Allgemeine Psychopathologie

- inhaltliche Denkstörung

- objektiv falsche Überzeugung die Pat angenommen hat und deren Wahrheit ihr unmittelbar evident erscheint (=apriorische Evidenz); Wahn bleibt unbeeinflusst und unkorrigierbar

- Person hat keine Einsicht in Fehlerhaftigkeit ihrer Überzeugung

- S

- besondere, häufig diffuse emotionale Gespanntheit im Vorfeld des Wahnes

- Bedeutungszumessen und Inbeziehungsetzen, Meinen, Vermuten und Erwarten

- Grundtönung am häufigsten Stimmung der Unheimlichkeit, des Misstrauens, des Verändertseins, der Bedrohung, der Angst, des Argwohns, der Ratlosigkeit, manchmal aber auch Gehobenheit, Euphorie und Zuversicht

- Wahninhalt noch nicht definiert

- Vorkommen: bei Schizophrenie, wahnhaften Störungen, affektiven Störungen, organischen Störungen

- S

- reale Sinneswahrnehmungen erhalten eine abnorme Bedeutung --> wahnhafte Fehlinterpretation einer an sich richtigen Wahrnehmung

- Vorkommen s. Wahnstimmung

- S

- rein gedankliche, neu aufgetretene wahnhafte Vorstellungen und Überzeugungen

- Abgrenzung: dem Wahneinfall geht keine spezielle Wahrnehmung voraus

- S

- aus Wahnwahrnehmungen oder Wahneinfällen hervorgegangene und festgehaltene wahnhafte Überzeugung

- S

- Grad der Verknüpfung einzelner Wahnsymptome mit anderen Wahnphänomenen, Sinnestäuschungen, Ich-Störungen, oder auch nicht krankhaft veränderten Beobachtungen und Erlebnissen

- SF

- Ausmaß der Affekte, die im Zusammenhang mit dem Wahn auftreten

- starke Wahndynamik spricht für floride Psychose, geringe für abgeklungene Produktivität

- S

- wahnhaftes Beziehen von Ereignissen auf die eigene Person

- oft verbunden mit Verfolgungswahn

- hier auch Liebeswahn abgebildet

- S

- Pat erlebt sich als Ziel von Feindseligkeiten; er weiß, dass man ihm nach seinem Hab und Gut, nach seiner Gesundheit oder sogar nach seinem Leben trachtet

- S

- wahnhafte Überzeugung, vom Lebenspartner betrogen und hintergangen zu werden

- auch "Othello-Wahn" oder "Wahn ehelicher Treue"

- bei Männern zwei- bis dreimal so häufig wie bei Frauen

- Vorkommen: bei Schizophrenie, bei Alkoholabhängigkeit

- S

- wahnhafte Überzeugung, etwas falsch gemacht und Schuld auf sich geladen zu haben

- Vorkommen: bei wahnhaften Depressionen

- S

- wahnhafte Überzeugung, nicht genug Mittel für den Lebensunterhalt zu haben

- Vorkommen: bei wahnhaften Depressionen

- S

- wahnhafte Überzeugung, schwer körperlich krank zu sein

- Vorkommen: bei wahnhaften Depressionen

- S

- wahnhafte Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung

- u.a. Reichtumswahn, Abstammungswahn, Berufungswahn

- Vorkommen: bei Schizophrenie, bei psychotischer Manie

- S

- Schwangerschaftswahn, Entführung durch Außerirdische, Dermatozoenwahn, Nihilistischer Wahn

- Vorkommen: bei organischen Psychosen, Schizophrenie, wahnhaften Störungen

- Vertrauensverhältnis wichtig!

- Wahnphänomene erfragen

- evtl Korrekturversuch unternehmen um Unkorrigierbarkeit zu prüfen

- subjektive Wahrnehmung unterscheidet sich von einer objektiven bzw physikalisch erklärbaren Wahrnehmung

- S

- Verkennung

- Unterschied Wahnwahrnehmung: dort ist Wahrnehmung korrekt

- Vorkommen: bei Übermüdung, Fieber, Bewusstseinstrübung, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, beim dementiellen Syndrom, bei sensorischer Deprivation

- S

- ohne dass Geräusche vorhanden sind (Akoasmen)

- Stimmenhören (Phoneme)

- Andere (Akoasmen): Zwitschern, Musik, Seufzen, Klingeln...

