Austausch über das Christentum und dem Islam bestätigte sich die Grenze zwischen den Religionen

  • Auch wenn ein Beobachter diesen Austausch in anderen Kontexten für irrelevant hält, fällt er nicht in Grenzenlosigkeit

  • Beispiel: Talkshow-Kommunikation

  • In einer Talkshow wird über den Unterschied zwischen Christen und Moslems debattiert, stellt diese Grenze noch lange nicht die Grenze der Kommunikation dar, sondern es kann einfach das Thema gewechselt werden

  • Der Wechsel des Themas löst nicht die Grenze zwischen den Einheiten auf, aber durch die Änderung des Kontext wird sie für den Beobachter irrelevant und andere Grenzen stehen im Fokus

Mit was beschäftigt sich die Handlungstheorie?

Die Handlungstheorie ist eine mikrosoziologische Theorie, mit deren Hilfe sich unterschiedliche Handlungen untersuchen und erklären lassen sollen.Handlungen“ in diesem Sinne sind motiviert, im Gegensatz zum rein reaktiven „Verhalten“. 

- die Systemtheorie wird häufig als Gegensatz zur Handlungstheorie genannt

Was ist unter starken Bindungen (Strong Ties) zu verstehen?

Führen aufgrund ihrer Transivität (Beschaffenheit) zu Schließungsprozessen und zu  einer Verdichtung in der Sozialstruktur (Familie/gute Freunde)

Was ist unter: Sozialkapital zu verstehen?

  • Sozialer Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft.(Gemeinde, Unternehmen etc.)
  • alle aktuellen und potenziellen Ressourcen, die mit der Teilhabe am Netz sozialer Beziehungen gegenseitigen Kennens und Anerkennens verbunden sein können.
  • Bezieht sich nicht auf Personen sondern auf die Beziehungen

Was versteht man unter: Strukturellen Löchern (Kontext Netwerke im Arbeitsmarkt)

Ein Beispiel für ein eng an die Netzwerkanalyse als Methode geknüpftes marktsoziologisches Konzept ist die Idee der „Structural Holes“ von Ronald S. Burt. Burt zufolge nach lassen sich Unterschiede in der Dynamik von Märkten und den damit einhergehenden Chancen und Barrieren unternehmerischen Handelns durch Zugang zu so genannten „strukturellen Löchern“ erklären. Strukturelle Löcher sind „Löcher“ im Netzwerk, d.h. Bereiche, die durch die Abwesenheit von Beziehungen zwischen Akteuren gekennzeichnet sind. Die Besetzung eines strukturellen Lochs stellt eine Möglichkeit dar, Vorteile im unternehmerischen Handeln bewirken zu können – nämlich durch den dadurch gewonnenen Vorsprung an Information

DEF:- strukturelle Löcher treten auf, wenn zwei Akteure keine direkte o. indirekte Verbindung miteinander haben - schwache Bindungen und strukturelle Löcher auf den ersten Blick ähnlich (Positionen in dünn besiedelten Regionen von Netzwerken, die Sozialkapital freisetzen können : Informationsflüsse)

- Burt jedoch differenziert:

1) Grund für den Vorteil einer Verbindung ist nicht deren Schwäche, sondern das Loch, was durch sie überbrückt wird

2) Kontrolle der Inhaber über Informationsfluss wird bei den Weak Ties vernachlässigt

-> Unterschied Burt / Granovetter: Nach Burt können auch starke Verbindungen strukturelle Löcher überbrücken – bei Granovetter ausgeschlossen durch die Verbotenen Triade.

Strukturelle Löcher kennzeichnen Netzwerke, die sich gar nicht oder nur wenig überschneiden. Die Netzwerke untereinander sind wiederum gekennzeichnet von starken Bindungen. Dies führt dazu, dass der Informationsfluss zwischen den Netzwerken sehr gering ausfällt, jedoch das Gruppengefühl innerhalb des Netzwerkes stark ausgeprägt ist.

NOCHMAL YVONNE FRAGEN!

 

Was versteht man unter Homophilie in sozialen Netzwerken?

Soziale Homophilie ist die Tendenz von Individuen, mit ähnlichen anderen zu interagieren oder Beziehungen und Bindungen aufzubauen. Ähnlichkeit kann sich dabei auf Merkmale wie Geschlechtethnische Herkunftsozioökonomischen Status oder Bildungsgrad beziehen. Zusammengefasst wird das Phänomen oft mit dem Sinnspruch "Gleich und gleich gesellt sich gern."

