Betriebliches Wissensmanagement

Lernkarteien zur Vorlesung "Betriebliches Wissensmanagement" mit Herrn Prof. Stelzer und Prof. Markscheffel im WS2012/13 des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik an der TU Ilmenau.

Lernkarteien zur Vorlesung "Betriebliches Wissensmanagement" mit Herrn Prof. Stelzer und Prof. Markscheffel im WS2012/13 des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik an der TU Ilmenau.


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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 06.12.2012 / 28.08.2023
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(K1) Erörtern Sie drei typische Beispiele für die Notwendigkeit eines betrieblichen WM.

  • relativ hohe Rate an Projekten in Unternehmen, die permanent die Kosten und die Zeit überschreiten oder gar komplett erfolglos abgebrochen werden
  • Industireunternehmen, welche eine hohe Anzahl an externen Beratern zu sehr hohen Tagessätzen brauchen, sollten versuchen sich nicht vom WIssen der Berater abhängig zu machen und die MA sollten vom Wissen der Berater profitieren
  • durch Personalabbau entsteht erheblicher Wissenschwund. -> noch erheblicher, wenn gewisse Schlüsselpersonen gehen.
  • Unternehmen, dass jährlich merhere tausend neue MA einstellt, muss dem neuen Personal entsprechend relevantes Wissen effizient vermitteln

(K1) Nennen Sie fünf Forschungsfragen zum WM.

  1. Wie kann Wissen effektiv zwischen Unternehmensbereichen übertragen werden?
  2. unterstützen bestimmte organisationale Strukturen die Wissensschaffung?
  3. Welche Anreize zur Ermutigung zur Wissensbeisteuerung und -teilung in Unternehmen sind effektiv?
  4. Anwendung der IT auf WM
  5. Welche organisatorischen Praktiken können dabei helfen, die Lücke zur Wissensanwendung zu schließen?

(K1) Auf welche praktischen Probleme deutet die Bezeichnung "autistisches WM" hin?

(eigene Antwort, ohne Gewähr!)
Wissensmanagement wurde Mitte der 90er als eigenständiges, neuartiges Managementprinzip verstanden. Praktische Probleme waren, dass die WM-Maßnahmen noch relativ unerprobt waren und somit ohne konkrete Ergebnisse vorlagen. Darüberhinaus gab es Akzeptanz- und Kommunikationsprobleme sowie Schwächen in der Interaktion zwischen den Fachabteilungen.

(K2) Definieren Sie Wissensmanagement.

Nach Heinrich/Stelzer:

  • Führungsaufgabe, die sich mit der zielorientierten Nutzung und Weiterentwicklung von Wissen im Unternehmen befasst.

(K2) Was bedeutet Information?

  • Angaben bzw. das Wissen über Sachverhalte o. Vorgänge
  • Im Sinne der BWL/WI: Zweckorientiertes bzw. zielgerichtitetes Wissen

(K2) Was sind Daten?

Informationen, die zum Zweck der Übertragung, Interpretation oder Verarbeitung formalisiert dargestellt sind.

(K2) Definieren Sie "Wissen".

Es gibt mind. vier verschiedene Möglichkeiten:

  • Wissen als mit dem Kontext vernetzte Information
  • Wissen als Rohstoff zur Bildung von Information
  • Wissen als Entscheidungs-, Problemlösungs- und Handlungsfähigkeit
  • Wissen als plausibel begründete Aussagen

"Wissen bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen."

(K2) Grenzen Sie die Begriffe "Wissen, Information, Daten und Zeichen" voneinander ab.

s.Abb.

  • Wissen bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen.
  • Information ist explizites (zweckorientiertes) Wissen
  • Daten sind in maschinell verarbeitbaren Strukturen abgebildete Information
  • Zeichen: Ein Element aus einer zur Darstellung von Informationen vereinbarten endlichen Menge von Objekten (Zeichenvorrat)
     

(K2) Erläutern Sie "Syntaktik, Semantik und Pragmatik" nach der "Semiotik" (Lehre von den Zeichen und ihrer Verwendung). Geben Sie ein Beispiel.

  • Syntaktik
    • befasst sich mit der Beziehung zwischen den Zeichen eines Sprachsystems. Sie untersucht die Regeln, nach denen einzelne Zeichen zu gültigen Ausdrücken und Sätzen kombiniert werden können.
  • Semantik
    • befasst sich mit der möglichen inhaltlichen Bedeutung von Zeichen.
    • Sie untersucht die Beziehung zwischen dem Zeichen und dem bezeichneten Objekt.
  • Pragmatik
    • befasst sich mit der Beziehung zwischen dem Zeichen und seinem Verwender.

Beispiel: s.Abb.

Syntaktik

  • Das Zeichen ist zusammengesetzt aus einem Grundzeichen (Verbot), einem Bezugszeichen (Kraftfahrzeug) und einem Zusatzzeichen (zeitliche Einschränkung der Gültigkeit), wobei das Bezugszeichen in der Mitte des Grundzeichens steht, das Zusatzzeichen an aber außerhalb der Kombination Grundzeichen + Bezugszeichen.

