Modul 10+12

David Grünenfelder

David Grünenfelder

Kartei Details

Karten 34
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 18.02.2015 / 09.02.2019
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1. Was heisst Beschaffungsmarktforschung?

Systematische und gezielte Beschaffung von Marktinformationen.

2. Wie beeinflusst die Beschaffungsmarktforschung den Unternehmenserfog?

  • Verbesserte Informationen bezüglich Marktstrukturen und Marktveränderungen
  • Erschliessung von günstigeren und optimaleren Lieferquellen
  • Prognosen über mutmassliche Entwicklungen und Engpässe
  • Informationen über neue Beschaffungswege und Substitutionsgüter
  • Argumentationshilfen für Verhandlungen
  • Neue Möglichkeiten als Alternativen zur Lagerbewirtschaftung

3. Für welche Produktgruppen ist die BMF sinvoll?

Produkte der Gruppe A

4. Welches sind die Untersuchungsbereiche der BMF?

  • Materialien und Produkte
  • Marktstrukturen
  • Marktbewegungen und Marktentwicklungen
  • Lieferanten
  • Preise und Preisentwicklungen

5. Welche Methoden werden in der BMF angewendet?

6. Was versteht man unter Marktanalyse und wo wird sie angewandt?

  • Einmalige Bestandesaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt
    • Einführung der Beschaffungsmarktforschung
    • Einführung neuer Produkte
    • Aufnahme neuer Fertigungsverfahren
    • Produktionsumstellung

7. Was heisst Marktbeobachtung?

  • Laufende und systematische Ergänzung der Marktanalyse
  • Beschaffungsmarkt wird ständig, bezüglich neuer Entwicklungen überwacht

8. Was versteht man unter Marktprognose?

  • Aus dem gewonnenen Datenmaterial von der Marktanalyse und Marktbeobachtung werden zukünftige Entwicklungen abgeleitet.
  • Die Marktprognose ist das wichtigste und schwierigste Gebiet der BMF.
  • Mit der Marktprognose können Engpässe oder Preisveränderungen erkannt werden.

9. Welche Informationsquellen kennst Du?

Unternehmensinterne (sekundär)

Unternehmensexterne (sekundär und primär)

10. Nenne 5 Unternehmensinterne (sekundäre) Quellen.

  • Prospekte, Kataloge
  • Bezugsquellen; Kartei, Datei
  • Lieferanten; Kartei, Datei
  • Einkaufsstatistiken
  • Abteilungsbereiche

11. Nenne 5 Unternehmensexterne (sekundär) Quellen.

  • Informationen von Lieferanten
  • Aktuelle Medien
  • Sonstige Medien, Dienste
  • Behörden, Institutionen
  • Statistiken

12. Nenne 5 Unternehmensexterne (primär) Quellen.

  • Anfrage
  • Veranstaltung
  • Besuch bei Lieferanten
  • Besuch von Lieferanten
  • Spezielle Befragung

13. Nennen Sie die Phasen der Beschaffungsmarktforschung?

  1. Objektauswahl
  2. Informationsquellen
  3. Info-Kartei/ Info-Datei
  4. Marktanalyse
  5. Daten erfassen
  6. Marktbeobachtung
  7. Neue Daten auswerten
  8. Analyse/ Interpretation
  9. Marktprognose

14. Was sind die Unterschiede zwischen der Preisstrukturanalyse, der Preisbeobachtung und dem Preisvergleich?

Wo werden diese Methoden eingesetzt?