Die Bildung homophiler Gruppen führt zu einer erleichterten Kommunikation innerhalb der Gruppe sowie zu erleichterter Koordination von Handlungen und Aktivitäten.[3] Gleichzeitig wird jedoch das Auftreten ungünstiger Gruppenprozesse wie Gruppendenken begünstigt und es kommt zu einem selektiven Informationsgewinn.[4]

Was besagt  die Vermutung der „Stärke schwacher Bindungen“ – nach Granovetter?

§  Nur) schwache Bindungen können Brückenfunktionen zwischen Netzwerken erfüllen

§  Informationen über schwache Bindungen erreichen eine größere Anzahl von Akteuren.

§  Die Diffusion von Informationen ist höher und enthalten Neuigkeitswert. Es erschließen sich neue Netzwerke

Was besagt die . Vermutung der profitablen Position naher struktureller Löcher – nach Burt?

Nicht Intensität, sondern Brückenfunktion und Kontrollqualität von Bindungen ist entscheidend. à Werden strukturell Löcher anhand von schwachen Bindungen eines Egos überwunden à Vorteile für das Ego:

a)      Rückhalt und Sicherheit seitens der starken Beziehungen  (Informationsvorsprung)

b)      Neue Sichtweisen und Informationen in die eigene Gruppe bringen à Gruppenpotential steigern und Erhöhung der Sichtbarkeit der eigenen Person

 

Was sagt die . Vermutung der Bedeutung von Sozialkapital innerhalb von sozialen Netzwerken – nach Coleman?

Starke Bindungen sind mit mehr Sozialkapital ausgestattet und darum bedeutender

Zweifellos ist, dass bei der Stellensuche häufig auf die sozialen Kontakte zurückgegriffen wird. Ziemlich klar scheint allerdings auch, dass durch diese Vorgehensweise keine besseren Jobs gefunden werden. à Betonung liegt auf „besser“. - Warum ist das so?

§  Empirische Studien: Überlegungen zur Bindungsstärke können nicht überzeugen à Kein Zusammenhang zwischen dem Finden eines Jobs über schwache Beziehungen und verschiedene Arbeitsmarktergebnisse

§  Stellenvermittlungen über schwache Bindungen führten zu besserem Einkommen als über starke Bindungen

Was versteht man unter der Regulationsstheorie?

Im Zentrum der Regulationstheorie = Veränderungen der institutionellen Regulationsmodi von Produktion und Arbeit

§  Eine an die marxistische Ökonomiekritik anschließende Theorie

Zentrale Frage: wie kapitalistische Gesellschaften trotz ihrer Widersprüchlichkeiten und Gegensätze ihrer permanenten Konflikte und Krisenneigung Phasen von relativer Stabilität, Wohlstand und einem gesicherten Reproduktionsniveau ausbilden können.

Was versteht man unter Post-Fordismus?

Postfordismus ist die Bezeichnung für eine wirtschaftliche Entwicklungsphase, die das Prinzip der Massenproduktion und der Fließbandarbeit des Fordismus aufgibt und neue Merkmale der Organisation und Produktion aufweist.

Umbruch des tayloristisch-fordistischen Produktionsregimes seit ca. 1970er Jahre und der damit verbundene Wandel von Unternehmensstrukturen und Arbeitsformen

Die Arbeitenden sollen sich jetzt in Teams verantwortlich für ganze Produktionsabläufe fühlen,  ihre Kreativität eingeben und sich mit ihrer Firma identifizieren, ohne dass die Firma ihnen aber eine längerfristige Anstellung garantiert.

Was vertsteht man unter: De-Institutionalisierung von Lebensläufen

  • Abweichungen vom “traditionellen Lebenslauf” → Ablauf des Lebens ist nicht mehr an Institutionen gebunden

  • Erfordert vom Individuum aktive Gestaltung des eigenen Lebenslaufes

    • a) Entwicklung von Karrierekompetenzen und

    • b) Selbstvermarktung

  • Begrenzungen durch Institutionen sind noch vorhanden (Altersbeschränkungen, relevante Zeugnisse, Zertifikate)
  • "Employability" - wörtlich: Beschäftigungsfähigkeit - nennt sich das Konzept, mit dem die lebenslange Arbeitsmarktfitness von Mitarbeitern gestärkt werden soll.

