Accounting WIN - ZHAW
Zusammenfassung des Stoffes.
Zusammenfassung des Stoffes.
Kartei Details
Karten | 60 |
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Lernende | 36 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.12.2014 / 06.04.2025 |
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Warum müssen Schweizer Unternehmen einen OR-Einzelabschluss aufstellen? Neues OR
1. Aussschüttungsbemessungsg
2. Steuerbemessungsgrundlagerundlage
3. Beurteilungsgrundlage für einen vorliegenden Kapitalverlust bzw. Überschuldung
Was ist Gläubigerschutz?
Im Mittelpunkt der schweizerischen Buchführungsvorschriften steht der
Gläubigerschutz. Das Unternehmen muss seine Situation so darstellen, dass kein
Gläubiger „leichtfertigerweise“ Kredite an das Unternehmen vergibt. Die
Geschäftsbücher (resp. die Gesellschaft) können (sollten) höchstens so «schlecht»
sein, wie dargestellt. Die tatsächlichen Verhältnissen sollten niemals schlechter sein.
GoB – Grundsätze ordnungsmässiger Buchführung (Neues OR)
Die Buchführung bildet die Grundlage der Rechnungslegung. Sie erfasst diejenigen
Geschäftsvorfälle und Sachverhalte, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanzierungs-
und Ertragslage des Unternehmens (wirtschaftliche Lage) notwendig sind. Sie folgt den
Grundsätzen ordnungsmässiger Buchführung. […]
Was beinhaltet der Geschäftsbericht? Ab wann geilt ein Unternehmen als gross laut OR? Welche Angaben muss man dann zusätzlich machen?
Die Rechnungslegung erfolgt im Geschäftsbericht. Dieser enthält die Jahresrechnung
(Einzelabschluss), die sich aus der Bilanz, der Erfolgsrechnung und dem Anhang
zusammensetzt. Die Vorschriften für grössere Unternehmen und Konzerne bleiben
vorbehalten. OR 958
Zusätzliche Anforderungen an den Geschäftbericht laut OR 727 bei Unternehmen die:
- >20 Millionen Bilanzsumme
- >40 Millionen Umsatzerlös
- >250 Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt
aufweisen, diese müssen OR 961:
- zusätzliche Angaben im Anhang machen
- Geldflussrechnung erstellen
- Lagebericht verfassen
GoR – Grundsätze ordnungsmässiger Rechnungslegung
Für die Rechnungslegung sind u.a. folgende Grundsätze massgebend: Art. 958c Abs. 1 OR
- Klarheit und Verständlich
- Vollständigkeit
- Verlässlichkeit
- Wesentlichkeit
- Vorsicht
- Stetigkeit
- Saldierungsverbot
Wann Muss ein Duales Reporting erstellt werden?
Art. 962 Abs. 1 OR
> Es müssen zusätzlich zur Jahresrechnung nach diesem Titel einen Abschluss nach
einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung erstellen:
1. Gesellschaften, deren Beteiligungspapiere an einer Börse kotiert sind, wenn die
Börse dies verlangt;
2. Genossenschaften mit mindestens 2000 Genossenschaftern;
3. Stiftungen, die von Gesetzes wegen zu einer ordentlichen Revision verpflichtet
sind.
Art. 962 Abs. 2 OR Minderheitenschutz
> Es können zudem einen Abschluss nach einem anerkannten Standard verlangen:
1. Gesellschafter, die mindestens 20 Prozent des Grundkapitals vertreten
2. 10 Prozent der Genossenschafter oder 20 Prozent der Vereinsmitglieder
3. Gesellschafter oder Mitglieder, die einer persönlichen Haftung oder
einer Nachschusspflicht unterliegen.
Art. 963a Abs. 1 OR
> Die Konzernrechnung folgender Unternehmen muss nach einem anerkannten Standard
zur Rechnungslegung erstellt werden:
1. Gesellschaften, deren Beteiligungspapiere an einer Börse kotiert sind, wenn die Börse dies verlangt;
2. Genossenschaften mit mindestens 2000 Genossenschaftern;
3. Stiftungen, die von Gesetzes wegen zu einer ordentlichen Revision verpflichtet
sind.
