BA103
alles mögliche aus dem Modul BA103
alles mögliche aus dem Modul BA103
Set of flashcards Details
Flashcards | 198 |
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Students | 25 |
Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | University |
Created / Updated | 27.12.2013 / 02.12.2020 |
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Erkläre die Funktion der Tertiären Kreisreaktion?
- Eingeübtes Schema variieren um neue Wirkung herauszufinden (Entwicklungszyklus wird in Gang gebracht)
- Entdecken neuer Handlungsschemata durch aktives Experimentieren, Wenn-dann-Beziehungen, Akkommodationen werden gesucht und vage Vorstellungen bilden sich heraus
Beschreibe die sensumotorische Intelligenz
1. Stufe, Sensumotorische Intelligenz (ca. 0-2J.): Reflexhandlungen (angeborene Mechanismen), Primäre Kreisaktionen (Funktionslust), Sekundäre Kreisreaktionen und Koordination der Handlungsschemata. Bsp. Das Greifen ist seit Geburt vorhanden, dieser Reflex wird bis zum gezielten Fassen/Greifen weiterentwickelt
Beschreibe das Prälogische oder voroperatorische Denken
2. Stufe, Prälogisches oder voroperatorisches Denken (ca. 2-6/7J.): Zentrierung auf einen Aspekt der Wahrnehmung (Kind beurteilt Resultat nicht Prozess), Eingleisigkeit des Denkens (Ausführung einer inneren Handlung ist nur in einer Richtung möglich), Beweglichkeit im Denken ist eingeschränkt, Fehlendes Gleichgewicht (Wiedersprüche werden nicht erkannt)
Beschreibe das konkret operatorische Denken
3. Stufe, Konkret-operatorisches Denken (ca. 6/7-11/12J.): Denken ist reversibel (Handlungen und geistige Operationen können umgedreht werden, nach Piaget der eigentliche Beginn der Logik), es findet eine Dezentrierung ( mehrere Aspekte werden beim Schlussfolgern aufeinander bezogen und miteinander verglichen) statt, Kompensation (Knete kann beliebig umgeformt werden), Identität (auch bei Umformung bleibt die Masse dieselbe Masse). Diese drei Merkmale ermöglichen, Transformation (Umformung), Atomismus ( ein Ganzes kann in unterschiedliche Teile zerlegt werden), Seriation (logische Rheienfolgen) und Klassifikation ( Gruppen/Subgruppen bilden).
Beschreibe das formal-operatorische Denken
4. Stufe, Formal-operatorisches Denken (ca. ab 12J.): Denken ist beweglich, flexibel und leistungsfähig (komplexes , Abstrakt-logisches und Hypothetisches Denken). Merkmale dieser Stufe, abstrakte und fiktive Begriffe nachdenken, Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten vorstellen/denken, geistlich/gedanklich Lösungen durchspielen, Faktoren systematisch kombinieren und gedanklich überprüfen, Wissen zu einem Ganzen vernetzen und hierarchisch strukturieren, Selbstreflexion, Nachdenken über das Denken (Metakognition), Vorstellungen werden von den Grenzen der Wirklichkeit unabhängig, langfristige Planung möglich durch denken von Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten.
wie kann Lernen bzw. die Weiterentwicklung der Kognition nach Piagets Theorie stimuliert werden?
