3.1 Sturz
Pflege HF
Pflege HF
Fichier Détails
Cartes-fiches | 14 |
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Utilisateurs | 64 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Soins |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 23.11.2014 / 24.06.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/3_1_sturz_
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Erläutern, welche Risikofaktoren einen Sturz begünstigen können
Intrinsische Faktoren
1. Hohes Alter, Multimorbidität
2. Einschränkungen in der Mobilität
3. Sturzanamnese
4. Hör- und Sehschädigungen
5. Hilfsbedürftigkeit
6. Kognitive Fähigkeiten - Dementielle Erkrankungen
7. Medikamenteneinnahme
Extrinsische Faktoren
1. ‚Stolperfallen‘ wie Teppichkanten, herumliegende
Kabel und Gegenstände, Türschwellen, etc.
2. Blendende Lichtquellen oder Schlechtes Licht
3. Neue Umgebung (Möbelstücke, z.B. Pflegebett)
4. Ungeeignetes Schuhwerk
5. Ungeeignete Gehhilfen z.B. durch falsche
Passform
6. Rutschige Böden
Behaviorale / Situative
Faktoren
Das sind Faktoren, die sich aus dem
momentanen Verhalten der Personen in
der Situation ergeben
Sturzursachen im Akutspital
- Notfalleintritt/schlechter AZ
- Neue Umgebung
- Orientierungsschwierigkeiten
- Operation/Narkose/Medikamente
- Bettgitter
- Gehilfen
Instrumente zur Sturzrisikoeinschätzung
- Morse Skala
- STRATIFY
- SPI (SelbstPflegeIndex)
- ePA AC (ergebnisorientiertes PflegeAssenssment Acute Care)
Strukturelemente zur Erfassung von Sturzereignissen
- Zeitpunkt eines Sturzes
- Situationsbeschreibung
- Aktivitäten vor einem Sturz
- Ort des Sturzes
- Zustand vor einem Sturz
- Folgen des Sturzes
- Eingeleitete Folgemassnahmen
Beschreiben den Teufelskreis des Sturzes
Sturz --> Verletzung --> Angst vor Sturz --> Weniger Bewegung - Muskelabbau --> höhere Sturzgefahr durch geringere Muskelleistung --> Unsicherheit --> Sturz
Folgen eines Sturzes
Einteilung der Sturzverletzungen nach Morse (1997)
Grad 0: keine Hautabschürfungen oder Hämatome, keine Schmerzen
Grad 1- kleine Verletzung: kleiner Hautdefekt oder Hämatom, das keiner medizinischen Hilfe bedarf und in wenigen Tagen heilt.
Grad 2- mässige Verletzung: z.B. Platzwunde, die mit wenigen Stichen genäht werden kann, Verstauchungen, Verrenkungen, die ein Röntgen erfordern.
Grad 3- schwere Verletzung: Fraktur, Kopfverletzung mit verändertem Bewusstseinsstatus, grosse Wunden, die eine grosse Naht erfordern.
Welche Folgen kann ein ein Sturz noch haben
Mortalität
Morbidität
- Körperverletzungen
- Immobilität
Psychosoziales Trauma
Furcht vor erneuten Stürzen
Folgen für Familienangehörige
Folgen für die Institution Spital
- Kosten der Gesundheitsversorgung
- Folgen für das Krankenhauspersonal
Interventionen gegen Stürze
- Ernährung
- Training
- Stolperfallen beachten
- Haltegriffe
- Schuhwerk
- Nässe
- Medikamente / Alkohol
- Rollatoren / Gehstöcke
- Falldedektor
- Trittmatte
Wechselwirkungseffekte von Rsikifaktoren
Früherer Sturz + Sedativa --> sehr erhöhtes Sturzrisiko
Veränderte Kognition + Sedativa --> erhöhtes Sturzrisiko
Früherer Sturz + veränderte Kognition --> erhöhtes Sturzrisiko
Früherer Sturz * Psychopharmaka --> geringes Sturzrisiko
Schritte des Risikomanagementsprozesses
1. Schritt: Risikoerkennung/Screening (Erkennen von Patienten mit erhöhtem Sturzrisiko (MSS, STRATIFY))
2. Schritt: Risikoabklärung/-beurteilung (Assessment), Wechselwirkung beachten!
3. Schritt: Prävention und Intervention: Planung und Umsetzung individueller Massnahmen mit dem Ziel der Sturzreduktion und Verletzungsprävention
4. Schritt: Evaluation
Was macht man nach einem Sturz
Sturzprotokoll/-dokumentation
Reaktion auf einen Sturz:
- Schutz des Pat. und Bewahrung vor weiterem Schaden
- Untersuchung/Behandlung von sturzbedingten Verletzungen
- wiederholte Anwendung der Schritte 2 + 3:
Neubeurteilung
Planung/Durchführung von effektiveren Massnahmen
Das Sturzgeschehen erklären
Durch intrinsische Risikofaktoren, Situative Faktoren (Auslöser) und Extrinsische Risikofaktoren kommt es zum Verlust der Haltungskontrolle, anschliessend zum Unvermögen, die Körperbalance wieder herzustellen und schliesslich zum Sturz.
Bedeutung eines Sturzes
Sind einschneidende Erlebnise, die Angst und Unsicherheit auslösen.
Es kann zum Rückzug kommen und das Selbstwertgefühl wird eingeschränkt.
Depressionen und Perspektivelosigkeit können auftreten.
Sturzprophylaxe
Allgemeine Maßnahmen
- Kräftigung der Muskulatur durch körperliches Training
Anpassung des Umfeldes
- umgebungsbedingte Sturzgefahren beseitigen bzw. kennzeichnen
- für geeignete Beleuchtungsverhältnisse sorgen
- Hindernisse und Stolperfallen beseitigen
- Haltegriffe in Bad, Toilette und Flur anbringen
- geeignete Hilfsmittel bereitstellen
- Hüftprotektoren anbieten, ggf. Dusch- und Badewannenstühle
- Bettalarmsystem einrichten
Grundsätzlich: keine Fixierung
Medikation überdenken