3.1 Sturz

Pflege HF

Pflege HF


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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Autres
Crée / Actualisé 23.11.2014 / 24.06.2024
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Erläutern, welche Risikofaktoren einen Sturz begünstigen können

Intrinsische Faktoren
1. Hohes Alter, Multimorbidität
2. Einschränkungen in der Mobilität
3. Sturzanamnese
4. Hör- und Sehschädigungen
5. Hilfsbedürftigkeit
6. Kognitive Fähigkeiten - Dementielle Erkrankungen
7. Medikamenteneinnahme

Extrinsische Faktoren
1. ‚Stolperfallen‘ wie Teppichkanten, herumliegende
Kabel und Gegenstände, Türschwellen, etc.
2. Blendende Lichtquellen oder Schlechtes Licht
3. Neue Umgebung (Möbelstücke, z.B. Pflegebett)
4. Ungeeignetes Schuhwerk
5. Ungeeignete Gehhilfen z.B. durch falsche
Passform
6. Rutschige Böden

Behaviorale / Situative
Faktoren

Das sind Faktoren, die sich aus dem
momentanen Verhalten der Personen in
der Situation ergeben

Sturzursachen im Akutspital
 

  •  Notfalleintritt/schlechter AZ
  •  Neue Umgebung
  •  Orientierungsschwierigkeiten
  •  Operation/Narkose/Medikamente
  •  Bettgitter
  •  Gehilfen

Instrumente zur Sturzrisikoeinschätzung


  • Morse Skala
  •  STRATIFY
  •  SPI (SelbstPflegeIndex)
  •  ePA AC (ergebnisorientiertes PflegeAssenssment Acute Care)

Strukturelemente zur Erfassung von Sturzereignissen

  •  Zeitpunkt eines Sturzes
  •  Situationsbeschreibung
  •  Aktivitäten vor einem Sturz
  •  Ort des Sturzes
  •  Zustand vor einem Sturz
  •  Folgen des Sturzes
  •  Eingeleitete Folgemassnahmen

Beschreiben den Teufelskreis des Sturzes

Sturz --> Verletzung --> Angst vor Sturz --> Weniger Bewegung - Muskelabbau --> höhere Sturzgefahr durch geringere Muskelleistung --> Unsicherheit --> Sturz

Folgen eines Sturzes

Einteilung der Sturzverletzungen nach Morse (1997)

 Grad 0: keine Hautabschürfungen oder Hämatome, keine Schmerzen
 Grad 1- kleine Verletzung: kleiner Hautdefekt oder Hämatom, das keiner medizinischen Hilfe bedarf und in  wenigen Tagen heilt.
 Grad 2- mässige Verletzung: z.B. Platzwunde, die mit wenigen Stichen genäht werden kann, Verstauchungen, Verrenkungen, die ein Röntgen erfordern.
 Grad 3- schwere Verletzung: Fraktur, Kopfverletzung mit verändertem Bewusstseinsstatus, grosse Wunden, die eine grosse Naht erfordern.

Welche Folgen kann ein ein Sturz noch haben

Mortalität
 Morbidität

  •  Körperverletzungen
  •  Immobilität

 Psychosoziales Trauma
 Furcht vor erneuten Stürzen
 Folgen für Familienangehörige
 Folgen für die Institution Spital

  • Kosten der Gesundheitsversorgung
  • Folgen für das Krankenhauspersonal

Interventionen gegen Stürze

  •  Ernährung
  •  Training
  •  Stolperfallen beachten
  •  Haltegriffe
  •  Schuhwerk
  •  Nässe
  •  Medikamente / Alkohol
  •  Rollatoren / Gehstöcke
  •  Falldedektor
  • Trittmatte

Wechselwirkungseffekte von Rsikifaktoren

Früherer Sturz + Sedativa --> sehr erhöhtes Sturzrisiko
Veränderte Kognition + Sedativa --> erhöhtes Sturzrisiko
Früherer Sturz + veränderte Kognition --> erhöhtes Sturzrisiko

Früherer Sturz * Psychopharmaka --> geringes Sturzrisiko

Schritte des Risikomanagementsprozesses

1. Schritt: Risikoerkennung/Screening (Erkennen von Patienten mit erhöhtem Sturzrisiko (MSS, STRATIFY))
2. Schritt: Risikoabklärung/-beurteilung (Assessment), Wechselwirkung beachten!
3. Schritt: Prävention und Intervention: Planung und Umsetzung individueller Massnahmen mit dem Ziel der Sturzreduktion und Verletzungsprävention
4. Schritt: Evaluation

Was macht man nach einem Sturz
 

Sturzprotokoll/-dokumentation
Reaktion auf einen Sturz:

  1. Schutz des Pat. und Bewahrung vor weiterem Schaden
  2. Untersuchung/Behandlung von sturzbedingten Verletzungen
  3. wiederholte Anwendung der Schritte 2 + 3:
    Neubeurteilung
    Planung/Durchführung von effektiveren Massnahmen

Das Sturzgeschehen erklären

Durch intrinsische Risikofaktoren, Situative Faktoren (Auslöser) und Extrinsische Risikofaktoren kommt es zum Verlust der Haltungskontrolle, anschliessend zum Unvermögen, die Körperbalance wieder herzustellen und schliesslich zum Sturz.

Bedeutung eines Sturzes

Sind einschneidende Erlebnise, die Angst und Unsicherheit auslösen.
Es kann zum Rückzug kommen und das Selbstwertgefühl wird eingeschränkt.
Depressionen und Perspektivelosigkeit können auftreten.

Sturzprophylaxe

Allgemeine Maßnahmen

  • Kräftigung der Muskulatur durch körperliches Training

Anpassung des Umfeldes

  • umgebungsbedingte Sturzgefahren beseitigen bzw. kennzeichnen
  • für geeignete Beleuchtungsverhältnisse sorgen
  • Hindernisse und Stolperfallen beseitigen
  • Haltegriffe in Bad, Toilette und Flur anbringen
  • geeignete Hilfsmittel bereitstellen
  • Hüftprotektoren anbieten, ggf. Dusch- und Badewannenstühle
  • Bettalarmsystem einrichten

Grundsätzlich: keine Fixierung

Medikation überdenken