Allgemeine Didaktik
PH Bern 1. Semester
PH Bern 1. Semester
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Cartes-fiches | 79 |
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Utilisateurs | 15 |
Langue | Deutsch |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 24.12.2010 / 12.11.2024 |
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Grundsatz 4: Spiel-, Lern- und Lehrformen einsetzen
Kinder lernen im Spiel und werden von der LP unterstützt:
- Geführte Sequenzen
- Offene Sequenzen
- Werkstattarbeit
- Projektarbeit
Die Spiel- und Lernbegleitung ist eine wichtige Aufgabe der LP (Direkte vs. indirekte Führung)
Grundsatz 5: Rhythmisieren der Kindergartenzeit
- Ein Halbtag besteht aus verschiedenen Phasen (Übergangs-, Konzentration-, Ruhe-, Bewegungs-, Orientierungsphasen)
- Selbstbestimmte Phasen (freie Wahl)
- Fremdbestimmte Phasen (LP bestimmt)
- Jahresplanung: Einbezug von Ritualen (Geburtstag), Feste, bewusstes Erleben der Jahreszeiten
Grundsatz 5: Rhythmisieren der Kindergartenzeit
- Ein Halbtag besteht aus verschiedenen Phasen (Übergangs-, Konzentration-, Ruhe-, Bewegungs-, Orientierungsphasen)
- Selbstbestimmte Phasen (freie Wahl)
- Fremdbestimmte Phasen (LP bestimmt)
- Jahresplanung: Einbezug von Ritualen (Geburtstag), Feste, bewusstes Erleben der Jahreszeiten
Grundsatz 6: Verschiedene Sozialformen einsetzen
- Ganze Klasse – Gemeinschaft erleben
- Kleingruppe / Partnerarbeit – sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen
- Einzelarbeit – alleine in eine Arbeit vertiefen
Grundsatz 7: Gestalten der Spiel- und Lernumgebung
- Erfahrungs-, Entdeckung-, Handlungsraum
- Begegnungsraum
- Rückzugsraum
- Gestaltungsraum
- Bewegungsraum
Den Aussenraum als Erlebnis- und Lernraum einbeziehen: Spielen, gestalten, experimentieren, sich bewegen, Natur beobachten, ...
Grundsatz 8: Evaluation
Unterricht überprüfen und weiterentwickeln:
- Lernziele
- Thema, Inhalt
- Spiel- Lernformen
- Sozialformen
- Raumgestaltung (Spiel- Lernumgebung)
- Formen der Zusammenarbeit mit Eltern und (Fach-)LP
Folgen der Globalisierung für die Schule
- PISA Studie
- Internationaler Vergleich der OECD-Länder
- Dominanz der englischen Sprache in wissenschaftlichen Disziplinen
- Definieren von Schlüsselkompetenzen
- ICT...
Inhalte des aktuellen Lehrplans
- Leitideen (vgl. Polarstern)
- Allgemeine Hinweise und Bestimmungen AHB
- Fachlehrpläne (Allgemeiner Teil, Stufen- resp. Jahrespläne)
- Zusätzliche Aufgaben
Definition Spiel
Das Spiel ist die grundlegende Art der Kinder, die Welt zunehmend differenziert wahrzunehmen und zu begreifen. Spielen und Lernen sind für sie untrennbar miteinander verknüpft, denn sie lernen im Spiel.
Merkmale freies Spiel im Kindergarten
- Die Spiel- und Lernumgebung ist bewusst und anregend gestaltet
- Das freie Spiel nimmt regelmässig einen bestimmten Zeitabschnitt im Tagesablauf des Kindergartens ein.
- Im freien Spiel sind immer potentielle SpielkameradInnen anwesend
- Im freien Spiel steht den Kindern mindestens eine Lehrperson zur Verfügung
Die Bedeutung des freien Spiels
- Freies Spiel ist zweckfreies Tung, um des Spielens willen
- Kinder entwickeln in einem selbst gewählten Spielraum eigene Spielformen und Abläufe
- Sie entscheiden, ob sie in einer Gruppe oder alleine spielen. Sie wählen die notwendigen Materialien und Spielsachen
- Sie bestimmen den Rhythmus und definieren Anfang und Ende ihres Spiels
- Sie finden Zeit und Raum zum Verweilen, Staunen und Betrachten
Spielformen
- Funktionsspiel (senso- oder psychomotorisches Spiel)
- Konstruktionsspiel (Bauspiel)
- Symbolspiel (Tun-als-ob-Spiel, Fiktionsspiel, Illusions- oder Fantasiespiel)
- Rollenspiel (soziodramatisches Spiel)
- Regelspiel
Classroom Management im freien Spiel
- Spielinhalte (Entwicklungsbereiche, Fachbereiche)
- Spielmaterial (Spielmittel, Spielzeug)
- Spielformen (Funktionsspiel, Konstruktionsspiel usw.)
