31551 Materialwirtschaft - KE1

Aus Modul 31551 Materialwirtschaft und Entsorgung - FernUni Hagen. Materialwirtschaft

Aus Modul 31551 Materialwirtschaft und Entsorgung - FernUni Hagen. Materialwirtschaft


Set of flashcards Details

Flashcards 38
Students 10
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 30.12.2013 / 11.02.2025
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1. Begriff: Produktionsvorgang

Durch Kombination bzw. Umwandlung von Gütern werden neue Güter erzeugt.

1. Begriff: Sachgüter / Dienstleistungen

Sachgüter: Güter materieller Art

Dienstleistungen: Güter immaterieller Art

1. Elementarfaktoren bei der Produktion

  • menschliche Arbeitsleistung
  • Betriebsmittel
  • Werkstoffe

1. Begriff: dispositiver Faktor

Jener Teil der Arbeitsleistung, die in planerische Gestaltung und Kontrolle der Betriebsleistung einfließt.

1. Begriff: Produktion

Alle Vorgänge, bei denen mit Hilfe von Sachgütern und Dienstleistungen andere Sachgüter und Dienstleistungen hergestellt werden.

2.1 Begriff: Primärbedarfsplanung

Zeitliche und mengenmäßige Festlegung der zu produzierenden Outputgüter.

2.2 Ziele der Materialwirtschaft

  • Deckung des Materialbedarfs
    In der geforderten Art, Qualität, Menge zum vorgegebenen Zeitpunkt am gewünschten Einsatzort verfügbar
  • wirtschaftlich, kostenminimal bereitstellen

2.2 Begriff: Materialwirtschaftliches Optimum

Deckung des Materialbedarfs kostenoptimal bereitstellen.

(Grochla)

 

2.2 Teilprobleme des materialwirtschaftlichen Optimums

  • Sortimentsproblem
    Art und Güter der zu beschaffenden Materialien
  • Mengenproblem
    Menge, damit die Produktion kontinuierlich stattfinden kann.
  • Raumüberbrückungsproblem
    Transport zum Werk und im Werk
  • Zeitproblem
    Zeitpunkt der Beschaffung
  • Kapitalproblem
    Mittel für die Beschaffung (Eigen-, Fremdmittel)
  • Kostenproblem
    Beschaffung/Lagerhaltung so wählen, dass die Kosten minimiert werden

2.2 Basisfunktionen der Materialwirtschaft

  • Materialbedarfsermittlung
  • Materialbeschaffung
  • Lagerhaltung
  • innerbetriebliche Materialbereitstellung (Materialfluss)

2.3 Zentrales Anliegen der Materialbedarfsermittlung

Bestimmung des Materialbedarfs bezüglich

  • Bedarfssortiment
  • Bedarfsmenge pro Planungsperiode
  • Einsatzort
  • Einsatzzeitpunkt

2.3 Ermittlung Bedarfssortiment

Hängt von den Vorgaben der Konstruktion und den Produktionsverfahren ab.

  • Sortimentsbreite
  • Sortimentstiefe
    mögliche Substitute
  • Mindestqualitätsanforderungen

Entscheidungshilfen

  • Wertanalyse
  • Typenbereinigung
  • Normung
  • CAD

2.3 Bedarf-Arten

  • Primärbedarf
    absatzbestimmte Bedarf an Fertigprodukten und Ersatzteilen
  • Sekundärbedarf
    zur Fertigung des Primärbedarfs benötigten Mengen an Rohstoffen und Zwischenerzeugnissen
  • Tertiärbedarf
    Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen für den Sekundärbedarf

2.3 Arten der Bedarfsplanung

  • deterministisch: Programmorientiert errechneter Bedarf
  • stochastisch: Prognoseverfahren basierend aus Daten der Vergangenheit
  • Zusatzbedarf: Mehrbedarf aufgrund von Ausschuss oder ähnlichem

2.3 Methoden zur programmgemäßen Bedarfsermittlung

  • Gozinto-Graphen (für kleinen Umfang)
  • Fertigungsstufenverfahren
  • Dispositionsstufenverfahren
  • Renettingverfahren
  • Matrizenverfahren
  • Teileverwendungsnachweis (von unten nach oben)

2.3 Aufbau Gozinto-Graph

  • Jedes Teil kommt im Graphen nur einmal vor.
  • Angabe der Verwendung der Baugruppen und Einzelteile inkl. Stückzahl

2.3 Aufbau Gleichungssystem (Bedarfsplanung)

Für jeden Bedarf xj wird eine Gleichung aufgestellt.

Leicht aus Gozinto-Graph ermittelbar.

2.3Aufbau Fertigungsstufenverfahren

1. Fertigungsstufe: Angabe der Materialien und Anzahl für die erste Fertigungsstufe

2. Fertigungsstufe: ... detto für die zweite Fertigungsstufe

...

Einzelteile bzw. Baugruppen können somit öfter vorkommen.

2.3 Aufbau Dispositionsstufenverfahren

Ein Gut wird der niedrigsten Fertigungsstufe zugeordnet, auch wenn es in einer höheren Fertigungsstufe erneut verwendet wird.

Also der maximalen Anzahl Pfeilen im Gozinto-Graphen.