Im Kontext der Reorganisation von Unternehmen - Was versteht man unter Dezentralisierung-Netzwerkbildung?

  • Ziel der Reorganisationsmaßnahmen Dezentralisierung & virtuelle Netzwerke:

  • Dezentralisierung umfasst auch: Externalisierung von Unternehmensfunktionen

  • Vorteile von Unternehmensnetzwerken: Bündelung von Ressourcen, Erweiterung der Kapazitäten und Leistungspektren, Flexibilität.

    • Projektnetzwerke oder virtuelle Netzwerke als Extremvariante entgrenzter Unternehmensstrukturen

    • Merkmale: lockere, soziale Beziehungen, wenig geregelt, hochgradig informell

    • Koordinationsmechanismus

    1. Interne Konkurrenz zwingt Beteiligte zur Rationalisierung und Optimierung ihrer Prozesse.

    2. Begleitet wird es durch intensiven Kommunikationsprozesss mit Vorgabe von Zielen, ökonomischer Eckdaten etc.

  • Mehr Grenzen mit höherer Durchlässigkeit - Mithilfe der Durchlässigkeiten sollen die Möglichkeiten des Unternehmens erhöht werden.
  •  
  • Verbesserung der Marktorientierung, Steigerung der Kundennähe von Unternehmen

  • Annahme: Flexibilität, Überschaubarkeit und enger Bezug zum Marktgeschehen durch Dezentralisierung

Im Kontext der Reorganisation von Unternehmen - Was versteht man unter Indirekte Kontextsteuerung?

Ich steuere das Umfeld und nicht direkt das Unternehmen:

 

  • Steuerung von Unternehmen und Prozessen durch Umweltveränderung

  • “Produktion steuern durch Standortwahl” → man ändert nicht die Produktion selbst, sondern Gegebenheiten, die diese begünstigen / wovon man profitiert)

Im Kontext der Reorganisation von Unternehmen - Was versteht man unter Vermarktlichung?

  • Marktmeschanismen in Unternehmen z. B. Ordnung nach Angeboz und Nachfrage
  • Öffnung für Marktanforderungen

 

Im Kontext - Wandel der Arbeit - Was versteht man unter Flexibilisierung der Arbeit?

  • These “Erosion des Normalarbeitsverhältnisses” = Abnahme des Anteils von Vollzeitbeschäftigungen und Zunahme nicht-standardisierter / prekärer Arbeitsverhältniss

  • Flexibilisierung von Arbeitszeiten→ individualisierte statt unternehmerisch geregelte Arbeitszeiten

  • Entgrenzung der Arbeitszeit im doppelten Sinn:

1. individuelle und subjektive Verantwortung + in zweiter Stufe generelle Rahmenregeln.

2. Vermarktlichung von Arbeitszeit > Arbeitszeit geknüpft an das Auftragsvolumen (Nachfrage)

→ höhere Arbeitsdichte, wenn jemand mehr Arbeit in kürzerer Zeit schafft

 

Im Kontext - Wandel der Arbeit - Was versteht man unter: Informelle Arbeitsprozesse

  • Vetrauen statt formmaler Regelung
  • Grenzgänger, Freelancer
  • Vertrauen erlangt hohe Bedeutung in Arbeitsprozessen, wichtiger als starre Regelungen → Der Ruf des Mitarbeiters wird immer bedeutender (Mitarbeiter ist nie krankgeschrieben)

  • Berufliche Zugehörigkeit (Karriere) in Unternehmen ist an kontinuierliche Qualifikation geknüpft. (Siehe auch Employability / Lebenslanges Lernen)

  • “Grenzgänger” agieren zwischen mehreren Schnittstellen

“Freelancer” als Beispiel entgrenzter Arbeit → temporäre Projektzusammenhänge in verschiedenen Unternehmen  

m Kontext - Wandel der Arbeit - Was versteht man unter: Subjektivierung?