- Sozialformen (Gruppe, Partner, Einzeln)
Räume, Spiel- und Lernumgebung
- Bewegungsraum
- Rückzugsraum
- Gestaltungsraum
- Erfahrungs-, Entdeckungs-, Handlungsraum
- Aussenraum
Spielangebote: Kriterien und übersicht
Kriterien: Neugier, Sinneseindrücke, Vielseitigkeit, Aktives, selbstständiges Handeln, Selbstkontrolle, Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, Alle Spielformen, Verschiedene Sozialformen.
- Wohn- und Familienspiele
- Umweltspiele
- Kleine-Welt-Spiele
- (freies) Rollen- und Verkleidungsspiel
- Handpuppen und Figurenspiel
- Bauen (Gross- und Kleinbausteine)
- Konstruktionsspiele
- Gesellschafts- und Lernspiele
- Legespiele
- Zeichnen, Malen, Gestalten
- Bücherecke
- "Schaufenster" für Schönes und Interessantes
Lernvoraussetzungen erfassen
- Wahrnehmung (Sinnschulung, Formen + Farben erfassen, Puzzle, Lernspiele, gestalterischer Bereich,...)
- Sprache (Interaktion - Kommunikation, zuhören, sich mitteilen, Geschichten, Bilderbücher etc. nacherzählen, nachspielen, Theater- und Rollenspiel)
- Kognition (Regel- und Denkspiele, Konstruieren, Problemlöseverhalten)
- Grobmotorik (Klettern, balancieren, springen, hüpfen...)
- Feinmotorik (Malen, zeichnen, gestalten, schneiden, leimen...)
- Emotionalität (Umgang mit Erfolg und Misserfolg, eigene Bedürfnisse zurück- bzw. nicht zurückstecken, verhandeln,...)
- Soziabilität (sich einordnen bzw. durchsetzen, Konfliktfähigkeit, Regeln annehmen und einhalten, gemeinsame Entscheidungen treffen)
Soziokulturelle Theorie von Lev Vygotsky (1978)
"Zone der nächsten Entwicklung"
Sie beschreibt die Differenz zwischen der Zone der aktuellen Entwicklung und der nächsten Stufe, die das Kind bereits fähig ist, mit Erwachsenen oder anderen (kompetenteren) Kindern zu erreichen.
Spiel- und Lernbegleitung "Cognitive Apprenticeship"
Mittels folgender "Methoden" kann der Lernprozess angeregt und unterstützt werden:
- Modeling: Vormachen
Aufgaben und Tätigkeiten werden durch die LP bewusst vorgemacht und kommentiert.
- Coaching: Anleiten
Die LP beobachtet, wie die Kinder an die Aufgabe herangehen und entscheidet, welche Formen der Hilfestellung nötig sind
- Scaffolding: Unterstützen
Die LP unterstützt die Kinder in unterschiedlicher Art und Weise: Fragen, Hinweise zu Lösungsstrategien, Material zur handelnden Auseinandersetzung
- Fading: Hilfestellung abbauen
Die LP verringert ihre Hilfestellung, zieht sich zurück
Zusätzlich:
- Articulation: Aufforderung, ihr Vorgehen sprachlich zu formulieren
- Reflection: Verschiedene Vorgehens- und Lösungsweisen betrachten und auf ihren Gehalt hin prüfen
- Exploration: Anschlussfragen, neue Problemstellungen entdecken und sie möglichst selbstständig lösen: bildet Schluss- und Anfangspunkt!
Übung: Sie betrachten mit Ihren SuS Schneekristalle. Welche Lernziele setzen Sie?
- Sie können erklären, WANN und WARUM Schneekristalle in der Natur vorkommen und gebildet werden
- Sie entdecken die Regelmässigkeiten, können sie nachzeichnen und betrachten ihre sechseckige Form
- Sie kennen die Aggregatszustände des Wassers
"Une leçon doit être une réponse." E. Claparéde
Wir planen den Verlauf des Unterrichtsgeschehens! Die Theorie der funktionellen Erzihung besagt, dass die Erziehung des Kindes von dessen Interessen und Bedürfnissen auszugehen hat. Heute: Von den Phänomenen ausgehend, situatives Lernen, Problembased learning, Ausgangslage / Prä-Konzepte
Inhaltliche Klarheit
liegt dann vor, wenn
- die Aufgabenstellung verständlich
- der thematische Gang plausibel
- und die Ergebnissicherung klar und verbindlich gestaltet worden sind.
