MGL 609


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Flashcards 33
Students 24
Language Deutsch
Category Medical
Level Vocational School
Created / Updated 12.02.2014 / 08.09.2024
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eine makroanatomische Einteilung der Muskeln vornehmen und Beispiele nennen 

  • platte Muskeln
  • spindelförmige Muskeln
  • Ringmuskeln
  • Schliessmuskeln
  • Hohlmuskeln

die Grundeigenschaften der Skelettmuskeln nennen

  • erregbar
  • kontraktil
  • aktive Verkürzung
  • passiv dehnbar

Sechs Funktionen der Skelettmuskulatur aufzählen

  • Halt
  • Formgebung des Körpers
  • Schutz
  • Aktiver Bewegungsapparat: Bewegung des Skeletts durch Zusammenspiel der Skelettmuskeln Gewährleistung der Erfüllung der Aufgaben der inneren Organe: Verdauung im MagenDarm-Trakt, Geburtsvorgang, Miktion (Harnlassen), Defäkation (Stuhlgang), Atmung etc.
  • Wärmebildung durch Stoffwechselprozesse in den Muskelzellen, z.B. zittert der Körper bei Kälte, um Wärme zu erzeugen
  • Wärmespeicher, dank guter Muskeldurchblutung kann diese Wärme in andere Organe transportiert werden
  • Als Muskelpumpe: Mitunterstützung des venösen und lymphatischen Rückstromes von der Peripherie zum Herzen

Den histologischen Aufbau eines Skelettmuskels erläutern 

  • Muskelbauch mit Faszie
  • Muskelfaserbündeln
  • Muskelfasern
  • Myofibrillen: Aktin- und Myosinfilamente

Die makroskopischen Anteile eines Skelettmuskels aufzählen

  • Muskelbauch
  • Ursprungssehne (Origo)
  • Ansatzsehne (lnsertio)

Mechanik der Skelettmuskeln insbesondere das Agonisten-Antagonistenprinzip erklären

Da der Muskel aktiv nur zur Kontraktion, also Verkürzung, befähigt ist, ist ein Gegenspieler, ein Antagonist nötig. Dieser bewegt das Gelenk in die Gegenrichtung und dehnt den kontrahierten Gegenspieler in seine ursprüngliche Länge.

So entstehen funktionelle Muskelpaare: Jedem Agonisten, einem Muskel, der das Gelenk in die Hauptrichtung bewegt, ist ein Antagonist zugeordnet.

So kann man jedem Flexor (Beuger) einen Extensor (Strecker) zuordnen, jedem Abduktor (Abspreizer) einen Adduktor (anziehender Muskel).

Bewirken mehrere Muskeln zusammen eine bestimmte Bewegung, werden sie als Synergisten (mit gemeinsamem Zweck wirkende Organe) bezeichnet. 

Die Begriffe Agonist, Antagonist und Synergist definieren

  • Agonist
    • Spieler, verkürzter Muskel
  • Antagonist
    • Gegenspieler
  • Synergist
    • Ein Synergist ist ein Muskel, der die Kraft eines Agonisten verstärkt

Die Begriffe erklären

  • Muskelkontraktion
  • Zuckung
  • Dauerkontraktion
  • Muskeltonus
  • isometrische und isotonische Kontraktion 

 

  • Zuckung
    • Jeder genügend starke Reiz führt zu einer kurzzeitigen Kontraktion des Skelettmuskels.
  • Dauerkontraktion
    • Tetanie (Dauerkontraktion) Wird ein Muskel pro Sekunde ca. 20mal gereizt, kommt es zur maximal möglichen, andauernden Kontraktion des Muskels, das heisst, dass er sich nicht mehr entspannen kann, was sich klinisch als Krampf zeigt.
  • Muskeltonus
    • Grundspannung Muskel im Ruhezustant
  • isometrische Kontraktion
    • statisch (Gewichtheber am Gewicht stemmen, Endposition)
  • isotonische Kontraktion
    • dynamisch (Gewichtheber am Gewicht hochstemmen)