Verhandelbare Zielerreichungsgrade und Qualität

„neue Logik der Rationalisierung, bei der die Bewältigung des Transformationsproblems von Arbeit den Subjekten selbst auferlegt wird.“

 

  • Generelles Merkmal entgrenzter Arbeit → enthierarchisierte Anweisungsstruktur & Kontrolle

  • Mitarbeiter mit erweiterter Selbstorganisation und Arbeitsautonomie

  • Die Verhandelbarkeit und die Annäherung aneinander → Diskussionen zwischen Mitarbeiter und Führungskraft möglich

Folgen für den Mitarbeiter:

a)   Vorteil:  Möglichkeit, die eigene Person in den (Arbeits-)Prozess einzubringen

b)    Nachteil: Unternehmen geben Regelungen ab →  Mitarbeiter  muss selbst zusehen, dass die Erwartungen an ihn auch von ihm erfüllt werden → Die Arbeit und die Arbeitszeit wird nicht mehr klar definiert

Folgen:

  • Die Qualität des eigenen Verhandlungsgeschicks des Mitarbeiters wird wichtiger → Vorteile für die Mitarbeiter, die über ein gutes Verhandlungsgeschick verfügen, Nachteil für diejenigen, die darüber nicht verfügen → Die Gerechtigkeit wird weniger

Welche sind die drei Aspekte von "Wandel der Arbeit"?

  • Flexibilisierung der Arbeit
  • Informelle Arbeitsprozesse
  • Subjektivierung

Welche drei Aspekte kennzeichnen die Reorganisation von Unternehmen?

  • Dezenntralisierung-Netzwerkbildung
  • Indirekte Kontextsteuerung
  • Vermarktlichung

Was versteht man unter : Konflikttheoretischer Soziologie

Konfliktsoziologie oder Soziologie des sozialen Konflikts wird einerseits als eine theoretische Perspektive auf die Gesellschaft, andererseits als eine Teildisziplin der Soziologie verstanden. Unabhängig von dieser Zuordnung wird der soziale Konflikt als ein zentrales Element des gesellschaftlichen Zusammenlebens und als eine Triebkraft des sozialen Wandels begriffen.

Als multidisziplinärer und theorieübergreifender Begriff bezeichnet der soziale Konflikt einen Grundtatbestand des Sozialen und findet sich folglich in den meisten sozialwissenschaftlichen Theorieansätzen[3] und Disziplinen wieder, auch wenn manche soziologische Schulen ihn als weniger zentral für die soziale Gesellung bewerten. Seine Erforschung steht unter der Fragestellung nach seinen gesellschaftlichen Ursachen und Folgen. Soziale Konflikte können unterschiedliche Gegenstände haben; häufig treten sie als Verteilungs-, Macht- und Anerkennungskonflikte auf. Im übertragenen Sinn wird sozialer Konflikt auch als Synonym für Gegensatz schlechthin, für Widerspruch oder Antagonismus verwendet.

Was ist unter der folgenden Aussage zu verstehen?

Grenzen sind ein Spiel mit drei Elmenten.

Ein gemeinsames Ganzes (Hier im Bild Zeit des Mitarbeiters) wird durch die Grenze geteilt:

zentrale Frage: Was ist das gemeinsame Ganze, was durch eine Grenze geteilt wird?

zur Zeichnung: Strich = Grenze, die Einflussspähren trennt = Zeit des Arbeitnehmers als Element (anderes Bsp.: = Zugriff auf Rohstoffe)

 

Grenzen als Teilhabe - Was ist darunter zu verstehen?

 

- z.B. Leiharbeiter, Festangestellter, Leistungen des Unternehmens

unterschiedliche Verteilung ist abhängig vom Status

- Freelancer verfügen nur über einen Teil der Leistungen des UN

- Grenzen sind nicht homogen

- Grenzen können eine externe und interne Wirkung erzeugen

 

Was ist unter dem Kontinuum (stetig zusammenhängende) institutioneller Veranwortungsgrenzen zu verstehen?

- z.B. Kirchen, Unternehmen, Sweatshop

von totalen Institutionen (Gefängnis, Altersheim, Sklaverei, Königtum) Veranntwortung für einen

Unternehmen dazwischen

zu leerer Institution (Skatverein)

- die Einnahme einer Person durch eine Institution sowie die damit einhergehende Übernahme von Verantwortung für die Person sind unterschiedlich stark ausgeprägt

- Unternehmen liegen dazwischen

→ Grenzen der Teilhabe von Unternehmen entscheidend für Fälle wie Krankheit/Schwangerschaft (Rechte+Pflichten des Unternehmens: Unterstützung/Entgegenkommen vs. Ablehnung)

Frage: Welche Tendenzen sind hier erkennbar?