Bewertung

Daniela Keller

Daniela Keller

Fichier Détails

Cartes-fiches 32
Utilisateurs 64
Langue Deutsch
Catégorie Autres
Niveau Autres
Crée / Actualisé 15.07.2014 / 19.08.2024
Lien de web
https://card2brain.ch/box/bewertung_immobilientreuhaender
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/bewertung_immobilientreuhaender/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Fachverbände Immobilienbewertung

  • SVKG
    Schweizerische Vereinigung kantonaler Grundstückbewertungsexperten
  • SIV
    Schweizerischer Immobilienschätzerverband
  • RICS
    Royal Institution of Chartered Surveyors
  • SEK-SVIT
    Schweiz. Schätzungsexperten-Kammer
  • VAS-AEC
    Verein amtlicher und unabhängiger Immobilienschätzer

Anforderungen an einen Schätzer

  • Berufsethik
  • Fachmännisches Wissen / Erfahrung / Marktkenntnisse
  • Integrität / Schweigepflicht
  • Neutralität und Objektivität
  • Standhaftigkeit
  • Sorgfaltspflicht
  • Transparenz / Nachvollziehbarkeit
  • Haftung (Haftpflichtversicherung)
  • etc.

Gründe für eine Bewertung

  • Handänderung (Kauf/Tausch/Schenkung etc.)
  • Erbteilung
  • Scheidung
  • Begründung von StWE
  • Errichtung/Ablösung Wohnrecht/Nutzniessung
  • Errichtung/Verlängerung/Heimfall Baurecht
  • Ablösung/Errichtung Dienstbarkeit
  • Gründung/Liquidation Gesellschaft (AG, GmbH etc.)
  • Überführung Liegenschaft vom Privat- ins Geschäftsvermögen
  • Fiskalische (steuerliche) Zwecke
  • etc.

Schätzungsablauf

  • Auftrag
  • Schätzungsgrundlagen organisieren
  • Objektbesichtigung (Augenschein)
  • Analysen/Recherchen (Daten aufbereiten)
  • Berechnungen
  • Schätzungsbericht erstellen und kommentieren
  • Schätzungsbericht abgeben und besprechen

Was ist im Schätzungs-Auftrag enthalten?

  • Auftragsformulierung (schriftlich) / Annahme
  • Verlangter Wert (Bewertungszweck)
  • Stichtag festlegen
  • Vollmachten einholen
  • Kosten
  • Termine
  • Unterlagen (wer beschafft welche)

Welche Unterlagen sind notwendig für eine Bewertung?

  • Grundbuchauszug
  • Situations-/Katasterplan
  • Orts- und Zonenplan
  • Bau-Planunterlagen, Projekt- evtl. Werkpläne
  • Kant. Baugesetz, Reglement und Verordnungen
  • Bau- und Zonenordnung / Zonenplan
  • GVZ-Nachweise (Gebäudeversicherungswerte)
  • Amtliche Schätzungen / Fiskalschätzungen (u.a. Eigenmietwert)
  • Baubeschrieb
  • Bauabrechnungen / Kostenvoranschläge
  • Angaben über Sanierungen, Um- und Anbauten
  • Liegenschaftsabrechnungen
  • Mieterspiegel, Mietverträge

zusätzlich bei ME und StWE:

  • StWE-Begründungsakt
  • Grundbuchauszug über gemeinschaftliches Grundstück (Stammparzelle)
  • Reglement StWE-Gemeinschaft
  • Nutzungs- und Verwaltungsordnung
  • Verwaltungsabrechnungen / Stand (Höhe) Erneuerungsfonds

zusätzlich bei Baurecht:

  • Grundbuchauszug des belasteten Grundstückes
  • Baurechtsvertrag

Möglicher Inhalt/Schema Bewertungsbericht

Allgemeiner Teil

  • Auftrag
  • Amtliches 
  • Beschreibung
  • Raumprogramm

Berechnungen

  • Substanzwert
  • Ertragswert

Verkehrswert bzw. verlangter Wert

  • Vorbehalte, Kommentar und Schlussbemerkungen

Anhang

  • Entwertung 2. Art
  • Räume, Flächen
  • Fotodokumentation
  • Begriffsdefinitionen

Beilagen

Schlagwörter Makrolage

  • Region, Stadt, Gemeinde
  • Demografie
  • Wirtschaft, Steuern (Kanton)
  • Fern- und Naherschliessung
  • etc.