Die Hilfsstrukturen des Bewegungsapparates aufzählen und erklären

  • Sehne
    • Endstücke der Muskeln und bestehen aus unelastischem, kollagenem Bindegewebe
  • Sehnenscheiden
    • Röhrenförmige Bindegewebshüllen um lange Extremitätensehnen. Sehnenscheiden treten dort auf, wo Sehnen durch vorspringende Knochen gefährdet sind. Sie umhüllen auch die Sehnen der langen Finger- und Zehenmuskeln. Die Sehnenscheiden dienen als Führungskanäle und enthalten eine Flüssigkeit, die Synovia genannt wird. Diese erleichtert das Gleiten der Sehne innerhalb der Sehnenscheide.
  • Aponeurose
    • Die flächenhaften Sehnen befinden sich z.B. an Kopf, Bauch, Rücken, an den Händen (Aponeurosis palmaris) und an den Füssen (Aponeurosis plantaris).
  • Band (Ligamentum)
    • Der Mensch besitzt drei Arten von Bändern: Führungsbänder, Verstärkungsbänder und Hemmbänder. Bänder verbinden Knochen miteinander und bestehen aus straffem kollagenem Bindegewebe 
  • Schleimbeutel
    • Schleimbeutel sind dünnwandige Säcke, die mit Synovialflüssigkeit gefüllt sind. Sie liegen zwischen einem Gelenk und den Sehnen/ Muskeln oder zwischen Sehnen und der Haut. Die Bursae wirken als Druckverteiler und erleichtern die Verschiebung der einzelnen Schichten gegeneinander (2.8. Kniescheibe, Ellenbogen, Schultergelenkbereich). Bei zu starker mechanischer Beanspruchung neigen sie zu entzündlichen Veränderungen, der Bursitis (Schleimbeutelentzündung).
  • Sesambein
    • ln Sehnen oder Gelenkkapseln kommen eingelagerte knöcherne Sesambeine vor, deren Aufgabe es ist die Reibung der Sehnen zu vermindern und die Drehwirkung der Muskeln auf die Gelenke zu verbessern. Das grösste Sesambein ist die Patella (Kniescheibe) in der Endsehne des M. quadrizeps femoris (vierköpfigen Oberschenkelmuskels). Weitere kleine Sesamknochen findet man an den Mittelhandknochen und im Mittelfussbereich.
  • Muskelfaszie

Die Begriffe Halte- und Bewegungsmuskulatur definieren, den Muskel-Stoffwechsel charakterisieren und Beispiele nennen

Haltemuskeln:

Haltemuskeln sind statisch tätig, das heisst, sie halten unseren Körper in einer bestimmten Stellung. Die Fasern der Haltemuskeln kontrahieren sich isometrisch. Die einzelnen Muskeln werden nicht gesamthaft sondern asynchron (abwechslungsweise) erregt. Auch in Ruhe sind somit die Haltemuskeln in einem unwillkrirlichen Spannungszustand, dem Muskelgrundtonus. Da die Haltemuskeln, beispielsweise die Rückenmuskulatur, über längere Zeiträume beansprucht werden, sind sie über viele Blutgefässe besonders gut mit Sauerstoff versorgt. Sie werden deshalb als rote oder aerobe (mit Sauerstoff arbeitende) Muskeln bezeichnet.

  • Nackenmuskulatur
  • Bauchmuskulatur
  • Rückenmuskulatur
  • Oberschenkelmuskulatur
  • Wadenmuskulatur
  • Beckenbodenmuskulatur
  • Glutealmuskulatur

Bewegungsmuskeln:

Bewegungsmuskeln dienen dynamischen Vorgängen, das heisst Bewegungen. Dabei ziehen sich die Muskelfasern durch isotonische Kontraktionen zusammen und ermöglichen uns damit unseren Körper zu bewegen. Da die Bewegungsmuskeln jeweils nur kurzfristig, jedoch intensiv, genutzt werden, besitzen sie viel Glykogen als Energiespeicher. Sie sind aber relativ schlecht durchblutet und werden deshalb auch als weisse oder anaerobe (nicht auf Sauerstoff angewiesen; Verarbeiten bei grosser Muskellast und Sauerstoffmangel Glucose zwecks Energiegewinnung zu Lactat) Muskulatur bezeichnet.

