3PM07 Onkologische Pflege
BZ-Pflege
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Kartei Details
Karten | 68 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 16.06.2016 / 30.06.2023 |
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Was ist Paronychie? NW von was?
- Entzündung des Nagels
- Monoklonale Antikörper
Strahlentherapie: Welcher Bestrahlungsmodus bewährt sich?
5 Tagen bestrahlen und zwei Tagen Pause
Bestrahlungspausen von mehr als zwei Tagen sollten vermieden werden (keine Ferien während der Bestrahlung, Festtage nur max. zwei Tage)
Wie wirken Strahlen ?
Wirkung in der DNA (Strangbruch) von Tumorzellen; da viele TumorArten nicht die gleiche Reparaturkapazität ist Strahlentherapie dann sehr effektiv, wenn so viel Strahlung gegeben wird, dass sich das umliegende gesunde Gewebe wieder erholt – und das Tu – Gewebe dies in dieser Zeit nicht schafft
Bestrahlungsarten
• Teletherapie: Die Bestrahlung erfolgt von aussen (percutan) und ist die häufigste Form der Bestrahlung
Brachytherapie: Kurzbestrahlung direkt an Organen oder Geweben
Radionuklidtherapie (Radiojodtherapie)
Sonderformen der Radiotherapie:
Stereotaktische Bestrahlung und IMRT
Bestrahlungsdauer
Bestrahlungsdauer bei kurativer Zielsetzung oft 5-8 Wochen, palliative Bestrahlungen sind meist kürzer, 1-4 Wochen
Unerwünschte Wirkungen der Radiotherapie
Pflegerische Massnahmen bei Strahlentherapie
Hautpflege bei Strahlenreaktion:
Tägliche Kontrolle des Strahlenfeldes (Ein- und
Austrittort) auf Rötung, Überwärmung und Spannung.
Excipial U Hydrolotion, Ialugen Crème mit den Fingerspitzen sanft eincrèmen.
Kalte Umschläge: kalter Kamillentee, kaltes Wasser
Wo werden Chemotherapien durchgeführt?
Meistens ambulant. Nur in seltesten Fällen stationär
Rein synthetisch hergestellte Zytostatika
- Cyclophosphamid
- 5-Fluoroulacil
Was ist die Leukämie?
"Weissblütigkeit".
Leukämien zeichnen sich durch stark vermehrte Bildung von funktionsuntüchtigen Vorläuferzellen der weißen Blutzellen aus. Diese werden auch Leukämiezellen genannt. Sie breiten sich im Knochenmark aus, verdrängen dort die übliche Blutbildung und treten in der Regel auch stark vermehrt im peripheren Blut auf.
Alopezie
Haarausfall
Was sind Gewebe mit einerhoher Zellerneuerungsrate?
- blutbildendes Konochenmark
- Haarfolikel
- Keimzellen der Hoden
- Schleimhäute des Verdauungstrakts von Mund bis After
Azoospermie
usdruck für das vollständige Fehlen von Samenreifungszellen und Samenzellen im Ejakulat.
was ist ein Sarkom?
Eine Weichteilgeschwulst
Was ist Shared Decision Making?
Der Patient und alle ihn Betreuenden müssen über das Ziel der Behandlung (d.h. kurative oder palliative Absicht), ihren Ablauf und die möglichen Nebenwirkungen informiert, beraten und geschult sein und im Sinne eines Shared Decision Making in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden.
Die Pflegenden nehmen in diesem kontinuierlichen Prozess der Informationsvermittlung, Beratung, Begleitung und Entscheidungsfindung eine wichtige und dankbare Aufgabe wahr.
Was ist die Targeted-Therapie?
Der Begriff gezielte Krebstherapie (engl. targeted therapy) bezeichnet, in Abgrenzung zur klassischen Chemotherapie mit Zytostatika, die Behandlung von Krebserkrankungen mit verschiedenen neuartigen Arzneistoffen, die bestimmte biologische und zytologische Eigenarten des Krebsgewebes ausnutzen.
Wegen der „gezielten“ Wirkung auf Moleküle und Steuerungsvorgänge der Zellteilung oder Apoptose werden diese Zytostatika auch als zielgerichtete Therapien oder Targeted Thera- pies bezeichnet.
