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Brennpunkt (17): Arbeitslosigkeit

Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Kartei Details

Karten 37
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Mittelschule
Copyright STR teachware
Erstellt / Aktualisiert 21.09.2013 / 07.01.2025

Sammlung

Diese Kartei ist Teil der Sammlung Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft

Arbeitslosigkeit

Zustand, in welchem Menschen keine geregelte Beschäftigung mit einem gesicherten Einkommen erzielen können.

Deflation

Zustand, in dem die Preise für Güter und Dienstleistungen sinken

→ Unternehmung ist gezwungen, Arbeiter zu entlassen

Depression

Zustand, in dem die Wirtschaft über längere Zeit in einem Tiefstand verharrt.

Folgen:

  • Rückgang des BIP
  • hohe Arbeitslosigkeit
  • fallende Börsenkurse

Erdölpreiskrise (1973/74 und 1982)

Anstieg der Erdölpreise, weil die OPEC (= Organisation der Erdöl-exportierenden Länder) die Fördermengen um ca. 5 % reduzierten

Immobilienboom (1995)

Anstieg der Preise für Grundstücke und Liegenschaften, weil die Nachfrage aufgrund von zukünftigen Preissteigerungen (Spekulation) stark anstieg.

Dotcom-Blase (2005)

Anstieg der Aktienkurse von Internet-Unternehmungen (mit der Internet-Domain-Endung ".[dot]com" für "comercial"

→ Überbewertungen duch übertriebene Gewinnerwartungen und Spekulation auf steigende Aktienkurse

Finanzkrise (2008)

Anstieg von zahlungsunfähigen Kreditnehmern aufgrund gestiegener Zinsen (Auslöser: stark gefallene Immobilienpreise in den USA).

Folgen:

  • Rückgang der Nachfrage nach Konsumgütern,
  • Produktionssenkungen
  • Anstieg der Arbeitslosigkeit

Euro-Krise (2010)

Anstieg von zahlungsunfähigen Mitgliedsländern der EU (wie z.B Griechenland, Irland, Portugal und Spanien) . Folgen

  • einschneidende Sparprogramme
  • Entlassungen in der staatlichen Verwaltung (über 20% Arbeitslose in Spanien oder Griechenland
  • Auswirkungen auf die Schweiz: Aufwertung des Schweizer Frankens, Anstieg der Arbeitslosigkeit

Konjunktur

Wirtschaftliche Gesamtlage eines Landes

Messgrösse Bruttoinlandprodukt (BIP)

Konjunkturzyklus

Der Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten durchläuft Phasen des Aufschwungs (Produktionsfaktoren werden zunehmend ausgelastet) und Phasen des Abschwungs (nicht alle Faktoren werden vollständig ausgelastet).

Konjunkturaufschwung

Phase, in der die Unternehmungen in ihre Produktionskapazitäten investieren und Arbeitsplätze schaffen → Wachstum des BIP

Konjunkturabschwung

Phase, in der die Unternehmung Produktionskapazitäten abbaut und gegebenenfalls Mitarbeiter entlässt → Rückgang des BIP

Produktionspotenzial

Auslastung der Produktionsfaktoren Arbeit, Wissen, Kapital und Boden

bei idealer Auslastung → stetiges Wachstum des BIP

Rezession

Konjunkturphase, in welcher der Abschwung des BIP länger anhält und die Arbeitslosigkeit weiter ansteigt.

Hochkonjunktur

Phase, in der der Arbeitsmarkt ausgelastet ist und es praktisch keine Arbeitslosigkeit gibt, weil die Unternehmungen zusätzliche Arbeitskräfte einstellen.

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit, die durch die rückläufige Gesamtnachfrage entsteht.

→ weniger Nachfrage = weniger Umsatz

→ Abbau von Produktionskapazitäten sowie Personal

Saisonale Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit, die durch jahreszeitlich bedingte Produktions- und Nachfrageschwankungen entsteht (nur bestimmte Branchen betroffen, wie z.B die Gastronomie)

Friktionelle Arbeitslosigkeit / Sucharbeitslosigkeit

Form der Arbeitslosigkeit, die auf einen freiwilligen Arbeitswechsel zurückzuführen ist (die Suche nach einer neuen Stelle sollte nicht mehr als 3 Monate dauern).