- Eigenaktivität und selbständiges Entdecken fördern
- Fragen der Lernenden sind wichtiger als die der Unterweisenden
- Lernen als selbstkonstruierte Aktivität verstehen – Begreifen, wie das Gegenüber die Welt erfasst
- durch Wiedersprüche und kognitive Konflikte- fördern statt überfordern (Stufeneinschätzung)
- Fehler analysieren
- Erkennendes Lernen, experimentieren lassen (vgl. Kreisreaktion)
- Zeit lassen
- Passung und Selbstwirksamkeit
- Interaktionen mit Gleichaltrigen ermöglichen
Welches sind die Hauptqualitäten der ersten Stufe der kognitiven Entwicklung? (jede Stufe zwei Qualitäten durch Beispiele auf dem Text von Kegan):
- Aufbau der Objektpermanenz
- Kreisreaktionen
Welches sind die Hauptqualitäten der zweiten Stufe der kognitiven Entwicklung? (jede Stufe zwei Qualitäten durch Beispiele auf dem Text von Kegan):
- Zentrierung auf einen Aspekt der Wahrnehmung
- Eingleisigkeit (Unidirektionalität) des Denkens, Ausführung einer inneren Handlung ist nur in einer Richtung möglich
- Beweglichkeit im Denken ist eingeschränkt
- Fehlendes Gleichgewicht, das heisst, Widersprüche werden nicht erkannt
Welches sind die Hauptqualitäten der dritten Stufe der kognitiven Entwicklung? (jede Stufe zwei Qualitäten durch Beispiele auf dem Text von Kegan):
- Beginn der Logik und des dynamische Denkens (Lösungssuche als Prozess erkennen)
- Handlungen können rückwärts gedacht werden (Zug fährt in den Tunnel => Kind weiss was beim rückwärts Rausfahren als erstes kommt; Reversibilität)
- Vergleichen wird möglich (Dezentrierung)
- Kompensation wird möglich (Menge in verschiedenen Formen als gleich erkennen => siehe Knettest, Wasserglastest nach Piaget)
- Identität wird ausgebildet
Welches sind die Hauptqualitäten der vierten Stufe der kognitiven Entwicklung? (jede Stufe zwei Qualitäten durch Beispiele auf dem Text von Kegan):
- Kind/Jugendlicher kann in Wahrscheinlichkeiten denken
- Komplexes und abstraktes Denken ist möglich (Grüne Elefanten und Drei-Augen- Versuch)
- systematisches Vorgehen ( Physik; Versuch mit den Pendeln; Gedankliches planen wird möglich)
Was ist symbolisch-vorbegriffliches Denken?
- Voraussetzung für Spracherwerb (verknüpfung zwischen Worten und Gegenständen)
- Spracherwerb und Fragealter
Was ist praktisch anschauliches Denken?
- Begriffsausblidung
- Egozentrismus (Perspektiven- und Rollenübernahme gelingt noch nicht)
Was ist Reversiblität?
Ein Vorgang (z.B. Handlungsablauf), der in der Wirklichkeit beobachtbar ist oder mental konstruiert wird , kann mental rückgängig gemacht werden. Die konkreten Operationen sind durch die Qualität der erworbenen Reversibilität erst möglich.). Die Fähigkeit der Reversibilität ist Grundlage für das Erkennen von Identität und Kompensation.
Durch die Fähigkeit der Reversibilität wird die Mengeninvarianz (Erhalt der Menge) ermöglicht
Was ist Identität (Piaget)?
Nicht-Veränderung (Flammer 2009: 138), „besagt, dass es genau ein Element im System gibt (das ‚neutrale‘ Element), das, mit einem beliebig anderen Element kombiniert, dieses Element nicht verändert.“
Was ist Kompensation (Piaget)?
Kompensation (oder Reziprozität=Wechselseitigkeit): Bezüglich der Mengeninvarianz (Erhaltung der Menge) einer Knetmasse oder von Flüssigkeit stehen Länge bzw. Höhe mit der Dicke bzw. Breite in einem wechselseitigen Verhältnis;
Definition von Familie?
Die Familie ist „eine soziale Lebensform (…), die durch das dauerhafte Zusammenleben von mindestens einem Elternteil und einem Kind charakterisiert ist, in der Beziehung durch Solidarität, persönliche Verbundenheit und Betreuung geprägt sind.“
Welche Trends in der Familienführung sind momentan auszumachen?
-Eheschließungszahlen - sinkt
–Scheidungsrate - steigt
–Unverheiratete Paare - steigt
–Anzahl alleinerziehender Elternteile - steigt
–Geburtenquote - sinkt
–Singlehaushalte – steigt
Inwiefern haben sich Werte und Erziehungsstile in letzter Zeit geändert?
- Früher (bis in 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts): v.a. sog. „Sekundärtugenden“
- Heute: Entwicklung der Selbständigkeit von Kindern wird betont, Autonomie und freier Wille sind wichtig, Toleranz und Durchsetzungsfähigkeit
- Wandel vom „Befehlshaushalt“ zum „Verhandlungshaushalt“ Pluralisierung familialer Lebensformen und Sozialisationsprozesse Pluralisierung und Individualisierung der Lebensformen
Was besagt die De-Institutionalisierungsthese?
- betont Bedeutungsverlust von Ehe und Familie (bedauert Auflösung fester Verbindichkeiten und gestiegenen Traditionsverlust)
- betont quantitativen Rückgang der traditionellen Zwei-Eltern- Familie
Was besagt die Individualisierungsthese?