Preisstrukturanalyse: 

  • Preiszusammensetzung der Kostenbestandteile und Gewinn
  • Preisverhandlungen
  • Einführung von neuen Produkten

 

Preisbeobachtung:     

  • Preisveränderungen im Laufe der Zeit
  • Prognose als Grundlage des zukünftigen Entscheides
  • Produkte mit hoher Preisvariablität (Rohstoffe, evt. Substitutionsmaterialien)

Preisvergleich:           

  • Preise und Qualitäten verschiedener Lieferanten
  • Angebotsvergleich
  • Auswahl von Lieferant und Qualität
  • Produkte, die von mehreren Lieferanten bezogen werden können

15. Warum ist die Lieferantenauswahl immer bedeutsamer geworden?

  • Die Unternehmen binden die Lieferanten immer enger an sich.
  • Die Fertigungstiefe der Unternehmen nimmt vielfach ab.
  • Die modernen Zuliefertechniken erfordern absolut zuverlässige Lieferanten.

16. Welches sind die 3 Hauptschritte für eine Lieferantenbewertung?

  1. Kriterien festlegen
  2. Beschaffung von Informationen und Daten
  3. Auswertung und Beurteilung

17. Was sind die Ziele der Lieferantenbewertung?

Strategisches Werkzeug:

  • Steigerung der Zuverlässigkeit, Quaität und Sicherheit
  • Verbesserung der Lieferantenstruktur und Lieferantenqualität
  • Vereinheitlichung der Beurteilungsprozesse

Qualitativer Nutzen:

  • Controlling-Instrument zur Sicherung der Versorgung
  • Dokumentationstool für Lieferanten
  • Werkzeug zur Ermittlung kritischer Lieferanten
  • Möglichkeit, abgestimmte Massnahmen gegenüber Lieferanten durchzusetzen
  • Möglichkeit der Rückmeldung an Lieferanten zur Weiterentwicklung

Quantitativer Nutzen:

  • Verminderung des Aufwands zur Qualitätssicherung
  • Verminderung des Bearbeitungsaufwandes bei Reklamationen
  • Komprimierte Verwaltung von relevanten Lieferantendaten

18. In welche 3 Gruppen wird die Beurteilung eingeteilt?

  • Lieferungen und Leistungen
  • Beurteilung des Lieferanten
  • Beurteilung des Umfeldes des Lieferanten

19. Nennen Sie 5 Kriterien zur Beurteilung von Lieferungen und Lieferanten.

  • Qualität
  • Liefertreue
  • Flexibilität
  • Konditionen und Nebenleistungen
  • Preis und preisliches Verhalten bei Änderungen

20. Nennen Sie 5 Kriterien zur Beurteilung des Lieferanten selbst.

  • Rechtsform, Ertragskraft, Cash Flow, Umsatz
  • Unabhängigkeit, Kostenstruktur
  • Qualitätsfähigkeit
  • Logistik, Lagerflächen, Personelle Verflechtungen
  • Maschinenpark, technische Möglichkeiten

21. Nennen Sie 5 Kriterien zur Beurteilung des Umfelds des Lieferanten.

  • Rechts- und Wirtschaftsordnung
  • Zahlungsbilanz, Konjunkturlage
  • Sprache, Ein- bzw. Ausfuhrverbote
  • Infrastruktur, Streiks und politische Unruhen
  • Transportdauer und Transportkosten

22. Nennen Sie die Objektiven  und die Subjektiven Bewertungskriterien.

Objektive Kriterien:

  • Qualität
  • Termin
  • Menge

Subjektive Kriterien:

  • Flexibilität
  • Service
  • Preispolitik
  • Lieferzeiten
  • Kooperationsbereitschaft

23. Nennen Sie das Ablaufschema für eine Bewertung.

  1. Kriterien und deren Gewichtung festlegen
  2. Periodische Bewertung
  3. Auswertung/ Abweichungen
  4. Massnahmen/ Entscheidungen

24. Nennen Sie 5 Anwendungsmöglichkeiten der Lieferantenbewertung.

  • Grundlage für Lieferantengespräche
  • Basis zur Einleitung von Korrekturmassnahmen
  • Synergien und Verbesserungspotenziale erkennen und umsetzen
  • Erstellen einer Lieferantenklassifizierung
  • Entscheidungshilfe bei der Platzierung von Artikeln bei Neuprojekten

25. Welches sind die 3 massgeblichsten Kennzahlen für die objektive Bewertung?

  • Qualitätsabweichungen
  • Terminabweichungen
  • Mengenabweichungen

26. Zu welcher Kennzahl gehört die Beanstandungsquote und was bedeutet sie?

Qualitätskennzahl

Die Kennzahl ist ein Mass für die Qualität der beschafften Produkte. Sie misst den %-Anteil Lieferungen (pro Produkt und/ oder Lieferant), die eine Beanstandung nötig machen.