Art. 963a Abs. 4 OR
> Eine Konzernrechnung ist dennoch nach einem anerkannten Standard zur
Rechnungslegung zu erstellen, wenn:
1. Gesellschafter, die mindestens 20 Prozent des Grundkapitals vertreten oder 10 Prozent der Genossenschafter oder 20 Prozent der Vereinsmitglieder dies
verlangen;
2. ein Gesellschafter oder ein Vereinsmitglied, der oder das einer persönlichen
Haftung oder einer Nachschusspflicht unterliegt, dies verlangt; oder
3. die Stiftungsaufsichtsbehörde dies verlangt.
--> Duales Reporting = Neben dem OR Abschluss noch einen Amschluss nach Swiss GAAP FER/IFRS/US-GAAP erstellen
Über was muss der Lagebericht aufschluss geben?
OR 961c
- Anzahl Vollzeitstellen (FTEs)
- Durchführung einer Risikobeurteilung
- Bestell- und Auftragslage
- Forschungs- und
- Aussergewöhnliche Ergebnisse
- Zukunftsaussichten
Geschäftsverkehr mit Kunden und Lieferanten
Forderungen - Bewertungsvorschriften gemäss OR
OR 960 und OR 950a
- Anschaffungskostenprinzip/Herstellungskostenprinzip
- Niederstwertprinzip
Wie werden die Forderungen Wertberichtigt?
Forderungsausfallrisiko
> Risiko wird über ein Wertberichtigungskonto berücksichtigt («Delkredere»)
> Abschlusskonto
>Wertberichtigungen tangieren folgende Konten:
«Delkredere» (Bilanzkonto Minus-Aktivkonto) und
«Debitorenverlust» (Erfolgskonto).
Wertberichtigung wegen:
Zweifel an Bonität (Einzelwertberichtigung)
Währungsrisiko (Einzelwertberichtigung)
Allgemeines Ausfallrisiko gemäss Erfahrungswerten (pauschale Wertberichtigung):
(z.B. 5% Inland, 10% Ausland und/oder Abstufung nach Altersstruktur)
Verbuchung der Wertberichtigungen von Forderungen
> Verbuchung «Delkredere»
1. Bestandeserhöhung: Debitorenverluste / Delkredere
2. Bestandesverminderung: Delkredere / Debitorenverluste
> Bei definitivem Forderungsausfall ist der entsprechende Debitor auszubuchen:
1. Definitiver Forderungsausfall: Debitorenverlust / Debitor
2. Verspäteter Zahlungseingang: Bank / Debitorenverlust (a.o. Ertrag wenn Geldeingang in nachfolgenden Perioden)
Dürfen Verbindlichkeiten Abgezinst werden?
Verbindlichkeiten müssen zum Nennwert eingesetzt werden OR 960e
Welche Prinzipien gelten bei den Bewertungsvorschriften?
Annschaffungskostenprinzip
Niederstwertprinzip
OR Artikel dazu:
- OR 960
- OR 960a
- OR 960c
Warenhandel OHNE laufende Inventur
Dreikontenmethode ohne laufende Inventur («Praktikermethode»)
1. Buchungssatz (Einkauf): Warenaufwand / Kreditoren
2. Buchungssatz (Verkauf): Debitoren / Warenertrag
3. Buchungssatz (Jahresabschluss, Inventur notwendig):
Warenbestand/ Warenaufwand (Bestandeszunahme) oder
Warenaufwand / Warenbestand (Bestandesabnahme)
Visualisierung Konto Warenaufwand
Was sind Zwangsreserven?
Zwangsreserven
> Art. 960a OR
Aktiven im Allgemeinen, Anlagevermögen und Vorräte im Speziellen. Anschaffungswert nach OR.
> Art. 960a Abs. 1 OR
«Bei ihrer Ersterfassung müssen die Aktiven höchstens zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten
bewertet werden.»