Thematischer Gang, Verlauf einer Lernsequenz
1. Linearer, der Sachlogik folgender Gang, nach einer linearen Abfolge
2. Aus verschiedenen Ecken kommender, vernetzter Gang mit Zusammenführung
3. Verschiebe-Bahnhof, mit parallelen Wegen
4. "Eins im anderen", Analyse und Synthese
5. Spiralcorriculum: Ein und dasselbe Thema wird wiederholt und auf jeweils höherem Niveau durchgenommen, der Weg der Kreisförmigen Vertiefung im Bildungsprozess
2 Seiten des methodischen Grundrhythmus
Definition Stufen- und Phasenschemata
äussere Seite: zeitliche Abfolge der Unterrichtsschritte
innere Seite: Folgerichtigkeit dieser Schritte
Stufen- und Phasenschemata modellieren den methodischen Gang des Unterrichts. Sie leisten durch die Variation und Akzentuierung der Unterrichts-schritte eine je spezifische Vermittlung der subjektiven Bedürfnisse und Lernvoraus-setzungen der Schüler mit den objektiven Ansprüchen der gestellten Lernaufgabe und den Handlungsmöglichkeiten des Lehrers.
Stufenschema Johann Amos Comenius
Comenius war der erste Pädagoge, der Lernstufen im Unterrichtsverlauf gefordert hat. Der Unterricht habe schrittweise vorzugehen, weil auch die Natur schrittweise vorangeht. So schreite man vom Nahen zum Fernen, vom Einfachen zum Komplizierten, von innen nach aussen.
Johann Friedrich Herbarts Interpretation des Bildungsprozesses
Johann Friedrich Herbart veröffentlichte im Jahre 1806 sein pädagogisches Hauptwerk, die »Allgemeine Pädagogik, aus dem Zweck der Erziehung abgeleitet«.
Übergeordnetes Ziel der Erziehung und des Unterrichts sollte sein, die Vielseitigkeit der Interessenbildung der Schüler zu fördern.
Vertiefung und Besinnung sind zwei unterschiedliche Lern-Haltungen. Sie stehen in Spannung zueinander, aber sie sind, wie Herbart betont, aufeinander angewiesen.
Die Herbartianer mit ihrer Formalstufentheorie - ein pädagogischer Sündenfall
Aus Herbarts offener Unterscheidung von Vertiefung und Besinnung
Die 5 Schritte der Formalstufentheorie der Herbartianer heissen: wurde bei den Herbartianern ein fest gefügtes Kategorienraster, die berühmt-berüchtigte Formal-stufentheorie - eine in der und für die Seminarausbildung der preussischen Volksschullehrer konzipierte Programmierung des Unterrichtsprozesses mit einer klaren Rollenzuweisung an Lehrende und Lernende und einer ebenso klaren Zergliederung der bei Herbart noch vielfältig verschachtelt gedachten Vertiefungs- und Besinnungsphasen.
- 1 Vorbereitung
- 2 Darbietung
- 3 Verknüpfung
- 4 Zusammenfassung
- 5 Anwendung
Monika und Jochen Grells "Rezepte für die Ausführung einer Unterrichtsstunde
Das Modell, das von Jochen und
Monika Grell entwickelt worden ist,
kann als pragmatischer Vorschlag
bezeichnet werden, als „Rezept“,
das theoretisch bis heute nicht
weiterentwickelt wurde.
Den Studierenden und den Prakti-
kern dient es aber als wertvolle Hilfe
zum Überleben im Schulalltag.
Zu erkennen ist auch die Drei-
teilung „Einleitung ? Hauptteil
? Schluss“, wobei mit dem
Element der L e r n a u f g a b e
die Schüleraktivität - Schülerinnen
und Schüler sind Subjekte des
Lernprozesses“ –
einen wichtigen Aspekt liefert und
im Hauptteil
die Schlussphase
mit den andern Modellen viel im Vergleich
anregender wirkt und für die Kon-
solidierung des Wissens sinnvoll ist.