Strukturwandel

Die Veränderung in der Zusammensetzung der Branchen und der Anteile der Beschäftigten in den drei Wirtschaftssektoren.

Strukturwandel wird verursacht durch neue Technologien und Innovationen, die zu veränderten Produktionsprozessen und neuen Produkten führen, sowie die sich ändernde Nachfrage der Haushalte.

Strukturelle Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit, die in erster Linie auf Strukturwandel zurückzuführen ist. z.B Aussterben gewisser Berufe durch das Aufkommen neuer Technologien.

Sektorale Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit in einzelnen Branchen verursacht durch billigeren Güterimport, fehlende Nachfrage, technologischen Wandel (betroffene Berufszweige z.B. Schiffsbau, Bergbau, Textilindustrie)

Regionale Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit in Gebieten mit einer dauerhaft schwachen Wirtschaftsstruktur, die im wirtschaftlichen Umbruch steht oder die überwiegend von einem grossen Arbeitgeber abhängig sind, der in Konkurs geht.

Technologische Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit verursacht durch die Freisetzung von Arbeitskräften aufgrund technologischen Wandels. (Produktivitätsfortschritte, weniger Arbeitskräfte werden benötigt)

Demografische Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit die durch Zuwanderung (von Ausländern) oder Veränderungen im Erwerbsverhalten (z.B. vermehrte Erwerbsarbeit von Frauen) entsteht (steigendes Arbeitskräfteangebot, jedoch keine Erhöhung der Arbeitsnachfrage)

Duale Berufsbildung

Stark auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichtete Ausbildung für junge Menschen, um sie besser auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten als Ausbildungssysteme, die in erster Linie auf eine umfassende schulische Ausbildung setzen. z.B in der Schweiz, Österreich, Deutschland (verringert Arbeitslosigkeit unter 25 Jahre) deutlich

Sockelarbeitslosigkeit

Friktionelle und strukturelle Arbeitslosigkeit, Arbeitslosenanteil nach Konjunkturerholung

Beveridge-Kurve

Grafische Darstellung des Verhältnis von Arbeitslosen und offenen Stellen

Erwerbsbevölkerung

Alle Personen zwischen 15 – 64 Jahren, die in einer Wirtschaft erwerbstätig sind, oder nach einer Arbeit suchen. (Summe der Beschäftigen und Arbeitslosen)

Nichterwerbsbevölkerung

Alle Personen zwischen 15 – 64 Jahren, die nicht arbeitsfähig und/oder arbeitswillig sind.

Arbeitslosenquote

Arbeitslose in Prozent der Erwerbsbevölkerung;
Formel: [Arbeitslose / Erwerbsbevölkerung x 100]

Erwerbsquote

Erwerbsbevölkerung in Prozent der 15- bis 64-Jährigen;
Formel: [Erwerbsbevölkerung / 15- bis 64-Jährige x 100]

Erwerbstätigenquote

Beschäftigte in Prozent der 15- bis 64-Jährigen;
Formel: [Beschäftigte / 15- bis 64-Jährige x 100]

Arbeitslosenstatistik des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco)

Erfasst Personen, die bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) als arbeitslos erfasst sind.

Erwerbslosenstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS)

Erfasst Personen, die sich in einer Stichprobenerhebung als arbeitslos bezeichnen.

Regionales Arbeitsvermittlungszentrum (RAV)

Institution, die mit Arbeitslosen Beratungs- und Vermittlungsgespräche durchführt sowie Bewerbungshilfe leistet.

Verdeckte Arbeitslosigkeit

Form von Arbeitslosigkeit, die nicht in der Statistik des seco erfasst ist. z.B Studenten, Schüler, Ausgesteuerte oder Rentner und Hausfrauen, die sich nicht als arbeitslos melden, jedoch gerne eine Arbeit aufnehmen würden,

Latente Arbeitslosigkeit

Verborgene, nicht augenfällige Arbeitslosigkeit (ineffizient eingesetze Beschäftigte)