3 VWL 7

Eisenhut - Arbeitslosigkeit; Staatsverschuldung

Eisenhut - Arbeitslosigkeit; Staatsverschuldung


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Crée / Actualisé 22.09.2016 / 02.09.2022
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  1. Nennen Sie Erklärungsansätze für die Entstehung von Arbeitslosigkeit
     
  2. Welche Typen von Arbeitslosigkeit werden unterschieden?

  1. Klassische Erklärung: Inflexibilität der Löhne;
    Keynesianische Erklärung: ein Güter- und Geldmarktgleichgewicht bei gleichzeitigem Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt ist möglich;
    Institutionelle Faktoren (Arbeitsmarktregulierungen);
    Insider-Outsider-Modell (Insider nützen ihre Macht gegenüber den Outsidern);
    Effizienzlohntheorie (Unternehmer sind interessiert an hohen Löhnen, die zusätzliche Einstellungen verhindern, aber die Leistungen der Mitarbeiter steigern).
     
  2. Saisonal
    Konjunkturell
    Friktionell (Stellenwechsel, Stundentenpause)
    Strukturell

    Sockelarbeitslosigkeit = Friktionell + Strukturell

Welche Erkenntnisse können aus der Analyse der Beveridge-Kurve für die Schweiz gewonnen werden?

Nach jedem konjunkturellen Einbruch und der anschliessenden Erholung steigt die Sockelarbeitslosigkeit auf eine Stufe höher.

Welche Ansätze zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit kennen Sie?

  • Ansatzpunkte auf dem Gütermarkt: Revitalisierung und Verbesserung der Rahmenbedingungen, Steigerung der Standortattraktivität, Erhöhung der Innovationsfähigkeit und der Produktivität, Beschäftigungsprogramme.
     
  • Ansatzpunkte auf dem Arbeitsmarkt: Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt steigern (z.B. Einstellungs- und Entlassungsbedingungen), Bildungspolitik, Arbeitszeiten, Ausländerpolitik.

Wie beurteilen Sie eine Arbeitszeitverkürzung als Instrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit?

Arbeit kann nicht so leicht „umverteilt“ werden, weil die Arbeitskräfte sehr heterogen sind. Zudem besteht entweder eine gewisse Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit (die Lohnstückkosten steigen, falls die Arbeitszeitverkürzungen nicht auch Lohnkürzungen zur Folge haben).

Arbeitszeitverkürzungen lösen das grundsätzliche Problem einer strukturellen Arbeitslosigkeit nicht (keine Ursachentherapie). Die Bereitschaft der Arbeitnehmer zu einer „staatlich verordnete Solidarität“ ist fraglich.

Unproblematisch ist eine Arbeitsverkürzung dann, wenn sie als „Entschädigung“ für Produktivitätsfortschritte (anstelle von Lohnerhöhungen) eingesetzt wird.

Welche konkreten Postulate beinhaltet die Forderun «Mehr Markt für den Arbeitsmarkt»?

  1. Keine Mindestlöhne sondern Leistungslöhne,
  2. volle Freizügigkeit gegenüber ausländischen Arbeitskräften,
  3. liberale Entlassungsbedingungen.

Wie können die grossen Unterschiede bei den Löhnen erklärt werden?

  1. Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage (Knappheit);
  2. Arbeitsproduktivität;
  3. Marktunvollkommenheiten.

Nennen Sie vier Gründe für die zunehmende Staatstätigkeit.

  1. Neue Aufgaben;
  2. grosse Einkommenselastizität für öffentliche Leistungen;
  3. kleinere Zunahme der Arbeitsproduktivität im öffentlichen Sektor (überdurchschnittliche Kostenentwicklung);
  4. expansives Verhalten der Verwaltung und Ausgabefreudigkeit der Parlamente.

Welches sind die ausgabenintensivsten Gebiete des Bundes?

Soziale Wohlfahrt 1/3), Verkehr, Bildung und Grundlagenforschung, Landesverteidigung, Landwirtschaft und Ernährung.
(Finanzen und Steuern steht zwar an zweiter Stelle, aber dabei handelt es sich um eine Umverteilung von Steuereinnahmen auf die Kantone)

Welches sind die Haupteinnahmequellen des Bundes?

1/3 Mehrwertsteuer, 1/3 direkte Bundessteuer, Verrechnungssteuer, Mineralölsteuer, Verkehrsabgaben, Tabaksteuern.

Welches sind die wesentlichen Veränderungen im Staatshaushalt der letzten Jahre, wie haben sich der Haushaltsaldo und die Verschuldung entwickelt?

Entwicklung der Ausgaben:
Starkes Wachstum der Ausgaben für Bildung und Grundlagenforschung sowie soziale Wohlfahrt. Nur leichtes Wachstum der Ausgaben für die Landesverteidigung. Hoher Anteil (57%) der Subventionen an den Gesamtausgaben.

Haushaltssaldo und Verschuldung:
Starker Anstieg der Defizite und der Verschuldung in den 1990er Jahren. Seit 2006 erzielt die öffentliche Hand Überschüsse. 2004 erreichten die Schulden ihren Höchststand, danach sanken sie bis 2011. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 sind die Schulden leicht angestiegen und 2015 leicht gesunken. Im internationalen Vergleich ist die Entwicklung der Staatsfinanzen der Schweiz als sehr gut zu beurteilen.

Welche Gefahren gehen von wachsenden Staatsdefiziten und zunehmender Staatsverschuldung aus?

Zinsanstieg (Staat gibt Obligationen ab - Geldnachfrage erhöht sich/Zinsen steigen), Inflationsanstieg (Staat nimmt bei SNB Kredit - Geldmenge steigt/Inflation droht), Verdrängungseffekt (crowding-out), Einschränkung des Wachstumspotenzials, Schmälerung des Handlungsspielraumes, Teufelskreis der Verschuldung.

Nennen und erläutern Sie Richtlinien für eine akzeptable Staatsverschuldung.

  1. Goldene Finanzierungsregel: Budgetdefizite dürfen die Höhe der Staatsinvestitionen nicht übersteigen.
  2. Langfristig konstante Schuldenquote (ausgeglichener Primärhaushalt).
  3. Ausgaben sollen im Gleichschritt mit dem Wirtschaftswachstum zunehmen.