die Kriterien schildern, nach denen Muskeln benannt werden können

  • Anzahl der Ursprungssehnen: zwei à biceps drei à triceps vier ) quadriceps
  • Muskelform: dreieckig ) Deltamuskel trapezförmig ) Trapezmuskel
  • Lokalisation des Ursprungs und/ oder des Ansatzes: M. sterno-cleido-mastoideus (Kopfwender) à Ursprung am Sternum (Brustbein) und an der clavicula (schlüsselbein), Ansatz am Mastoid (warzenfortsatz)
  • Lage des Muskels: M. zygomaticus (Jochbeinmuskel) ) liegt über dem os zygomaticus (Jochbein)
  • Grösse bzw. Länge des Muskels: grösster ) kleinster ) langer à kurzer ) maximus minimus longus brevis

M. Erector Spinae

Lateraler Trakt:

  • M. erector spinae superficialis
    • U: Kreuzbein und Beckenkamm
    • A: Hinterhauptbein
    • F: Bei einseitiger lnnervation: Seitwärtsneigen der Wirbelsäule Bei beidseitiger lnnervation: Extension des Rückens

Medialer Trakt:

  • M. erector spinae profundus
    • Geradsystem: Spinales System
      • U: Dornfortsätze(Processusspinosus)
      • A: Dornfortsätze
      • F: Strecken des Rückens
    • Transversales System
      • U: Querfortsätze(Processustransversus)
      • A: Querfortsätze
      • F: Bei einseitiger lnnervation: Seitwärtsneigen zur gleichen Seite Bei beidseitiger lnnervation: Strecken
    • Schrägsystem: Transversospinales System
      • U: Querfortsätze (Processustransversus)
      • A: Dornfortsätze(Processus spinosus) der nächsthöheren, bzw. zu den übernächsten Dornfortsätzen
      • F: Beieinseitiger lnnervation: Drehen zur Gegenseite Bei beidseitiger lnnervation: Strecken

M. rhomboideus major und minor (Grosser und Kleiner Rautenmuskel)

Allgemeines:

Die Funktion der Rhomboideen besteht vorrangig darin, das Schulterblatt nach medial und kranial zu heben und es am Rumpf zu fixieren.

U: Dornfortsätze C7 bis Th 5

A: innerer Rand des Schulterblatts (Margo medialis scapulae)

F: Adduktion und Elevation (Anhebung) der Scapula

M. levator scapulae (Schulterblattheber)

Allgemeines:

Der M. levator scapulae hebt die Scapula an, die Schultergelenkspfanne wird abwärts gedreht. An seinem zervikalen Ende unterstützt der Muskel die Drehung der Halswirbel zu seiner Seite, und er kann die Rückbeuge des Halses unterstützen. Der M. levator scapulae ist einer der am häufigsten von Verspannungen betroffenen Muskeln des Schultergürtels.

U: Querfortsätze der oberen 4 Halswirbel

A: innerer Rand (Margo medialis), oberer Winkel (Angulus superior) der Scapula.

F: Heben der Scapula nach cranial und medial

M. deltoideus (Deltamuskel)

Allgemeines:

Der Deltamuskel ist ein ausgesprochen vielseitiger Muskel. Er kann alle Oberarmbewegungen mit Ausnahme der Adduktion oberhalb 60 Grad ausführen. Die drei Muskelanteile, die eine Deltaform bilden und an der Humerusaussenseite ansetzen, wirken teils synergistisch, teils antagonistisch.

