3401.2 Grundlagen (Buch)

3401.2 Grundlagen (Buch)

3401.2 Grundlagen (Buch)


Kartei Details

Karten 37
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 02.06.2013 / 12.07.2014
Weblink
https://card2brain.ch/box/3401_2_grundlagen_buch
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/3401_2_grundlagen_buch/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

The Structure of Scientific Revolutions

  • Thomas Kuhn 1962
  • aufhebung der Trennung von Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie
  • Kuhnsche Phasenlehre

Phasen nach Kuhn

1. prä- / vorparadigmatische Phase
2. Normale Wissenschaft
3. Krise
4. Anomalien
5. Wissenschaftliche Revolution
6. (wieder,noch) Normale Wissenschaft

1. prä- / vorparadigmatische Phase

  • nach Paradigma wird noch gesucht
  • noch keine scientifiv community
  • Proto-Wissenschaft

2. Normale Wissenschaft

  • starkes Netz von Verpflichtungen begrifflicher, theoretische, instrumenteller und methodologischer Art für die Scientific Community
  • Rätsellösen und Aufräumarbeit
  • Nicht neue Phänomene finden, sondern Natur in "Schubladen" des Paradigmas einordnen

3. Krise

  • Paradigma unbrauchbar, um wichtige Rätsel zu lösen
  • Modifikationen zur Aufrechterhaltung

4. Anomalien

Theorieanwärter können Anomalien besser erklären

Kritik an Kuhn

  • Terminologie
  •     - "Paradigma"-Begriff ungenau    - Zirkeldefinitionen
  • Angriff auf kritischen Rationalismus
  • Fraglich, ob Phasenlehre auf Sozialwissenschaften anwendbar

Paradigma nach Kuhn

Paradigma im ersten Sinn disziplinäre Matrix

Paradigme im zweiten Sinn Musterbeispiel

 

Paradigma im ersten Sinn

"disziplinäre Matrix"

die ganze Konstellation von Meinungen, Werten, Methoden, usw., die von Mitgliedern einer gegebenen Gemeinschaft geteilt werden

soziologische Seite

Paradigma im zweiten Sinn

"Musterbeispiel"

Element in der Wissenschaftsgemeinschaft

Konkrete Problemösungen, die, als Vorilder oder Beispiele gebracht, explizite Regeln als Basis für die Lösung der übrigen Probleme der "normalen" Wissenschaft ersetzen können.

Phase der Psychologie nach Westmeyer  

Psychologie hat des Stadium "reifer" Wissenschaft noch nicht erreicht

Phasenlehre der Psychologie nach Schmidt

1981

Phasenlehre auf Psychologie anwendbar

Definition Begriff

  • Zeichen (Signifikant), das etwas (Signifikat) bezeichnet
  • das von einem Begriffswort (Prädikator) bezeichnete

 

  • reduziert Komplexität von Einzelereignissen bzw. -objekten durch Abstraktion
  • fasst Objekte oder Ereignisse zu Klassen aufgrund von Merkmalen zusammen


besteht aus

  • Extension
  • Intension

Extension

Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen

Intension

Menge der Atttribute oder Merkmale, die eine Einheit aufweisen muss, damit sie zur Extension eines Begriffes gehört

Mehrdeutigkeit sprachlicher Zeichen  

1. Ein-Eindeutigkeit
2. Ein-Mehrdeutigkeit
3. Mehr-Eindeutigkeit
4. Mehr-Mehrdeutigkeit

Vagheit sprachlicher Zeichen

Bedeutung eines Zeichens kann nicht genau angegeben werden

Intension und/oder Extension unbestimmt

extensionale Unbestimmtheit akzebtabel/gewünscht, solange Intension bestimmt

Kann für Randintension, aber nicht für Kernintension toleriert werden

Kernintension

Groeben und Westmeyer 1981

Menge der Attribute, die hinreichend und notwendig sind, damit ein Element in die Extension eines Begriffs augenommen werden kann