Schlagwörter Mikrolage

  • Lage in der Gemeinde: Quartier, direkte Umgebung
  • Strassen- und Verkehrsanbindung
  • Bebauung, Bauzone(n), örtliche Topografie
  • Nachbarschaft, (Gemeinde-)Infrastruktur (Schulen, Einkaufsmöglichkeiten)
  • Kulturangebot, Erholung, Natur usw.
  • Steuerfuss (Gemeinde), Immissionen
  • Lage: Besonnung, Aussicht
  • etc.

Überprüfung eines Gutachtens

--> auf was achten?

  • entsprechen die eingesetzten Neubaukosten aktuellen Kosten bzw. heutigen Preisen? Wie wurden die Umgebungs- und Baunebenkosten eingesetzt?
     
  • wurde die Strukturzahl für die Landermittlung richtig eingesetzt?
     
  • wurde nachhaltiger Mietertrag gewählt?
     
  • Besteht dauerhafter oder nur "temporärer" Leerstand? Wie berücksichtigt?
     
  • besteht temporärer Mehr- oder Mindernutzen? Aufgestauter Unterhaltsbedarf?
     
  • entsprechen die Bewirtschaftungskosten dem nachhaltigen jährlichen Aufwand?
     
  • welcher Zinssatz wurde für die Rechnung gewählt? Ist dieser nachvollziehbar/plausibel? Wiederanlagemöglichkeit der rückfliessenden Mittel?

die 3 Bewertungsmethoden (auch: Bewertungsverfahren)

  • Vergleichswertmethode (hedonisch)
    Kennzahlen, Benchmarks, Statistik
     
  • Sachwertmethode (auch Substanz- oder Realwert)
    Bauwerte, Landwert
    abzüglich
    Entwertung
     
  • Ertragswertmethode (Barwert ewig oder befristet, DCF)

Umschreibung Sachwertmethode (auch Real- oder Substanzwert)

DER WERT RICHTET SICH NACH DEN ERSTELLUNGSKOSTEN, ABZÜGLICH ALTERUNG, ZUZÜGLICH LANDWERT

Der Sachwert (Real- oder Substanzwert) setzt sich zusammen aus dem Zeitwert (Zustandswert) aller baulichen Anlagen auf einem Grundstück, den Kosten für die Umgebungsarbeiten, den Baunebenkosten sowie dem Landwert

Umschreibung Vergleichswertmethode

DER WERT RICHTET SICH NACH DEN BEZAHLTEN PREISEN VERGLEICHBARER OBJEKTE

 

Umschreibung Ertragswertmethode

DER WERT RICHTET SICH NACH DEN ERTRÄGEN UND AUFWENDUNGEN

Der Ertragswert ist der kapitalisierte jährliche Mietwert (nachhaltig erzielbare geschätzte Ertrag) eines Grundstückes und entspricht dem Barwert einer ewigen Rente. 

Er ergibt sich rechnerisch aus der
DIVISON des mit
100 MULTIPLIZIERTEN MIETWERTS
durch den 
KAPITALISIERUNGSSATZ

Umschreibung Mischwertmethode (Praktikermethode)

Bei der Mischwertmethode wird durch Gewichtung von

Sach- und Ertragswert

der Marktwert überbauter Grundstücke ermittelt. Bei dieser Methode ist es in der Bewertungspraxis üblich, den Sachwert stets einmal und den Ertragswert mit einem Faktor (m) zu gewichten.

Umschreibung Barwertmethode

Der Barwert entspricht seinem Wesen nach dem Ertragswert.

Er baut sich ebenfalls auf dem tatsächlichen oder geschätzten Mieterertrag auf.