Fünf didaktische Kriterien für einen guten Unterrichtseinstieg
1. ORIENTIERUNGSRAHMEN
Durch die Orientierung der SuS über den geplanten Unterrichtsverlauf wird durch Verbindlichkeit gesichert
2. ZENTRALER ASPEKT
Führen Sie bald die Gedanken zum Kern der Sache
3. VORVERSTÄNDNIS
Holen Sie die SuS dort ab wo sie stehen
4. DISZIPLINIEREN
Es geht um eine Bereitschaft der SuS, dem Unterricht beizuwohnen
5. HANDELNDER UMGANG
Wenn immer möglich, sollte etwas sachbezogen erfahren, erprobt, durch eigene Aktivität erschlossen werden
3 Didaktische Kriterien für die Erarbeitungsphase (Hauptteil)
1. SELBST-SACH- UND SOZIALKOMPETENZEN
Wenn den SuS die Möglichkeit gegeben wird, selbstorganisiertes Lernen zu erfahren, fördern wir ihre S-Kompetenzen am besten
2. METHODENKOMPETENZEN
SuS müssen lernen, im Unterricht methodisch bewusst, zielstrebig und ökonomisch zu handeln
3. SELBSTSTÄNDIGKEIT
Wenn die SuS wissen, dass Lernen mit erproben, ausprobieren und Fehler machen zu tun hat und dies erlaubt ist, werden sie eher zu selbstständig Lernenden
3 Didaktische Kriterien für eine gute Ergebnissicherung
Übergeordnetes Ziel: konstruktive Ausarbeitug der Differenz zwischen den Lehrzielen der Lehrperson und den Handlungszielen der SuS.
1. PROTOKOLLIERUNG UND DOKUMENTATION
Der erreichte Lernstand gewinnt dadurch an verbindlichkeit
2. ÜBUNG UND VERTIEFUNG
Wenn die Sache klar ist (Hauptteil), kann das Neue nun konsolidiert werden
3. KRITISCHE BEURTEILUNG UND DEMOKRATISCHE KONTROLLE
Die gemeinsame kritische Rückschau dient der Lehrkraft zur Planung des weiteren Verlaufs, der nächsten Schritte
Typisierung von Fragen
Entscheidungsfrage: die auf schlichte Bejahung oder Verneinung hinauslaufende
Frage.
Wahlfrage: die Antwortalternativen vorgebende Frage.
Lückentext-Frage: die auf eine Ergänzung fehlender Wörter oder Satzteile
abzielende Frage.
Kettenfrage: die sich stets wiederholende Frage.
Suggestiv-frage: die eine Übernahme der Lehrermeinung erzwingende Frage.
Nasenpul-Frage: die auf bestimmte Begriffe festgelegte Frage.
Echofrage: die auf eine Zustimmung der Klasse abhebende Frage.
Scheinfrage: die Tadel oder Lob ausdrückende,
Killer- oder Fangschuss-Frage: die auf Kenntnislücken abzielende Frage.
Rate- und Vermutungsfrage: die schlicht unbeantwortbare Frage.
Vermieden werden sollen: Suggestiv-Fragen, Ketten-Fragen, blossstellende Fragen und Nasenpul-Fragen (der Lehrer fragt so lange, bis er eine spezielle Antwort bekommt ...)
Das Prinzip der minimalen Hilfe
Zuerst richtet er die allgemeine Aufforderung zum Beobachten oder Nachdenken an die Klasse. Auch wenn die Beiträge der Schüler mancherlei Schwächen aufweisen und in ungeordneter Folge erscheinen, greift er noch kaum ein. Er nimmt entgegen, was die Klasse aus eigenen Kräften und
selbständig zu leisten vermag. Allmählich übernimmt er dann die Leitung, um die Klasse den Erkenntnissen entgegenzuführen, die er für wesentlich hält. Er bringt Ordnung in die Betrachtung oder bestimmt mit den Schülern einen Lösungsweg, der gemeinsam beschritten wird.
Praktische Regeln zur Durchführung des Gesprächs mit der Klasse
• Der Lehrer, der der Klasse eine Frage gestellt hat, muss einmal wissen, ob er die Schüler sich melden lassen will oder ob er sie zum Antworten aufrufen soll.
• Lebhafte Lehrer müssen sich zum Warten zwingen, nachdem sie eine Frage gestellt haben.
• Der Lehrer hindert sich weiter daran, schon zum ersten Beitrag Stellung zu nehmen.
• Bei der Behandlung der Antworten unterscheidet der Lehrer nicht einfach richtige und falsche Antworten. Vielmehr löst er das Gute aus einer jeden Antwort heraus und wiederholt es zum Teil (jedoch nicht stereotyp).
• Glückliche Gedanken, Beiträge, welche neue Ausblicke eröffnen, gibt er der Klasse zurück und fordert sie zu ihrer weiteren Verfolgung auf.
• Falsche Antworten, die unwichtig sind, übergeht er einfach oder korrigiert sie en passant. Gravierende Fehler und verbreitete Missverständnisse gibt er der Klasse zur Stellungnahme zurück und stellt sie mit ihr zusammen richtig.
