M. Daum
Kartei Details
Karten | 25 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.06.2013 / 08.09.2023 |
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Mit was beschäftigt sich die Entwicklungspsychologie heute?
- Intra-individuellen Veränderungen des Verhaltens und Erlebens über die Lebensspanne --> wie entwickelt sich der Mensch von Geburt bis zum Tode
- Inter-individuellen Unterschieden der intra-indviduellen Veränderung (wie unterscheiden sich diese Entwicklungen?)
Was sind die 4 Grundziele der modernen Entwicklungsspsychologie?
• Beschreibung des Entwicklungsverlaufs und Beantwortung der Frage, ob sich allgemeine Gesetzmässigkeiten finden lassen.
• Beschreibung der Ursachen und Bedingungen, die Entwicklung auslösen und in Gang halten.
• Erklärung der beobachteten Zusammenhänge und Überführung der Einzelaussagen in ein kohärentes theoretisches System.
• Anwendung entwicklungspsychologischer Erkenntnisse, um Störungen
vorherzusehen und vorzubeugen und die Entwicklung zu fördern .
Welche zwei Entwicklungsrichtungen gibt es?
-Cephalo-caudal (vom Kopf zum Steiss)
- Proximo-distal (von körpernahe zu körperfern). Die an der Körperachse näher liegenden und grösseren Muskelgruppen entwickeln sich zuerst.
Welche angeborenen Reflexe hat ein Kind?
- Greifreflex
-Moro-Reflex
- Lauf-Reflex
-Suchreflex (Rooting)
-Saugreflex
-Tonischer Nacken Reflex
Welches sind die Meilensteine des Greifens (+Alter) ?
- Prereaching (Neugeborene)
-Palmares Greifen (3-4 Monate)
- Objekttransfer ( 4-5 Monate)
- Präzisionsgreifen (9 Monate)
Anhand welcher zwei Aspekte wird ein sozialer Akteur identifiziert ?
- Morphologie des Körpers --> Art der Bewegung
- Spezifische Formen des Gesichts oder der Körperstruktur
Studie von Woodward (2003) zur Wahrnehmung von Blicken als Zielgerichtet
Die Kinder interpretieren das Blickverhalten einer beobachteten Person erst ab dem Alter von 12 Monaten im Sinne einer zielgerichteten Handlung und gehen davon aus, dass die Person den Bär anschaut und nicht den Kopf in Bezug auf den Raum bewegt. Kinder vermuten ab dem Alter von einem Jahr, dass, wenn eine Person immer wieder den Teddybär anschaut, sie mit grosser Wahrscheinlichkeit weiterhin anschaut, wenn er an einer neuen Position ist.
Welche Strategien nutzen Kinder um selbständig gehen / sich aufrecht halten zu können?
- Füsse relativ weit auseinander --> bessere Stabilität
- Leichter Knick in Knie und Hüfte --> Schwerpunkt nach unten verlagern
- Beide Füsse am Boden zu 60% der Zeit (bei Erwachsenen nur noch 20% der Zeit)
- Resultat: toddling gait (schwankender Gang) --> Begriff Toddlers
Aus welchen Teilen des Gehirns besteht das Spiegelneuronensystem beim Menschen?
- Inferioren Parietalen Lobus (IPL)
- Ventralen Prämotorkortex (PMC)
- Posterioren Inferioren Frontalen Gyrus (IFG)
Prospektive und Retrospektive Aufmerksamkeit
- Retrospektiv: Nach Abschluss der Handlung / Vergangenheitsorientiert / Abgleich der Beobachtungen mit der Erwartung
Prospektiv: Während der Ausführung einer Handlung / Zukunftsorientiert / während der Erzeugung einer Erwartung
Verdeckte Aufmerksamkeit
Obwohl man etwas direkt anschaut, können Sachen rundherum wahrgenommen werden.
Bild: Obwohl ich die Hand anschaue, wandert die Aufmerksamkeit schon Rictung der Greifrichtung. Diese ist nich beobachtbar in der Blickrichtung. Erst wenn der Fleck in der erwarteten Richtung auftaucht ist man schneller dieses zu entdecken. Erst dann ist es für Dritte beobachtbar.
Zusammenhang von Handlungswahrnehmung und -kontrolle:
Hypothese: Wahrnehmung <--> Handlung
Das Verständnis der Handlungen anderer und die Kompetenz zur Ausführung dieser Handlung entwickelt sich gleichzeitig.
- Kein Unterschied im Blick- und Greifverhalten bei 8 Monate alten Babys bei Aufgaben A-Nicht-B-Fehler
- 10-12 Monatige zeigen erfolgreiches Suchverhalten nach Objekten in einem Behälter was parallel ist zu ihren Blickverhalten
- Die Kompetenz zur Durchfürhung von Mittel-Ziel-Handlungen unterscheidet sich bei 10-Monatigen nicht von ihrer Fähigkeit zur Interpretation von gleichen Handlunge.
Der Zusammenhang von Handlungswahrnehmung und - kontrolle
Hypothese: Handlung --> Wahrnehmung (Lokomotion --> Kognition)
Babys verstehen die Handlungen anderer auf Grund der eigenen Kompetenz, diese Handlung auszuführen.
- Soziale Signale (distal) werden wichtig
- Bindungsverhalten: ein wichtiger Faktor ist das Suchen von Nähe. Dies wird durch die Lokomotionsfähigkeit ermöglicht.
-Einfluss auf Motivation: Ermöglicht das Erreichen ganz neuer Ziele.