Ventraler Teil

U: Laterales Drittel Clavicula 

A: Aussenseite des Humerus

F: Arm vorwärts schwingen, Innenrotation des Arms Abduktion bis 90 Grad, Adduktion unterhalb 60 Grad im Zusammenspiel mit dem dorsalen Teil

Mittlerer Teil

U: Acromion

A: Aussenseite Humerus

F: Ausschliesslich Abduktion bis 90 Grad

Dorsaler Teil

U: Spina scapulae

A: Aussenseite Humerus

F: Arm rückwärts schwingen, Aussenrotation, Abduktion bis 90 Grad, Adduktion unterhalb 60 Grad im Zusammenspiel mit dem ventralen Teil

M. trapezius (Kapuzenmuskel)

Allgemeines:

Der M. trapezius ist ein ausgesprochener Mehrzweckmuskel. Dies ist bedingt durch die lange Ursprungslinie, die sich vom Hinterhaupt über sämtliche Dornfortsätze der Hals- und Brustwirbelsäule erstreckt. Die dreieckige Muskelplatte vereinigt sich am äusseren Drittel der Clavícula (Schlüsselbein), auf dem Acromion (Schulterhöhe) und an der Schulterblattgräte. Der M. trapezius hat zunächst eine statische Aufgabe, das heisst er hält die Scapula und fixiert damit den Schultergürtel. Zudem können die einzelnen Muskelanteile die Scapula und den Schultergürtel nach Bedarf drehen und senken, beziehungsweise heben und zur Wirbelsäule ziehen. Aus dieser Form ergibt sich eine Dreiteilung:

Oberer Teil

U: Occiput und oberer Teil  Dornfortsätze der HWS

A: Ausseres Drittel Clavicula, Acromion und Spina Scapulae

F: Drehen und anheben des Schulterblattes

Mittlerer Teil

U: Dornfortsätze des 7. Halswirbels und der oberen BWS

A: Äusseres Drittel Clavicula, Acromion und Spina Scapulae

F: Zieht Schulterblatt und Scapula nach hinten zur Wirbelsäule

Unterer Teil

U: Dornfortsätze der mittleren bis unteren BWS

A: Äusseres Drittel Clavicula, Acromion und Spina Scapulae

F: Drehen und senken Scapula der untere Trapeziusteil unterstützt den M. latissimus dorsi F Neben den Teilfunktionen des oberen und unteren Trapeziusteiles erfüllen alle drei Teile gemeinsam die Funktion der Schulterblattstabilisierung und ziehen die Scapula Richtung Wirbelsäule.

M. Iatissimus dorsi (breiter Rückenmuskel)

Allgemeines:

Der breite Rückenmuskel bildet eine breite Muskelplatte in der Schicht der oberflächlichen Rückenmuskeln und stellt den grössten Muskel des Menschen dar. Sein Verlauf und seine Funktion lassen sich aus der Benennung als Schürzenbindemuskel oder Fracktaschenmuskel herleiten. Er bildet die muskuläre Grundlage für die hintere Achselfalte.

U: Dornfortsätze des 7.-12. Brustwirbels, der Lendenwirbel, Kreuzbein und Beckenkamm. ln seinem Verlauf entspringt er zudem von der 10.-12. Rippe und häufig von der Schulterblattspitze.

A: Der Muskel zieht an der lnnenseite des Humerus vorbei und setzt am oberen, ventralen Teildes Humerus an.

F: Er adduziert den erhobenen Arm. Bei adduziertem Arm retrovertiert er diesen und rotiert ihn so weit nach innen, bis der Handrücken auf das Gesäss zu liegen kommt. Die M. latissimi dorsi können gemeinsam wirken und die Schultern nach hinten und unten ziehen. Sie wirken bei forcierter Exspiration (Ausatmung) und auch beim Husten mit (Hustenmuskel).

