Arzneimittellehre
MFA Fragenkatalog
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Kartei Details
Karten | 48 |
---|---|
Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.01.2015 / 02.06.2025 |
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Wie ist ein Wirkstoff definiert?
Ein Wirkstoff ist eine Substanz, die im lebenden Organismus eine biologische Wirkung hervorruft- kann poitiv oder negativ sein! Bsp. ASS, Esomeprazol, Paracetamol, Propofol, Ibuprofen, Loperamid
Wie ist ein Arzneistoff definiert?
Wirkstoff, der zur Vorbeugung, Linderung, Heilung oder Erkennung von Krankheiten an Tier und Mensch dient; soll eine positive Wirkung hervorrufen, kann aber auch negativ sein;
Was ist ein Arzneimittel?
...zur Anwendung an Mensch oder Tier bestimmte Zubereitungsform von Arzneistoffen (engl. drug): Tabletten, Brausen, Saft : also das Endprodukt aus Wirkstoff und Arzneistoff zusammen
Was sind Generika?
Nachahmepräparate mit dem gleichen Wirkstoff: gesetzliche Vorgaben hinsichtlich Wirkstoff und Menge; die Namensgebung erfolgt oft nach dem Wirkstoff (siehe Paracetamol); beim Originalarzneimittel läuft nach 20 Jahren das Patent ab, Generika können billiger hergestellt werden weil es keine Forschung und Studien mehr benötigt!
Bsp: Wirkstoff Acetylsalicylsäure: Aspirin= Originalarzneimittel/ ASS- Ratiopharm = Genericon
Bsp: Wirkstoff Loperamid: Immodium = Originalarzneimittel/ Loperamid Sanoz = Genericon
Was ist ein Adjuvans?
...Hilfsstoff, also nicht aktive Bestandteile von Arzneimitteln, z.B. für die Formgebung und die Resorption, z.B. Cellulose, Gelatine, Saccharose
Was ist bei der Arzneimittellagerung zu beachten?
1) Temperatur (kühl)
2) Licht
3) Sauerstoff (Blister)
4) Luftfeuchtigkeit (trocken --> nicht im Bad!)
5) Mikroorganismen (Bakterien, Viren)
6) Mechanische Einflüsse (runterfallen, draufsteigen)
7) Zeit: wie lange haltbar, nach dem Öffnen nicht mehr so lange, v.a. bei Tropfen --> Veränderungen der Wirkstoffe
Generell ist immer auf da Ablaufdatum zu achten! Am Besten in den Schachteln im Arzneimittelschrank aufbewahren! Suchtgiftschrank muss immer verschlossen sein, Schlüssel darf nicht stecken!
Welche Darreichungsformen gibt es?
1) durch den Mund: peroral
2) am Magen- Darm- Trakt vorbei: parenteral
3) auf der Haut: kutan
4) zur Anwendung am Auge
5) zur rektalen/ vaginalen Anwendung
6) zur Inhalation
Welche peroralen Darreichungsformen gibt es?
1) flüssige Arzneimittel zum Schlucken: Lösungen (Wirkstoff wird z.B. in Wasser gelöst), Sirupe (süss, länger haltbar durch Konservierungsstoffe), Suspensionen und Emulsionen (müssen zuerst geschüttelt werden um Stoff gleichmäßig zu verteilen)
2) feste Arzneimittel zum Schlucken: Pulver, Granulate (grobkörnige Zusammensetzung von Pulvern, z.B. Magnosolv), Tabletten (brauchen länger um zu wirken weil sie noch nicht gelöst sind), Kapseln (gefüllt, mit elastischer Schicht aus Weich- oder Hartgelatine)
Was sind magensaftresistent überzogene Tabletten?
spezielle Art von Filmtabletten, zerfallen nicht im Magen, sondern erst im Dünndarm; sie werden eingesetzt wenn der Wirkstoff durch die Magensäure zerstört würde, sie lokal im Darm wirken sollen oder der Wirkstoff die Magenschleimhaut reizt;
Was sind retardierte Tabletten?
Tabletten mit verzögerter Wirkstofffreigabe (über 12/24h) --> dadurch längere Wirkdauer des Arzneimittels und konstanterer Blutspiegel (für Patienten, die schon viele Tabletten nehmen)
Wie werden Tabletten richtig eingenommen?
