3401.5 Messen/Testen

03401 – Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

03401 – Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie


Set of flashcards Details

Flashcards 36
Students 10
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 26.05.2013 / 21.08.2022
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Definition Messen

Zuordnung von Zahlen  zu Merkmalsausprägungen von Objekten (meist Personen)

Abbildung

Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen

Numerisches Relativ

Menge von Zahlen und deren mathematische Beziehungen

homomorphe Abbildung  

Abbildung, bei der die Struktur der empirischen Relationen bei der Abbildung in ein numerisches Relativ erhalten bleibt

Messen kann definiert werden als:
homomorphe Abbildung eines empirischen Relativs in ein nummerisches Relativ

Repräsentationsproblem

Können relevante empirische Relationen zwischen den Merkmalsausprägungen verschiedener Untersuchungsobjekte erfasst und in Messwerten abgebildet werden?

Repräsentationstheorem

formuliert Eigenschaften des empirischen Relativs, die erfüllt sein müssen, damit eine Repräsentation in ein numerisches System möglich ist

z.B. Transitivität

Eindeutigkeitsproblem  

Welche Transformationen der Messwerte sind zulässig, ohne dass sie abzubildenden Relationen verändert werden

Eine Messung ist umso eindeutiger, je weniger Transformationen möglich sind

Bedeutsamkeitsproblem

Welche mathematischen Operationen führen zu sinnvollen Aussagen

Skalenniveaus  

1. Nominalskala
2. Ordinalskala
3. Intervallskala
4. Verhältnisskala
5. Absolutskala

Nominalskala  

Beobachtbare Relationen / bedeutsame Aussagen - Äquivalenzrelation; Gleichheit/Ungleichheit

Beispiele - Kategorien; Geschlecht, Studienfächer

Zulässige Transformationen - Ein-eindeutige

Mögliche statistische Operationen (Bsp.) - Modus

Ordinalskala

Beobachtbare Relationen / bedeutsame Aussagen - Ordnungsrelation: größer/kleiner

Beispiele - Rangreihen: Schulnoten, akademische Abschlüsse

Zulässige Transformationen - streng monoton steigende

Mögliche statistische Operationen (Bsp.) - Median

Intervallskala  

Beobachtbare Relationen / bedeutsame Aussagen - Äquidistanz: Gleichheit von Differenzen

Beispiele - IQ-Skala, Ratingskalen

Zulässige Transformationen - Positiv lineare y=ax+b

Mögliche statistische Operationen (Bsp.) - Mittelwert

Verhältnisskala  

Beobachtbare Relationen / bedeutsame Aussagen - Verhältnissrelation: x-mal so viel wie (Natürlicher Nullpunkt)

Beispiele - Zeitmaß, Einkommen

Zulässige Transformationen - Ähnlichkeitstransformationen y=a*x

Mögliche statistische Operationen (Bsp.) - Geometrisches Mittel

Absolutskala

Beobachtbare Relationen / bedeutsame Aussagen - Natürliche Maßeinheit

Beispiele - Häufigkeiten

Zulässige Transformationen - keine

Mögliche statistische Operationen (Bsp.) - alle

Gütekriterien  

Objektivität
Reliabilität
Validität

Objektivität

Unabhängigkeit der Ergebnisse einer Messung/eines Tests von der Person, die den Test anwendet

Arten von Objektivität  

Durchführungsobjektivität

Auswertungsobjektivität

Interpretationsobjektivität

Reliabilität  

Messgenauigkeit

Zuverlässigkeit einer Messung

Reliabilitätsschätzung  

Koeffizienz zwische 0 und 1

Halbierungsmethode

auch Split-Half-Methode

Aufteilen eines Tests in zwei Hälften. Korrelation ist Maß für Reliabilität

Paralleltestmethode

zwei Tests mit gleiche Anzahl von Items

Korrelation beider Tests ist Maß für Reliabilität

Cronbach-Alpha-Koeffizient  

misst mittlere Konsistenz über alle möglichen Testaufteilungen/Items (interne Konsistenz)

In Test für eindimensionales Merkmal kann jedes Item als Testteil interpretiert werden

Retest-Reliabilität  

Retest-Korrelation, die auf der wiederholten Vorgabe ein- und desselben Tests bei denselben Probanden basiert.

In Persönlichkeitspsychologie relevant

Validität  

Ausmaß, in dem ein Test das misst, was er messen soll

Fakten über Validität  

Es gibt kein quantitatives Maß für Validität

Angemessen, von "Validität verschiedener Interpretationen der Ergebnisse eines Tests" zu sprechen

Validitätstypen  

1. Inhaltsvalidität
2. Kriteriumsvalidität
     2.1 prädikative Validität
     2.2 konkurrente Validität
3. Konstruktvalidität

Inhaltsvalidität  

Ausmaß, in dem die Aufgaben bzw. Items eines Tests das interessierende Konstrukt inhaltlich repräsentieren

Kriteriumsvalidität  

Zusammenhang zwischen Testergebnis und einem Kriterium außerhalb der Testsituation

Konkurrente Validität  

Kriterium liegt zeitgleich mit der Testung vor - das bereits vorliegende Außenkriterium fast gleichzeitig mit dem Testwert gemessen werden,  

Neuer Test soll einen bereits vorliegenden Test, der dasselbs Merkmal erfasst, ersetzen oder Test korreliert mit vorliegendem Kriterium - Cronbach und Meehl (1955) 

 

Prädikative Validität  

auch prognostische Validität

Zusammenhang zwischen Testergebnis und einem Außenkriterium, das in der Zukunft liegt und durch den Test vorhergesagt wird.

Konstruktvalidität

umfassende empirische Überprüfung und Weiterentwicklung der theoretischen Annahmen, die mit dem gemessenen Konstrukt verbunden sind

umfassendes Konzept, das alle anderen Validitätsarten einschließt (Cronbach und Meehl 1955)

niemals abgeschlossen, sondern als fortlaufender Validierungsprozess zu verstehen, 


vgl. nomologisches Netzwerk

nomologisches Netzwerk  

zusammenhängendes System von Gesetzmäßigkeiten

Beziehungen im nomologischen Netzwerk  

a) beobachtbare Variablen zu anderen beobachtbaren Variablen
b) theoretische Konstrukte zu beobachtbaren Variablen
c) theoretische Konstrukte untereinander

Nebengütekriterien

Bewerten die Qualität der Anwendung bzw. Anwendbarkeit eines Tests:

Normierung/Eichung
Testfairness
Testökonomie

Was kennzeichnet die Messgenauigkeit?

Reliabilität eines Tests, unabhängig davon was inhaltlich gemessen wird (!)

Validität verschiedener Interpretationen der Ergebnisse eines Tests

Hartig, Frey und Jude (2008) haben Messick (1989) und Kane (2001) folgend darauf hingewiesen, dass es angemessener ist, von der Validität verschiedener Interpretationen der Ergebnisse eines Tests zu sprechen. 

Sie unterscheiden Interpretationen, die sich auf die Bewertung, Verallgemeinerung, Extrapolation, (kausale) Erklärung von Testergebnissen sowie auf Entscheidungen auf der Basis von Testergebnissen beziehen.