Rotatorenmanschette

Allgemeines:

Der Schultergürtel weist durch seinen anatomischen Bau eine grosse Beweglichkeit mit grosser Armbewegungsfreiheit auf (s. Kurs ,,Der passive Bewegungsapparat"). Als Nachteil resultiert eine schwache Stabilität. Die Sicherung des Schultergelenks wird von der Rotatorenmanschette übernommen. Dieser Muskelmantel umhüllt das Gelenk und bewirkt, dass der Humeruskopf in der Gelenkpfanne gehalten wird, indem die Muskeln einem von aussen kommendenZug auf das Gelenk einen Gegenzug erwidern. Die Rotatorenmanschette, auch Muskel-Sehnen-Manschette genannt, setzt sich aus vier Muskeln zusammen, die sich um den Humeruskopf angelegt haben. Nur durch die harmonische Zusammenarbeit der einzelnen Muskeln bleibt die Schulter muskulär funktionstüchtig. Folgende Muskeln sind beteiligt:

M. supraspinatus

U: Grube über der Schulterblattgräte (Fossa supraspinata)

A: Tuberculum majus F: Abduktion des Armes M.

infraspinatus

U: Grube unterhalb der Schulterblattgräte (Fossa infraspinata)

A: Tuberculum majus

F: Aussenrotation des Armes

M. teres minor

U: äusserer Schulterblattrand, obere zwei drittel der Dorsalfläche der Scapula

A: Tuberculum majus

F: Aussenrotation des Armes

M. subscapularis

U: Fossa subscapularis

A: Tuberculum minus

F: lnnenrotation des Armes

M. sternocleidomastoideus (Kopfwender)

Allgemeines:

Der M. sternocleidomastoideus, dessen Name sich aus seinem Ursprung und Ansatz herleitet, zieht als gut sichtbarer Muskelstrang quer über den seitlichen Hals.

U: Sternum und inneres Drittelder Clavicula

A: Processusmastoideus

F: Bei einseitiger lnnervation, das heisst einseitiger Kontraktion, neigt sich der Kopf auf diese Seite und dreht sich zur anderen Seite. Bei beidseitiger Kontraktion wird der Kopf angehoben.

 M. pectoralis major (Grosser Brustmuskel)

Allgemeines:

Dieser auf der vorderen Brustwand gelegene grosse Brustmuskel entspringt dem Schlüsselbein, dem Brustbein, den anschliessenden Rippenknorpeln und dem straffen Bindegewebe, das die Bauchmuskeln bedeckt. Die Muskelfasern verlaufen fächerförmig zur Ansatzlinie an der Knochenleiste der Vorderseite des Oberarmes. Er bildet die muskuläre Grundlage der vorderen Achselfalte. Der grosse Brustmuskel gliedert sich in drei Teile mit derselben lnsertion und Funktion

Oberer Teil

U: mediale Hälfte der Vorderfläche des Schlüsselbeines

Mittlerer Teil

U: Brustbein und Rippen 2.- 6.

Unterer Teil

U: Straffes Bindegewebe, das die Bauchmuskeln bedeckt

A: Die Muskelfasern verlaufen fächerförmig zur Ansatzlinie an der Knochenleiste unterhalb des Tuberculum majus. Diese liegt an der Vorderseite des Oberarmes. Die Fasern überkreuzen sich.

F: Der M. pectoralis major wirkt am Arm als kräftiger Adduktor (Senkung des erhobenen Armes) und antevertiert den Arm unter einer Innenrotation zur Ventralfläche des Körpers. Bei nach vorne aufgestützten Armen unterstützt der Muskel als Atemhilfsmuskel die lnspiration (Einatmung), indem er die Rippen hebt und damit den Brustraum erweitert.

 M. biceps brachii (Zweiköpfiger Oberarmmuskel)

Allgemeines:

Dieser Muskel weist zwei Köpfe, das heisst zwei Ursprünge, auf. Der M. biceps brachii Überbrückt zwei Gelenke, das Schulter- und das Ellenbogengelenk. Die beiden Köpfe vereinigen sich in der Höhe des Ansatzes des M. deltoideus zum M. biceps, der wiederum zwei Endsehnen besitzt.

Langer Kopf

U: Direkt oberhalb des Schultergelenkes, an der Scapula mit einer langen Sehne. Die Sehne zieht frei durch das Schultergelenk.

