Depression


Kartei Details

Karten 39
Lernende 41
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 23.10.2015 / 05.06.2025
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Defintion Affekt?

Affekt ist eine Gemütsregung, kein Gefühl an und für sich. Es ist etwas was ausgelöst wird, was mit einem passiert.

Der Affekt (von lat. afficere: antun; in einen Zustand versetzen; mit etwas erfüllen, versehen) ist eine Gemütserregung (englisch: occurring emotion etwas, das einem passiert). 

Affekt hat Qualtität. Eine grosse Symphatie, eine rasende Eifersucht, ein kleiner Zorn...

  • Ein Lächeln kann beispielsweise ein Ausdruck für den Affekt Sympathie sein
  • Erröten, im körperlichen Bereich, zeigt den Affekt Scham
  • die Bereitschaft, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, ist eine charakteristische Motivation aus dem Affekt Zorn heraus.

Definition Depression

Niedergedrückte Stimmung

Depression ist eine affektive Störung(keine Krankheit sondern eine Episode, Phase!) und gehört zu den seelischen (=psychischen) Erkrankungen. Schwankungen der Gefühlsregungen können nicht willentlich beeinflusst oder gesteuert werden.

  • Die Grundstimmung ist verändert (traurig, niedergedrückt)
  • die Gefühle (Hilfllosigkeit, Angst)
  • die Affekte (empfinden von Scham)

sind nicht mehr willentlich kontrollierbar

Zu was ist die Depression abzugrenzen?

Die dysthyme Störung,die in zwar mit einer depressiven Phase vergleichbar wäre, aber schwächere Symptome aufzeigt

Im ICD-10 ist die Dsthymie unter den Affektiven Störungen (F3) klassifiziert. Im Gegensatz zur klassischen depressiven Episode ist die Dysthymie in ihrem Verlauf länger andauernd. So muss nach ICD-10 ein Zeitkriterium von mindestens 2 Jahren erfüllt sein, um die Diagnose einer Dythymia zu rechtfertigen, während für eine depressive Episode ein Zeitraum von mindestens 2 Wochen gilt. Zudem ist die depressive Symptomatik bei einer Dysthymia weitaus schwächer ausgeprägt, als bei einer depressiven Episode. Häufiger als bei der klassischen Depression, zeigen die Betroffenen in der Bewältigung der Routinen des alltäglichen Lebens noch mehr Fähigkeiten, um mit den täglichen Anforderungen fertig zu werden.

Symptome der Dysthymie?

Klinik

Die Patienten leiden unter einer ständigen leichten depressiven Verstimmung, fühlen sich häufig müde und neigen zu Schlafstörungen. Sie zeigen eine leichte Verminderung des Antriebs, fühlen sich innerlich unruhig, grübeln und leiden unter typischen depressiven Symptomen wie Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen. Vegetative Störungen und Ängste können ebenso wie Zeichen körperlicher Erschöpfung begleitend auftreten. Trotzdem sind die Patienten fähig, ihren Alltag zu bewältigen. Der Realitätsbezug ist im Gegensatz zu den wahnhaften depressiven Störungen erhalten. Im Rahmen einer Dysthymie kann es zu Komorbiditäten kommen, wozu v. a. schwere Depressionen, Persönlichkeitsstörungen sowie Substanzmittelabhängigkeiten zählen.

Fachausdruck für die Unfähigkeit, Gefühle zu emfpinden?

Anhedonie

Kernsymptome der Depression, wie viele müssen vorhanden sein um eine depressiven Phase zu diagnostizieren? Zeitrahmen?

  • gedrückte Stimmung
  • Anhedonie
  • Antriebsstörung

Zwei dieser Kernsymptome müssen länger als 2 Wochen auftreten (für die meiste Zeit des Tages)

in welche Kategorien können die Ursachen unterteilt werden?

  • biologische Ursachen
  • psychosoziale Ursachen

Was gehört zu den biologischen Ursachen?

  • genetische Prädisposition
  • Hirnorganische Veränderungen, Tumore, Verletzungen
  • Medikamente wie Antibiotika oder Betablocker
  • Hormone der Schilddrüse T3 oder T4 sind das Gaspedal des Metabolismus
  • somatische Erkrankungen
  • Serotoninmangel ausgelöst durch Lichtmangel

was gehört zu den psychosozialen Ursachen?

