Antriebssysteme Kapitel 2

Vorlesung von Professor Schlecht an der TU Dresden

Vorlesung von Professor Schlecht an der TU Dresden


Kartei Details

Karten 99
Lernende 14
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.02.2015 / 23.07.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/antriebssysteme_kapitel_2
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/antriebssysteme_kapitel_2/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Funktion von Kupplungen

• VerbindungzweierWellenzurDrehmomentübertragung • Unterscheidunginform-undkraftschlüssigeKupplungen 

Funktion von Bremsen 

  • KonstanthaltenoderVerminderungvonGeschwindigkeiten

  • KraftschlüssigeElemente

  • Große Drehzahlunterschiede zwischen feststehendem Teil (Bremsbelag) und abzubremsendem Bauteil

  • Bremsen sind Sonderfälle von schaltbaren Kupplungen

  • Schaltbare Kupplungen als Bremse einsetzbar 

Ausgleichmöglichkeiten von Fehlstellung von Wellen zu einander:

welche Rückstellreaktion erfolgt?

....

Grundfunktionen von Kupplungen: 

  • Wellenverbindung

  • Leistungsübertragung(DrehmomentundDrehzahl)

  • Verbinden einer Welle mit einem auf ihr drehbeweglich sitzenden Maschinenteil mit Zu- oder Abschaltung 

Zusatzfunktionen durch Weiterentwicklung der Antriebstechnik: 

• Schaltfunktion zum Schließen oder Unterbrechen des Leistungsfluss

Anlauf-oder Sicherheitskupplung

Drehrichtungsüberwachung eines Freilaufs

  1. • Ausgleich von Wellenversatz von nicht fluchtenden Wellen

wie beeinflussen Kuppungen die dynamischen Eigenschaften eines Antriebsstranges durch das Übertragungsverhalten?

Minderung und Dämpfung von Drehmomentstößen sowie die Verschiebung von Eigenfrequenzen durch veränderte Steifigkeiten 

3 Beispiele von Kupplungen und deren Drehnachgiebigkeit

...

Beschreibung Nicht schaltbare Kupplung 

  • form-oder kraftschlüssig starr oder formschlüssig nachgiebig

  • längs-, quer- und winkelnachgiebig

  • Hauptfunktion ist der Ausgleich von Wellenverlagerungen (Ausgleichskupplung)

  • drehnachgiebige,formschlüssige Kupplungen milder nzusätzlich Stöße oder dämpfen Schwingungen

  • kraftschlüssig drehnachgiebige Kupplungen sind Schlupfkupplungen
    hydrostatisch ,hydrodynamisch (Strömungskupplungen) oder elektrodynamisch (Induktionskupplungen)

Drehmomentübertragung durch Drehzahlschlupf zwischenden Kupplungshälften 

Beschreibung Schaltbare Kupplungen

• fremdbetätigt (Schaltkupplungen)
• drehzahlbetätigt (Fliehkraftkupplungen)
• momentbetätigt (Sicherheitskupplungen)
• richtungsbetätigt (Freilaufkupplungen)
• alle Bauarten für Form-oder Kraftschluss einsetzbar

Ausnahmesindkraftschlüssige,drehzahlbetätigteKupplungen 

Kupplungsysystematik NAch VDI-Richtlinie 2240

...

  • Maß für Drehzahldifferenz 

  • Schlupf s 

Formschlüssige Kupplungen

Werkstoffkennwerte bestimmen übertragbares Moment

Überlastung führt zu Zerstörung
An-und Abtriebsdrehzahl sind gleich->Schlupf s=0
schaltbar bei ω1 = ω2 

Kraftschlüssige Kupplungen 

übertragbare Drehmoment wird durch elastische Kräfte, Reibkräfte, elektrische Felder sowie durch kinetische oder potentielle Flüssigkeitsenergie bestimmt

Zerstörung beiandauernder Überbelastung 

Konkretisierung Bremse

• Drehmomentenübertragung zwischen einem drehenden und einem fest stehenden Bauteil (Aufnahme Gegenmoment)

• permanenter Schlupf( außer im Stillstand) 

Einteilung nach Umwandlungsart  einer Bremse

mechanische, elektrische  und hydraulische Bremsen 

Einteilung nach Betätigungsart einer Bremse

manuell, pneumatisch,hydraulisch und elektrisch betätigte, sowie selbsttätige Bremsen (Fliehkraft- Lastdruckbremsen) 

