2 - VWL & BWL - Grundbegriffe

Unterricht vom 07.09.2013 - UK

Unterricht vom 07.09.2013 - UK


Kartei Details

Karten 29
Lernende 83
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 13.09.2013 / 14.06.2025
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VWL / BWL

Abgrenzung

BWL - Betriebswirtschaftslehre
-> Betrachtet das einzelne Unternehmen
-> andere Wirtschaftssubjekte werden nur insoweit einbezogen, als ihre Handlungen Auswirkungen auf das Unternehmen haben

VWL - Volkswirtschaftslehre
-> Betrachtet das Wirtschaftssystem eines Landes; auch mehrerer Länder; und den darin herrschenden Zusammenhängen

 

Mikroökonomie

- Kleiner Wirtschaftskreislauf

- Froschperspektive

- Geldstrom / Güterstrom
Unternehmen -> Einkommen/Güter -> Konsumenten
Konsumenten -> Arbeitskraft/Kapital -> Unternehemen


Dieses Modell beschränkt sich auf die Beziehungen zwischen Konsumenten und Produzenten. Es stellt die wesentlichen Geldströme und Güterströme zwischen beiden dar.

 

Makroökonomie

- Vogelperspektive

= die Wissenschaft der gesamtwirtschaftlichen Vorgänge

- Beschäftigungsgrad, Gesamteinkommen, Inflationsrate, Konjunktur

Dieses Model betrachtet den: gesamtwirtschaftlichen Güter-,  Geld-,  Arbeits- u.  Wertpapiermarkt

 

Volkswirtschaft

Aufgabengebiete

- Wirtschaftskunde
-> Was war? Was ist?

- Wirtschaftstheorie
-> Warum ist es so? Was wird sein?

- Wirtschaftspolitik
WIe kann man das Geschehen beeinflussen?

 

Wirtschaftssubjekte

- Private Haushalte

- Unternehmen

- Staat

- Ausland

Als Wirtschaftssubjekt zählt, wer eigenständige, wirtschaftl. Entscheidungen trifft

 

Vom Wunsch zum Konsum
Arten der Bedürfnisse

- Wünsche = 0% Wirtschaftsleistung (nicht relevant)

- Bedürfnisse
- kollektiv (z.B. Müllabfuhr, Sicherheit)
- individuell (Auto, Handy, etc.)

- Bedarf
= mit Kaufkraft ausgestattetes Bedürfniss

- Wunsch -> Bedürfniss -> Bedarf -> NACHFRAGE

- Nachfrage wird zu Konsum = wirtschaftlich relevant

                         

 

Güter
Unterteilung

Unterteilung:
- freie Güter = kostenlos (z.B. Luft, Sonnenlicht)
- knappe Güter haben einen Preis

-> Knappe Güter:
-  Immaterielle = Rechte u. Dienstleistungen
-  Materielle 

-> Materielle Güter:
- Nutzungszweck = Konsum,- Investitionsgüter
- Nutzungsdauer = Gebrauchs,- Verbrauchsgüter
- Anbieter = Private-, Öffentliche Güter

 

Bedürfnispyramide
nach Maslow

(0 Transzendenz)
"Suche nach Gott"

1 Selbstverwirklichung
Individualität, Ethik, Kunst, Philosophie

2 Anerkennung & Wertschätzung
Status, Wohlstand, Geld, Macht, Karriere

3 soziale Beziehungen
Freunde, Partnerschaft, Liebe

4 Sicherheit
Wohnung, Arbeitsplatz, Gesetze, Gesundheit

5 Grund,- Existenzbedürfnisse
Luft, Wärme, Nahrung, Schlaf

0-2 = sog. Wachstumsbedürfnisse
2-5 = sog. Defizitbedürfnisse

 

Ökonomisches Prinzip

Welche & Definition

Minimalprinzip

= Zielvorgabe (Ware) mit möglichst wenig Mitteln (Geld) erreichen

Maximalprinzip

= mit vorgegebenen Mitteln (Geld) möglichst viel (Ware) erwirtschaften

Minimaxprinzip

= mit möglichst wenig Mitteln möglichst viel Ware erwirtschaften (= nicht möglich; Mathematische Gleichung mit Variablen auf beiden Seiten)