Die Kapitalisierung erfolgt nicht auf ewige Zeit (im Gegensatz zum Ertragswert!), sondern auf die zeitlich limitierte Gebrauchsdauer der zu bewertdenden Sache.

Verschiedene Arten von Ertragswertmethoden

  • Direkte Mietzinskapitalisierung
    - von Brutto-Einnahmen aus
    - von Netto-Einnahmen aus
     
  • Dynamische Methoden
    - Barwertmethode
    - Discounted Cash Flow-Methode (DCF)

Die Grundstückfläche (GSF) ist unterteilbar in...

  • Gebäudegrundfläche
    --> wird von Gebäude oder Gebäudeteilen durchdrungen
     
  • Umgebungsfläche
    --> bearbeitete Umgebungsfläche
    --> unbearbeitete Umgebungsfläche

Was ist die Geschossfläche (GF)?

Umschlossene und überdeckte Grundrissfläche

Alle zugänglichen Geschosse

Die Geschossfläche ist unterteilbar in:

  • Nettogeschossfläche
  • Konkstruktionsfläche

Was ist die Konstruktionsfläche (KF)?

  • Aussen- und Innenwände
  • Stützen
  • Brüstungen
  • Tür- und Fensternischen

Die Konstruktionsfläche ist unterteilbar in:

  • Konstruktionsfläche tragend
  • Konstruktionsfläche nicht tragend

Was ist die Nettogeschossfläche (NGF)

Fläche zwische den Wänden gemessen (Fläche ohne Ausse- und Innenwände aka Konstruktionsfläche)

Die Nettogeschossfläche ist unterteilbar in:

  • Verkehrsfläche
  • Funktionsfläche
  • Nutzfläche

Was ist die Verkehrsfläche (VF)?

Verkehrsflächen...

  • dienen ausschliesslich der Erschliessung
  • ausserhalb der Wohnung liegend
  • MERKE: Wohnunginterne Treppen sind keine Verkehrsflächen!

Was ist die Funktionsfläche (FF)?

Die Funktionsfläche ist haustechnischen Anlagen zur Verfügung gestellt:

  • Heizungsraum, Tankraum
  • Liftmotorenraum
  • Lüftungszentrale
  • Installationsschächte
  • Installationsgeschosse

Was ist die Nutzfläche (NF)?

Die Nutzfläche dient der Zweckbestimmung und Nutzung des Gebäudes im weiteren Sinn. Sie ist unterteilbar in:

  • Hauptnutzfläche (HNF)
  • Nebennutzfläche (NNF)

 

Umschreibung Hauptnutzfläche (HNF)

  • "die Grösse meiner Wohnung"
  • das Ladenlokal
  • die Büros
  • die Unterrichtsräume

Umschreibung Nebennutzflächen (NNF)

Ergänzende Nebennutzungen und -flächen zur Hauptnutzfläche

  • Kellerabteil
  • Einstellhallenplatz
  • Lager
  • Personalraum
  • Archiv
  • Kopierraum
  • WC-Anlagen
  • Garderobe

Aufzählung Hauptgruppen Baukostenplan (BKP)

--> je zwei Beispiele pro Hauptgruppe aufzählen

  • BKP 0: Grundstück
    Erwerb, Handänderungskosten, Erschliessung (ausserhalb Grundstück), Finanzierung vor Baubeginn
     
  • BKP 1: Vorbereitungsarbeiten
    Abbruch, Baugrunduntersuchungen, Altlasten, Anpassungen an bestehende Bauten/Leitungen/ Verkehrsanlagen
     
  • BKP 2: Gebäude
    Baugrube, Rohbau 1+2, Haustechnik, Elektro, HKL, Sanitär, Ausbau 1+2, Honorare
     
  • BKP 3: Betriebseinrichtungen
    Gliederung wie BKP2
    Für spezielle Nutzung
    Fest mit dem Gebäude verbunden (Maschinen etc.)
     