Immer aufrecht sitzen (wegen Gefahr sich zu verschlucken oder kleben bleiben der Tablette in der Speiserhre- evtl. freisetzung von schleimhautreizenden Wirkstoffen--> Verätzung) und mit einem Glas Wasser!
Nicht mit Wasser einnehmen: Milchproteine binden Wirkstoffe und werden so schneller abgebaut!
Kein Grapefruitsaft: bestimmte enzymbindende Inhaltsstoffe der Grapefruit führen zu einer verstärkten Wirkung!
Welche Injektionsarten gibt es?
- in die Vene: i.v. (intravenös)
- in den Muskel: i.m. (intramuskulär)
- unter die haut: s.c. (subkutan)
- in die Arterie: i.a. (intraarteriell)
- in die Haut: intrakutan
- ins Rückenmark: intrathekal
- ins Auge: intraocculär
Welche halbfesten Zubereitungen gibt es zum Auftragen auf der Haut?
Salben (hoher Fettanteil, z.B. für Neurodermitis)
Cremes (hoher Wasseranteil, niedriger Fettanteil, für Verbrennungen)
Gele (fettfrei, wirkt kühlend, nicht auf trockener Haut, z.B. Voltaren- Schmerzgel, Fenistil oder Hiroduid)
Was sind TTS?
Transdermale therapeutische Systeme: Pflaster mit Wirkstoff, der über die Haut in den Körper aufgenommen wird: umgehen den Magen- Darm- Trakt, wirken länger: Anwendung auf gesunder und möglichst unbehaarter Stelle, z.B. Schulter, Oberarm, Bauch
Hauptsächlich für Hormone und starke Schmerzmittel und Nikotinpflaster --> nicht schneiden (Wirkstoffverteilung)
Was ist bei Augensalben zu beachten?
Der Arzneistoff hat eine längere Verweildauer im Auge, abends verwenden und nicht gleich Autofahren!
Achtung auf die Aufbewahrungszeit ab Öffnung!
Vorsicht bei Verwendung mit Kontaktlinsen --> zuerst Beipackzettel lesen!
Was sind Zäpfchen?
Suppositorien sind feste, einzeldosierte Arzneiformen zur rektalen/ vaginalen Anwendung; Grundmasse sind Fette, schmelzen bei Körpertemperatur --> Freigabe des Stoffes
- werden bei Magenunverträglichkeit verabreicht, bei Schluckbeschwerden, Erbrechen (Migräne!!), Säuglingen und Kindern
- gibt auch Rektal- und Vaginalkapseln, Salben und Klistiere/ Klysmen (Einlauf) - Größe ist der Unterschied
Was sind Dosieraersosole?
= Darreichungsform von Medikamenten bei Behandlung von Lungenerkrankungen!
Aersosole sind feine Mischungen von festen oder flüssigen Teilchen in einem Gas: treibgashaltige Aerosole oder Pulverinhalatoren dienen zur lokalen Behandlung der Atemwege, z.B. Asthma bronchiale oder COPD
! Ruhig atmen, ausatmen, Hub bei Einatmung abgeben, 5-10 Sek. halten, ausatmen, nicht schlucken! Danach unbedingt Mund ausspülen, bestenfalls die Zähne putzen --> Pilzgefahr!!
Was sind Inhalationshilfen?
Das Dosieraerosol wird in das Rückteil der Kammer gesteckt, der Sprühstoss wird ausgelöst und sammelt sich in der Kammer. Während der Inhalation werden die großen Partikel herausgefiltert und nur die kleinen, lungengängigen Partikel werden eingeatmet --> Wirkstoff gelangt besser in fein verzweigte Lungenareale! Man kann mehrmals durch die Kammer ein- und ausatmen!!
+ keine Koordination zwischen Betätigung des Ventils und Atmung nötig!!
Weg eines Arzneimittels im Organismus!
1) Verabreichung
2) Resorption (Aufnahme)
3) Umwandlung (Metabolismus)
4) Verteilung
5) Ausscheidung
Wovon hängt sowohl die Applikationsart als auch die Arzneiform ab?