 

Produktionsfaktoren

Welche & Bild

- Arbeit

- Boden

- Kapital

Bild: Ein Arbeiter bearbeitet (Arbeit) ein Werkstück (Boden) mit einem Hammer (Kapital)

 

 

Konsum

Konsum:
= Nachfrage nach Gütern (unmittelbare
    Bedürfnisbefriedigung)
= Alle Konsumgüterkäufe der privaten Haushalte
    und des Staates

 

 

Sparen

Definition & Rechnung

Sparen:
= Bildung von Geldkapital durch Konsumverzicht
-> Verfügbares Einkommen abzgl. der
     Konsumausgaben

 

Investitionen

Begriff

Bildung von Produktionskapital

Alle Käufe von Kapitalgütern

Die Verwendung finanzieller Mittel, um damit Privatvermögen durch Erträge zu vermehren bzw. als Teil des Geschäftsprozesses um die Gewinne eines Unternehmens zu steigern. 

 

Investitionen
Arten & Zweck

 

 

Arten:

Bruttoinvestition
= Summe von Ersatz- und Nettoinvestitionen
-> Gesamtheit aller Investitionen

Ersatzinvestition
= Reinvestition
-> Reparatur, Instandhaltung

Nettoinvestition 
= Differenz zwischen Brutto-, u. Ersatzinvestition
-> Neuanschaffungen

Anlageinvestition
Langfristige Nutzung
-> Anschaffung von Produktionsanlagen

Vorratsinvestition
=Lagerinvestition
-> Bestandsveränderung der Roh,- Hilfs,- u.
     Betriebsstoffe

Zweck:
- Erweiterung
- Rationalisierung
- Umweltschutz
- Arbeitsschutz
- Forschung & Entwicklung

 

 

Produktion Definition

Sektoren

= Betriebliche Erstellung von Wirtschaftsgütern duch den Einsatz von Produktionsfaktoren
-> Arbeit, Kapital, Boden

3 Sektoren:
Primär = Landwirtschaft u. Bergbau
Sekundär = Industrie
Tertiär = Dienstleistung

 

Volkswirtschaft

Ziele

Koordination begrenzter Ressourcen
(Arbeitskraft, Boden, Kapital)
-> Produktionsfaktoren

Optimale Verteilung
Versorgungssicherheit u. Bedürfnisbefriedigung

 

Wirtschaftsordnung

Probleme

- Motivationsproblem
  Leitsungsanreiz zur Einsatzbereitschaft bieten

- Informationsproblem
  Informationen Vorraussetzung f. Planen und Handeln

- Koordinationsproblem
  zw. den Unternehmen
  zw. den Verbrauchern, Händlern u. Produzenten
  zw. Wirtschaftsräumen (im Inland o. zw In-, u. Ausland

- Machtproblem
  Geldgier, Ansehen, Prestige, Korruption
  -> Interessengruppen (Einflussnahme auf Staat)

 

Wirtschaftsordnung

Definition & Synonym / Typen

 

= Wirtschaftssystem
-> Gesamtheit aller für den Aufbau u. Ablauf der
     Volkswirtschaft geltenden Regeln und Institutionen

Idealtypen:

Marktwirtschaft: Adam Smith, "Nachtwächterstaat"
Planwirtschaft: Karl Marx, Friedrich Engels

Realtyp:

Soziale Marktwirtschaft: Alfred Müller Armack, Ludwig Erhardt

 

Marktwirtschaft

Hintergründe

Theoretischer Ursprung Adam Smith (1723-1790)
-> Vater der Nationalökonomie
-> Buch - Wohlstand der Nationen

"Laissez-faire" = Grundgedanke des
  Wirtschaftsliberalismus

im Rahmen allg. Gesetze u. Normen soll allen Wirtschaftssubjekten das Recht auf freie u. unabhängige wirtschaftl. Betätigung gewährt werden