  • BKP 4: Umgebung
    Gartenanlagen, Terraingestaltung, Wege/Plätze, Stützmauern, Honorare
     
  • BKP 5: Baunebenkosten
    Bewilligungen, Gebühren, Wettbewerbskosten, Finanzierung ab Baubeginn, , Rückstellungen, Reserven; MWST
     
  • BKP 6,7,8: Reserve
    I.d.R. Analog BKP 2 gegliedert
    Für andere Kostenträger innerhalb eines gleichen Projekts (zB Mieterausbau)
     
  • BKP 9: Ausstattung
    Möbel, Lampen, Vorhänge, Geräte, Apparate, Honorare

Richtwerttabelle Baukosten
Abbrucharbeiten (SIA 416)

Range: CHF 30 - CHF 48 (je nach Bauweise, Materialien)

  • UG Mauerwerk, OG's Mauerwerk, Decken, Holz, Steildach:
    CHF/m3: CHF 30
     
  • UG Beton, OG's Mauerwerk, Decken Beton, Flach-/Steildach
    CHF/m3: CHF 36
     
  • UG Beton, OG's Beton, Decken Beton, Flach-/Steildach
    CHF/m3: CHF 48

Ungefähre Erneuerungskosten bei Wohnbauten

  • Grossobjekt mit 70 WHG: Fassaden, Fenster, Storen/60% wertvermehrend
    ca. CHF 70'000/WHG
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, Heizungsanlage:
    ca. CHF 53'000/WHG
  • Durchschnittliches MFH: Umfassende Erneuerung, Umbau/Zimmeranbau/60% wertvermehrend
    cca. CHF 95'000/WH
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden (ohne Fenster), Dach, Erneuerung Innenausbau
    ca. CHF 65'000/WHG
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, Dach, Spengler: ca. CHF 35'000/WHG
    Erneuerung Innenausbau, Nasszellen, Küchen: ca. CHF 75'000/WHG
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fesnter, Dach, Balkone/33% wertvermehrend:
    ca. CHF 37'000/WHG
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, neues Walmdach:
    ca. CFH 43'000
  • Grossobjekt: umfassende Erneuerung innen und aussen, Grundrissumteilung:
    ca. CHF 400/m3 (SIA 116)
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fesnter, Storen, Balkone, Dach, Spengler, Nasszellen, Küchen (Sparlösung)/3½ - 4½-WHG:
    ca. CHF 85'000/WHG - CHF 100'000/WHG
  • Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, Storen, Balkone, Dach, Spengler, Bad, WC, Küchen, Leitungsnetze:
    ca. CHF 125'000/WHG

--> MERKE: je nach Alter der Liegenschaft!

Definitionen

Wert / Preis

Wert und Preis sind ökonomisch nicht dasselbe!

  • Wert
    Der Wert bemisst sich nach der individuellen Einschätzung des Nutzens, den der Kauf eines Gutes abwirft
     
  • Preis
    Der Preis ist das Ergebnis eines Anpassungsprozesses, in dem sich Wertvorstellungen von Anbieter und Abnehmer ausgleichen

Wert- und Preisbetrachtung

Wertmodell / Preismodell

  • Wertmodelle:
    Basierend auf einer Anzahl von wertbestimmenden Parametern wird mit Hilfe finanzmathematischer Ansätze ein Wert berechnet (zB Substanz- und Ertragswert, Barwert, DCF-Wert)
     
  • Preismodelle:
    Der Preis gehorcht nicht nur dem Wert, sondern noch anderen, durch die Konjunktur bedingten Gesetzmässigkeiten. Wert und Preis sind nicht dasselbe, weshalb Wertmodelle von Preismodellen zu unterscheiden sind (NUR hedonisch)

Definition / Facts zum klassischen Ertragswert

klassicher Ertragswert =

  • sehr einfaches Praktikerverfahren
  • auf Erfahrung beruhend
  • Berechnung einer "ewigen Rente"

Der Ertragswert einer Liegenschaft ergibt sich durch die Kapitalisierung des Mietwerts mit einem bestimmten Kapitalisierungsfaktor.