Pharmakologie und Toxikologie


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Karten 24
Lernende 17
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 25.09.2016 / 06.02.2023
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Definiere Arzneimittel

"Produkte chemischen oder biologischen Ursprungs, die zur medizinischen Einwirkung auf den menschlichen oder tierischen Organismus bestimmt sind oder angepriesen werden, insbesondere zur Erkennung, Verhütung oder Behandlung von Krankheiten, Verletzungen und Behinderungen; zu den Arzneimitteln gehören auch Blut und Blutprodukte"

Definiere Wirkstoffe

...sind Substanzen, die in lebenden Organismen eine biologische Wirkung hervorrufen

Definiere: Pharmakon

(plural: Pharmaka, griechisch = Spruch des Heil- oder Schadenzaubers) Unter einem Pharmakon versteht man einen Stoff, der nach Aufnahme in den Organismus oder dessen Oberfläche Wirkungen entfaltet, unabhängig vom Typ der Wirkungen (erwünscht/unerwünscht) und von dessen Bedeutung für die Gesundheit

.

was ist Pharmakologie?

Lehre von den Wechselwirkungen zwischen Pharmakon und Organismus

  • Entwicklung neuer Arzneistoffe

  • Aufklärung der Pharmakokinetik

  • Verbesserung bereits bekannter Pharmaka

  • Suche nach Möglichkeiten zur Verhütung und Bekämpfung von Vergiftungen

welche Namen eines Arzneimittels werden unterschieden? (3)

INN:

Jeder Wirkstoff hat einen frei verwendbaren Namen gemäss den Regelungen der INN (International Nonproprietary Names, WHO). Man nennt diese Namen Internationaler Freinamen oder englisch „International Nonproprietary Name“ („generic names“) .

unterscheide die 6 verschiedenen Abgabekategorien von Arzneimitteln

siehe Bild

  • nenne verschiedenen Applikationsarten von Arzneimitteln
  • welche Kriterien entscheiden über Applikationsart? (4)

welche drei Phasen unterscheidet man bei der Pharmazeutischen-Reaktionskette?

Beschreibe die Phasen

Pharmazeutische Phase:

Verabreichung und Auflösung der Arznei => Wirkstofffreisetzung

Pharmakodynamische Phase:

 

  • Lehre von den Pharmakawirkungen am Wirkort: Wo, wie und warum kommt ein pharmakologischer Effekt zustande?

 

Pharmakokinetische Phase:

  • Lehre, die sich mit den Konzentrationsveränderungen von Pharmaka im Organismus in Abhängigkeit der Zeit befasst

was bedeutet Resorption (Absorption)?

von was ist sie abhängig?

1. Resorption

(Absorption): Aufnahme eines Stoffes von der Körperoberfläche in die Blutbahn oder in das Lymphgefässystem. Die Resorption wird beeinflusst von den Permeationseigenschaften der Trennschichten zwischen den Verteilungsräumen und von der applizierten Arzneiform (Galenik).

  • Eigenschaft Pharmakons (Grösse, Lipophilie, Ionisierungsgrad, Säure/Base)
  • Bindung an Plasma- und Gewebeproteine
  • Durchlässigkeit Membran
  • Durchbulutung Gewebe

was ist mit Distribution gemeint?

Verteilung des Pharmakons im Körper aufgrund Konzentrationsunterschied im Blut und Gewebe

 

nenne die vier Resorptionsmechanismen

  • passiv
  • aktiv (entgegen Konzentrationsunterschied)
  • Carrier-Transport
  • Phagozytose / Pinozytose

welchen Einfluss hat die Eiweissbindung eines Wirkstoffes auf die Wirkung eines Arzneimittels?

  • Wirkstoffe binden verschieden stark an Proteine
  • je nach Wirkstoffart binden diese an andere Proteine
  • verschiedene Wirkstoffe können untereinander in Kompetition treten
  • Bindung ist i.d.R. reversibel
  • nur ungebundener Arzneistoff sind wirksam!!

was bedeutet Biotransformation?

Erkläre in diesem Zusammenhang der First-Pass-Effect

  • metabolische Umwandlung von Xenobiotika* oder Pharmaka v.a. in der Leber, z.T. auch in der Niere, Lunge, Haut und Plasma
  • viele chemische Stoffe werden verändert und so unwirksam oder hydrophil (Ausscheidung Niere) gemacht
  • Charakterisiert den Anteil eines Stoffes, der bei der ersten Passage metabolisiert wird (Metabolisierung in Magen- Darmwand, v.a. aber in der Leber)

 

First-Pass-Effekt:

Magen-> Darm-> Pfortader- > Leber -> (Blutstrom -> Körper)

Enzyme im Darm oder in der Leber spalten oder hängen chemische Gruppen an Arzneimittel. (Metabolisierung) Ziel dieser Metabolisierung: 
Inaktivieren des Arzneimittels und wasserlöslichkeit erhöhen um Ausscheidung zu verbessern/beschleunigen.

Prodrug: wenn der FPE erwünscht ist, die bei der Leberpassage entstehenden Metabolite eine erwünschte Wirkung erzielen. (Prodrug ist das Mittel das verabreicht wird, der Metabolit ist dann die Drug.

beschreibe die zwe Phasen der Biotransformationsreaktion

erkläre die wichtigste KOmponente des Biotransformationssystems

  • Phase-I-Reaktionen
    •  
  • Phase-II-Reaktionen
    •  
  • Hämroteinenzym Cytochrom P450(CYP)

    • Metabolisierung von Fremdstoffen

    • geringe Substartspezifität (Alleskönner)

    • Biotransformationskapazität kann innert Stunden gesteigert oder reduziert werden durch Vermehrung oder Verminderung der Enzymkonzentration (Enzyminduktion,Enzyminhibition).