- Die Repräsentation der Umwelt entsteh tals Konsequenz der eigenen Interaktion mit dieser Welt und der draus erwarbenen Erfahrung
-Imitation und die zu Grunde liegenden neuronalen Prozesse erzeugen ein Verständnis "of other minds"
-Achtmonatige zeigen eigene Mittel-Zie-Handlungen, verstehen diese aber noch nicht bei anderen.
-Wenn Kinder mit Klettverschluss das Greifen üben können, sind sie früher in der Lage die Zielgerichtetheit in einer Greifbewegung zu antizipieren als ohne diese Übung (im Alter von 3 Monaten)
Der Zusammenhang von Handlungswahrnehmung und -kontrolle
Hypothese Wahrnehmung --> Handlung
Babys verstehen ihre eigene Handlungen auf Grund des Verständnisses der Handlungen anderer.
- Hypothese basiert auf der Idee, dass motorische Fähigkeiten bei Kindern im ersten Lebensjahr eigeschränkt sind, die visuelle Wahrnehmung aber schon weit entwickelt ist.
- Angeborenes System oder Modul zur Verarbeitung menschlichen Handelns
vs. frühe Erfahrung durch Beobachtung
- A-Nicht-B-Fehler bei 8-Monatigen
-Suchverhalten bei 5-11 Monate alten Babys
Sich können zwar auf einer kogntiven Basis eine Zielgerichtetheit erkennen, aber die gleiche Handlung ausführen können sie nicht (Bär mit Zange greifen)
Was sind Absichten / Wünsche / Überzeugungen?
- Absichten: Liegen Handlungen zu Grunde --> Imitation
- Wünsche: Können unabhängig von der Realität sein
- Überzeugungen: Beziehen sich auf die Realität und führen zu Handlungen --> Theory of Mind
Definitionen der Imitation
- Byrne & Russon (1998): Imitation ist das Erwerben einer neuen Fähigkeit durch die Beobachtung eines Modelles welches das Verhalten vormacht. Neuheit ist essentiell. Wenn die Fähigkeit bereits im Verhaltensrepetoir vorhanden ist, wird das Nachmachen durch andere Faktoren bestimmt.
- Meltzoff (1998): Betont die Neuartigkeit einer Handlung im Rahmen der Imitation aus:
1. wurde noch nie gesehen
2. wurde noch nie ausgeführt
3. Auch wenn sie schon einmal ausgeführt wurde, ist sie nicht gut trainiert.
4. Sie wurde noch nie imitiert
5. Die Handlung ist nicht an dein bestimmtes Objekt gebunden
6. Sie tritt so gut wie nie während spontenem Verhalten auf.
- Tomasello (1999): Imitation einer Handlung zeigt ein Verständnis der Intention des Ausführenden. Dies beinhaltet die Reproduktion eines externen Ergebnisses und das interne Ziel des Modells. Imitation beinhaltet damit die Reproduktion des Ziels einer geschehen Handlung mit den gleichen Mittel wie bei der gesehen Handlung.
Stimulus / Local Enhandecment
Fähigkeit ist bereits im Verhaltensrepetoir vorhanden
- Stimulus: Die Aufmerksamkeit des Beobachters wird auf ein bestimmtes Objekt gelenkt, mit dem sich das Modell beschäftigt hat.
- Local: Die Aufmerksamkeit des Beobachters wird auf eine bestimmte Position gelenkt in der sich das Modell aufgebhalten hat, in der das Modell etwas gemacht hat.
Emulation
Die Reproduktion des Ziels einer gesehen Handlung aber mit unterschiedlichem Mittel.
Mimicry
Die Reproduktion des Mittels aber ohne Verständnis des Ziels. Es kann sein dass eine Bewegung nachgeahmt wird aber das Ziel davon nicht verstanden wird.
Joint Attention / Action Observation / Task-Sharing / Action-Coordination / Agency in Joint Action
- Joint Attention: Wissen was andere wahrnehmen und nicht wahrnehmen. --> Gemeinsamer Fokus führt zu effizienterem,, fehlerfreierem und schnellerem Handeln
- Action Observation: Wissen was andere tun --> Handlungsziele antiziieren
- Task-Sharing: Wissen was Andere tun sollten --> Simon Effekt
-Action Coordination: Das eigene Handeln mit dem Handeln anderer koordinieren --> Bei einer Aufgabe die Fähigkeiten des anderen miteinberechnen
-Agency in Joint Action: Die Sicherheit, Unsicherheit des Effekts des eigenen Handelns
Intersubjektivität
-Wechselseitiges Verständnis, das menschen bei der Kommunikation füreinander aufbringen
-Bestehen eines gemeinsamen Aufmerksmakeitszentrums zwischen mehreren Personen
- Das Verständnis für das gemeinsame Handeln und besteht aus der gemeinsamen Aufmerksamkeit
Primäre Intersubjektivität
- Dyadische Interaktion (face-to-face)
-Gemeinsames Erleben / Teilen von Gemütszuständen
- Inhalt: die Interaktion per se, wobei unterschieden wird zwischen:
-Daydisch Ziel der Interaktion ist das gegenseitige Wechseln der Aufmerksmakeit auf uns selbst.
- Separate Aktivität in Interaktivität sind auf den anderen ausgerichtet
-Die Interaktion ist abhängig vom Verhalten
-Kooridination dieser Interaktion liegt nur beim Erwachsenen (frühe Lebensmonate
Sekundäre Intersubjektiviät
-Triadische Interaktion
-Gemeinsame Aufmerksamkeit und Kommunikation hinsichtlich einer dritten Entität unter der Berücksichtigung der mentalen Zustände des anderen.