3416
Einführung in die PErsönlichkeitspsychologie
Einführung in die PErsönlichkeitspsychologie
Kartei Details
Karten | 304 |
---|---|
Lernende | 21 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.03.2014 / 06.05.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/3416
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/3416/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Welche Fragen ging Clark L. Hull (Behaviorismus) bei der Entwicklung seiner Theorie nach?
WIe bestimmten Motive unser Verhalten und auf welche Art und Weise werden Motive erworben?
Primäre Bedürfnisse nach Hull (Behaviorismus)?
o Sauerstoff
o Aufrechterhaltung der optimalen Körpertemperatur
o Vermeidung von Gewebeverletzungen (Schmerz)
o Nahrung
o Flüssigkeit
o Darm- und Blasenentleerung
o Erholung (als Folge vorangegangener Anstrengung
o Schlaf
o Aktivität (nach vorangegangener Inaktivität)
Mechanismen die laut Hull (Behaviourismus) ab der Geburt: vorhanden sind?
o Fähigkeit, motorische Bewegungen auszuführen
o Aktivierung des Organismus, wenn ein biologischer Bedarf vorliegt
o Interne Rezeptoren, die auf bestimmte biologische Bedarfszustände ansprechen
o Externe Rezeptoren, die auf externe Reizung reagieren
o Hierarchie angeborener Reaktionstendenzen
Angeborene Verhaltensweisen sichern das Überleben, indem sie auf primäre Bedürfnisse reagieren.
Was ist laut Hull (Behaviourismus) der Unterschied zwischen einem primären und einem sekundären Verstärker?
Verstärkung = Grundlegende Prinzipien, dass sich über angeborene Reiz-Reaktionen neue Reiz-Reaktions-Verbindungen bzw. Gewohnheiten ausbilden
Primäre Verstärkung
- Bezieht sich auf die direkte Befriedigung eines primären Bedürfnisses
Sekundäre Verstärkung
- gelernter Verstärker (einst neutraler Reiz),
- selbst nicht in der Lage ist ein primäres Bedürfnis direkt zu befriedigen
- erlangt erst durch die Assoziation mit einem primären Verstärker die Fähigkeit, die Auftretenswahrscheinlichkeit einer bestimmten Reaktion zu erhöhen
- Prominentester sekundärer Verstärker des Menschen ist Geld
- Grundsätzlich kann jeder neutrale Reiz die Qualität eines sekundären Verstärkers erlagen in Abhängigkeit von der individuellen Lerngeschichte
Was ist laut Hull (Behaviorismus) die Gewohnheit bzw. Habit?
- erlernte Verknüpfung zwischen Reiz und einer Reaktion
- Reiz und Reaktion sind durch die Stärke der Gewohnheit (Gewohnheitsstärke) verbunden
- hierarisch angeordnet
- Gewohnheitshierachie = ganz oben Reiz-Reaktionsverbindung mit der höchsten Gewohnheitsstärke
- dadruch ist Gewohnheit ein hoch individuelles Merkmal was Personen unterscheidet, da jede Person seine eigene Lerngeschichte hat
- Gewohnheitshierachie = ganz oben Reiz-Reaktionsverbindung mit der höchsten Gewohnheitsstärke
Was ist laut Hull (Behaviorismus) entscheidet für die Ausbildung der Höhe der Gewohnheitsstärke?
- die zeitliche Nähe (Kontiquität) von Reiz und Reaktion
- Ausmaß der Verstärkung
- Anzahl der Wiederholungen / Durchgänge während der Übungsphase
Was ist nach Hull (Behaviorismus) das Reaktionspotential?
Das Produkt aus Gewohnheitsstärke und Trieb: sEr = sHr x D
sHr = Gewohnheitsstärke
D = Treibenergie
o Reaktion erfolgt nur, wenn das Produkt beider Faktoren (sHr und D) größer 0 ist
- Reaktion unterbleibt, wenn keine Triebenergie vorhanden
- (X ist gerne Kuchen (Gewohnheit) -> hat aber keinen Hunger (Trieb)
o Ausmaß der Triebenergie entscheidet darüber, wie stark reagiert wird
o Gewohnheitsstärke gibt die Richtung der Reaktion an
Was ist nach Hull (Behaviorismus)der Unterschied zwischen Trieb und Gewohnheitsstärke?
Trieb entscheidet ob und wie reagiert wird
Gewohnheitsstärke gibt die Richtung des Verhaltens an bzw. bestimmt was für eine Reaktion gezeigt wird
Was sind laut Hull (Behaviorismus) Determinanten der Gewohnheitsstärke?
