BA104

Themen ab Ende November

Themen ab Ende November

Vera Van Spyk

Vera Van Spyk

Kartei Details

Karten 33
Lernende 52
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 03.01.2014 / 19.11.2019
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Was sind Induktion, Abduktion und Deduktion für Verfahren?

Verfahren des Schlussfolgerns

Auf welchen Systemen von Sätzen bauen Schlussfolgerungen auf?

- Beschreibender Satz

- Zuordnender Satz

- Allsatz (immer wenn A, dann B)

Aus was wird eine Schlussfolgerung (Konklusion) abgeleitet?

Aus zwei Prämissen

Was ist eine Induktion? Beispiel?

Es wird von einer Beobachtung von Einzelfällen ( zuordnender und beschreibender Satz) auf einen allgemeinen Satz (Regularitäten) geschlossen.

Beispiel:

Zuordnender Satz: Ding kann auf  Wasser schwimmen und fliegen (Ding = Schwan)

Beschreibender Satz: Ding ist weiss

Konklusion: Alle Schwäne sind weiss

Was ist Extrapolation?

Von einem Beispiel (Untereinheit) auf die gesamte Population schliessen

Was ist eine Deduktion? Beispiel?

Es wird von allgemeinen Sätzen auf den einzelnen Fall geschlossen.

Beispiel:

Allgemeiner Satz: Alle Kater sind schwarz

Zuordnender Satz: Felix ist ein Kater

Beschreibender Satz: Felix ist schwarz

Was ist das Fundament des kritischen Rationalismus?

Die Deduktion

Was ist Abduktion? Beispiel?

Bei einer Abduktion wird von allgemeinen und beschreibenden Sätzen ausgehend ein einzelner Fall in bestehende Kategorien eingeordnet.

Die Abduktion ist daher ein diagnostischer Schluss und das Fundament der Hermeneutik.

Beispiel:

Allgemeiner Satz: Alle Schwäne sind weiss

Beschreibender Satz: Das Tier vor uns ist weiss

Zuordnender Satz: Das Tier ist ein Schwan

Inwiefern unterscheiden sich wissenschaftstheoretische Positionen?

- Auf Grund des Verfahrens der logischen Schlussfolgerung

- Auf Grund der methodischen Annahmen, die sie treffen

Auf wen geht der Positivismus zurück?

Auguste Comte

Was ist Positivismus?

- Die Beobachtung des Gegebenen ist Ausgangspunkt für die Wissenschaft

- Ziel. Entdeckung von Gesetzen und Regularitäten

- Von einzelnen Beobachtungen wird auf allgemeine Sätze geschlossen (Induktion)

Welche methodischen Zusatzannahmen zur Absicherung der Gültigkeit von Induktionsschlüssen wurden formuliert?

- Viele Beobachtungen sind notwendig

- Beobachtungen müssen unter unterschiedlichen Bedingungen gemacht werden

- Beobachtungen dürfen sich nicht wiedersprechen

Was sind Induktionsprobleme?

- Was nicht mit Sinnen wahrgenommen werden kann entzieht sich wissenschaftlicher Durchdringung

- Anzahl der notwendigen Beobachtungen ist nicht bestimmt 

- Kriterium, wonach die Beobachtungen zu varieren sind ist nicht bestimmt

- Der aus der Induktion hervorgehende allgemeine Satz bietet keine Sicherheit für Gültigkeit

Wer ist Begründer des kritischen Rationalismus?

Karl R. Propper

Was ist der kritische Rationalismus?

- Versteht sich als Fundierung einer empirischen Wissenschaft

- zentral ist die Beobachtung

- Beobachtungen sind allerdings nicht der Ausgangspunkt von Forschung, sondern das Material, mit welchem Hypothesen geprüft werden

- Zentral ist das Überprüfen

- Erweist sich eine Hypothese als falsch, so ist dies eine sichere Erkenntnis

- stellt auf dem Verfahren der Deduktion ab

Was ist das Ziel kritsch rationaler Wissenschaft?

Falsifikation

Was sind methodische Zusatzannahmen des kritischen Rationalismus?

- Hypothesen = präzise, weitrechend und kühn

- Hypothesen müssen empririschen Gehalt haben und falsifizierbar sein

- Einmal wiederlegte Hypothesen sind auszuscheiden

- Wissenschaftlicher Fortschritt ergibt sich aus konsequenter Falsifikation

- Wissenschaft muss wertneutral sein

- Entstehungszusammenhang und Nutzungszusammenhang von Forschung sind nicht Teil von Wissenschaft

Was sind Probleme/Kritikpunkte an der kritsch- rationalen Position?

- Was nicht beobachtbar ist, ist für Wissenschaft nicht zugänglich

- Wissenschaftlicher Fortschritt folgt einem anderen Muster

- Wertneutrale wissenschaft ist nie völlig neutral, sondern ein leicht zu benutzendes Instrument

Was ist Technik (im wissenschftlichen Sinn)?

Technik (gr. téchne = Handwerk, Kunst) bezeichnet generell eine  kunstfertige, gezielte Beeinflussung von etwas. Technik setzt Erfahrungen,  Knowhow, aber kein wissenschaftliches Wissen voraus

Was sind Technologien?

Technologien sind komplexe Anwendungen (Produkte, Prozesse oder  Programme), die einen Entwicklungsprozess mit typischen Schritten wie  Design, Test und Evaluation voraussetzen. Für den Entwicklungsprozess  werden wissenschaftliche Erkenntnisse herangezogen (Bunge 1985).   