- schätzt Wandel zur Pluralität von Familienformen (positiv formuliert, Gewinn an individueller Freiheit, Wahlmöglichkeit als Chance)
- fordert Verzicht auf einen für alle Familienformen gültigen Familienbegriff
Nenne fünf Aspekte der Familie als soziales System
- Familien als soziale Systeme, die die Einflüsse der äusseren Realität filtern und übersetzen die sich von anderen sozialen Systemen abgrenzen
- Verbundenheit durch Beziehungen, die Familien in einem Prozess der Selbstorganisation gestalten
- familiales Beziehungssystem lässt sich in Subsysteme aufgliedern
- Familien können auf persönliche Bedürfnisse ihrer Mitglieder eingehen
- Familiensysteme durchlaufen einen Entwicklungsprozess (z.B. Geburt oder Tod eines Familienmitglieds)
Was sind die Kennzeichen persönlicher Beziehungen in Familien?
-Beziehungen sind nicht an wechselseitigen Leistungserwartungen (z.B. Schule) oder Nützlichkeitserwägungen orientiert, sondern von wechselseitiger Wertschätzung und emotionaler Nähe geprägt
-Beziehungen beruhen auf gegenseitiger Anerkennung als besonderes Individuum mit eigenen Bedürfnissen
-Familie leistet einen zentralen Beitrag zum Aufbau von Selbstwertgefühl, Selbstachtung und Individualität
Folge: gesteigerte Erwartungshaltung und Ansprüche an die Familie
Was bedeutet Kohäsion?
Wärme/Nähe, Vergnügen und Humor
Nenne die vier prototypischen Erziehungsstile
- Autoritativ (Eltern stellen hohe Anforderungen)
- Autoritär (Eltern stellen hohe Anforderungen im Kontext einer emotional ablehnenden Haltung)
- Permissiv (Eltern stellen geringe Anforderungen in Kombination mit einer liebevollen Haltung)
- Vernachlässigend (Eltern verlangen wenig von ihren Kindern und sind ausserdem emotional unbeteiligt)
Bei vergleichenden Untersuchungen hat sich ein autoritativer Erziehungsstil für die sozio-emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern am günstigsten erwiesen.
Beziehung zwischen dem Ehe-/Eltern-Subsystem und der Entwicklung von Kindern
Konsequenzen interparentaler Konflikte
- Chronisch ungelöste Konflikte zwischen den Eltern lösen bei Kindern auf direktem Wege gehäuft Verhaltensauffälligkeiten externalisierend (abweisend, aggressiv) und internalisierenden (Scheuen, depressive) Verhaltens aus.
- Elterliche Konflikte die auf konstruktive Weise ausgetragen werden haben einen positiven Modellierungseffekt auf Kinder
Einflüsse der Elternallianz
- Übereinstimmende Haltung ist nicht immer positiv. (Bei gemeinsamer Ablehnender Haltung dem Kind gegenüber, ist dies mit aggressivem Verhalten assoziiert.)
Harmonische und von emotionaler Wärme getragene Eltern-Kind-Triaden tragen zu positiven Entwicklungseffekten bei. (Genauso bei Scheidungskindern)
Geschwister-und Eltern-Geschwister-Beziehungen als Entwicklungseinflüsse
Unterschiedliche Wertschätzungen der Eltern
Das ältere Geschwister als Tutoren das Problemlösungsverhalten ihrer jüngeren Geschwister stärker beeinflussen als gleichaltrige Kollegen
Was ist Responsivität?
angemessenes und promptes Reagieren auf kindliche Signale
Wie definiert Lewin (1946) den Begriff Lebensraum?
Lebensraum > Kräfte der strukturierten, sachlichen und sozialen Umgebung, die auf das Individuum einwirken, die Sicht wie ein Individuum seien Umwelt subjektiv wahrnimmt
Bronfenbrenner stützt sich auf Lewins Definition des Lebensraums. Wie erklärt er diesen?
- die Wahrgenommene oder die ,erlebteʻ Umwelt ist,
die mit derEntwicklung interagiert
- Ökologie der menschlichen Entwicklung, er sagt von ihr, dass sie sich mit
der fortschreitenden gegenseitigen Anpassung zwischen dem Aktiven, sich entwickelnden Menschen und
den wechselnden Eigenschaften seiner unmittelbaren Lebensbereiche (befasst).
Dieser Prozess wird fortlaufend von den Beziehungen dieser Lebensbereiche untereinander und von den
grösseren Kontexten beeinflusst, in der sie eingebettet sind.
Warum fordert Bronfenbrenner, dass entwicklungspsychologische Untersuchungen und Aussagen ökologisch valide (gültig) sein sollen?
