Grundkompezenzen


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Langue Deutsch
Catégorie Artisanat
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Crée / Actualisé 07.02.2014 / 14.04.2025
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Welche Kunststoff-Bodenbeläge gibt es?

- PVC (Polyvinylchlorid)

- PO (Polyolefin)

- Enomere / Ionomere
  (= andere Familie von thermoplastischen Kunststoffen)

- Industrie-Kautschuk

In welchen Breiten gibt es PVC-Beläge?

Bis zu 2 m breit

PVC: Was heisst 'thermoplast' und 'duroplast'?

PVC ist thermoplast, d.h. warm verformbar, kalt hart)
--> daher muss aklimatisiert werden beim Verlegeort (Betriebstemperatur)

Thermoplast = Weich-PVC
Duroplast = Hart-PVC

PVC: 5 Grundstoffe

- PVC-Pulver (farb- / geruchloses Pulver --> von Industrie hergestellt und angeliefert)

- Weichmacher (ölige Flüssigkeit --> chemisch aus Erdöl hergestellt)

- Stabilisatoren (auch flüssig, verhindert, dass während Prod. Qualitätsverlust entsteht, z.B. durch Hitze)

- Farbstoffe (synthetisch hergestellt nach gewünschten Eigenschaften)

- Füllstoffe (für Volumen / Menge --> meistens mineralische Mehle (= Steinmehl))

In welchen 5-6 Schritten wird PVC hergestellt?

- Mischen (alle 5 Rohstoffe; kalt --> wird pulverig)

- Kneten (160°C; warm --> wird wie Plastik)

- nachher zerkleinert / granuliert / zerhackt für Farbmuster

***** = homogener PVC (durch und durch gleiches Material; durchgefärbt) *****

- Kalandrieren (Auswalzen; oder an Doppelbandpresse)

- evtl. Doublieren (versch. Folien durch Wärmewalzen ineinander doubliert)
  z.B. oben qualitativ hochwertiges Material, unten eher nur Füllstoff

***** = heterogener PVC (zweischichtig, mit homogener Nutzschicht) *****

- evtl. Werksfinish (zusätzliche Schutzschicht; meistens durchgeführt, muss aber nicht)
  (PU-Oberflächenvergütung)

Blockpressen-Belag (anstelle von kalandrieren)

= Chips-Belag

Blockpressen: Granulat (vom schnitzeln) wird gepresst (mit Wärme), dann geschnitten und geschliffen,
dann temperiert (danach wieder abgekühlt)

--> für Formstabilität, hohe Verdichtung, Oberfläche verschmilzt (durch Stahlplatten dazwichen)

--> hoher PVC-Anteil --> sehr stabil!

--> vor allem bei leitfähigen Belägen

Vinylquarz (früher Vinylasbest)

Quarz = Härter

Vorteile: sehr dauerhaft (weil sehr hart),
              (relativ) feuchtigkeitsbeständig (aber Dispersionskleber ist nicht wasserbeständig)

--> In Bahnen hergestellt aber nur in Platten verkauft!

Decorbeläge

3. Transparentes PVC (PVC-Folie) = Nutzschicht (0.4-0.8 mm dick)
2. Decor-Schicht / Film
1. Unterschicht (kalandriert)

--> versch. Schichten doubliert

--> gibt es nur in Planken / Platten

Was ist der Unterschied zwischen verschweissen und verschmelzen?

verschweissen (kalt od. chemisch) = gleiches mit gleichem mit gleichem --> PVC

verschmelzen = es wird Leim benutzt oder Paste usw. --> Linoleum + Kautschuk

Streichbeläge

--> pastös / wie Paste = nicht flüssig + nicht fest

--> Gehschicht homogen + gefärbt  /  andersartige Unterschicht (z.B. PVC-Schaum)  /  dazwischen Glas-Vlies

--> alles gleich wie bei PVC, aber andere Fabrikationsart: nicht kalandriert, sondern gestrichen (mit Raggle)
     -> Glasvlies wird durch Raggle mit der Paste bestrichen, dann wird das Ganze abgekühlt, umgedreht und
         anschliessend mit Schaumpaste versehen (dann erwärmt - wo der richtige Schaum entsteht - und wieder gekühlt).

--> Vorteile: Gehkomfort, wesentlich verbesserte Trittschallisolation

--> Einsatz: z.B. bei Fitnessräumen

    

Sicherheitsbeläge

= Streichbelag

- sind gleitsicher

- Rauheit der Oberfläche muss beständig sein (mind. während Garantiezeit)!
  -> Am besten in gesamter Stärke, nicht nur oberflächlich!