- Erhöhung der Reaktionswahrscheinlichkeit (Reaktion auf Reiz zeigt sich immer häufiger)
- Abnahme der Reaktionslatenz (Reaktion wird immer schneller)
- Erhöhung der Reaktionsstärke
- Erhöhung der Löschungsresistenz (Reaktion bleibt auch bei Wegfall der Verstärkung noch beobachtbar)
Was ist laut Hull (Behaviorismus) Reaktive Hemmung IR?
Erklärt die Löschung beim Ausbleiben einer Verstärkung
o Jede Reaktionsausführung löst im Organismus einen Ermüdungszustand aus
o Je häufiger einer Reaktion ausgeführt wird, desto stärker wird das Bedürfnis nach Ruhe
Was ist laut Hull (Behaviorismus) Konditionierte Hemmung SIR ?
Wenn ein Individuum aufgrund einer reaktiven Hemmung eine Reaktion nicht ausführt, erfährt es eine zusätzliche Verstärkung für sein Nicht-Reagieren
Reaktive und konditionierte Hemmung addieren sich zu einer Gesamthemmung:
I = IR + SIR
Wie definiert Hull (Behavoirismus) das effektive Reaktionspotential?
Differenz aus Reaktionspotential und Gesamthemmung
Reaktionspotential (Gewohnheitsstärke X Trieb)
MINUS
Gesamthemmung (reaktive Hemmung / aktueller Ermüdungszustand + konditionierte Hemmung (Gewohnheit
des Nichtreagierens)
= effektives Reaktionspotenial
- Generell erfolgt eine Reaktion nur dann, wenn die Gesamthemmung kleiner ist als das Reaktionspotential
- nach mehrmaliger Reaktionsausführung unterbleibt Reaktion, obwohl Primärbedürfnis nicht befriedigt ist
- Spontanerholung damit verein- und erklärbar:
- Unterbleibt eine Reaktionsausführung über einen längeren Zeitraum, baut sich das Hemmungspotential (Gesamthemmung) ab, wird kleiner als das Reaktionspotential, womit das effektive Reaktionspotential wieder positive Werte annimmt.
- somit tritt vermeitlich gelöschte Reaktion plötzlich wieder auf
Was ist die Gesamthemmung nach Hull (Behaviorismus)?
reaktive Hemmung (akuteller Ermüdungszustand) + konditionierte Hemmung (Gewohnheit des Nichtreagierens)
Was ist das Konzept von B. Skinner (Behavoirismus) des operanten Konditionierens und welche Konsequenzen unterschiedet er?
Das Auftreten eines operanten Reaktionsmustern ist von den Konsequenzen abhängig, die auf bestimmtes Verhalten folgen
4 grundsätzliche Konsequenzen des operanten Konditionierens
1) Positive Verstärkung:
- Belohnung; Konsequenz, erhöht die Wahrscheinlichkeit für das Wiederauftreten des Verhaltens
- 3 Klassen von Verstärkern:
- materielle Verstärker
- soziale Verstärker und
- Handlungsverstärker
- zudem generalisierte Verstärker (z.B. Geld)
- 3 Klassen von Verstärkern:
2) Negative Verstärkung:
- Konsequenz erhöht die Auftretenswahrscheinlichkeit ebenfalls; allerdings wird ein zuvor aversiver Reiz (Lärm, Stromschläge) entfernt
3) Bestrafung:
- aversive Konsequenz, die auf eine Verhaltensweise folgt und damit die Auftretenswahrscheinlichkeit dieses Verhaltens verringert
4) Extinktion oder Löschung:
- ein Verhalten tritt nicht mehr auf, weil es für eine bestimmte Zeit nicht mehr verstärkt wurde
Was ist laut Skinner (Behavoirismus) ein Verstärkungsplan?
Welche Verstärkungspläne gibt es? Erläutere diese!
Ein Verstärkungsplan beeinflusst, wie schnell eine neue Verhaltensweise gelernt wird und wie Löschungsresistent die Verhaltensweise ist
Kontinuierliche Verstärkung
- eine Handlung wird jedes Mal, wenn sie auftritt, verstärkt
- Handlungsweise wird relativ schnell gelernt, weist jedoch auch nur eine geringe Löschungsresistenz auf (wird also auch schnell wieder gelöscht)
Intermittierende Verstärkung
- erwünschte Handlung wird nicht jedes Mal verstärkt
- Unterscheidung nach Intervall- und Quotenverstärkung
1) Intervallverstärkung mit festem Intervall
- Jeweils die erste erwünschte Reaktion, die nach einem zuvor festgelegten Intervall (z.B. 5 Minuten) auftritt wird verstärkt
2) Intervallverstärkung mit variablem Intervall
- Im Durchschnitt wird eine erwünschte Reaktion z.B. alle 5 Minuten verstärkt. Die einzelnen Intervalle können aber länger oder kürzer als 5 Minuten sein
3) Quotenverstärkung mit fester Quote
- Jeweils die erste erwünschte Reaktion, die nach einer zuvor festgelegten Anzahl der erwünschten Reaktion (z.B. 10 Mal) erfolgt, wird verstärkt
4) Quotenverstärkung mit variabler Quote
- Im Durchschnitt wird eine erwünschte Reaktion z.B. alle 10 Mal verstärkt. Die einzelnen Intervalle können aber länger oder kürzer als z.B. 10 Mal sein
Aus Persönlichkeitspsychologischer Sicht ist es interessant zu wissen, unter welchen (Verstärkungs-)Bedingungen sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale herausgebildet haben, da daraus Rückschlüsse auf Löschungsresistenz oder Stabilität ziehen lassen
Was ist laut Skinner (Behavoirismus) Reaktionsgeneralisierung?