- Vorkommen: bei Schizophrenen Psychosen, organischen Psychosen, Depression, Alkoholdelir, epileptischer Aura

- S

- visuelle Wahrnehmungen ohne entsprechende Reizquelle

- Komplexität: elementare visuelle H (Photismen) vs komplex-szenische H

- Objekte vs Sehen der eigenen Person (Heautoskopie)

- Schweregrad: Flüchtigkeit, Deutlichkeit, Beeinträchtigung

- Vorkommen: bei Erkrankungen des Auges, der Sehbahnen und des Okzipitallappens, Alkoholentzugsdelir, organische Psychosen, schizophrenen Erkrankungen, drogeninduzierte Psychosen

- S

- meist unangenehm

- gehen meist ineinander über oder treten gemeinsam auf

- Vorkommen: bei Tumoren in der Area olfactoria, gelegentlich bei Aura epileptischer Anfälle, Schizophrenie, Depression

- S

- taktiles Wahrnehmen, Störungen des Leibempfindens (Coenästhesien)

- auch haptisch

- meist zusätzliche Gefühl des Gemachten

- Dermatozoenwahn, Enterozoenwahn

- Vorkommen: bei organischen Psychosen, toxischen Delirien, organisches Psychosyndrom, Schizophrenie, Depression

- in AMDP nicht

- Vorkommen: während Einschlaf- und Aufwachphase (Hypnagoge und hypnopompe Halluzination); Trance, schwere Erschöpfung, leichter Bewusstseinstrübung

-Störungen der Ich-Umwelt-Grenze und des personalen Einheitserlebens

-Entfremdungserlebnisse (nicht auf das Einwirken fremder Instanzen zurückzuführen)

- Fremdbeeinflussungserlebnisse (charakteristisch bei Schizophrenie; auch "Störung der Meinhaftigkeit" oder psychotische Ich-Störung)

- S

- Umgebung oder Zeiterleben werden unwirklich verändert erfahren

- kann in Wahnstimmung eingebettet sein

- Vorkommen: unspezifisch, organische Störungen, Drogenintoxikation, Schizophrenie, Manie, Depression, Angst- und Zwangsstörungen

- S

- Pat kommt sich selbst fremd, unwirklich, verändert oder wie ein anderer vor

- flüchtig oder über längere Zeiträume

- emotionale Taubheit

- Veränderung der visuellen Wahrnehmung

- Transitivismus

- Appersonierung

- S

- Gedanken gehören nicht mehr dem Pat alleine, andere haben daran Anteil und wissen, was er denkt (Gedankenlesen)

- Vorkommen: Schizophrenie, selten auch organische Störungen, Psychosen

- S

- dem Pat werden Gedanken weggenommen oder "abgezogen"

- Vorkommen: Schizophrenie, selten auch organische Störungen, Psychosen

- S

- Pat erleben ihre Gedanken und Vorstellungen als beeinflusst, gemacht, gelenkt, gesteuert, eingegeben oder aufgedrängt

- S

- Gefühle, Intentionen, Verhalten oder Körperfunktionen werden als gemacht erlebt

- Gefühle: zahlreiche einzelne elementarer und höherer Art

- Affekte: umschriebene, kurzdauernde Gefühlsabläufe, Gefühlswallungen wie Ärger, Wut, Angst

- Stimmung: langfristiger Gefühlszustand

- regulieren Sozialverhalten, enger Zusammenhang mit ZNS, vegetativem NS und Hormonregulation

- Symptom nicht gleich Diagnose (individuelle und landestypische Unterschiede!)

- F

- Pat erscheint stimmungsmäßig wie jemand der sich nicht mehr zurecht findet und seine Situation, Umgebung, Zukunft kaum mehr begreift

- Summe aus Mimik, Gestik und Worten

- Vorkommen: bei Manie, Missbrauch von Stimulanzien

- S

- angegebene Reduktion oder Verlust affektiven Erlebens; subjektiv erlebte Gefühlsleere

- Vorkommen: Depression, Persönlichkeitsstörungen, Sucht, Schizophrenie

- F

- Spektrum gezeigter Gefühle ist vermindert

- Affekt gleichbleibend indifferent

- Emotionale Schwingungsfähigkeit und affektive Anspreechbarkeit sind eingeschränkt

- Vorkommen: Depression, Manie, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie