FernUni Hagen KE2


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Cartes-fiches 49
Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 27.02.2014 / 22.05.2024
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1.1 Begriff: Produktionsprogramm

Nach Art und Menge zusammengefasste Primärbedarfe

1.1 Begriff: Stückliste

Anzahl und Art der Baugruppen und Einzelteile, die eine Erzeugniseinheit enthält

1.1 Möglichkeiten der Bedarfsermittlung (Primärbedarf)

  • stochastischer Ermittlung der Primärbedarfe
  • Primärbedarfe anhand von Umsatzstatistiken prognostizieren
  • Vorfertigung
  • rollierende Produktionsprogrammplanung mit beabsichtigten Produktionsmengen

Stücklistenarten

  • Mengenübersichtsstückliste
  • Einfache Aufzählung der enthaltenen Baugruppen/Einzelteile mit der Anzahl.
  • Liefert keine Information über die Produktionsstruktur
  • Fertigungsbaum
  • Fertigungsprozess in Fertigungsstufen skizziert
  • Strukturstückliste
  • Fetrigungsstruktur in Baumform dargestellt, mit Produktionskoeffizienten
  • Baukastenstückliste
  • Darstellung der Fertigungsstrukur und Produktionskoeffizienten der 1. Fertigungsstufe.
  • Bedarfsauflösung erfolgt durch Verkettung der Baukasten

Gozinto-Graph

Ähnlich dem Fertigungsbaum

  • Jedes Teil kommt nur einmal vor
  • Produktionskoeffizienten an den Pfeilen
  • Primärbedarf unter den Teilebezeichnungen

Formel: Nettobedarf

Nettobedarf = Bruttobedarf - verfügbarer Lagerbestand

Bestandsarten

  • Lagerbestand
    physisch am Lager vorhandene Menge
  • Buchbestand
    Lagerbestand wird lediglich buchmäßig fortgeschrieben
  • Bestellbestand
    bestellte, jedoch noch nicht physisch vorhandene Menge
    Entspricht bei Eigenfertigung "Werkstattauftragsbestand"
  • Vormerkbestand
    Menge eines Materials, über die schon verfügt worden ist, die jedoch noch nicht aus dem Lager abgeholt wurde
  • Höchstbestand
    maximal lagerbarer Bestand
  • Mindest- bzw. Sicherheitsbestand
    Bestand, bei dem die mengenmäßige Versorgung der Produktion gerade noch gewährleistet werden kann.
  • Meldebestand
    Bestand, der eine Bestellung auslöst
  • Verfügbarer Lagerbestand
    Lagerbestand + Bestellbestand - Vormerkbestand (- Sicherheitsbestand)

Matrix-Schreibweise programmgebundene Bedarfserhebung

x = A x + p
x .. Gesamtbedarfsvektor
A .. Direktbedarfsmatrix
p .. Primärbedarfsvektor

x = (E-A) -1 p
(E-A) .. Technologiematrix
(E-A) -1 .. Gesamtbedarfsmatrix

Vorteil: Bedarfsbestimmung kann simultan für alle Teile erfolgen. Nach Erstellung des Gleichungssystem können die weiteren Berechnungen computerunterstützt durchgeführt werden.

Begriff: "Los für Los"-Regel

Periodenbedarf und Losgröße werden gleichgesetzt

Begriff: Eindeckzeit-Losgröße

Nettobedarfe werden für eine vorgegebene Eindeckzeit zu einem Fertigungslos gebündelt.

D.h. In einem Los wird jeweils der Bedarf für die nächsten n Perioden zusammengefasst.

stufenweise Materialbedarfsauflösung (sukzessive Planungslogik): Beschreibung

Ausgehend von dem Primärbedarf, wird der Nettobedarf, das Fertigungslos und der Fertigungsauftrag jeder Baugruppe und jedes Einzelteils, in der Reihe laut Strukturstückliste, durchgeplant.

Als Ausgangswerte dienen die Primärbedarfe, Lagerbestände, Sicherheitsbestände und Losgrößen.

1.4 Inventurarten

  • Stichtagsinventur
    Bestandsaufnahme am Bilanzstichtag
  • verlegte Inventur
    Aufnahme an einem Tag 3 Monate vor bis 2 Monate nach Ende GJ
    Bestände sind dann fortzuschreiben bzw. rückzurechnen.
  • permanente Inventur
    Erfassung der Bestände mit laufender Fortschreibung bzw. Rückrechnung
  • Stichprobeninventur
    Stichproben entnehmen und Hochrechnung auf andere Lagerbestände.
    Eher nur für C-Güter

Lagerkennzahlen: Umschlagshäufigkeit

Umschlagshäufigkeit = Verbrauchsmenge / durchschnittlicher Lagerbestand

Lagerkennzahlen: Durchschnittliche Verweildauer

Durchschnittliche Verweildauer = Periode / Umschlagshäufigkeit

Lagerkennzahlen: Reichweite des Lagerbestands

Reichweite des Lagerbestands = Lagerbestand / Bedarf pro Zeiteinheit

Begriff: Los

Anzahl an Mengeneinheiten eines Teils oder Produkts, die ohne eine Unterbrechung auf genau einer Maschine hergestellt werden.

Kumulationslager

Zwischenlager, wenn die Bearbeitung eines Produkts auf der vorgelagerten Stufe schneller erfolgt als auf der nachfolgenden.

Zerreißlager

Zwischenlager, wenn die nachfolgende Stufe schneller produziert als die vorherige.

Rüstkosten

Umstellung eines Betriebsmittels von der Fertigung einer Güterart auf die andere

Mathematische Größen im Produktionsprozess

T..Planungszeitraum
x..Gesamtbedarf der Güterart in T
z s..Produktionsgeschwindigkeit Stufes. Kehrwert: Bearbeitungszeit pro Stück
qs..Fertigungslosgröße der Stufe s
cs..Rüstkosten der Stufe s
ls..Lagerkostensatz
tsP..Produktionszeit
bs..Bestand am Zwischenlager s

Formel: maximaler Bestand am Zwischenlager

bs* = (zs - zs+1) * tsP

2.2 Prämissen der Harris/Andler-Formel

  • es wird eine Materialart betrachtet
  • der Materialgesamtbedarf während der Planungsperiode ist bekannt
  • linearer Materialbedarf
  • keine Kapazitätsrestriktionen
  • unendliche Lagerzugangsrate
  • Fehlbestände werden ausgeschlossen

2.2.2 Formel: Bestellperiode bei positiver Lagerauffüllzeit

tb = ta + tv
tb..Bestellperiode
ta.. Anlieferungsperiode
tv..Verbrauchsperiode

ta = q / z
q .. Bestellmenge
z .. Lagerzugangsrate

2.2.2 Formel: Maximale Bestellmenge bei positiver Lagerauffüllzeit

bmax = (z - s) * ta = (z - s) * q/z = (1 - s/z) * q
z .. Lagerzugangsrate
s .. Lagerabgangsrate
q .. Bestellmenge
ta .. Anlieferungsperiode

2.2.2 Formel: Bestellhäufigkeit bzw. Lagerzeit bei positiver Lagerauffüllzeit

h = x / q
h .. Bestellhäufigkeit
x .. Gesamtbedarf
q .. Bestellmenge

tb = T * 1/h
T .. Planungszeitraum
t b .. Lagerzeit für die Bestellmenge

2.2.2 Formel: Beschaffungskosten

KB = c + p * q
KB..Beschaffungskosten
c .. Bestellfixe Kosten
p .. Beschaffungspreis
q .. Bestellmenge

2.2.2 Formel: Lagerkosten

KL = b * tb * l
b .. Lagerbestand
tb .. Lagerzeit
l .. Lagerkostensatz

2.2.2 Losgrößenformel bei positiver Lagerauffüllzeit

q0 .. optimale Bestellmenge
c .. Bestellfixe Kosten
x .. Bestellmenge
l .. Lagerkostensatz
s .. Lagerabrangsrate
z .. Lagerzugangsrate
T .. Planungsperiode

2.2.2 Losgrößenformel Harris/Andler

q0 .. optimale Losgröße
c .. Bestellfixe Kosten
x .. Gesamtmenge
l .. Lagerkostensatz
T .. Planungszeitraum

2.2.3 Losgrößenformel bei beschränkter Lagerkapazität (einfach)

q*Kap = Min(q0, C~ / c~)
C~ .. Lagerkapazität
c~ .. Lagerbelastung pro Mengeneinheit

2.2.3 Losgrößenformel bei beschränkter Lagerkapazität (mehrere Materialien am gleichen Lagerplatz)

lamda (la) .. Schattenpreis der Lagerkapazität

  • gibt an, wieviel eine zusätzliche Lagereinheit Wert ist.
  • Herkunft: Lagrange-Ansatz

laopt .. optimaler Schattenpreis für jede Kapazitätseinheit c~
j .. Lagerbelastung Lagerauffüllung stets zur gleichen Zeit.

Durch Verschieben der Auffülltermine kann die Lagerkapazität besser genutzt werden (niedrigeres la)

2.2.4 Losgrößenformel bei mengenabhängigem Preis

Preisfunktion p = n + m / q
n .. vom Lieferanten gewünschter Stückpreis
m .. kann als vom Lieferanten erhobenen auftragsgebundenen Kosten interpretiert werden.

q0 = SQRT( 2*x*(c + m) /  l*T )
q .. Losgröße
x .. Planmenge
c .. Bestellfixe Kosten
l .. Lagerhaltungskosten
T .. Planungsperiode  

2.3.1 Charakteristika und Prämissen der Losgrößenplanung nach WAGNER-WHITIN

Charakteristika

  • Variabler, deterministischer Bedarf in den Periode.
  • Variable Planungszeiträume. D.h. für eine oder mehre Periode kann geplant werden.
  • variable bestellfixe Kosten kB
  • variable Lagerkostensätze kL

Prämissen

  • es wird nur ein einzelnes Gut betrachtet
  • Lagerbestand zu Beginn der Periode 1 und zu Ende der Perioden gleich null.
    b0 = bT = 0
  • Schlagartige Lieferung
  • Periodenbedarf tritt zu voller Höhe zu Beginn der Periode auf
  • Kapazitätsbeschränkungen sind ausgeschlossen
  • Einstands- und Bezugspreise sind konstant
  • bestellfixe Kosten und Lagerkostensatz über die Zeit konstant

2.3.1 Spezielle Eigenschaften des WAGNER-WHITIN-Modells

Complementary Slackness

  • es wird nur bestellt, wenn am Ende einer Teilperiode der Lagerbestand 0 ist
    qt = 0 & bt-1>0  oder  qt > 0 & bt-1 = 0
  • Eine Bestellung reicht immer für eine ganzzahlige Anzahl an Teilperioden

Separations-Theorem

  • Ist zum Ende der Periode t-1 der Lagerbestand 0, können die Perioden bis t-1 getrennt von denen ab t betrachtet werden.

Entscheidungshorizont-Theorem

  • Wird für eine Periode i zum Zeitpunkt t bestellt, müssen für die Ermittlung der optimalen Bestellung der Periode j > i nur die Perioden bis t betrachtet werden, keine davor.

2.3.1 Kostenberechnung im WAGNER-WHITIN-Modell

Fall 1: Nachfrage der Periode t wird durch Bestellung in der Periode t befriedigt
K(t) = K(t-1) + kB

Fall 2: Nachfrage der Periode t wird durch Bestellung in der Periode j < t befriedigt
K(t) = K(j-1) + kB + KLj-t
KLj-t = S (i - j) * xi * kL für i = j+1..t
KLj-t .. Lagerkosten der Perioden j bis t

2.3.2 Begriff: Heuristisches Verfahren

unter Anwendung einer vereinfachten Lösungsprozedur suboptimale Lösungen ermitteln.

Näherungsverfahren

2.3.2 Heuristische Verfahren zur Bestimmung von dynamischen Losgrößenproblemen

  • Gleitendes wirtschaftliches Bestellmengenverfahren
  • Kostenausgleichverfahren
  • Part-Period Methode
  • SILVER/MEAL-Verfahren
  • GROFF-Heuristik

2.3.2 Grundsätzliche Funktionsweise heuristischer Verfahren bei dynamischer Losgrößen

Basierend auf dem klassischen Modell von HARRIS/ANDLER.

  • Prüfen, ob Entscheidungskriterium (Abbruchregel) in der Periode erfüllt ist
  • JA - Losgröße ermitteln
  • NEIN - nächste Periode mit einbeziehe

2.3.2 Gleitendes wirtschaftliches Bestellmengenverfahren

Alternative Namen: Stückkostenverfahren, Least-unit-cost-Verfahren, dynamische Bestellmengenrechnung, Verfahren der gleitenden Losgrößenbestimmung

  1. Bestellmenge um jeweils einen Periodenbedarf erhöhen, so lange die Stückkosten sinken
  2. Neustart nach der ersten nicht berücksichtigten Periode

2.3.2 Kostenausgleich

Basierend auf der Idee, dass im Optimum die Lagerkosten gleich den Bestellkosten sind.

  1. Bestellmenge um jeweils einen Periodenbedarf erhöhen, solange die Lagerkosten < Bestellkosten sind.
  2. Mit der nächsten Periode fortfahren.