Beziehungsprozess
01 PM 06 Soziale Interaktion
01 PM 06 Soziale Interaktion
Set of flashcards Details
Flashcards | 31 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 17.12.2015 / 26.09.2022 |
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Innere Haltung und Beziehungsgestaltung:
- Pflege findet in Beziehung zu pflege- und hilfsbedürftigen Menschen statt.
- Wie Pat. gesehen werden, ist Teil der inneren Haltung der Pflegefachpersonen.
Grundhaltung der professionellen Beziehungsgestaltung in der Pflege:
Eine Pflegefachperson muss nach Rogers drei Grundhaltungen entwickeln:
- Empathie
- Kongruenz
- Wertschätzung
Unterschiede im Nähe- und Distanzverhalten:
- Rituale der Begrüssung und Abschiedsrituale
- Hände geben
- Küsse
- Schulterklopfen
- Umarmungen
- Augenkontakt
- Gesprächsdistanz
- Unterschiede alte/junge Menschen, Land/Stadt
- Reiseerlebnisse
Nähe:
- Emotionale Seite: Anteilnahme, Mitfühlen, sich gefühlsmässig berühren lassen
- Kognitive Seite: sich in die Situation des Gegenübers hineinversetzen, ihr/sein Erleben gedanklich nachvollziehen.
- Nähe bewirkt: Verstanden werden- Aufgehoben sein - Vertrauen- sich öffnen- differenzierte pflegerische Interventionen
Distanz:
- Emotionale Seite: Abgrenzung, das gefühlsmässige Anteilnehmen und sich berürhren Lassen ist begren, die Grenze zwischen Ich und Du wird nicht vergessen.
- Kognitive Seite: Der Blick von aussen, die Sicht der Nicht-Betroffenen wird bei der Wahrnehmung und gedanklichen Verarbeitung zugelassen werden.
- Distanz bewirkt: Schutz vor emotionaler Überforderung und Kontrollverlust - bessere Übersicht und Orientierung.
Nähe und Distanz:
Eine gesunde Hilfe braucht beides und gedeiht nur in der Balance von Anteilnahme und Abgrenzung:
- Distanziertes Engagement: Ein verstellbar dicke Haut. Dünn genug, um für die Not des anderen durchlässig zu sein, dick genug, um nicht selbst davon erfasst zu werden. (Burisch 1989)
Zu viel Distanz: Gleichgültigkeit und Verachtung:
- Bei zu grosser Distanz oder überwiegender Distanz ist keine Beziehung und Anteilnahme möglich.
- Pat. werden depersonalisiert, sind Gegenstand (Objekt). oder einfach Krankheit.
- Bei Pat. entsteht das Gefühl, nicht als Mensch wahrgenommen werden.
Zu viel Distanz: Gleichgültigkeit und Verachtung:
- Bei zu grosser Distanz oder überwiegender Distanz ist keine Beziehung und Anteilnahme möglich.
- Pat. werden depersonalisiert, sind Gegenstand (Objekt). oder einfach Krankheit.
- Bei Pat. entsteht das Gefühl, nicht als Mensch wahrgenommen werden.
Nähe und Distanz werden verwirklicht:
- Wenn ich am Pat. teilhabe, ohne ein Teil von ihnen zu werden und ohne sie zu einem Teil von mir zu machen.
- Wenn ich gleichzeitig in der Welt(des Denkens, Fühlens und Wollens) der Pat. stehe und sie doch von aussen sehe und daneben meine eigene Welt(des Denkens, Fühlens und Wollens) habe
- Wenn ich gleichzeitig mit der Brille des Pat. und meiner eigenen Brille sehe.
Um Nähe und Distanz zu verwirklichen:
- gehe ich soweit als möglich auf den Wunsch der Pat. nach mehr Nähe und Distanz ein und bleibe dabei echt und mir selbst identisch.
- akzeptiere ich die Schwierigkeiten, die ich persönlich mit Nähe und Distanz habe. Sofern ich in der Beziehung zu einer Pat. nicht das rechte Mass an Nähe und Distanz gewinnen kann, sprehce ich über diese Schwierigkeiten mit einer Kollegin. Nötigenfalls gebe ich die Pat. an eine Kollegin ab.
Sich abgrenzen:
- Sichere Abgrenzung: Die innerliche gut abgegrenzte Helferin kann Notleidende nahe an sich heranlassen und kann ihnen dadurch eine wirkliche Stütze bieten.
- Unsichere Abgrenzung: Eine innere Anfälligkeit sich Hineinziehen zu lassen(zu dünne Haut) wird oft durch eine überbetonte äussere Abgrenzung(Panzer) kompensiert: Das ist ihr Problem! Da müssen sie selber damit fertig werden.