Apoptose
Die Apoptose (altgriechisch ἀπόπτωσις apóptosis, von ἀποπίπτειν apopíptein ‚abfallen‘) ist eine Form des programmierten Zelltods. Es ist ein „Suizidprogramm“ einzelner biologischer Zellen.
- Hemmung der intrazellulären Signalübermittlung
Monoklonale Antikörper
Immunmodulierende Substanzen machen, dass Immunzellen (T-Zellen und natürliche Killerzellen, die ihrerseits die Tumorzellen angreifen) aktiviert werden.
Monoklonale Antikörper:
„Monoklonale Antikörper sind in Zellkulturen biotechnologisch hergestellte Immunglobuline (Antikörper), die nur mit einem einzigen, definierten Antigen reagieren.“
Kroner beschreibt weiter, dass viele Krebszellen auf ihrer Oberfläche charakteristische Pro- teine, die als Antigene zu betrachten sind, zeigen. (ebd.) Diese Antigene sind allerdings meist nicht tumorspezifisch, d.h. sie finden sich nicht ausschliesslich auf Tumorzellen, son- dern auch auf normalen Zellen. Eine Antikörpertherapie, so Kroner weiter, kommt deshalb v.a. dann in Frage, wenn die Tumorzellen das Antigen in viel höherer Konzentration als die normalen Zellen aufweisen. (ebd.)
Es können bis jetzt 2 Gruppen von Antigenen unterschieden werden, gegen die therapeu- tisch wirksame Antikörper entwickelt wurden: (Kroner, 2011, S. 148)
Antikörper gegen sog. CD-Antigene4: durch die Bindung eines therapeutisch eingesetzten
Antikörpers an ein CD-Antigen wird die Zelle so markiert, dass sie vom Immunsystem als fremd erkannt und zerstört wird.
Beispiel: Antikörper Rituximab, der gegen CD20 gerichtet ist zur Behandlung von bösartigen Er- krankungen der B-Lymphozyten (malignes Lymphom).Antikörper gegen Rezeptoren von Wachstumsfaktoren: in Zellen von verschiedenen ma- lignen Tumoren können die Gene zur Bildung von Rezeptoren für den Wachstumsfaktor (bspw. Her-2-Rezeptoren) als Folge von Mutationen überaktiviert sein. Diese Genüberak- tivität führt dazu, dass die Tumorzellen zu viele Rezeptoren (mehrere Hundertausend pro Zelle) für den Wachstumsfaktor bilden und deshalb ihre Zellteilung zu stark stimuliert wird. Durch die Bindung des Antikörpers an den Rezeptor wird dieser blockiert, sodass die für die Zelle lebenswichtigen Signale nicht in das Zellinnere weitergeleitet werden können. Zusätzlich aktiviert die Bindung des Antikörpers auch die immunologische Abwehr. Beispiel: Antikörper Trastuzumab, der in der Behandlung des Mammakarzinoms eingesetzt wird, wenn eine starke Vermehrung des Her2-Rezeptors vorliegt.
Antikörper stammen entweder von Mausimmunglobulinen (murine Antikörper, Endsilbe -omab), von gentechnisch veränderten, den menschlichen Antikörpern angenäherten Mausimmunglobulinen (chimäre Antikörper, Endsilbe -ximab) oder humanisierte Antikörper (Endsilbe –zumab). (ebd.)
Was passiert oft nach der verabreichung von monoklonalen Antikörper?
Teils schweren akuten Infusionsreaktionen
Welche Targeted Therapies gibt es bereits?
Monoklonale Antikörper:
Hemmstoffe der intrazellulären Signalübermittlung (Tyrosinkinasehemmer):
Hemmstoffe der Angiogenese:
Immunmodulierende Substanzen:
Proteasom-Hemmer:
Was sind Proteasom-Hemmer?
Proteasom ist ein Enzym, das in allen Zellen mit einem Zellkern (Eukaryoten) gefunden wird, und zwar sowohl im Zellkern wie auch im Zytoplasma. Proteasom spielt im Proteinabbau eine zentrale Rolle. Proteasomen sind die zentralen Enzyme des nicht-lysosomalen Proteinabbaus in Zellen höherer Organismen. Sie spielen eine Rolle beim Abbau von falsch gefalteten und von kurzlebigen Proteinen.