  • Mobbing
  • Tauer
  • Über- oder Unterforderung, Burnout
  • erlernte Depression
  • Gruppendruck (Religion, Sitte, Moral bei Homosexualität ...)
  • Persönlichkeitsmerkmale

es sind akute oder chronische Belastungen

was kann man auch als Ursache, Faktor benennen?

  • positive oder negative kognitive Verstärker
  • kognitive Störung

 

was sind kognitive Verstärker?

Das ist das, was durch Reaktionen ausgelöst wird im Denken des Betroffenen.

  • Wird eine Person gelobt so verstärkt dies ihr Eigenbild positiv, sie denkt selber gut über sich (Das kann ich, ich bin ok.)
  • Gibt es einen Mangel an Lob, so wird das Eigenbild im negativen Sinne verstärkt. (Ich bin nie genügend, das lerne ich nie...)

Was ist eine kognitive Störung?

Eine Störung des Denkens.

 

Wie wirkt depressives Verhalten betreffend der Verstärker?

Zuerst ist es ein positiver Verstärker, da die Leute Mitleid haben und sich um die Betroffenen kümmernt. Da eine depressive Phase 6-24 Monate dauern kann ist das aber ein Abturner, ein Beziehungskiller für die Angehörigen. Somit ist es schlussendlich ein negativer Verstärker

Wie werden die Formen eingeteilt?

ICD-10 Unterteilung:

  • F32.0 leicht
  • F32.1 mittegradig
  • F32.2 schwere Episode
  • F32.3 schwerde Episode mit psychotischen Symptomen

 

F32.0 Beschrieb?

leichte depressive Episode. Der Betroffene fühlt sich krank, sucht ärztliche Hilfe, kann aber den beruflichen und privaten Pflichten gerecht werden. "Funktioniert" noch.

F32.1 Beschrieb?

Mittelgradige depressive Episode, die beruflichen und/oder privaten Pflichten (Haushalt..) können nicht mehr bewältigt werden

F32.2 Beschrieb?

schwere depressive Episode bei der Betroffene ständige Betreuung braucht. Ab dieser Phase spricht man auch von einer Major-Depression

F32.3 Beschrieb?

schwere depressive Episode verbunden mit psychotischen Symptomen. Die Betroffenen haben Wahngedanken wie:

  • absurde Schuldgefühle
  • Verarmungswahn
  • Krankheitsbefürchtungen

Die Gedanken sind übertrieben, fokussiert, verstärkt

Bei F32.3 braucht es oft nebst Antidepressiva auch Antipsychotika

Welches sind die Risikofaktoren?

  • depressive Episoden in der Vergangenheit
  • depressive Familienmitglieder (erlernt oder vererbt)
  • Suizidvesuche
  • Wochenbettdepression
  • belastende Ereignisse
  • Sexueller Missbrauch, Missbrauch allgemein
  • kein, wenig soziales Netz
  • Sucht
  • Lichtmangel

Was bedeuten depressive Phasen für den Betroffenen selber?

Depressives Verhalten ist ein Teufelskreislauf da es ein negativer kognitiver Verstärker ist. Schlechte Stimmung nährt sich selbst und es ist schwierig zu erkennen, was zuerst war. Das Beziehungsproblem oder die depressive Phase...?

Unipolar und Bipolar?

Unipolar = depressive Phase, nur auf eine Seite hin ausgerichtet

Bipolar = depressive Phasen und Manie wechseln sich ab. Man kann nicht manisch-depressiv sein, man ist entweder oder.

Wie sind die Prognosen, wenn jemand an einer Depression erkrankt ist?

Eine Depression dauert zwischen 6-24 Monaten, Die Gefahr, dass in dieser Zeit ein Suizid durchgeführt wird, ist hoch.

Es gibt die Aussage, dass 1/3 geheilt werden können, 1/3 rezidive Episoden haben und 1/3 chronisch depressiv, manisch/depressiv sind.

Therapien bei Depression?

  • Lichttherapie
  • Elektrotherapie
  • Wachtherapie
  • Medis
  • Psychosozial

Was kann bei der psychosozialen Therapie angegangen werden?

  • Das Verhalten
  • Das Denken
  • Psychoedukation u.a. mit den Themen der Mediwirkung und den Frühwarnzeichen

Was gilt es bei der Meditherapie zu berücksichtigen?