> Art. 960a Abs. 2 OR
«In der Folgebewertung dürfen Aktiven nicht höher bewertet werden als zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Vorbehalten bleiben Bestimmungen für einzelne Arten von Aktiven..»
> IAS 2.9
Inventories shall be measured at the lower of cost and net realisable value.
> Swiss GAAP FER 2.9
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder – falls dieser tiefer ist – zum Netto-Marktwert (Niederstwertprinzip).
Was sind Ermessensreserven?
Ermessensreserven (Widerspricht True and Fair View)
Diese Art von stillen Reserven wird auch Schätzungsreserven genannt. Sie entstehen, weil z.B. übervorsichtig abgeschrieben wurde. Auch sind sie z.B. auf zu hohe Rückstellungen zurückzuführen.
Bsp.
> Warenlagerdrittel (oder Warendrittel) DBG 29 (Rückstellungen)
> Warendrittel, Steuerrecht Kanton St. Gallen
„Die Bewertung der Waren- und Materialvorräte unter den Inventarwert dient dem Grundsatz der
Bilanzvorsicht. Verschiedene zukünftige Entwertungsgefahren und Verlustquellen auf den Waren- und Materialvorräten sollen eine angemessene Berücksichtigung finden. Dieser über die Abschreibung hinaus gehende zusätzliche Direktabzug gilt als Wertberichtigung und stellt eine stille Reserve dar, deren sachliche Begründetheit sich erst in Zukunft weisen kann. [...]. Üblicherweise kann das Warenlager bis zu einem Drittel unter dem Gestehungs- bzw. Marktwert bilanziert werden, ohne dass diese Reservebildung besonders zu begründen ist.“
> Aufgrund der Wahl entstehen stille Reserven, weil mehrere betriebswirtschaftliche Wertansätze zur Verfügung stehen (wobei u.U. keine Willkür, da Vorwegnahme Wertverlust aufgrund Imparitätsprinzip, vgl. BSK OR II, 2008, S. 2246).
Was sind Willkürreserven?
Willkürreserven (Widerspricht Fair Presentation / True and Fair View)
Die Willkür- oder auch Absichtsreserven werden von der Geschäftsleitung bewusst gebildet, um den ausgewiesenen Gewinn zu beeinflussen. Das Hauptproblem von stillen Absichtsreserven liegt darin, dass die Ertragslage des Unternehmens für Aussenstehende verzerrt wird. Abgeschwächt wird dies durch die in OR 663b Ziff. 8 verankerte Pflicht zur Angabe von wesentlichen stillen Reserven im Anhang.
> Nicht betriebswirtschaftlich gerechtfertigte Abschreibungen (zu hohe Abschreibungen)
> Pro-memoria-Franken, Steuerrecht Kanton Luzern
Für laufend zu ersetzende, abnutzbare, bewegliche Wirtschaftsgüter wie Mobiliar, Maschinen,
Apparate, EDV und Fahrzeuge, wird im Jahr der Anschaffung oder Herstellung eine
Sofortabschreibung bis auf den Pro-memoria-Franken zugelassen.
Warum werden in der Praxis regelmässig Abschlüsse veröffentlicht?
Externe Faktoren
Gesetzliche Regeln und andere Vorschriften (OR, Swiss GAAP FER, IFRS,
Kotierungsreglement usw.)
Anspruchsgruppen wollen regelmässig Informationen zur finanziellen Situation des
Unternehmens (Informationen über Aktiven, Fremdkapital und Erfolg)
Interne Faktoren
Management braucht diese Informationen zu Steuerungszwecken
(Entscheidungsfindung)
Abschreibungsmethodiken? Nenne jeweils Buchungssätze
Direkte Abschreibungen und indirekte Abschreibungen. Des Weiteren kann zwischen den Verfahren unterschieden werden. Linear = jeder Jahr einen bestimmten Wert, degressiv= Jedes jahr einen bestimmten Prozentsatz vom Buchwert, und Progressiv= am anfang wenig und dann immer wie mehr.
Für Buchungssätze siehe Bild.