Einteilung nach Regelart einer Bremse

  • Regelbremsen (Verminderung von Rotations-oder Translationsgeschwindigkeit - z.B. Senkbremse beim Kranhubwerk)

  • Stoppbremsen (Verminderung von Bewegungen bis zur Ruhelage)

  • Haltebremsen(Gewährleistung des Stillstands)

  • Leistungsbremsen (Umwandlung von Bewegungsenergie über längere Zeit zur Erzeugung zusätzlicher Belastungen - z.B. Prüfstandsbremsen) 

Übersicht Bremse( Stammbaum)

...

Gruppierungsarten von Bremsen 

• Schließbremsen 

• Lösebremsen 

• SelbstwirkendeBremse 

Schließbremsen 

immer geöffnet und werden nur im Bremsfalldurch Hand-, Fuß-oder maschinelle Betätigung geschlossen (z.B. Betriebsbremse beim Kraftfahrzeug) 

Lösebremsen 

  •   im Außerbetriebsfall immer geschlossen und werden ün

  •  im Betriebsfall durch Hand-, Fuß-oder maschinelle Betätigung geöffnet

  •  Einsatz im Maschinen-und Anlagenbau vor (z.B. Betriebsbremse beim

  •  Kranhubwerk-die Last ist immer gebremst, lediglich im Betriebsfall Heben/Senken wird die Bremse gelöst) 

Selbstwirkende Bremse 

  1. schließen sich durch eigene Steuerung ohne zusätzliche Betätigungselemente (z.B. Fliehkraftbremse - hier stellt sich das Bremsmoment proportional zur Geschwindigkeit ein) 

Schematischer Aufbau von Reibungsbremsen 

....

Auswahlkriterien für Bremsen 

Einsatzart, Betriebseigenschaften, Bremsmoment, Bremsleistung, Schaltzahl, Betätigungsart, Platzbedarf Lebensdauer und Kosten 

Anordnung der Bremse

• zwischen Motor und Getriebe

  •  kleine Bremse und geringe Kosten

  •  bei Wellenbruch im Getriebe keine Bremswirkung

  •  bei Kranhubwerken zu beachten

    • zwischen Getriebe und Arbeitsmaschine(Last)

  •  großeBremseundhoheKosten

  •  langsames Einfallen der Bremse,sonst zu hohe Belastung im Antriebsstrang

  •  Regelung der Bremse notwendig 

Kennlinien von Nebenschlussmotoren – a) Käfigläufer, b) Schleifringläufer

• Anlaufdrehmoment:ungefährZweifachesdesNennmomentes(M.A=1,5...2 * M.N).

  • Antriebsstrang wird nach Einschalten unter Last beschleunigt.

  • Drehmoment kann maximal bis zum Kippmoment (Maximaldrehmoment) (MKipp = 2 ... 3 MN) ansteigen, Antriebsstrang wird dabei weiter beschleunigt.

  • Danach fällt das Drehmoment auf Nenndrehmoment ab.

  • Antriebsstrang läuft stabil im stationären Betriebspunkt B mit der Nenndrehzahl nN.

  • Beiweitere rDrehzahlsteigerung biszur Synchrondrehzahl nS nimmt das Motordrehmoment bis zum Wert 0 ab. 

typische Kennlinienverläufe (A) in Abhängigkeit von der Art des Betriebes 

  1. a)  Bei konstanter oder nahezu konstanter Hub-, Reibungs- und Formänderungsarbeit, Lastmoment ML = const., Leistung proportional zur Drehzahl P ~ n

  2. b)  Überwindung von Luft- oder Flüssigkeitswiderständen – z.B. bei Lüftern, Gebläsen, Zentrifugen, Rührwerken, Kreiselpumpen und –kompressoren, Windrotoren, Schiffspropellern und Fahrzeugen, Lastmoment ML ~ n2, Leistung P ~ n3

  3. c)  Arbeitsmaschinen, die eine konstante Antriebsleistung P erfordern, z. B. Wickelmaschinen mit gleichbleibender Materialzugkraft und –geschwindigkeit, Lastmoment nimmt proportional mit Drehzahl ab, ML ~ 1 / n 

Was gilt für Drehmomente unter Vernachlässigung von Wirkungsgraden?