Kurzer Kopf

U: Processus coracoideus der Scapula

A: Höcker am proximalen Radius. Mit einer flächigen Sehne zieht dieser Muskel zusätzlich in die Unterarmfaszie an der ulnaren Seite.

F: lm Ellenbogengelenk wirkt er als Flexor und bei gebeugtem Ellenbogengelenk als Supinator. lm Schultergelenk abduziert der lange Kopf den Oberarm und rotiert ihn einwärts. Der kurze Kopf adduziert den Humerus. Beide Köpfe bewirken im Schultergelenk eine Anteversion des Arms.

M. triceps brachii (dreiköpfiger Oberarmmuskel)

Allgemeines:

Dieser Muskel bildet sich aus drei Köpfen. Der lange Kopf überspringt zwei Gelenke und die zwei kurzen Köpfe ein Gelenk. Alle drei Köpfe vereinigen sich und setzen gemeinsam an der Ulna (Elle) an.

Langer Kopf

U: Schulterblatt, direkt unterhalb des Schultergelenkes

Mittlerer Kopf

U: lnnenseite der Oberarmknochenhinterseite

Seitlicher Kopf

U: Aussenseite der Oberarmknochenhinterseite

A: Olecranon (Ellenbogenspitze der Ulna) Wichtigster Extensor (Strecker) des Ellenbogengelenks. lm Schultergelenk wirkt der lange Kopf bei der Retroversion (Rückwärtsneigung) und auch beider Adduktion des Armes mit.

 Hand und Fingerextensoren

Allgemeines:

Folgend werden die oberflächlichen Hand- und Fingerextensoren aufgezeigt. Nur durch das direkte Zusammenspielder Streck- und Beugemuskulatur können die koordinativen Bewegungen der Hand und Finger ausgeführt werden. Der M. brachioradialis ist ein Ellbogenbeuger. Vereinfacht lassen sich die Muskeln zusammenfassen:

Hand und Fingerextensoren

U: Epicondylus lateralis humeri

A: Finger und Mittelhandknochen

F: v.a. Extension der Finger und Hand

Darin enthalten sind:

M. extensor digitorum

U: Epicondylus lateralis humeri

A: 2. - 5. Finger

F: V.a. Extension der Finger

M. extensor carpi ulnaris

U: Epicondylus lateralis humeri

A: Basis Mittellhandknochen (Os metacarpale 5)

F: Extension und ulnare Abduktion der Hand

M. extensor carpi radialis

U: oberhalb lateralem Epicondylus humeri

A: Basis Os Metacarpale 2 und 3

F: Extension und radiale Abduktion der Hand

Zudem wirkt im Ellenbogen:

M. brachioradialis

U: oberhalb lateralem Epicondylus humer¡

A: Griffelfortsatz des Radius (Processus styloideus radii)

F: Flexion im Ellbogengelenk

Hand und Fingerflexoren

Allgemeines:

Folgend werden die oberflächlichen Handflexoren aufgezeigt. Wie auch die Streckmuskulatur ist die Beugemuskulatur wichtig um die koordinativen Bewegungen der Hand und Finger ausführen zu können. Vereinfacht lassen sich die Muskeln zusammenfassen:

Hand und Fingerflexoren

U: Epicondylus medialis humeri

A: F: Handwurzel und Mittelhandknochen u.a. Flexion

Darin enthalten sind:

M. flexor carpi radialis

U: Epicondylus medialis humeri

A: Mittelhandknochen (Os metacarpale)2 und 3

F: Flexion und radiale Abduktion der Hand

M. flexor carpi ulnaris

U: Epicondylus medialis humeri

A: ulnare Handwurzelknochen und Mittelhandknochen (Os metacarpale 5)

F: Flexion und ulnare Abduktion der Hand

 M. rectus abdominis (gerader Bauchmuskel)

Allgemeines

Der gerade Bauchmuskel verläuft der Vorderseite des Bauches entlang und verbindet die untersten Rippen, respektive das Brustbein, mit dem Becken. Der Muskel liegt in einer Muskelscheide. ln seinem Verlauf wird er in 4-5 Segmente unterteilt.