Randintension

Attribute, die nicht zur Kernintension aber zur Intension eines Begriffs zählen

Definieren

Einem sprachlichen Ausdruck eine exakte Bedeutung geben

Zu definierender Ausdruck (Definiendum) soll mit dem Ausdruck, durch den er definiert wird (Definiens) äquivalent sein

Definitionskriterien nach Suppes 1957

  • Eliminierbarkeit
  • Nicht-Kreativität

Eliminierbarkeit

Definiendum kann an jeder Stelle innerhalb einer Theorie durch die zuvor nicht definierten Grundbegriffe ersetzt werden

Nicht-Kreativität

Durch Definiendum durfen keine zusätzlichen Annahmen in die Theorie eingeführt werden, die den faktischen Gehalt einer Theorie erweiten

Definitionsarten nach Groeben und Westmeyer

1981

vollständige Definitionen

  • explizite Definitionen
  • Kontextdefinitionen


partielle/Bedingte Definitionen

Explizite Definition

Stellt Identität her durch
Gleichsetzen eines neu einzuführenden Zeichens mit einem oder einer Reihe bereits eingeführter Zeichen

Kontextdefinition

Keine Identität, sondern 
äquivalente Ausdrücke, in denen das neue Zeichen/Symbol vorkommt

Insbesondere für Relations- und quantitativebegriffe verwendet

Bedingte / partielle Definition

an Definition geknüpfte Bedingungen müssen gelten, damit Begriff angewendet werden kann

Operationale Definition

einzuführender Begriff, Test-/Prüfoperation, Test-/Prüfresultat

Kritik

  • weicht Bedeutungsgebung aus (Vermischen von Definition und Feststellungsmethode)
  • Ein Sprachliches Zeichen kann nur durch andere sprachliche Zeichen definiert werden
  • für jede Messmethode ergibt sich je ein neuer Begriff

Explikation

Überführen eines unexakten Explikandum in ein exakteres Explikat

Eingrenzen und Präzisieren eines bereits gebräuchlichen Zeichens)

Bedingungen für adäquates Explikat

  • Ähnlichkeit mit dem Explikandum
  • Exaktheit
  • Fruchtbarkeit
  • Einfachheit (nachgeordnet)

Arten wissenschaftlicher Aussagen (statement view)

Aussagen, die außer logischen Zeichen nur...

1. Beobachtungsberiffe enthalten (Beobachtungssprache)
2. theoretische Begriffe enthalten (theoretische Sprache)
3. Beobachtungs- und theoretische Begriffe enthalten (System der Zuordnungsregeln)

Kriterien zur Bewertung von Theorien

Dennis und Knitsch (2007)

 

1. Deskriptive Angemessenheit

2. Präzision und Interpretierbarkeit

3. Kohärenz und Konsistenz

4. Vorhersage und Falsifizierbarkeit

5. Erklärungswert

6. Einfachheit

7. Originalität

8. Breite

9. Angewandte Relevanz

10. Rationalität

H-O-Schema

Hempel und Oppenheim
Deduktiv-Nomologische Erklärung

Explanans

  • allgemeine Gesetze
  • Antezedenzbedingung


Explanandum

  • zu erklärendes Ereignis

Adäquatheitsbedingung

1. Das Argument, das vom Explanans zum Explanandum führt muss logisch korrekt sein

2. Das Explanans muss mindestens ein allgemeines Gesetz enthalten

3. Das Explanans muss empirischen Gehalt besitzen

4. Die Sätze, aus denen das Explanans besteht, müssen gut bewährt sein

Einwände gegen DN-Schema

Problem der Preenption (Peter Achinstein 1983)

Modell probabilistischer Kausalerklärung

Humphreys 1989

 

Y in S zur Zeit t (tritt auf, lag vor) aufgrund von F trotz I

 

 

Y: Eigenschaft / Änderung in einer Eigenschaft

 

S: System

 

F: (nicht-leere) Liste von zu Y beitragenden Ursachen

 

I: (u.U. leere) Liste von Y entgegenwirkenden Ursachen

Ursache (deterministische Auffassung)

A nur Ursache von B, wenn

1. A zeitlich vor B liegt
2. A und B kovariieren
3. für das AUftreten von B nur das Eintreten von A verantwortlich ist