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Marcel Leichsenring

Marcel Leichsenring

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Cartes-fiches 14
Langue Deutsch
Catégorie Matières relative au métier
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 20.01.2013 / 23.04.2022
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https://card2brain.ch/box/2_verlagsherstellung_typographie
Intégrer
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Welche Arten des Kapitelbeginns gibt es und welche typografischen Konsequenzen koÅNnnen auftreten?

 

Neuseitig rechts:

Nachteil: evtl. sehr viele Vakatseiten, weil Kapitelausgang rechts, daraus folgt eine immense Umfangserweiterung.

Neuseitig:

Nachteil: Wenn Kapitelausgang auf einer Seite nur fünf Zeilen betraÅNgt. Nahezu leere Seite.

AngehaÅNngt/Fortlaufend:

Wirtschaftlichste Form. Typografische Konsequenz: KapitelanfaÅNnge müssen deutlich gekennzeichnet und dementsprechend gestaltet werden.

Doppelseiten als Kapitelanfang:

Gefahr einer rechten Vakatseite besteht. Voraussetzung: Spielraum bzw. Füllraum wie z.B. Bilder

Allgemein gilt: mind. 5 Zeilen bei Kapitelausgang auf einer Seite.

 

Welche Typografie ist gut für die Lesbarkeit von Texten?

 

Typografie für lineares Lesen (Devise: so zurückhaltend wie möglich): bei kontinuierlichem Lesen darf der Lesefluss nicht gestoÅNrt werden und erfordert ein ruhiges und gut lesbares Schriftbild. Auszeichnungen im Text müssen zurückhaltend eingesetzt werden. Typografie dient dem Inhalt.

Allgemein: da (vor allem beim linearen Lesen) Text in Wortbildern erfasst wird, ist eine deutliche Unterscheidung der individuellen Buchstabenformen wichtig. Für die deutsche Sprache mit ihrer ausgepraÅNgten Gross- und Kleinschreibung sind Schriften mit niedriger MittellaÅNnge ideal.

 

Warum ist Rausatz bei einer schmalen Satzbreite besser geeignet als Blocksatz?

 

Weil beim Rauhsatz alle WortzwischenraÅNume innerhalb und von Zeile zu Zeile rechnerisch gleich gross sind.

Trennungen sind erlaubt. Dadurch hat der Rauhsatz bei einer schmalen Satzbreite kleinere WortzwischenraÅNume und dadurch wird eine bessere Lesbarkeit und AÅNsthetik erzielt. Der Blocksatz neigt zu grossen WortzwischenraÅNumen.

 

Nenne die Unterschiede von Rau- und Flattersatz!

 

Rausatz: hat kleineren Flatterwert, Trennungen sind erlaubt. Die Zeilenrythmik, die der Satzrechner produziert, wird akzeptiert. Dadurch koÅNnnen z.B. auch mehrere Zeilen in gleicher Breite untereinander entstehen.

Flattersatz: es sollen Trennungen vermieden werden. Der Flatterbereich ist relativ gross zu waÅNhlen, um vor allem einen rhytmischen Zeilenfall (lang, kurz, lang) zu erhalten.

 

Welche Grundeinstellungen muss man vornehmen, um eine gute SatzqualitaÅNt zu erreichen?

 

Trennungen definieren, WortabstaÅNnde, AnschlaÅNge pro Zeile, genügend Durchschuss, KapitelanfaÅNnge und -ausgaÅNnge definieren, Grundlinienraster, Zeilen nach UÅNberschrift definieren, Ligaturen ausstellen

 

a) Nenne die Bestandteile der Titelei!

b) Unterschied Titel Taschenbuch und Hardcover?

 

a) Seite 1: Schmutztitel

Seite 2: Schmutztitelrückseite (üblicherweise eine Vakatseite)

Seite 3: Titelblatt (Haupttitel)

Seite 4: Impressum (Druckvermerk)

b) Schmutztitel, Schmutztitelrückseite (übernimmt die Ersatzfunktion der nicht vorhandenen Schutzumschlagklappen, da hier Informationen über Inhalt und Autor abgedruckt werden, Haupttitel, Impressum

 

Was muss man bei der Schriftmischung beachten, damit die Auszeichnungen für den Leser deutlich sind?