    • Nomenklatur

      • CYP(Nr. Familie)(Buchstabe Unterfamilie)(Isoenzyme (Gen)) => z.B. CYP3A4

was wird unter Bioverfügbarkeit verstanden?

wie wird diese berechnet?

Unter Bioverfügbarkeit (biologische Verfügbarkeit, bioavailability) verstehen wir im Allgemeinen den Anteil einer Dosis, der die Zirkulation (oder das zentrale Kompartiment) erreicht. Danach ist die biologische Verfügbarkeit bei i.v. Injektion 100%. Sie dient damit als Referenzgrösse

was bedeutet Elimination?

  • Ausscheidung des Arzneistoffes oder seiner Abbauprodukte
  • Ausscheidungswege:
    • Niere (mit dem Urin = renal)
    • Leber und der Galle (mit den Fäzes = biliär)
    • Lunge (mit der Atemluft = pulmonal)
    • Haut
    • Dünndarm
    • Muttermilch

Definiere Pharmakodynamik

mit was befasst sich die Pharmakodynamik?

Lehre von der Beeinflussung biologischer Funktionen oder Strukturen durch Pharmaka.

 

  • der Art der Wirkung
  • dem Wirkungsmechanismus
  • der Wirkstärke
  • der Wirksamkeit

was ist der Unterschied zwischen einem spezifischen resp unspezifischen Arzneistoff?

Unspezifisch wirkende Stoffe zeichnen sich vorwiegend dadurch aus, dass sie nicht mit einem spezifischen Wirkort (z.B. Rezeptor) in Verbindung treten und dass chemisch unterschiedliche Strukturen eine ähnliche Wirkung auslösen. Die spezifisch wirkenden Arzneistoffe gehen dagegen eine Wechselwirkung mit einem spezifischen Wirkort ein.

Wirkungsmechanismen von Arzneimitteln (9)

  1. Hemmung oder Aktivierung von körpereigenen Enzymen und Transporter
  2. Interaktion mit Rezeptoren (Rezeptorstimulation oder –blockade)
  3. Öffnen oder Blockade von Ionenkanälen
  4. Interaktion mit Transkriptionsfaktoren
  5. Bindung an DNA oder mRNA
  6. Veränderung der Durchlässigkeit von Membranen
  7. Osmotische Effekte
  8. Neutralisationsvorgänge

wie werden NEbenwirkungen eingeteilt? (5)

  • Akut toxische Wirkungen
  • Chronisch toxische Wirkungen
  • Dosisabhängige toxische Wirkungen
  • Dosisunabhängige toxische Wirkungen
  • Individuelle Variabilität (abh. von Alter, Krankheitszustand, psychischer Verfassung)

was ist der ATC-Code?

  • Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen (ATC) Index
  • Klassifizierung von Arzneimittel
  • Einteilung in Gruppen nach chemischen, pharmakologischen und therapeutischen Eigenschaften
  • Wirkstoff wird eine definierte Tagesdosis (DDD, Defined Daily Doses) zugeordnet
    • angenommene mittlere tägliche Erhaltungsdosis für die Hauptindikation eines Wirkstoffes bei Erwachsenen

Der ATC-Code ist ein siebenstelliger Code mit folgender Nomenklatur:

Level 1: Buchstabe für die anatomische Gruppe. Davon gibt es 15 verschiedene:

Level 2: Therapeutische Hauptgruppe (2 Ziffern)

Level 3: Therapeutische/pharmakologische Untergruppe (ein Buchstabe)

Level 4: chemisch/therapeutisch/pharmakologische Untergruppe (ein Buchstabe)

Level 5: Untergruppe der chemischen Substanz (2 Ziffern)

 

Beispiel:

ATC-Code einordnen:N02BA01

1. Buchstabe: N steht für das Organsystem Nervensystem

2. Zahl: 02 steht fürAnalgetika

3. Buchstabe: B steht für Subgruppe „Andere Analgetika undAntipyretika“

4. Buchstabe: A steht für die Salicylsäure und Derivate

5. Zahl: 01 steht für Acetylsalicylsäure

was ist eine Abgabekategorie eines Arzneimittels?

siehe Bild

welche Faktoren von Wechselfwirkungen sind verdächtig? (3)

  • Starke Plasmaproteinbindung
  • Veränderungsmöglichkeitdes Leberstoffwechsels
  • Ähnliche Wirkungen von zwei oder mehreren Pharmaka

was ist der Unterschied zwischen einem Agonisten und Antagonisten?

Zeichne die Dosis-Wirkungskruve für einen kompetitiven und nicht-kompetitiven Antagonisten

  • Wirkstoffe, welche durch Wechselwirkung mit einer Rezeptorbindungsstelle einen spezifischen Effekt auslösen, werden als Agonisten bezeichnet.
  • Erreicht ein Agonist, nicht den Maximaleffekt wird er als partieller Agonist bezeichnet
  • Antagonisten sind Verbindungen, die eine Aktivierung des Rezeptors verhindern oder vermindern
    • Kompetitiv: Affinität + keine intrinsische Aktivität
    • Nichtkompetitive (allosterische): verändert Bindungstelle des Agonisten durch Interaktion an einer anderen Stelle
    • Funktionelle: zwei Agonisten beeinflussen dieselbe Grösse (z.B. Bronchialweite) in entgegengesetzter Richtung
    • Chemische: Substanz verhindert durch Komplexierung die Wirkung einer anderen