  • M.A, n.A und OmegaA sowie M.L, n.L und Omega.L die Drehmomente, Drehzahlen und

    Winkelgeschwindigkeiten der Antriebsmaschine und Arbeitsmaschine 

erforderliches Antriebsmoment

  • Erforderliches Antriebsdrehmoment MA der Antriebsmaschine während des Anfahrens folgt aus Lastdrehmoment ML und Beschleunigungsdrehmoment MB 

Herleitung des Beschleunigungsdrehmomentes M.B 

Wird die Masse J aus dem Stillstand beschleunigt (0 = 0), so folgt mit einer endlichen Beschleunigungszeit tB = (t1 – t0) 

Herleitung Nenndrehmoment der Kupplung

  • Im Nennbetrieb bei Nenndrehzahl lässt sich für drehstarre oder drehelastische Kupplungen das Nenndrehmoment der Kupplung immer durch das Nenndrehmoment der Lastseite oder der Antriebsseite beschreiben: 

weitere Belastungen zusätzlich zum Nenndrehmoemt bei verschiedenen Betriebszuständen 

  1. Anlauf einer drehstarren oder drehelastischen Kupplung unter Last

  2. Einmalige kurzzeitige Stöße bei drehstarren oder drehelastischen Kupplungen

  3. Drehstarre Kupplungen bei periodisch schwankenden Antriebsmomenten

  4. Drehelastische Kupplungen bei periodisch schwankenden Antriebsmomenten 

Nicht schaltbare Kupplungen – Auslegung 

Anlauf einer drehstarren oder drehelastischen Kupplung unter Last: 

  • BeimAnfahrenwirddemNenndrehmomenteinBeschleunigungsmoment überlagert.

  • VereinfachendeAnnahmeeinesstoßfreienBeschleunigungsvorganges.

  • BerechnungdesmaximalwirkendenKupplungsmomentsbeischlupffrei

    verbundenen Kupplungshälften:

    siehe Bild

  • M.A:Einsetzen des größten zu erreichenden Motor-bzw.Antriebsmoment, zweite Term entfällt wenn kein Lastmoment M.L vorhanden. 

Eigenfrequenzen des Zweimassenschwingers bei kurzzeitigen Stößen bei drehstarren oder drehelastische Kupplungen 

.....

Maximales kupplungsmoment bei drehstarren oder drehelastischen Kupplungen  bei kurzzeitigen Stößen 

....

Drehstarre Kupplungen bei periodisch schwankenden Antriebs- momenten 

Ei nAntriebssystem is tzunächst im stationären Betrieb und rotiert mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit , wobei auf der Abtriebsseite das Lastmoment ML und auf der Antriebsseite das Antriebsmoment MA wirken.

Überlagert man dem konstanten Antriebsmoment MA eine periodische Anregung, so werden das maximale Antriebsmoment und somit auch das maximale Kupplungsmoment durch dieses wirkende Wechseldrehmoment MW,wirk der überlagerten Anregung bestimmt: 

Drehelastische Kupplungen bei periodisch schwankenden Antriebsmomenten 

...

Drehelastische Kupplungen bei periodisch schwankenden Antriebs- momenten 

Vergrößerungsfuntion und Vergrößerungsfaktoren in Abhängigkeit von der Kupplungssteifigkeit ohne Dämpfungseinfluss

.....

Nicht schaltbare Kupplungen – Auslegung 

Belastung durch das Nenndrehmoment

M.LN: Nenndrehmoment der Lastseite (Größtwert des errechneten Lastdrehmomentes der Arbeitsmaschine, aus Leistung und Drehzahl, s.a. Kapitel 1)

S.t: Temperaturfaktor nach Tabelle 13.3

M.KN: Zulässiges Nenndrehmoment der Kupplung nach Herstellerangaben 

Auslegung von schaltbaren Kupplungen 

• Belastungen von schaltbaren / nicht schaltbaren Kupplungen bei vergleichbaren Randbedingungen im Antriebsstrang nahezu identisch

• Festigkeit der schaltbaren, formschlüssigen Kupplungen allerdings wesentlich durch Gestaltung der Wirkflächenpaare (z.B. Zahngeometrie) festgelegt

• Bei den schaltbaren, reibschlüssigen Kupplungen ist die Wärmebelastung von besonderer Bedeutung