- Eigenschaften des Arzneistoffes (wie löslich der Stoff ist)
- gewünschter Wirkungseintritt (sofort, verzögert)
- gewünschte Wirkdauer
- Gesundheitszustand des Patienten (ansprechbar/ bewusstlos?)
Was versteht man unter Resoprtion?
= die Aufnahme in die Blutbahn!
- durch Oberflächen (Haut, Schleimhaut)
- Magen- Darm- Trakt: Arzneistoffe werden vorwiegend aus dem Dünndarm aufgenommen (große Oberfläche!)
versch. Faktoren beeinflussen die Aufnahme: Säuerungswert, Magen- dArmbewegung, Magenfüllung, Nahrungsbestandteile, gleichzeitige Anwesenheit anderer Arzneistoffe, persönlicher Gesundheitszustand, Arzneiform
- rektale Resoprtion
- kutane Resorption
- parenterale Resorption
Was versteht man unter Resoprtion?
= die Aufnahme in die Blutbahn!
- durch Oberflächen (Haut, Schleimhaut)
- Magen- Darm- Trakt: Arzneistoffe werden vorwiegend aus dem Dünndarm aufgenommen (große Oberfläche!)
versch. Faktoren beeinflussen die Aufnahme: Säuerungswert, Magen- dArmbewegung, Magenfüllung, Nahrungsbestandteile, gleichzeitige Anwesenheit anderer Arzneistoffe, persönlicher Gesundheitszustand, Arzneiform
- rektale Resoprtion
- kutane Resorption
- parenterale Resorption
Metabolismus=?
= die chemische Umwandlung eines Stoffes im Körper! Ziel ist es meist, einen wasserlöslichen Stoff zu erhalten (Körper besteht zu 70% aus Wasser- bessere Verteilung im Kopf)
Hauptumwandlungsort = die LEBER!!!!
Was versteht man unter einer Prodrug?
Wenn das Arzneimittel in der Leber umgewandelt wird kann es sein, dass erst das Umwandlungsprodukt wirkt! Vgl. Codein- eigentlich gegen Husten, wird aber in Leber zu Morphin umgewandelt (Abhängigkeit!)
Was ist der First- Pass- Effekt?
Medikamente, die wie Tabletten oder Lösungen oral eingenommen werden, gelangen im Körper zunächst in den Darm und die Leber, bevor sie am Wirkort ankommen. Einige Medikamente werden bei diesem ersten Durchlauf (englisch: first pass) zum Großteil durch Darm und Leber abgebaut. Dies wird als First- pass-Effekt bezeichnet. Er hat zur Folge, dass das Medikament am eigentlichen Wirkort nur noch in geringer Konzentration zur Verfügung steht.
Welche Ausscheidungswege eines Arzneistoffes gibt es?
- Niere (Harn)
- Leber und Galle (Stuhl)
- Lunge (Co2 ausatmen)
- Muttermilch --> Vergiftungen des Säuglings!
Was ist eine Blutspiegelkuve?
Graphische Darstellung in Koordinatensystem: Arzneistoffkonzentration im Blut gegen die Zeit (von Applikationsform abhängig): i.v. wirkt schnell, lässt aber schneller wieder nach; peroral wirkt nicht so schnell, wird aber langsamer abgebaut
Was ist die "therapeutische Breite"?
Als therapeutische Breite eines Arzneimittels bezeichnet man den Abstand zwischen seiner therapeutischen Dosis und einer Dosis, die zu einer toxischen Wirkung führt. Ein Arzneimittel ist umso sicherer, je größer die therapeutische Breite ist --> sorgfältig dosieren!
Wie nennt man die Wirkorte, an denen ein Arzneimittel wirkt?
Rezeptoren (Empfänger); Schmerzmittel wirken an Schmerzrezeptoren!
Was sind Nebenwirkungen?
= Wirkungen, die neben der unerwünschten Hauptwirkung auftreten!
Generell gilt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig!
Was versteht man unter Wechselwirkungen?
= mögliche gegenseitige Beeinflussung bei Gabe von mehreren Arzneimitteln
Folgen: Verstärkung oder Abschwächung der Wirkung & Verlängerung oder Verkkürzung der Wirkdauer
...können auch zw. Arzneistoffen und Nahrungsmitteln auftreten (z.B. Grapefruitsaft, Alkohol)
Welche Veränderungen treten mit zunehmendem Alter in Bezug auf die Arzneimitteltherapie auf?