Der Wirkungseintritt kommt erst nach 1-3 Wochen, der Antrieb ist aber sofort da.Das bedeutet, dass das Suizidrisiko dann sehr hoch ist.

Medigruppen bei Depression?

  • Lithium, Achtung, schnell giftig!
  • Maohemmer
  • Johanniskraut
  • Trizyklische Antidepressiva = TCA
  • selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer = SSRI
  • selektive Noradrenalinwiederaufnahmehemmer = NARI
  • Dopamin- & Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer = DNRI
  • Serotonin- & Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer = SNRI
  • Tetrazyklische Antidepressiva = alpha2-Antagonisten

     

Bei der Massnahmen-Einteilung gibt es die Gruppen des Einschätzens, der Förderung des Wohlbefindens, der weiterführenden Massnahmen und der Prophylaxen. Etwas fehlt dabei, was?

Der Beziehungsaufbau ist sehr wichtig. Menschen, die keine Antrieb mehr haben können nicht lange Gespräche, Besuche aushalten. Deshalb viele, aber kurze Kontakte, Begegnungen gestalten.

Betreffend des Flüssigkeitshaushaltes muss man aufpassen, weshalb?

Diese Menschen vergessen oft zu trinken. Dies kann die Obstipation (auch eine NW der Medis) fördern

Welche Prophylaxen müssen durchgeführt werden?

  • Diarrhoe, Obstipation
  • Sodbrennen
  • das Residualwerden der Symptome
  • Ernährungschaos
  • Bewegungsmangel

Komplikationen der Depression?

  • weitere psychische Erkrankungen
  • Zwänge
  • Ängste
  • Suizid
  • Sucht
  • Demenz
  • Delir
  • Stigma

Weshalb muss man immer wieder die VZ messen

 

NW Medis

Wie wirkt sich eine kognitive Störung bei einer Depression aus?

Eine kognitive Störung wirkt im Falle einer depressiven Phase einseitig, selektiv, willkürlich und kann übertrieben negativ sein 

Was löst eine kognitive Störung aus?

Auslöser sind schlechte Erfahrungen oder Krisen, die nicht positiv bewältigt werden konnten. So sind immer alle Gläser halbleer. Die Gedanken sind automatisch negativ, beharrlich und andauernd =negative Verstärker

Pseudodemenz und Depression?

Gerade ältere Menschen neigen dazu, körperliche/somatische Beschwerden bei ihrer Leidensbeschreibung in den Vordergrund zu stellen, anstatt von ihrem seelischen Leid zu berichten.

Dies veranlasst oft zu der falschen Annahme einer vorliegenden Demenz, anstatt der richtigen Diagnose einer Depression. Es liegt also eine "Pseudodemenz" vor.

Zusammenhang Depression und Demenz

  • Bis zu 50 % der Demenz-Patienten leiden gleichzeitig an depressiven Symptomen.

  • Eine Depression (im Alter) ist ein Risikofaktor für eine Alzheimer-Demenz.

Bei welchen Organerkrankungen tritt die Depression gehäuft auf?

  • Diabetes
  • Myokardinfarkt
  • M. Parkinson
  • Dialyse
  • Schlaganfall
  • Karzinom

medikamentöse Therapie der Depression im Alter

 

  • Medikamente der ersten Wahl
  • Medikamente der zweiten Wahl

 

  • Medikamente der ersten Wahl
    • ausgewählte SSRI (insbes. Citalopram, Sertralin)

    • Mirtazapin bei Antriebsstörung?

    • Duloxetin/Venlafaxin
  • Medikamente der zweiten Wahl wg. UAW
    • TZA

    • MAO_Hemmer

Wieso ist die Thematik der Altersdepression so wichtig? Wieso sollte ihr genug Beachtung geschenkt werden?

 

Depression ist die häufigste psychische Erkrankung im höheren Lebensalter. Sie wird häufig nicht erkannt, was das Suizidrisiko massiv erhöht. 

Pflegediagnosen bei Depression?

  • PD Schlafstörung
  • PD Gefahr selbstgefährdende Gewalt
  • PD Gefahr Isolation
  • PD beeinträchtigte soziale Interaktionen
  • und noch viele andere!