Hemmstoffe der Angiogenese
Tumore können gefässbildende Faktoren5 produzieren. (Kroner, 2011, S. 149) Sie fördern so ihre eigene Ausbreitung durch Stimulation der Neubildung von Gefässen in ihrer unmittelba- ren Umgebung (Angiogenese).
Die Angiogenese kann durch 2 Gruppen von tumorwirksamen Medikamenten beeinflusst werden: (Kroner, 2011, S. 151)
Monoklonale Antikörper, die gegen VEGF oder seinen Rezeptor VEGFR gerichtet sind (bspw. Bevacizumab)
Hemmstoffe, die intrazellulär die Signalübermittlung des VEGFR hemmen (z.B. So- rafenib, Sunitinib).
Erklären den Unterschied der Toxizität „zielgerichteter Therapien“ und „klassischer“ Zytostatika
Im Gegensatz zu den „klassischen“ Zytostatika zeigt sich die toxische Wirkung nicht an Gewebe mit einer hohen Zellerneurungsrate, sondern an Geweben, die das „Zielmolekül“ in relativ hoher Konzentration aufweisen.
Unterschiede zwischen Tumor- und normalen Zellen in der Regel quantitativer Natur (vielzahl) sind: auch normale Zellen besitzen Rezeptoren für Wachstumsfaktoren und sind auf Signalübermittlung sowie Blutversorgung angewiesen. (Kroner, 2011, S. 145) Tumorzellen reagieren auf medikamentöse Eingriffe in Steuerungsvorgänge jedoch teilweise empfindlicher als normale Zellen. Die „gezielten Therapien“ sind deshalb keineswegs frei von uner- wünschten Wirkungen.
Beispielde der Toxizität der Targeted Therapie
Das Zielmolekül des monoklonalen Antikörpers Trastuzumab (Herceptin) findet sich auch auf oder in den Zellen des Herzmuskels. Die Behandlung mit diesen Medikamenten kann deshalb zu Herzinsuffizienz führen.
Hautzellen sind auf intakte Signalwege für epitheliale Wachstumsfaktoren angewiesen. Verschiedene „gezielte Therapien“ führen deshalb zu belastenden, teils akneähnlichen Hautveränderungen.
Der monoklonale Antikörper Alemtuzumab ist gegen das Antigen CD52 gerichtet, das einerseits auf den Zellen der chronisch lymphatischen Leukämie aber auch auf normalen T- und B- Lymphozyten zu finden ist. Die Behandlung mit Alemtuzumab führt zu einer starken Lympho- penie und dadurch zu einer eindrücklichen über Monate anhaltenden Immunschwäche. Es muss deshalb gleichzeitig eine medikamentöse Prohpylaxe gegen bakterielle und virale Infek- te durchgeführt werden.
Erklären in groben Zügen die Wirkungsweise und die Nebenwirkungen von Zytokinen
Als Zytokine werden Proteine bezeichnet, die zur Zellteilung, zur Synthese verschiedener Zellprodukte oder auch zum Absterben der Zelle führen können.
Zytokine wirken i.Allg. lokal, d.h. an Zellen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft und können sich dadurch mit ihren Produkten auch selber beeinflussen.
NW:
Grippesymptome (Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost). Diese Symptome können meist durch Paracetamol so weit gemildert werden, dass die Behandlung weitergeführt werden kann.
Zentralvervöse Nebenwirkungen, die sich meist erst nach einer Therapiedauer von mehreren Wochen bis Monaten manifestieren (Müdigkeit, Depressionen, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen).
Auch immunologische Störungen, wie Lupus erythematodes, Hypothyreosen, werden nach längerer Anwendung beschrieben.
Bedeutung der Zytokine in der heutigen Tumorbehandlung
Zytokine haben, so Kroner, ihre Bedeutung für die Tumortherapie v.a. auch durch die Ein- führung der modernen Hemmstoffe der intrazellulären Signalübermittlung deutlich verloren.
Interferone (Hemmung der Signalübermittlung)
Interleukine
Wachstumsfaktoren der Blutbildung
Tumornekrosefaktoren
Interferone wurden allerdings in der Therapie dieser Tumoren zu einem grossen Teil durch die wesentlich besser verträglichen und wirksameren Hemstoffe der Sig- nalübermittlung ersetzt.