- Veränderungen in der "Arzneimittelbewegung" (Pharmakokinetik)
- Verteilung läuft langsamer ab (geringere Herzleistung)
- Ausscheidung über die Nieren ist generell vermindert
- Abbau durch die Leber kann stark verlangsamt werden
- Veränderungen in der "Arzneimittelwirkung" (Pharmakodynamik)
- Verminderte Emfindlichkeit
- Erhöhte Empfindlichkeit
- Paradoxe Reaktionen (Koffein wirkt beruhigend, gewisse Schlafmittel aufputschend)
- Veränderungen der persönlichen Situation
- Vergesslichkeit, Sehstörungen etc. können zu Einnahmefehlern, Verwechslungen, Überdosierungen usw. führen
- Öffnen von kidnersicheren Verpackungen, Herausdrücken von Tabletten.. kann schwierig werden
Definition Schmerz!
Schmerz ist eine unangenehme sensorische und emotionelle Wahrnehmung!
- somatischer Schmerz: Oberflächenschmerz (Schlag, Verbrennung, Schnitt)
- viszeraler Schmerz: Tiefenschmerz (Magen, Koliken)
- akuter Schmerz = Symptom= zum Leben gehörender, shcützender Mechanismus!
- chronischer Schmerz: dauert über akuten Schmerzgrund/ Heilung hinweg, häufig ohne erkenntlichen Grund = eigenständige Erkrankung, länger als 3 Monate andauernd
Was ist die Aufgabe unseres körpereigenen, schmerzhemmenden Systems?
erschwerung der Weiterleitung von Schmerzimpulsen, Herabsetzung der Schmerzempfindung: Aktivierung führt zu Stimulation von Opioid- Rezeptoren durch Endorphine (körpereigene Opioide)
Die unterschiedliche Aktivität dieses schmerzhemmenden Systems ist ein wesentlicher Grund für unterschiedliches Schmerzemfinden
Welche Angriffspunkte zur Schmerzunterbindung gibt es?
- Schmerzrezeptoren: Oberflächenanästhetika/ Nicht- Opioidanalgetika (Aspirin, Mexalen, Iboprofen, Proxen, Voltaren)
- Nerv: Leitungsanästhetika (PDA)
- Gehirn: Narkosemittel/ Opioidanalgetika/ Psychopharmaka
Was sind NSAR?
= nicht- steroidale- Antirheumatika= nicht- Opioidanalgetika= schwach wirksame Schmerzmittel
- wirken schmerzhemmend, fiebersenkend, entzündungshemmend (außer Mexalen)
- entzündungshemmende Medikamente, die über die Hemmung der Cyclooxygenase wirken, eines Enzyms, das zur Bildung von Prostaglandinen notwendig ist (deren Bildung wird also gehemmt)
Was sind Prostaglandine?
Gewebshormone, die eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen, Schmerzvermittlung und Entstehung von Fieber spielen! Ebenso für eine verringerte Magensafttsekretion
Nebenwirkungen= einhergehend mit Hemmung der Bildung von Prostaglandinen: Reizung der Magen- Darmschleimhaut (Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen), Mikroblutungen der Schleimhäute, Überempfindlichkeitsreaktion ("Aspirin- Asthma"), Hautreaktionen
Kontraindikationen von Aspirin!
- Schwangere ab dem 6. Monat: Verzögerung der Geburt, Blutungsneigung
- Kinder unter 12 Jahren (mit fiebrigen Viruserkrankungen)- Gefahr vom Reye- Syndrom (akute Schädigung des Gehirns+ Degeneration der Leber)
- Gichtpatienten
- Diabetiker
- Asthmapatienten
Wie nennt man eine Vergiftung mit Aspirin?
Salizylismus: Übelkeit, Erbrechen, Hörstörungen, Ohrensausen, Konfusio, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Magenschmerzen
Therapie: Aktivkohle zur Resorption, Wiederherstellung von Säure- Base- Gleichgewicht
Was ist der Unterschied zwischen COX1 und COX2- Hemmern?
Nebenwirkungen sind der Unterschied!
COX1: Magen
COX2: Herz (viele vom Markt genommen)