U: Knorpel der 5.-7. Rippe sowie am Brustbein

A: Schambein, lateral der Symphyse

F: Er verspannt die Bauchwand, beugt als Gegenspieler des M. erector spinae den Rumpf nach vorn und hebt das Becken. Ausserdem dient er der Bauchpresse und der Exspiration.

 M. glutaeus maximus (grosser Gesässmuskel)

Allgemeines:

Dieser sehr mächtige Muskel verursacht, neben Fettpolstern, die charakteristische Wölbung des Gesässes. Er ist die muskuläre Sicherung gegen das Vorwärtskippen des Beckens.

U: Hinterer Teil des Beckenkammes, Kreuzbein, Steissbein

A: Er verläuft schräg nach unten/aussen, unterhalþ des Trochanter major. Eine flächige Sehne (Tractus illiotibialis, Fascia latea) verläuft zudem als Verstärkungszug an der Aussenseite des Femurs (Oberschenkel) und erstreckt sich vom Darmbeinkamm bis unterhalb des Kniegelenkspaltes.

F: Er wirkt als stärkster Extensor (Strecker) des Hüftgelenks und stabilisiert das Becken beim aufrechten Stehen und Gehen. Er ist beim Aufrichten des Körpers aus der sitzenden Position aktiv. Ausserdem vermag er den Oberschenkel nach aussen zu rotieren. Sein kranialer Teil unterstützt die Abduktion, sein kaudaler Teil die Adduktion. Zudem strahlen Fasern in den Verstärkungszug, der sich lateral im Oberschenkel nach distal zieht. Dadurch wird das Kniegelenk gesichert und die Belastbarkeit des Femurs erhöht.

 M. glutaeus medius (Mittlerer Gesässmuskel)

Allgemeines:

Der posteriore Anteil des M. glutaeus medius liegt unterhalb des M. glutaeus maximus, sein unterer Teil überdeckt den M. glutaeus minimus. Die vorrangige Funktion dieses Abduktors des Oberschenkels ist die Stabilisierung des Beckens während der einbeinigen Standphase beim Gehen.

U: äusserer Darmbeinkamm und Darmbein

A: Trochanter major (grosser Rollhöcker des Oberschenkels)

F: Abduktion im Hüftgelenk

 M. piriformis (Birnenförmiger Muskel)

Allgemeines

Der M. piriformis, ein in der Tiefe des Gesässes gelegener Muskel, ist Urheber der Symptome des Piriformissyndroms. Er ist ein ,,zweifacher Teufel", denn er verursacht durch Nervenengpässe (N. ischiadicus) nicht weniger Beschwerden als durch Übertragungsschmerzen seiner Triggerpunkte. Die Funktion des M. piriformis am nicht belasteten Bein besteht hauptsächlich in der Aussenrotation bei extendiertem Hüftgelenk, bei 90 Grad flektiertem Hüftgelenk ist er ausserdem an der Abduktion beteiligt.

U: Ventralam Os sacrum

A: Trochanter major

F: Aussenrotat¡on, Abduktion im Hüftgelenk

M. iliopsoas (Hüft - Lendenmuskel)

Allgemeines:

Der M. iliopsoas ist ein ,,versteckter Schelm", da er zur Ausführung einiger wichtiger Funktionen dient, oft Schmerzen verursacht und relativ schwer zugänglich ist. Vorrangige Funktion der Mm. Psoas major und M. iliacus ist die Flexion des Oberschenkels im Hüftgelenk. lm Stehen und bei normaler Lendenlordose unterstützt der M. psoas die Extension der Lendenwirbelsäule. Ausserdem ist er für die aufrechte Haltung wichtig.

M. psoas major

U: Lendenwirbel Th12 bis L4

A: Trochanter minor  

F: Flexion im Hüftgelenk, hilft bei Aussenrotation und Adduktion.

