Neuroblock 14.07.2015


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Cartes-fiches 31
Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 15.07.2015 / 20.03.2025
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https://card2brain.ch/box/43_neurologie_dementielle_erkrankungen
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Welche Phänomene zählen zum normalen Altern?

gelegentliches Verlegen von Kleinigkeiten, rasches Wiederfinden an üblichen Plätzen

Vergessen von Erlebnisteilen, meistens aber Wiedererinnern

Merkhilfen können genutzt werden, Anweisungen können befolgt werden

keine zusätzlichen Störungen

Welche Anzeichen zählen schon zum krankhaften Altern?

häufiges Verlegen mit Wiederfinden an unüblichen Orten

Vergessen ganzes Erlebnisepisoden

Merkhilfen können zunehmend weniger genutzt und Anweisungen nicht mehr befolgt werden

zusätzliche Störungen (Orientieren, Benennen, Erkennen, Lesen, Schreiben etc.)

Was bedeutet Demenz?

Alttag, Beruf und komplexere Hobbys wegen geistiger Leistungseinschränkung nicht mehr wie sonst bewältigen zu können

Definition der Demenz nach ICD 10

Dement ist ein klinisches Syndrom als Folge einer meist chronischen und progredienten ZNS Erkrankung mit Störungen vieler höherer kortikaler Funktionen inkl. Gedächtnis, Denken, Orienterung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache, Sprechen und Urteilsvermögen

primär nicht betroffen sind Bewusstsein und Sinne

Symptomdauer länger als 6 Monate

begleitend sind Veränderungen in der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation

Welche Punkte spielen bei der Diagnose einer Demenz eine Rolle?

Abnahme kognitiver Fähigkeiten, zB Gedächtnisstörungen (obligat)

mind 1 von: Aphasie, Apraxie, Agnosie oder Urteilsbildung

Verlust der sozialen Kompetenz (obligat)

das Bewusstsein ist bei Diagnosestellung nicht getrübt

Was besagt das ABC der Demenz?

welche Bereiche sind betroffen

Activities of daily living

Behaviour (nicht-kognitive Syndrome/ Verhalten)

Cognition (Lernen, Gedächtnis...)

Wie erfolgt die anatomisch-klinische Einteilung der Demenzen?

1. kortikal : zB Alzheimer - Defizite: Gedächtnis, Werkzeugstörungen, Sprache

2. subkortikal: zB vaskulär  - Defizite: Psychomotorik, Antrieb, Konzentration, Affekt

3. frontal : kortikale Veränderungen im Frontallappen - Defizite: Antrieb, Abstraktion, planendes Denken, Persönlichkeit

Wonach kann man die Demenzen neuropathologisch einteilen?

Proteinopathien nach 

1. extrazellulär

  • Amyloid (Alzheimer)
  • Prion-Protein (CJD)

2. intrazellulär

  • Tau (Alzheimer, PSP, frontotemporale Demenzformen)
  • alpha-Synuclein (Parkinson, Lewy-Körper-Demenz, multiple Sysematrophie)
  • Ubiquitin (ALS, frontotemporale Demenzformen)
  • Polyglutamin (Huntington, spinale Muskelatrophie)

Wie kann man Demenzen ätiologisch einteilen?

Nach ihrer Häufigkeit

60-70% degenerativ

  • Alzheimer
  • frontotemporale Demenzen
  • Lewy-Körper Krankheit
  • Parkinson
  • Chorea Huntington

15-20 % vaskulär

  • multi-Infarkte
  • Mikroangiopathie
  • Amyloid-Angiopathie
  • Hämorrhagien

10-15% degenerativ + vaskulär

<10% sekundär: Raumforderungen, toxisch, metabolisch, infektiös, Mangelzustand

Sind Demenzen häufiger reversibel oder irreversibel?

irreversibel

Wofür steht die MCI - milde Kognitive Beeinträchtigung?

Alltagsbewältigung weitgehend normal

leichte kognitive Defizite in einer Domäne (zB nur Gedächtnis) od. mehreren

Konversionsrate von MCI zu Demenz 10-20% p.a. ( -> entwickeln wirklich eine Demenz)

Konversionsrate von Kontrollperson zu Demenz 1-3%

Welche Vorteile bzw welche Gefahren birgt das MCI Konzept?

MCI ist der Versuch der Definition einer Vorstufe von Alzheimer

+ Patienten für protektive Therapie identifizieren

- Stressfaktor, Quality of Life leidet

 

Was sind wichtige Faktoren in der Eigen-und Fremdanamnese?

initiale und spätere Defizite, Progression

Alltagsbewältigung

Defizite von Orientierung, Gedächtnis, SPRACHE, Praxis, Geschwindigkeit

neurologische Symptome wie Gang und Riechstörungen

SCHLAFSTÖRUNGEN

Grundgestimmtheit, Antrieb, Wesensveränderungen, Wahnsymptome, Affektlabilität DEPRESSION

Krankheitsbewusstsein

Medikamente

Familienanamnese

 

Wo wird in den nächsten Jahrzenten eine enorm große Zunahme an Alzheimererkrankungen erwartet?

in low-income Ländern wegen der steigenden Lebenserwartung

Wie setzen sich die Kosten für einen Alzheimer Patienten vor allem zusammen?