Sich abgrenzen....
- Wissen, dass im Umgang mit Leid das Aushalten können, eine grosse Hilfe darstellt- darum muss die helfende Person nicht etwas zu tun versuchen, wo nichts zu tun ist - um dann daran zu scheitern.
- Aushalten kann man eher, was einem nicht völlig fremt ist. Je mehr sich Helfer mit den schwierigen Themen, denen sie begegnen, persönlich auseinander setzen, um so eher können sie ihnen im Beruf begegnen, ohne sich von Verzweiflung und Angst anstecken zu lassen
- Die eigene Abgrenzungsfähigkeit pflegen - die Balance zwischen Nähe und Distanz trainieren.
Unterschiede zwischen einer Pflegebeziehung und einer Beziehung zwischen zwei Partnern:
- Die Beziehung zwischen den Pflegefachpersonen und den Pat. und ihren Angehörigen ist insofern speziell...
- sie ist geprägt von...
- ist zeitlich....
- ist ausgerichtet auf....
- ist versehen mit einem klaren Auftrag(ICN/Aufgaben in der Pflege.
- ist in der Regel nicht frei gewählt
Hildegrad Peplau
- machte die Welt der Pflege 1952 formell mit ihrer Theorie des Zwischenmenschlichen bekannt.
- Sie war die erste Pflegetheoretikern, die sich mit Beziehungsarbeit auseinandersetzte.
- Die Theorie des zwischenmenschlichen zeigt den Unterschied zwischen paralelen Handlungen und gegenseitig aufeinander bezogenen Handlungen auf. Sie erhellt den bedeutsamen Begriff von Verbundenheit, so wichtig für das Verständnis eines jeglichen Psychiatriepatienten.
Pflegetheoretische Grundannahmen:
- Pflegefachperson und Pat. sind Teil einer Beziehung.
- Die Pflege ist ein Prozess, in dem die Pflegefachperson Lernende und Lehrende zugleich ist.
- 4 Ebenen:
- Die Lebensgeschichte des Pat. miteinbeziehen
- Pflegesituationen erfassen und strukturieren
- Interaktion (Beziehungen sind dynamisch)
- Professionelle Haltung(= wesentlich für eine gelingende Beziehung)
Pflegetheoretische Grundannahmen:
- zwischenmenschliche Situationen zwischen Pat. und Pflegefachperson sind der Kernpunkt der Praxis.
- Das Zwischenmenschliche ist ein gegenseitiges Wachstum (unter der Bedingung, dass sich Pflegefachpersonen darüber klar sein müssen, was in diesen Situationen vor sich geht und aufmerksam auf das, was diese Situation erfordert)
- Pflegefachpersonen benötigen Rollenbewusstsein, um den Pat. die entsprechende Hilfe geben zu können.
- Die Pflegebeziehung ist eine Interaktion zwischen zwei Menschen, in deren Mittelpunkt die Pflege steht. Diese Beziehung kann therapeutisch wirksam sein.
Merkmale und Kennzeichen einer professionellen Pflegebeziehung:
- Eine Pflegeperson-Pat. Beziehung ist eine besondere Art der Wechselbeziehung, einer Interaktion, die sich anhand von geeigneten Theorien erleben, beobachten, deuten und regeln lässt.
Merkmale und Kennzeichen einer professionellen Pflegebeziehung:
- Die Aufmerksamkeit ist ganz auf den Pat. gerichtet
- Die Pflegeperson beobachtet teilnehmend und verharrt nicht in einer Zuschaerrolle
- Das Rollenbewusstsein
- Eine vorwiegend erkundende Haltung
- Das Beiziehen von Theorie
Die Professionelle Beziehung nach Hildegard Peplau:
- Beziehung beginnen: Ein bewusster Schritt, der den Pat. Orientierung in einer neuen Umgebung verschaffen soll.
- Beziehung leben: In jeder Situation des Zusammenlebens füreinander da sein.
- Beziehung aushalten: In jeder Beziehung gibt es Situationen die nicht so einfach sind, oder die in Konflikten ausarten.
- Beziehung Abschliessen: Ein bewusstes beender der Beziehung verhindert Angst, Stress, Wut und Trauer.
Interaktionsphasen nach Peplau im Pflegeprozess:
- Orientierungsphase: Assesment/Einschätzung & Pflegediagnose = Vertrauensaufbau, Frage: Welche Probleme gibt es?
- Identifikationsphase: Wechselseitiges Erkennen des Pflegebedarfs und Annahme der benötigten Unterstützung; Frage: Was müssen wir tun?