Die didaktische Frage
Mit der didaktischen Frage fordert die Lehrperson die Schülerinnen und Schüler auf, etwas unter einem ganz bestimmen Gesichtspunkt wahrzunehmen. Die didaktische Frage dient zur Erfassung (der Assimilation) einer Umwelterscheinung.
Die Frage „Wie viele" schlägt dem Schüler vor, den Gegenstand unter dem Gesichtspunkt der Anzahl zu betrachten, die Frage „Wo" lässt ihn den Gegenstand auf seine Lage untersuchen, die Frage „Warum" schlägt die kausale Betrachtungsweise einer Erscheinung vor usw.
Didaktische Fragen sind logisch korrekt, inhaltlich verständlich und altersgemäss angepasst, hinsichtlich der erwarteten Antwort bestimmt und für den Fortgang des Dialogs bzw. Unterrichts zweckmässig.
Auslöser von Denkanlässen (4)
- Lehrerfrage (Was denkt ihr über das Verhalten der Kinder?)
- Impuls oder Denkanstoss (Pia hat vorhin gesagt... das müssen wir uns genauer überlegen)
- Aufforderung (Zählt noch einmal die Namen der Vögel auf, die wir heute sahen)
- Non-verbaler Auslöser (Körpersprache, Mimik, Gestik, jemandem Zustimmen)
Vier Haupttypen der Gesprächsformen
1. Das eng geführte Gespräch, das aus dem ständigen Wechsel von Frage
und Antwort besteht und im Grunde auf reines Abfragen hinausläuft.
2. Das zielorientierte Gespräch, das zwar auf das (im Lehrerkopf) schon
festgelegte Ziel hinausläuft, aber doch mehr Raum für die Beteiligung
durch Schüler und Schülerinnen lässt.
3. Das problemhaft-heuristische Gespräch lässt einen erheblich grösseren
Spielraum für die Lösungssuche durch die Lernenden.
4. Das freie Gespräch, insbesondere die Schülerdiskussion, schliesslich
betont den Diskurs als herrschaftsfreie Form der Auseinandersetzung mit
einer Sache oder einem Thema.
"Erarbeitender Unterricht"
Die Lehrperson formuliert Arbeitsauftrage, die den SuS neue Einsichten ermöglichen, oder sie baut im mündlichen Unterricht gemeinsam mit den Lernenden neue Begriffe und Denkoperationen auf. Die Arbeitsaufträge umfassen Anweisungen, die zu äusseren Aktivitäten führen
und legen Organisation und Produkte fest. Dazu brauchen sie Anleitung.
Wichtig jedoch ist der Transfer des neu erworbenen Wissens, d.h. in einem weiteren Schritt ermöglicht die Lehrperson den SuS, selbständig das
neu Gelernte in einer ähnlichen, jedoch neuen Situation anzuwenden. Erst dann
können alle Beteiligten sicher sein, dass die neuen Erkenntnisse verstanden, d.h.
zum eigenen geistigen Gut geworden sind.
Die Qualität guter Lernaufgaben
Die Schülerinnen/Schüler müssen wissen,
- in welchem Zusammenhang die Aufgabe steht
- welchen Zweck die Aufgabe haben soll,
- welches Ziel am Ende vorliegen soll.
Die Schülerinnen/Schüler sollen wissen,
- was zu tun ist
- wie sie es tun sollen
und worüber sie selbst entscheiden können.
Die Schülerinnen/Schüler müssen
wissen,
- worauf sie besonders achten müssen,
- wie umfangreich die Sache sein soll
- wie sie ihr Ergebnis präsentieren sollen,
und wie sie selber ihre Arbeit und Arbeitsweise beurteilen können, als richtig und / oder angemessen.
Die originale Begegnung nach Heinrich Roth
"Origin" = Ursprung ist das Kind, die SuS
Jedes Kulturgut ist das Ergebnis eines Erkenntnis- oder Schaffensprozesses. Die originale Begegnung verlangt immer die wirkliche Begegnung mit dem Gegenstand!
1. Jede Phase bedeutet eine andere Erkenntnishaltung des Kindes und
Jugendlichen, was in anderen spontanen Fragen, die sie an die Welt stellen, und in anderen Erkenntnisgegenständen, denen sie sich zuwenden, zum Ausdruck kommt.
2. Jede Phase bedeutet die Entfaltung alterspezifischer Fähigkeiten und Begabungen, die nach Betätigung verlangen, ja unter Umständen Höhepunkte der Aufnahmebereitschaft und Lernfähigkeit darstellen, die wieder
absinken, wenn sie nicht genützt werden.