wenn ein operantes Reaktionsmuster verstärkt wird, führt dies häufig zu einer Stärkung oder Festigung anderer operanter Reaktionsmuster
z..B. kann Erfolg in einem Betätigungsfeld die Tendenz erhöhen, sich auch auf anderen Gebieten zu engagieren
Was bedeutet laut Skinner (Behavoirismus) Reaktionsdiskriminierung?
ein bestimmtes Element in einer Verhaltenskette wird besonders hervorgehoben oder als Kriterium für eine differentielle Verstärkung verwendet - Teilreaktion in einer komplexen Verhaltenkette ist für Verstärkung entscheidend
Ist der Reaktionsgeneralisierung entgegengesetzt
Was ist laut Skinner (Behavoirismus) die Reizkontrolle?
In dem Moment, in dem eine Verhaltensweise durch zuverlässig wirkende diskriminative Reize ausgelöst wird und die erwartenden Verhaltenskonsequenzen eintreten, wird das Auftreten dieser Verhaltensweise nicht nur durch die nachfolgende Konsequenzen, sondern auch durch diskriminative Reize kontrolliert
Diskriminative Reize informieren darüber, ob eine Verhaltenweise eher zu positive o. eher zu negativen Konsequenzen führt.
Was ist laut Skinner (Behavoirismus) sukzessive Approximation (schrittweise Annäherung)?
Sogar höchst komplexe Verhaltensweisen können mittels Verstärkungslernen erworben werden.
Prozess = Verkettung von Teilreaktionen zu komplesxen Reaktionseinheiten
Dabei unterscheidet Skinner zwischen Verhaltensformung (shaping) und Verhaltensverkettung (chaining)
Was bedeutet laut Skinner (Behavoirismus) Verhaltensformung?
Zunächst werden einzelne TeilReaktionen verstärkt, die in irgendeiner Beziehung zum angestrebten Endverhalten stehen.
Dann werden nur noch 2 Reaktionen verstärkt, wenn Sie in der richtigen Aufeinanderfolge gezeigt werden
Was ist laut Skinner (Behavoirismus) die Verhaltensverkettung?
Komplexes Verhalten wird in TeilReaktionen unterteilt.
Nicht irgendeine TeilReaktion wird verstärkt, sondern nur der letzte Schritt zum Ziel, anschließen der vorletzte uind der letzte usw.
In welchen Apekten wird die Sichtweise des Behavoirismus kritisiert?
Behaviorismus: naturwissenschaftliche und experimentelle Ausrichtung
Betonung situativer und umweltbezogener Einflussfaktoren auf menschliches Verhalten
- durch sehr vereinfachtes Menschenbild wird Behaviorismus der Komplexität menschlichen Verhaltens nicht gerecht
- kaum Raum für biologische Einflussfaktoren - abiologische Sichtweise von Persönlichkeit
- gehen von keiner festen Persönlichkeitsstruktur aus
- Persönlichkeit ist nicht durch eine ausgeprägte Verhaltenskonsistenz gekennzeichnet, ändert sich die Situation, ändert sich das Verhalten
- nur direkt beobachtbares Verhalten wird anerkannt, was ein Auseinandersetzung mit der Persönlichkeitsstruktur unwissenschaftlich erscheinend lässt
Was sind Gemeinsamkeiten zwischen dem behavioristischen Ansatz und dem psychoanalytischen Ansatz?
- stark von Evolutionstheorie beeinflusst
- streng deterministisch - Verhalten folgt Gesetzmäßigkeiten
- vom Hedonismus beeinflusst - angenehme Erfahrungen machen, unangenehme vermeiden
- große Bedeutung der Kindheit für Persönlichkeitsentwicklung
Wie lässt sich die Entstehung von Aberglaube nach Skinner erklären?
zufällige Verknüpfungen von Verhaltensweisen haben eine bestimmte Konsequenz
(bei der Prüfung die ich mit 1 bestanden habe, hatte ich den blauen Pullover an, also muss ich den jetzt immer zur Prüfung anziehen)