Nachtwächterstaat

 

Marktwirtschaft

Merkmale

- Konsumfreiheit

- Gewerbe-, Investitions-, Produktionsfreihet

- Vertragsfreiheit

- Eigentum an Produktionsmitteln

-> Grundidee des "Laissez-faire"

Der Markt koordiniert sich selbst durch den Preis über Angebot und Nachfrage

 

Marktwirtschaft

Vorteile

 

 

- Eintscheidungsfreiheit und EIgenverantwortung der Unternehmen und Haushalte

- Hoher Leistungsanreiz

- Freie Berufs-, Arbeitsplatz,- u. Standortwahl

- Freie Verfügbarkeit über Privateigentum u. Produktionsmittel

- Machtstreuung

 

Marktwirtschaft

Nachteile

- Benachteiligung Leistungsschwacher
  -> keine sozial-, u. arbeitsrechtliche Absicherung

- Marktversagen
  -> kein Wettbewerb, Monopolbildung
  -> keine Bereitstellung öffentl. Güter

- Negative Externe Effekte werden vernachlässigt
  -> Umweltverschmutzung
  -> neg. Beeinflussung anderer Wirtschaftssubjekte

- Geringe Preisstabilität

 

 

Planwirtschaft

Hintergründe

Vorausplanung von Bedarf und Produktion findest sich schon in vorzivilisierten Gesellschaften (Dorfgemeinschaften u. Sippen)

Bekannteste theoretische Ausarbeitung von Karl Marx und Friedrich Engels = kommunistische Planwirtschaft

= Umkehrschluss des Wirtschaftsliberalismus (Adam Smith)

-> soz. Gerechtigkeit / Gleichheit aller Menschen

 

Planwirtschaft

Merkmale

- Zentrale Planung, Lenkung, Kontrolle des gesamten
  wirtschaftl.  u. gesellschaftl. Geschehens

- Kollektiveigentum an Produktionsmitteln

- Zentrale Preisfestsetzung der Güter und
  Produktionsfaktoren

- Planerfüllung steht im Vordergrund

 

Planwirtschaft

Vorteile

- Keine Ausbeutung wirtschaftlich Schwacher

- Vollbeschäftigung

- Güter des Grundbedarfs können verbilligt werden

- Hohe Preisstabilität

 

Planwirtschaft

Nachteile

- Aufwändiger u. träger Planungsapparat

- Zwang zur Planerfüllung

- Kein Privateigentum / Eigenverantwortung

- Versorgungslücken

- Mangelnder Leistungsanreiz / Motivation 

 

Soziale Marktwirtschaft

Hintergründe

- Von Alfred Müller Armack und Ludwig Erhardt
  konzipiertes wirtschaftspolitisches Leitbild, das ab
  1948 in der BRD verwirklicht worden ist.

- Die soziale Marktwirtschaft soll das Prinzip der
  Freiheit auf dem Markt mit dem Prinzip des sozialen
  Ausgleichs verbinden. 

 

Soziale Marktwirtschaft

 Grundlagen & Prinzip

- Freiheit der persönlichen Entscheidung

- Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit

- Soziale Gerechtigkeit, Sicherheit, sozialer Friede

Prinzip: Soviel Freiheit und Wettbewerb wie möglich, bei so viel Ordnung und Eingriff wie nötig

 

Soziale Marktwirtschaft

5 wesentliche Bestandteile

- Wettbewerbspolitik: 
   Kartellverbot, Fusionskontrolle, Missbrauchsaufsicht

- Einkommens-, und Vermögenspolitik:
  progressive Einkommensbesteuerung

- Sozialpolitik: 
  Sozialversicherung zur Grundversorgung bei
  Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit und im Alter

- Struktur-, und Wachstumspolitik:
  Infrastruktur, Bildung und Wissenschaft

- Konjunkturpolitik:
  Beschäftigungsstand, Wirtschaftswachstum,
  Preisniveaustabilität, aussenwirtschftl. Gleichgewicht
  -> Magisches Viereck!