 

Mischung serifen/serifenlos, fett/halbfett, klare Hierarchie

 

ZaÅNhlen Sie die Schriftformen nach der DIN Norm auf.

 

1. Venezianische Renaissance-Antiqua (z.B. Centaur, relativ grosse Ober- und UnterlaÅNngen, der Querstrich des e liegt meist schraÅNg, zarte Linien)

2. FranzoÅNsische Renaissance-Antiqua (z.B. Bembo, Gruppe mit den meisten Schriften, der Querstrich des e ist gerade, zarte Linien )

3. Barock-Antiqua (z.B. Baskerville, Achsen und Rundungen fast senkrecht, kraÅNftige Linien, grosses C unterhalb keine Serife,

4. Klassizistische Antiqua (z.B. Bodoni, starke Unterschide zwischen Haar- und Grundlinie, senkrechte Achsen bei Rundungen)

5. Serifenbetonte Linear-Antiqua (z.B. Rockwell, auffallende Betonung der Serifen, Haar- und Grundlinie sind fast gleich dick)

6. Serifenlose Linear-Antiqua (z.B. Helvetica)

7. Antiqua-Varianten (z.B. Codex, hauptsaÅNchlich Schriften für dekorative Zwecke)

8. Schreibschriften (z.B. Mistral, Schriften die der heutigen Handschrift nachahmen, Buchstaben sind untereinander verbunden)

 

ErklaÅNren Sie Hurenkind und Schusterjunge.

 

Hurenkind: Absatzende auf neuer Seite. Mind, drei Zeilen sollen auf der neuen Seite umbrechen.

Schusterjunge: Absatzanfang am Ender einer Seite unter drei Zeilen.

 

ZaÅNhlen Sie die Schriftlinien auf.

 

À-Linie (Akzentlinie)

k-Linie (MinuskeloberlaÅNnge bei Renaissance-Antiquas)

H-Linie (Majuskel- oder VersalhoÅNhe)

x-Linie (MinuskelhoÅNhe)

Grundlinie (Schriftline)

p-Linie (UnterlaÅNnge)

 

Warum verteuern Marginalien die Herstellung eines Druckwerks?

 

Es muss ein schmaler Satzspiegel gewaÅNhlt werden. Damit erweitert sich der Umfang und die Kosten für Papier, Druck- und Bindearbeiten steigen.

 

Was ist ein Font?

 

Alle Klein-, Grossbuchstaben, Ziffern, Satzzeichen und Sonderzeichen einer Schrift sind in einer Datei abgespeichert, die als Font bezeichnet wird.

 

Was ist eine Dickte?

 

Jeweilige Breite eines Buchstabens, einer Ziffer oder eines Satzzeichens mit einer Vorbreite links und einer Nachbreite rechts vom Buchstaben. Die Dickte der einzelnen Buchstaben ist innerhalb einer Schrift unterschiedlich und abhaÅNngig vom Schriftgrad.

 

Was ist beim Zeilenabstand (ZAB) zu beachten?

 

Der Zeilenabstand kann individuell bestimmt werden und wird von Schriftlinie zu Schriftlinie gemessen. Je nach Schriftgröße benötigt man einen bestimmten Grundabstand, den "Vertikalen Raumbedarf". In vielen Fällen ist dieser im Hinblick auf die optimale Lesbarkeit des Textes nicht ausreichend. Auf keinen Fall dürfen die Unterlängen die Oberlängen der nachfolgenden Zeile berühren (dies ist in der Werbung oder bei der Schutzumschlaggestaltung allerdings gebräuchlich). Als Grundregel kann gelten, dass der Zeilenabstand die Höhe der Mittellänge der Grundschrift betragen sollte. Der Wortabstand muss jedoch immer kleiner sein als der Zeilenabstand. Bei schmalen Satzbreiten kann der Zeilenabstand geringer sein, da unser Auge, bedingt durch die kurzen Zeilen, die Führung beim Lesen vom Ende einer Zeile zum Anfang der nächsten Zeile besser findet. Bei großen Satzbreiten muss der Zeilenabstand größer gehalten werden.