B. fordert „ökologisch valide (d.h. Übereinstimmung der Aussagen mit den tatsächlich beobachteten Tatsachen, Ereignissen oder Zusammenhängen/ gültig) Untersuchungen“. Wehrt sich gegen definitiv abzuschreibende Laborexperimente, betont aber die Bedeutung der natürlichen od. alltäglichen Umwelt für sehr viele Fragestellungen.
Erkläre "Mikrosystem"
Physikalische Begrenzung: Ist der Lebensbereich, den jemand mit seinen Sinnen und mit Hilfe geringfügiger Anstrengung wahrnehmen kann
Soziale Begrenzung: Ist gegeben durch die Personen mit der die untersuchte Person unmittelbar und in direkter Verbindung aufnehmen kann
Semantische/Symbolische Begrenzung: Sind die Bedeutungen, die Dinge, Gesten, Zeichnungen haben
Welche drei zentrale Elemente sieht Bonfenbrenner als entwicklungsrelevant im Mikrosystem an?
1.Die Tätigkeit: Relativ langandauernde, absichtliche Tätigkeiten mit denen Ziele verfolgt werden. Wichtig an den Tätigkeiten ist, dass sie Beziehungen stiften. Erwerb immer komplexerer Tätigkeiten ist Entwicklung.
2.Die Beziehung: Beziehungen ergeben sich aus dem Zusammentreffen von Tätigkeiten zweier oder mehrerer Personen. Die grundlegendste soziale Beziehung ist die Dyade.
3.Die Rolle:
Eine Rolle ist ein Satz von Aktivitäten und Beziehungen, die von einer Person in einer bestimmten Gesellschaftsstellung und von anderen ihrgegenüber erwartet wird. Rollen schränken die bisherigen Möglichkeiten des Verhaltens ein, sie eröffnen aber neue Möglichkeiten, indem sie dafür Legitimierung geben.
Das Neue wird ermöglicht durch Rollenwechsel
Welche verschiedenen Dyaden stellt Bonfenbrenner im Text vor?
(a) die Beobachtungsdyade(ein Kind schaut seiner Mutter beim Kochen zu)
(b) die Dyade gemeinsamer Tätigkeit
(Mutter und Kind kochen zusammen)
(c) die Primärdyade, die durch stabile positive affektive gegenseitige Beziehungen gekennzeichnet ist.
Solche Dyaden sind wesentliche Träger der Entwicklungsprozesse.
Erläutere "Mesosystem" nach Bonfenbrenner?
- Wechselbeziehung von mind. Zwei und mehr Lebensbereichen, an denen sich die entwickelnde Person aktiv beteiligt
Dies kann durch Verbindung oder durch ökologische Übergänge geschehen
Welche Verbindungen gibt es in einem Mesosystem?
direkte Verbindungen: Kind geht mit den Eltern zum Gottesdienst, wodurch der Lebensbereich Familie mit dem Lebensbereich Gottesdienst verbunden wird. Das Kind selbst stiftet die Primärverbindung
über eine Mittelsperson: Der Vater singt im Männerchor unter der Leitung von Herrn Müller, der im Übrigen der Klavierlehrer seines Sohnes ist
Verbindung durch Kommunikation zwischen den Lebensbereichen: Telefongespr. Zwischen Mutter und Lehrerin
Was sind ökologische Übergänge?
- Die Erschliessung neuer Lebensbereiche
- Wichtig ist, dass solche Übergänge stattfinden und „gut“ vonstattengehen. Denn diese Übergänge sind nicht automatisch entwicklungsfördernd. Das Ergebnis der Entwicklung sind neue Interaktionen und damit bereits das Potential für weitere Entwicklung.
Erkläre das Chronosystem nach Bonfenbrenner
Eintritt in neue Lebensberieche und Übernahme neuer Rolle
Die kumulierte Biographie spielt im Chronosystem auch eine Rolle. Gemeint ist die persönlich durchlaufende Geschichte als aufeinander bezogene Folge mehrerer kritischer Lebensereignisse.
Erkläre Exosystem nach Bonfenbrenner
Lebensbereiche welche die Entwicklung einer Person beeinflussen, obwohl diese Person gar nicht direkt daran Teil hat oder Person beeinflusst diese Lebensbereiche, wechselseitige Beeinflussung erfolgt über andere Personen
Ereignisse des Exosystems müssen irgendwie auf einen Lebensbereich des betrachteten Subjekts wirken,
und dieser Lebensbereich muss auf das Subjekt wirken