2.3 Aufbau Renettingverfahren

Aus dem Fertigungsstufenverfahren entstanden.

Lagerbestände einer Materialart werden den Bedarfen auf höheren Produktionsstufen vorläufig zugewiesen.
Somit wird der Nettobedarf ermittelt.

2.3 Methoden zur Bedarfsprognostizierung

  • Verbrauchsgebundene Bedarfsplanung
    Bisheriger Verbrauch als Bedarfsprognose
  • gleitende Durchschnitte
  • gleitende Durchschnitte mit unterschiedlichen Gewichten
  • exponentielle Glättung
  • lineare Regression (Durchschnittsbildung mit Berücksichtigung eines Trends)
  • Simulation

2.4 Begriff: Beschaffung

dispositive Bereitstellung der Materialien von außerhalb des Unternehmens (externe Materialbereitstellung)

2.4 Aktionsparameter der Beschaffung

  • Bestellmenge
  • Bestellzeitpunkt

2.4 Restriktionen für die Bestellmenge

  • Kapitalrestriktion
  • Lagerplatzrestriktion
  • konkreter Materialbedarf

2.4 Einteilung der Beschaffungskosten

  • unmittelbare Beschaffungskosten
    von der Menge abhängig
  • mittelbare Beschaffungskosten
    von der Anzahl Beschaffungen abhängig (Bestellfixe kosten)

2.4 Prinzipien der (externen) Materialbereitstellung

  • Einzelbeschaffung im Bedarfsfall
    Produktionsstillstandskosten
  • Einsatzsynchrone Beschaffung
    JIT, Kanban-Steuerung
  • Vorratshaltung
    Fehlmengenrisiko reduziert

2.4 Einsatzsynchrone Beschaffung (JIT)

  • Voraussetzungen
  • Folgen

Voraussetzungen

  • Zulieferer muss dafür bereit sein.
  • Bestellvorgänge standardisiert und rationalisiert
  • Teilearten mit hohem bis mittleren Verbrauchwert
  • regelmäßiger bis schwankender Verbrauch
  • hohe Qualität der Materialien (Qualitätssicherung beim Lieferanten)

Folgen

  • sinkende Kapitalbindung
  • geringerer Raumbedarf
  • höhere bestellfixe Kosten
  • höhere Transportkosten
  • höhere Warenannahme-Kosten
  • erhöhte Selbstkosten des Lieferanten

2.5 Begriff: Lagerung

Bewusste bzw. geplante Unterbrechung des (inner-)betrieblichen Materialflusses

2.5 Funktionen der Lagerhaltung

  • Hauptfunktionen
  • Nebenfunktionen

Hauptfunktionen

  • Aufbewahrungsfunktion
  • Puffer- bzw. Ausgleichsfunktion
    Teilbereiche werden durch Lager voneinander entkoppelt

Nebenfunktionen

  • Sicherheitsfunktion
  • Spekulationsfunktion
  • Produktiv- bzw. Veredelungsfunktion
    gewollte Qualitätsänderung bspw. durch Alterung, Gärung, Trocknung
  • Kompensation saisonaler Schwankungen

2.5 Lagerarten

  • Eingangslager
    Zeitliche Entkopplung
  • Zwischenlager
    Pufferfunktion bei nicht abgestimmten Produktionsprozessen
  • Bewegte Lager
    Bsp. Abkühlung am Fördermittel, Rohöltanker
  • Produktivlager
    Kellereien
  • Absatzlager
    Aufbewahrung bis zum Versand

2.5 Kriterien für den Aufbau von Lagerhaltungssystemen

  • Standort:
    Optimierung der Zugriffszeiten
  • Lagerausstattung
    Größe der Materialien, Transportmittel
  • Lagerbestände

2.5 Politiken der Beschaffung und Lagerhaltung

Bestellzeitpunkt

  • Bestellgrenze s erreicht/unterschritten
    gleitender Bestellzeitpunkt
  • Zeitlicher Bestellrhytmus alle T Zeiteinheiten
    fester Bestellzeitpunkt
  • s unterschritten und T erreicht

Bestellmenge

  • optimale Losgröße Q
  • Höchstlagermenge S auffüllen

Beschaffungs- und Lagerhaltungspolitiken

  • s,Q
  • T,Q
  • s,T,Q
  • s,S
  • T,S
  • s,T,S

2.6 Begriff: dispositive Materialbereitstellung

externe Bereitstellung, Beschaffung

2.6 Begriff: innerbetriebliche Materialbereitsstellung

rechtzeitige physische Herbeischaffung der Materialien

2.6 Probleme der innerbetrieblichen (physischen) Materialbereitstellung

  • Ansiedlung der innerbetrieblichen Standorte
  • Ausgestaltung des technischen Apparates zur Güterbeförderung

2.6 Kostenfaktoren innerbetrieblicher Transporte

  • Anzahl durchzuführender Transporte
  • Wegstrecken

2.6 Minimieren der Transportkosten durch

  • Minimierung der Anzahl Transporte zwischen nicht benachbarten Abteilungen

2.6 Arten von Fördergütern

  • Stückgut
  • Fließgut
  • Schüttgut