Beschaffungsmarktforschung - Einkaufsfachmann/fachfrau (BP)

2. Semester Einkaufsfachmann/fachfrau auf der Stufe Berufsprüfung

2. Semester Einkaufsfachmann/fachfrau auf der Stufe Berufsprüfung


Set of flashcards Details

Flashcards 17
Students 58
Language Deutsch
Category Marketing
Level Other
Created / Updated 24.05.2016 / 11.01.2025
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Definition BMF

Eine planmässige, systematische und methodische Informationssuche

5 Ziele der BMF

- Markttransparenz

- Informationsversorgung

- zukünftige Marktentwicklung erkennen

- optimale Beschaffungsquelle

- Sicherstellung von optimaler Versorgung

BMF-Auslöser

Innerbetriebliche Faktoren

- Beschaffungsprodukt ist zu teuer

- Qualitätsprobleme

- Risikoanalyse

- Lieferantenreduktion

- Liquiditätsschwierigkeiten

- Logistikentwicklung

- Lieferprobleme (intern + extern)

BMF-Auslöser

Ausserbetriebliche Faktoren

- Lieferprobleme

- Qualitätsprobleme

- Rohstoff wird zu teuer / Ersatz?

- Konkurs des LF

- Übernahmen

- politische Veränderung

- Umwelteinflüsse

- Export + Importbedingungen ändern sich

Konsequenzen aus der Markt- und Wettbewerbssituation für die Unternehmen, das Beschaffungsmanagement und im Speziellen für die BMF

  • Verbesserung der Herstellungsverfahren
  • Produktionsprozess verbessern
  • Qualitätsprozess vereinfachen
  • Geografische Analyse für neue Märkte starten
  • Produktentwicklung
  • USP Einzigartigkeit am Produkt entwickeln
  • Konkurrenzbeobachtung
  • Überarbeitung von Preisstrategien
  • Neue Verkaufskanäle entdecken
  • Umweltschutz beachten

Unterteilung Teilmärkte respektive Segmente

Unmittelbare Märkte:

Bisherig genutzte Märkte; in der Nähe

Mittelbare Märkte:

unbekannte oder ferne Märkte

Substitutionsmärkte

Alternativen finden, z.B. Margarine statt Butter oder Stahl anstelle von Holz

Neue Märkte

Neue Regionen, neue Produkte

einzelne Schritte und die Logik des Phasenmodells «Informationsgewinnung»

  1. Problemstellung
    • Um was geht es?
    • Was ist das Ziel?
    • Vor welcher Herausforderung stehen wir?
    • Zeitmanagement
    • Nachhaltigkeit
    • Qualität
    • Kosten-Budget
  2. Informationsbedarf
    • Wer benötigt welche Informationen?
    • Inhalt/Umfang (Übersicht oder Detail)
    • Zeitbedarf
    • Qualität
    • Empfänger (strategisch oder operativ)
  3. Informationsquellen
    • Wo finden wir die gewünschten Infos?
    • Zeitaufwand
    • Kosten
    • Qualität der Informationen
    • Zuverlässigkeit
    • Regelmässigkeit
    • Interne oder externe Informationsquellen
  4. Informationsgewinn
    • Aktuelle Daten
    • Datenqualität
    • Verlässlichkeit
    • Umfang
    • Einflüsse
    • Veränderungen
  5. Informationsaufbereitung
    • Aufarbeitung und Darstellung
    • Interpretation der Daten
    • Chancen & Risikofelder
    • Vorschläge strategisch und-oder operativ
    • Beurteilung der Vorschläge
    • Planung von Massnahmen

Was ist der Unterschied von fallweiser und kontinuierlicher BMF?

- Fallweise (Analyse): Informationen werden diskontinuierlich erhoben, somit sind die Daten Zeitpunkt bezogen. Betrachtung kann vergangenheits-, gegenwarts- und zukunftsbezogen sein. Der Auslöser ist ein besonderer Anlass.

- Kontinuierlich (Beobachtung / Prognose): Informationen werden systematisch & permanent erhoben. Die Betrachtung ist Zeitraumbezogen und gibt Informationen über Veränderungen auf dem Markt. Sie ist Zeit-und kostenintensiv und ist besonderen Beschaffungsgütern vorbehalten

erforderliche Informationsquellen für den Informationsbedarf

Interne / Sekundäre Informationsquellen:

  • Produkte-Spezifikation
  • Zielpreise (Verkauf und Marketing)
  • Kostenstruktur
  • Lieferantenbeurteilung
  • Marktdaten (Marketing)
  • Qualität Sicherheit

Externe / Primäre Informationsquellen:

  • Lieferantenangebot
  • Lieferantenbesuche
  • Gespräch mit Fachkollegen (Konkurrenz/Network)
  • Messebesuche
  • Fachzeitschriften
  • Branchenverzeichnisse
  • Geschäftsberichte
  • Fachtagungen
  • Marktforschungsinstitute
  • Internet-Auftritt
  • Qualitätskontrolle
  • Einkaufskooperation
  • Weltbank

verschiedene Arten und Methoden der Informationsgewinnung

Direkte Informationsgewinnung:

Geschieht durch persönliche oder schriftliche Befragung und Beobachtung. Entsprechende Informationsquellen sind Informations- und Einkaufsgespräche, Besuche von Anbietern, Lieferanten, Messen und Ausstellungen. Anfrageaktionen und Kontakte mit Informanten.
 