M. iliacus

U: Innenseite des Os ilium

A: Trochanter minor

F: Flexion im Hüftgelenk, hilft bei Aussen rotation und Adduktion

Verkürzungen des M. lliopsoas, begünstigt durch häufige sitzende Tätigkeit, wirken sich somit auf die Statik der Lendenwirbelsäule aus.

M. quadriceps femoris (vierköpfiger Oberschenkelmuskel)

Allgemeines:

Der M. quadriceps femoris besteht aus vier Anteilen. Der gerade Muskel, M. rectus femoris, stellt einen zweigelenkigen Muskel dar und kommt in die Rinne zu liegen, die von den übrigen drei eingelenkigen Muskeln gebildet wird.

Gerader Anteil (M. rectus femoris)

U: Oberer Rand der Hüftgelenkspfanne

Mittlerer Anteil (M. vastus intermedius)

U: Vorderfläche des Oberschenkels

Seitlicher Anteil (M. vastus lateralis)

U: Aussenseite der Oberschenkelvorderfläche

lnnerer Anteil (M. vastus medialis)

U: Innenseite der Oberschenkelvorderfläche

A: Die vier Muskeln vereinigen sich zu einer gemeinsamen Sehne, die an der Kniescheibe ansetzt. Unterhalb der Kniescheibe führt ein Sehnenzug weiter. Dieser setzt an der Vorderseite der Tibia (Schienbein), direkt unterhalb des Kniegelenks, an.

F: Der M. quadriceps femoris ist der Hauptextensor (Strecker) im Kniegelenk. Der gerade Anteil (M. rectus femoris) flektiert zudem das Hüftgelenk.

M. sartorius (Schneidermuskel)

Allgemeines:

Der Schneidermuskel zieht über 2 Gelenke und verdankt seinen Namen seiner Fähigkeit, das Bein in die Schneidersitzposition zu bringen. Der Muskel überkreuzt in seinem Verlauf den ganzen Oberschenkelvon oben lateral nach unten medial.

U: Spina anterior superior, entspricht der vordersten Spitze des Darmbeinkamms

A: distal des Kniegelenkes auf der medialen lnnenseite der Tibia

F: Flexion im Kniegelenk. Bei gebeugtem Knie wirkt er als lnnenrotator des Unterschenkels. Beugen in der Hüfte, sowie Aussenrotator des Oberschenkels.

 M. biceps femoris (Zweiköpfiger Oberschenkelmuskel)

Allgemeines:

Der M. biceps femoris besteht aus einem langen Kopf, der über zwei Gelenke zieht, und einem kurzen Kopf, der das Kniegelenk überbrückt. Gemeinsam setzen sie an der proximalen Fibula an.

Langer Kopf

U: Sitzbein

Kurzer Kopf

U: Mittleres Drittel des Femurs an der Aussenseite

A: Die beiden Köpfe vereinigen sich zum M. biceps femoris, der am Wadenbeinköpfchen ansetzt,

F: lm Hüftgelenk wirkt der lange Kopf als Extensor. lm Kniegelenk flektiert der M. biceps femoris und rotiert den Unterschenkel bei gebeugter Kniestellung nach aussen. Er ist der einzige Aussenrotator im Kniegelenk und hält allen Einwärtsrotatoren die Waage. 

Mm. semimembranosus und semitendinosus (Plattensehnenmuskel)

Allgemeines:

Die Funktion der echten ischiocruralen Muskulatur ist es in erster Linie, der Tendenz zur Hüftgelenksflexion entgegenzuwirken, die in der Standphase des Ganges vom Körpergewicht hervorgerufen wird. Sie wirken vorrangig als Hüftextensoren und Knieflexoren.

M. semimembranosus

U: Sitzbein

M. semitendinosus

U: Sitzbein

A: Am Condylus medialis der Tibia

F: lm Hüftgelenk wirken sie als Extensor. lm Kniegelenk flektieren die beiden und rotieren den Unterschenkel bei gebeugter Kniestellung nach innen.