Semantik

  • Die Gesamtbedeutung des Zeichens ergibt sich aus der Kombination der Bedeutungen der Einzelzeichen als Verbot für Kraftfahrzeuge an Sonn- u. Feiertagen.

Pragmatik

  • Die pragmatische Bedeutung ist: Der Zeichenempfänger soll veranlasst werden, die beschilderte Verkehrsstrecke an Sonn- und Feiertagen nicht mit einem Kraftfahrzeug zu befahren. Bei Zuwiderhandlung muss er mit Sanktionen rechnen (Ermahnung, Verwarnung, Bußgeld etc.).

(K2) Was sind die Eigenschaften von Tacit Knowing?

  • ist Wissensträgern oft nicht bewusst
  • Implzites Wissen, welches sich nicht oder nur schwer explizieren lässt
  • Transfer erfordert persönlichen Kontakt und Vertrauen
  • --> ist entscheidend für Innovationen

(K2) Wodurch wird Wissen zu Information und wodurch zu Daten?

Wissen wird durch Explikation zu Information und durch Abbildung in maschinell verarbeitbare Strukturen zu Daten.

(K2) Welche Wissensarten lassen sich voneinander unterscheiden?

  • implizites und explizites
  • intuitives und gelerntes
  • individuelles, kollektives, organisatorisches
  • internes und externes
  • Begriffs- bzw. Faktenwissen, Handlungs- bzw. Prozesswissen Rezeptwissen, Grundsatzwissen
  • deklaratives, prozedurales und kausales Wissen

(K2) Was sind Wissensobjekte /-elemente? Nennen Sie Beispiele.

Einheitem, welche Wissen repräsentieren.

Beispiele.

 

  • Strukturierte Daten, z.B. Datenbanken oder Werte in Datenfeldern oder
  • Datenstrukturen
  • Dateien (Daten-, Text-, Graphik-, Audio-, Video-, ...) oder Verzeichnisse von Dateien
  • Dokumente oder Dokumentensammlungen
  • Ablauf- oder Prozessdarstellungen
  • Handlungsanweisungen
  • Einträge in Telefonbüchern, Wissenslandkarten, etc.
  • Hyperlinks
  • Ideenskizzen
  • Gespräche
  • Ideen einzelner Mitarbeiter
  • Implizites prozedurales Wissen von Fachkräften

(K2) Was ist eine Wissenbasis?

Gesamtheit des Wissens,

  • individuelle und kollektive implizite Wissensbestände • explizit, aber nicht digital dargestelltes Wissen
  • Daten und Programme (digital dargestelltes Wissen)

auf das eine Organisation zur Lösung ihrer Aufgaben zurückgreifen kann.

(K2) Ordnen Sie Wissenbasis, -bestand und -objekt zueinander.

s.Abb.

(K2) Was ist organisationales Lernen und worin besteht der Unterschied zum WM?

jegliche Veränderung der organisationalen Wissensbasis:

  • geplant und ungeplant
  • erwünscht und unerwünscht

Beim WM besteht hingegen eine

  • Interventionsabsicht
  • Zielorientierte Nutzung und Entwicklung von Wissen und Fähigkeiten, welche für den Organisationszweck als notwendig angesehen werden
  • Integriertes Interventionskonzept, welches sich mit Möglichkeiten zur Gestaltung der organisationalen Wissensbasis befasst.

(K2) Was ist künstliche Intelligenz und worin besteht der Unterschied zum WM?

Künstliche Intelligenz

  • beschäftigt sich mit dem Verständnis und der Automatisierung von intelligentem Verhalten
  • Im Zentrum steht die Repräsentation und automatisierte Verarbeitung von Wissen.

Wissensmanagement

  • beschäftigt sich mit allen Formen der zielorientierten Nutzung und Weiterentwicklung von Wissen im Unternehmen

(K2) Lässt sch Wissen mit Hilfe eines Computers verarbeiten?

(eigene Lösung, keine Gewähr!)

Daten sind in maschinell verarbeitbaren Strukturen abgebildete Informationen.

Information ist explizites Wissen.

Entsprechend ist explizites Wissen, welches in Form von Daten vorliegt, auch mit Hilfe eines Computers verarbeitbar.

Jedoch besteht Wissen aus Daten und Interpretation. Die Interpretation ist abhängig vom Menschen. -> Wissen als solches nicht vom Computer verarbeitbar!

(K2) Ist Software Information?

?

(K2) Sind Computerprogramme Wissen?

?

(K2) Sind Attributwerte (Daten) in einer relationalen Datenbank Wissen?

?

(K3) Erläutern Sie das semiotische Dreieick.

Die Beziehung zwischen einem Zeichen und dem entsprechenden Objekt ist indirekt - sie verläuft über eine mentale Repräsentation des Objektes.
Erst über ein geistiges Konzept, 'Begriff' genannt, mit welchem das Objekt in Einklang gebracht werden kann, wird die Zuordnung von Zeichen zu Objekten ermöglicht.