27. Zu welcher Kennzahl gehört der Fehleranteil in PPM und was bedeutet er?

Qualitätskennzahl

Die Kennzahl ist ebenfalls ein Mass für die Qualität der beschafften Produkte. Sie zeigt die Anzahl fehlerhaft gelieferter Teile im Verhältnis zu einer Million. Ein PPM-Wert von 65 sagt aus, dass von einer Million gelieferter Teile 65 fehlerhaft waren.

Idealfall: < 300 Stk. (PPM = Parts per Million)

28. Zu welcher Kennzahl gehört der Prüfanteil und was bedeutet er?

Qualitätskennzahl

Diese Kennzahl wiederspiegelt die begleitenden Q-Massnahmen im Herstellungsprozess des Lieferanten. Sie misst den %-Anteilder durchgeführten Eingangsprüfungen im Verhältnis zur Gesamtzahl Lieferungen und zeigt somit auch den Vermeidungsgrad von Doppelprüfungen auf.

29. Zu welcher Kennzahl gehört die Termintreue und was bedeutet sie?

Terminkennzahl

  • Diese Kennzahl misst den %-Anteil der komplett ausglieferten Bestellungen, die innerhalb einer definierten Zeitspanne im Wareneingang eintreffen.
  • Reaktionszeit auf Mahnungen
  • Die Kennzahl weist die durchschnittliche Reaktionszeit eines Lieferanten zur Beantwortung/ Bearbeitung einer Terminmahnung aus.

Idealfall: > 95-98%

30. Zu welcher Kennzahl gehört die Mengenabweichung und was bedeutet sie?

Mengenkennzahl

Diese Kennzahl misst den %-Anteil der Lieferungenmit Mengenabweichungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Lieferungen.

31. Zu welcher Kennzahl gehört die Teillieferungsquote und was bedeutet sie?

Mengenkennzahl

Die Kennzahl misst den %-Anteil an Bestellungen, die mit unerwünschten Teilliefeungen erfüllt werden. Basis ist die gesamte Anzahl an Bestellungen.

32. Was ist der Zweck einen Qualitätssicherungsvereinbarung?

Unter einer Qualitätssicherungsvereinbarung versteht man einen individuellen Vertrag zwischen Lieferant und Abnehmer mit dem Zweck die Verantwortung für die Qualitätssicherung (QS) und Prüfung weitgehend an den Lieferanten zu übertragen.

33. Nenne 5 Beispiele für den Inhalt einer Qualitätssicherungsvereinbarung.

  • Zweck und Gültigkeit (welche Lieferungen sind beinhaltet)
  • Einbindung von Unterlieferanten
  • Anforderung in Bezug auf den Liefergegenstand
  • Verantwortung fürQualitäsprüfungen
  • Art der Qualitätsprüfungen

34. Beschreiben Sie den Unterschied zwischen Lieferantenbeurteilung und Lieferantenbewertung.

Lieferantenbeurteilung

DieLieferantenbeurteilung dient der Klassifizierung von unbekannten Anbietern. Mit der Lieferantenbeurteilung kann sich ein Einkäufer bzw. ein Unternehmen ein Bild von der Eignung eines möglichen zukünftigen Lieferanten verschaffen.

Lieferantenbewertung

Um sicherzustellen, dass die ausgewählten Lieferanten auf längere Zeit die Ansprüche erfüllen, werden die verschiedenen Kriterien laufend bewertet und festgehalten. Dieser Vorgang wird Lieferantenbewertung genannt.