Indirekte Informationsgewinnung:

Hier geht es um die Auswertung von bereits vorhandenem, statistischen Zahlenmaterial, Berichten, Veröffentlichungen und Stellungnahmen, die zu einem anderen Zweck als dem der Beschaffungsmarktforschung erstellt wurden. Quellen: Prospektsammlung, Berichte in Zeitungen und Zeitschriften, Veröffentlichungen von Behörden und Organisationen.

Zusammenhang auf zwischen Kosten-Nutzen-Betrachtung und BMF-Aktivitäten

Versäumte oder vernachlässigte BMF spart unmittelbar zwar Administrativ-Kosten, verzichtet aber auf langfristige und nachhaltige Verbesserung und gute Chancen bei der Optimierung von Wirtschaftlichkeit, Qualität, Verfügbarkeit und anderen Erfolgsaspekten.

 

Wichtige Punkte der Kosten-Nutzen-Analyse:

  • Was sind die potenziellen Möglichkeiten?
  • Was für ein Nutzen kann erwartet werden?
  • Wie ist der Einfluss auf die Versorgungslage?
  • Welche Mittel stehen zur Verfügung?
  • Kann die Preis-Leistungs-Situation optimiert werden?
  • Lässt sich der Beschaffungsaufwand reduzieren?
  • Können potenzielle Chancen realisiert werden?
  • Können Gefahren minimiert oder eliminiert werden?

Aufgaben innerhalb des Beschaffungsmarketings

  • Nutzung vorleistungsspezifischer Marktchancen
  • Langfristige Sicherung der Bezugsquellen
  • Pflege der Beziehung zu Bezugsquelle
  • Sich „attraktiv“ machen bei den Lieferanten

Kriterien zur Steuerung des Beschaffungsmarketings

  • Lieferantenorientiert
  • Kreativität
  • Treffen einer systematischen Entscheidung
  • Betriebliche Koordination

Ziel und Zweck von E-Procurement

Definition: E-Procurement unterstützt die strategische und operative Beschaffung derart durch elektronische Hilfsmittel, dass der Beschaffungsprozess im Hinblick auf die Kenngrössen, Prozesskosten und Prozessergebnis optimiert wird.
 

E-Procurement Möglichkeiten:

  • E-Ordering (operativ)
  • E-Sourcing (strategisch)
     

Ziele:

Finanzziele: Einsparung in der Beschaffung auf direktem oder indirektem Weg

Prozessziele: Automatisierung und Unterstützung der Geschäftsprozesse

Informationsziele: mehr Informationen sind schneller verfügbar

Wirtschafts- und Marktziele: Kein „Maverick-Buying“ (Beschaffung ausserhalb vom Einkauf) und noch bessere Bündelung

unterscheide E-Ordering von E-Sourcing- Tools

E-Ordering:

  • Sell-Side / E-Shop, Katalog beim Lieferant
  • Buy-Side, Katalog beim Kunden
  • Marktplatz, Katalog an neutraler Stelle

E-Sourcing:

  • Dynamic Exchange, Börse LME
  • Ausschreibung, auf Plattform
  • Auktionen
  • E-Collaboration, Austausch von Daten

Abläufe bei E-Auctioning und Ziele

Ziele:

Eine Auktion dient als Ersatz für die konventionellen Preisverhandlungen im Beschaffungsprozess. In einer Auktion kann erheblich mehr Preisdruck aufgebaut werden, als durch konventionelle Verhandlungen, da die Bieter gezwungen sind, unmittelbar auf Gebote ihrer Konkurrenten zu reagieren.

Abläufe:

Verkaufsauktionen, Forward Auctions:

Bei Forward Auctions steigen die Preise/Gebote wie im Beispiel ebay, es gibt also demzufolge viele Bieter/Käufer, aber nur einen Anbieter / Verkäufer der Ware. Die Ware geht an den Meistbietenden weg.

Einkaufsauktionen, Reverse Auctions:

Das einkaufende Unternehmen spezifiziert seinen Bedarf und versteigert ihn unter mehreren konkurrierenden Lieferanten. Diese unterbieten sich, ausgehend von einem kundenseitigen Maximalpreis, so lange, bis die Ausschreibungsphase definiert endet. Danach soll der Einkäufer aus den Angeboten das für ihn beste Angebot annehmen.

Marktformen

Polypol: Viele kleine Anbieter und viele kleine Nachfrager

Angebots-Oligopol: wenige mittlere Anbieter und viele kleine Nachfrager

Nachfrage-Oligopol: viele kleine Anbieter und wenige mittlere Nachfrager

Bilateral-Oligopol: wenige mittlere Anbieter und wenige mittlere Nachfrager

Angebots-Monopol: ein grosser Anbieter und viele kleine Nachfrager

Beschränktes Angebots-Monopol: Ein grosser Anbieter und wenige mittlere Nachfrager

Nachfrage-Monopol: Viele kleine Anbieter und ein grosser Nachfrager

Beschränktes Nachfrage-Monopol: Wenige mittlere Anbieter und ein grosser Nachfrager

Bilaterales Monopol: Ein grosser Anbieter und ein grosser Nachfrager