- Nutzungsphase: Nutzen der identifizierten Hilfestellung und Beratung = Aspekte des Wachstums; Frage: Wie pflegen wir?
- Ablösungsphase: Beenden der pflegerischen Beziehung= Entwicklung der Unabhängigkeit; Evaluationsfrage: Auf welche Weise ist es hilfreich für die Pat.?
Rollen in der Pflege:
- Die Rolle der Fremden
- Die Rolle der Unterstützenden
- Die Rolle der Lehrenden
- Die Rolle der Führenden
- Die Rolle der Beraterin
- Die Rolle der Stellvertreterin
Orientierungsphase:
- Bei der Aufnahme beim Erstkontakt:
- Pat.
- Hat ein Problem physischer oder psychischer Art
- Versucht, seine Probleme zu artikulieren
- Fühlt sich unsicher
- Versucht, mit der Pflegefchfrau Kontakt aufzunehmen
- Entwickelt einen Bedarf an professioneller Pflege
- Rolle als Fremder
- Pflegefachperson:
- Geht auf die Wünche und Bedürfnisse des Pflegeempfänger ein
- Hilft dem Pflegeempfänger sich zu orientieren
- Drückt sich verständlich aus
- Gibt dem Pflegeempfänger die nötige Ruhe und Zeit, die Situation richtig einzuschätzen
- Versucht, die Angst vor Neuem zu nehmen
- Ermutig ihn, aktiv an seinem Genesungsprozess teilzunehmen
- Rolle als Fremde
Basis für eine kooperative Beziehung schaffen
Identifikationsphase
- Abmachungen werden getroffen.
- Pat.:
- Identifiziert sich mit der Pflegefachfrau
- Versucht, Bündnis mit der Pflegefachfrau einzugehen
- Endteckt zunehmend mehr den Grad und die Tiefe des Problems
- Entwickelt ein Vertrauensverhältnis zur Pflegefcahfrau oder aber genau das Entgegengesetzte passiert, Pat. verweiger die Kooperation
- Rolle des Kindes
- Rolle als Person mit Ressourcen
- Pflegefachperson:
- Bringt dem Pflegeempfänger jegliche Fürsorge entgegen
- Ist ehrlich und offen im Auftreten
- Bestärkt den Pflegeempfänger seine Gefühle zu äussern
- Hält mit dem Pflegeempfänger eine gute und kontinuierliche Kommunikation aufrecht
- Versucht, das denken und Handeln des Pflegeempfängers zu verstehen.
- Roller der Ersatzrolle
- Rolle der Lehrenden
- Rolle der Führenden
- Rolle der Beraterin
- Rolle als Fremde
- Entscheidungen über einen aktiven oder passiven Beziehungsprozess.
Nutzungsphase:
- Während der Rekonvaleszenz und der Rehabilitation
- Pat.:
- Versteht zunehmend mehr seine Situation
- Nutzt alle angebotenen pflegerischen Dienstleistungen
- Fordert weitere Informationen
- Diskutiert über seine Genesungsprozess
- Nimmt aktiv am Pflegegeschehen teil
- Rolle des Heranwachsenden
- Rolle als Person mit Ressourcen
- Pflegefachperson:
- Bietet ausreichende Pflegehandlungen an
- Versucht, weiter Informationen zu geben
- Plant gemeinsam mit dem Pat. weitere Schritte
- Ermöglicht dem Pat. von ihr unabhängig zu werden
- Rolle der Führenden
- Rolle der Unterstützenden
- Rolle der Lehrnenden
- Rolle der Beraterin
- Rolle als Fremde
- Wechsel von der Abhängigkeit zur Selbstständigkeit
Ablösungsphase:
- Bei der Entlassung bzw. Übertragung auf eine andere Person:
- Pat.:
- Übernimmt zunehmend mehr Verantwortung für sich selbst
- Löst sich aus der Rolle des Pflegeempfängers
- Macht Zukunftspläne
- Löst sich aus der Identifikation mit der Pflegefachfrau
- Rolle als Erwachsener
- Pflegefachperson:
- Ermöglicht dem Pat. das lösen aus seiner Patientenrolle
- Bietet ihm Hilfestellung an, um sich aus dem Identifikationsprozess zu lösen
- Plant den Abschluss der Beziehung und bereitet den Pat. auf die anstehende Situation vor
- Muss lernen, loslassen zu können
- Rolle als Erwachsener
- Bewältigung der neuen Lebenssituation
Fähigkeiten und Fertigkeiten der Pflegefachperson um eine pflegerische Beziehung professionell zu gestalten:
- Fachkompetenz: Kenntnisse über psychosoziale- und ethisch- morlaische Konzepte und Zusammenhänge
- Sozialkompetenz: Kommunikation, Wahrnehmung, Interaktion
- Selbstkompetenz: Reflexion, persönliche Entwicklung
Die Phasen der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pat.