Was sind technologische Aussagen?

Aussagen welche sich auf

- Methoden

- Verfahren

- Angebote

- bzw. Interventionen

beziehen und darüber informieren, inwiefern diese dazu geeignet sind,  bestimmte Ziele zu erreichen.

Welche technologischen Aussagen macht die Soziale Arbeit?

- Indem Sie die „Bearbeitung sozialer Problemlagen“ untersucht, formuliert  sie Aussagen dazu, welche Methoden, Verfahren, Angeboten oder eben Interventionen der Sozialen Arbeit zum Einsatz kommen 

- und inwiefern diese Methoden, Verfahren, Angebote, Interventionen dazu beitragen können, die Ziele zu erreichen, die vorgängig mit dem Klienten/der Klientin vereinbart wurden. 

   

Was ist der Informationsgehalt von technologischen Aussagen?

Technologische Aussagen informieren über menschliche  Handlungsmöglichkeiten.    Sie legen aber weder die Realisierung bestimmter Ziele, noch die  Verwendung bestimmter Mittel nahe.    Sie orientieren nur darüber, wie man bestimmte Wirkungen erzielen kann

technologische Aussagen erleichtern die Möglichkeitsanalyse

Was sind die Muster einer technologgischen Aussage?

Wenn die Bedingung B realisiert ist, dann kann mit den Mitteln M verfahren werden, um ein gesetztes Ziel Z zu erreichen.    oder:    Wenn Z erreicht werden soll, dann sind diese oder jene B zu realisieren und  diese oder jene M zu verwenden .   Beispiel: Ziel: Reduktion von destruktiver Aggressivität bei straffällig gewordenen  Jugendlichen  Bedingung B‘: Anstrengungsbereitschaft, Veränderungsmotivation  Bedingung B‘‘: Einwilligung  Mittel M‘: Förderung, z. B. Training sozialer Kompetenz  Mittel M‘‘: Konfrontation, z. B. Anti-Aggressivitätstraining

 

Was ist Interventionsforschung?

Forschung, die den Zweck verfolgt, gültige Aussagen über den Erfolg von  Interventionen (der Sozialen Arbeit) zu machen

Welche Aspekte werden in der Interventionsforschung untersucht?

- Durchführbarkeit der Intervention  - Erreichung der Nutzerinnen wird geprüft  − in einzelnen Fällen die gesetzten Ziele damit erreicht werden können   (single case design) - Beurteilung der Benutzer  − ob die Effekte auch in Kollektiven erreicht werden können und wie gross  sie sind  − ob mit einer bestimmten Intervention dieselben oder grössere Effekte  erzielt werden können als mit einer anderen   (randomisierte Kontrollstudien)  – ob die Intervention auch nicht intendierte Effekte erzeugt   

Nenne die kritisch-rationale Natur der randomisierten Kontrollstudien

Grundlegender Algorithmus: Erfassung von Veränderungen durch Vergleich  von Werten auf der Zieldimension vor der Intervention und  nach der Intervention  • Die Studien sind hypothesenprüfend  • Sie stellen jeweils eine so genannte Null-Hypothese auf:   Bei der Interventionsgruppe gibt es keine Veränderung zwischen der  Messung vor und nach der Intervention bzw. keine grössere als bei der  Vergleichs-gruppe  • Die Nullhypothese wird zu falsifizieren versucht.  • Falsifikation der Null-Hypothese heisst. Die Behauptung, es könne kein  Effekt erzielt werden, hat sich als falsch erwiesen. 

Was sind die Voraussetzungen für wissenschaftliche Erklärungen?

- Erklärungen setzen die Kenntnis von allgemeinen Sätzen voraus  - Das zu erklärende Ereignis muss empirischen Gehalt haben  - Das Explanandum muss logisch aus dem Explanans folgen   

Was sind Besonderheiten sozialer Prozesse?

- Erklärungen und Prognosen unterliegen stärkeren  Einschränkungen als in den Naturwissenschaften    - Kausale Zusammenhänge sind in der Regel schwächer   - Viele Phänomene sind nicht direkt beobachtbar

Was ist Hermeneutik?

Kunstlehre der Auslegung von Texten sowie Lebensäusserungen aller Art   

Diltheys Erkenntnistheorie ?  

- Die Natur wird in äusseren Erfahrungen sinnlich  wahrgenommen    - Die geistigen Tatsachen werden in inneren Erfahrungen  erlebt    - Wahrgenommenes und Erlebtes wird gleichermassen  mittels logischer Operationen bearbeitet   

Nenne die Methologie zur Erforschung menschlicherLebenswirklichkeit

- Innere Erlebnisse sind für andere nicht unmittelbar zugänglich  - Ein Individuum verleiht einem Erlebnis durch geistige Tätigkeit  eine Bedeutung, einen Sinn  - Sinn- und Bedeutungsstrukturen finden Ausdruck in  Objektivationen (z. B. Sprache, Gesten, Texte, Kunstwerke)  - Erlebnisse können so nacherlebt werden („Verstehen“)

Was sind die Thesen zum Verstehen?

- Verstehen ist an Kommunikation gebunden    - Verstehen (und Nicht-Verstehen) ist ein Alltagsphänomen.  Hermeneutik ist wissenschaftliches Verstehen    -  Wissenschaftliches, methodisches Verstehen setzt ein  ausdrucksmateriales Datum voraus („Protokollsatz“)    - Verstehen baut auf Vorwissen und Vorerfahrungen auf,  hat also eine Zirkelstruktur