55% inpaid carer

40% social care

5% (NUR) health care (Krankenhausaufenthalte, Medis etc.)

Die Kosten für die Erkrankung sind enorm hoch, jedoch wird kaum Geld in die Forschung gesteckt.

Wie lange vor der Symptomatik von Alzheimer kann man pathologische Veränderungen nachweisen?

10-20 Jahre vorher 

Was ist das größte Problem für den Arzt bei der Diagnose einer Demenz?

physiologsiche Veränderungen müssen von pathologischen abgegrenzt werden(hier ist vor allem der Verlauf sehr wichtig für die richtige Beurteilung

Worauf könnte die Symptomkombi Blickparese und kognitive Probleme hinweisen?

Parkinson

Worauf könnte die Symptomkombi Polyneuropathie und Demenz hinweisen?

Folgen von Alkoholabusus 

Worauf könnte die Symptomkombi faszikulierende Muskeln und Demenz hinweisen?

ALS

Worauf könnte die Symptomkombi Hyperkinese und psychiatrische Symptome hinweisen?

Chorea Huntington

Was ist Ziel einer Neurophysiologischen Untersuchung?

Nachweis einer kognitiven Störung

DD 

Schweregradeinteilung

Verlaufsbeurteilung ohne oder mit Intervention

Was sind Ziel und Einschränkungen des kognitiven Kurztests und wie wird er auch genannt?

=Bedside screening

Ziel: einfache und zeitökonomische Selektion mit ausreichender diagnostischer Güte 

  • bei hoher Prävalenz (Spezialambulanz) - roulling in
  • bei niedriger Prävalenz (Hausarzt) - roulling out

Grobquantifizierung, Schweregradabschätzung, Verlaufskontrolle

Einschränkungen: keine DD, KEINE DIAGNOSESTELLUNG, keine Sensitivität für leichte od. fragliche Demenzen

Was sind Ziel und Einschränkungen des kognitiven Kurztests und wie wird er auch genannt?

=Bedside screening

Ziel: einfache und zeitökonomische Selektion mit ausreichender diagnostischer Güte 

  • bei hoher Prävalenz (Spezialambulanz) - roulling in
  • bei niedriger Prävalenz (Hausarzt) - roulling out

Grobquantifizierung, Schweregradabschätzung, Verlaufskontrolle

Einschränkungen: keine DD, KEINE DIAGNOSESTELLUNG, keine Sensitivität für leichte od. fragliche Demenzen

Welche drei Tests werden für das Bedside Screening angewandt?

1. Minimental Status Test (MMST)

  • international gebräuchlich
  • Gut zur Stadieneinteilung
  • keine ausreichende Sensitivität

2. Montreal Cognitive Assessment (MoCA)

  • sensitiver als MMST 
  • gut vor allem bei leichtem Schweregrad

3. Uhrentest 

  • unspezifisch
  • aber sensitiv

wie genau die Tests gehen müssen wir nicht wissen!

Was ist die Demenzdiagnose für eine Diagnose?

auf jeden Fall eine klinische, keine Bilddiagnose!

Welche Zusatzdiagnostiken gibt es bei Demenzen?

  • laborchemisch (Ausschlussdiagnostik)
  • strukturell - zerebrale Bildgebung MRT od CT
  • proteinbiochemisch - Nervenwasseranalyse
  • funktionell 
  • -metabolisch (FDG Positron-Emission-Tomographie)
  • -perfusion (CT/SPECT)

Was sind Ausschlussdiagnosen bei der Demenz?

SHT, Subcuralblutung, Strahlennekrose, Metastasen, MS, metabolische Erkrankungen

vor allem entzündliche Erkrankungen und Liquorzirkulationsstörungen

Welche Befunde findet man bei einer Alzheimer Erkrankung in der spezifischen Eiweißanalyse des Liquors?

erniedrigt: beta-Amyloid 

erhöht : gesamt Tau und Phospho Tau

-> diese Werte sind jedoch nicht ausreichend für eine spezifische Aussage über die Erkrankung

Was bedeutet PiB?

Pittsburgh compund B : stellt Amyloid Ablagerungen dar 

Fazit:

Woraus besteht die Diagnose einer Demenz?

Wenn diese Kriterien nicht voll erfüllt werden wird was diagnostiziert?

Was muss in jedem Fall angestrebt werden?

Die Diagnose einer Demenz ist eine Syndromdiagnose bestehend aus einer Gedächtnisstörung, Beeinträchtigung einer weiteren kognitivien Domäne und einer Beeinträchtigung der sozialen Kompetenz.

Werden diese Kriterien nicht erfüllt wird eine milde kognitive Beeinträchtigung diagnostiziert.

Verlaufsuntersuchungen müssen angestrebt werden.