1. Orientierung:
Ausgangspunkt und Charakteristikum dieser Phase ist das empfundene Bedürfnis eines Pat. nach professioneller Unterstützung. Der Leidensdruck ist oftmals der entscheidende erste Schritt zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit. In dieser Phase klärt der Pat. mit der Pflegekraft seine Situation und seine Sichtweise der Probleme, die Pflegekraft hilft ihm, seine Probleme zu identifizieren und seinen Bedarf an Unterstüzung festzuhalten. Die suche nach Beistand auf der Basis eines empfundenen, aber kaum verstandenen Bedarfs ist oft der erste Schritt einer dynamischen Lernerfahrung, aus der sich ein konstuktiver nächster Schritt in Richtug auf ein persönliches soziales Wachsen ergeben kann.
Die Phasen der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pat.
2. Identifikation:
In dieser Phase identifiziert sich der Pat. mit der Pflegekraft, ein Symbol für reichliche und bedingungslose Fürsorge darstellt. Auf der Basis dieses Vertauens kann der Pat. alte Gefühle und Bedürfnisse aus der Kindheit wiedererleben und möglicherweise befriedigen. Wenn grundlegende kindliche Bedürfnisse erfült sind, entwickeln sich reifere Bedürfnisse. Wenn eine Pflegekfragt dem Pat- gestattet, seine Gefühle auszudrücken, um ihm dennoch alle benötigte Pflege zukommen kösst, kann der Pat. die Krankheit als eine Erfahrung erleben, die seine Gefühle neu orientiert und die positive Kräfte seiner Persönlichkeit stärkt.
Die Phasen der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pat.:
3. Nutzung oder Ausbeutung:
Wenn sich ein Pat. mit einer Pflegekraft identifiziert hat, die seine Situation erkennt und die Beziehungsdynamik und seine Bedrüfnisse versteht, erlebt er eine Phase, in der er bedingungslos vollen Nutzen aus allen Angeboten ziehen kann. Er erlaubt sich seine Bedürfnisse und kann feststelen, dass sie wirklich befriedigt werden. Die Pflegekraft gibt ihm in dieser Phase das bedingungslose Gefühl der ständigen positiven mütterlichen Fürsorge.
Die Phasen der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pat.
4. Ablösung:
Wenn alte Bedürnisse voll befriedigt worden sind, kann der Pat. beginnen, Pläne für die zukunft zu machen und sich neue Ziele zu setzen. In dem Masse, in dem er wieder die Verantwortung für sich selbst übernimmt, löst er die Identifikation mit der Pflegekraft auf und wird erwachsen. Diese Phase läuft meistens parallel zum somatischen Heilungsprozess und weist insgesamt auf Genesung hin. Einer bedingungslosen Annahme in einer fördernden Beziehung, die eine volle Bedarfsbefriedigung ermöglicht; das Erkennen von und Ragieren auf die geringsten auf Wachstum hinweisenden Anzeichen, wann immer sie vom Pat. kommen, die Erfüllung der Initiative von der Pflegekraft auf den Pat., sobalt dieser willens ist, die Erfüllung seiner Wünsche aufzuschieben und seine eigenen BEmühungen zu Erreichung neuer Ziele zu erweitern.
Die vier Phasen in der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pat. vereinfacht nach Pflegewiki:
1. Orientierungsphase: Der Pat. hat das Bedürfnis nach Hilfe. Die Pflegekraft hilft dem Pat. die Krankheit zu erkennen und zu verstehen. Der Bedarf an Unterstützung wird festgestellt.
2. Identifikationsphase: Der Pat. identifiziert sich mit denen, die ihm helfen. Der Pat. gewinnt Vertrauen, er kann somit alte Gefühle wieder erleben und möglicherweise befriedigen, es können sich reifere Bedürfnisse entwickeln
3. Nutzungs- oder Ausbeutungsphase: Der Pat. erlaubt sich seine Bedürfnisse und kann feststellen, ob sie wirklich befriedigt werden. Die Pflegekraft gibt dem Pat. das Gefühl der ständigen positiven mütterlichen Forsorge.
4. Ablösungsphase: Der Pat. befreit sich von seiner Rolle als Pat. Er löst die Identifikation mit der Pflegekraft. Der Pat. macht Pläne für die Zukunft, neue Ziele werden definiert.