- Rauheit entsteht durch Quarz, Aluminiumoxyd, ...

- Hinten: Glasgittergewebe (kein Vlies, evtl. höchstens in MItte)

- Einsatz: Nasszellen, Spitalbau, Shops, Treppen, Bus / Bahnen etc.

CV-Beläge

- Cushioned Vinyl = Kissenbelag
 Weil: In der obersten, transparenten Nutzschicht sind in der Druckfarbe teils Inhibitoren enthalten.
          An jenen Stellen, wo Inhibitoren drinn sind, quillt der Belag nicht auf bei Wärmebehandlung.
         Daher entstehen "versch. Höhen".

- mind. 3 Schichten - Dicke der Nutzschicht wie bei Decorbelägen (0.4-0.8 mm)

- 4. Transparente PVC-Nutzschicht
  3. Fotoschicht
  2. Glasvlies
  1. Schaum (PVC)

Was sind Inhibitoren?

In CV-Belagen sind in der obersten Schicht (transparente Nutzschicht) stellenweise diese Inhibitoren enthalten.
An jenen Stellen quillt dann der Belag nicht auf beim Wärmeverfahren - daher entstehen "versch. Höhen".

--> Darum heisst dieser Belag CV-Belag = Cushioned Vinyl = Kissenbelag.

PO-Bodenbeläge
(KEIN PVC-BELAG)

- PO = Polyolefin = Polymere aus Kohlenwasserstoff

- Als Alternative, wenn Linol nicht alle Bedürfnisse abdecken kann, jedoch auch kein PVC genommen werden möchte.
 -> Gab es, da PVC-Belägen Reizgase (z.B. beim Brand) vorgeworfen wurden.

4 Grundstoffe von PO-Bodenbelägen?

- Polyolefine (Polymere aus Kohlenwasserstoff)

- Füllstoffe (Kreide, Kaolin (anorganische Füllstoffe))

- Farbstoffe (Farbpigmente)

- Hilfsmittel (Fabrikationshilfsittel, je nach Produkt + Hersteller unterschiedlich)

--> kein Reizgas / kein Chlorwasserstoffgas bei Brand

2 Arten von Kutschuk-Bodenbelägen

- Industrie- / Synthesekautschuk

- Naturkautschuk (Latex)

Was ist Porogummi?

= elastische Unterschicht / unter andere Beläge

- Gummi aus Resten (z.B. Pneus)

- Hinten: Polyjute (für Stabilität)

Woraus besteht PVC-Abdeckbelag?

- Bestehen aus PVC - aus reinem Abfall, qualitativ aber gutes PVC = Produktionsrecycling

- Für Mehrfachgebrauch

Für was ist das Werksfinish bei PVC-Belägen?

- PU (Polyurethan) / PUR / PUR-Protect / Protescol

--> Spezielle Wirkung gegen Bakterien + Pilze (z.B. Sanosol)

--> Fix eingearbeitet - nicht im Nachhinein auftragbar

Was gibt es für Spezialbodenbeläge?

--> Grundsatz: Alle vom Handel angebotenen Bodenbeläge sind IMMER für den Indoor-Bereich ausgelegt!

- UV-stabilisierte Beläge

- Öl-resistente Beläge

- Turnhallenbeläge / Sportbodenbeläge

- Nasszellen / Nassräume

- Lose verlegbare Bodenbeläge (Planken + Platten mit Klicksystem)

Was ist ARP-Schweiz?

= Arbeitsgemeinschaft für das Recycling von PVC-Belägen

Technische Daten: Welche sind zu beachten?

- Brandklasse

- Trittschallverbesserungsmass

- Lichtechtheit

- Elektrische Ableitfähigkeit

- Begehaufladung

Wo wird definiert welche Werte von elastischen Bodenbelägen verlangt werden und wie sie gemessen werden?

SN 429001 (CH-Norm) - Welche Werte sind vorgegeben?

EN 1081 (Euro-Norm) - Wie wird gemessen?

Brandklassen

Bfl - S1

Bfl = Brandklasse (A = nicht brennbar)
S1 = Qualmklasse (= Qualmdichte) (1 = bester Wert)

alte Version von Brandklassen:  5 / 3

Trittschallverbesserungsmass

- Messeinheit von Schall = dB = Dezibell

- Raum unten: Mikrofon / Raum oben: Hammer auf Boden schlagen = Wert
  Dann Belag unter Hammer = durch Belag z.B. 4 dB Trittschallverbesserungsmass
  (Wird im unteren Raum gemessen!)

Lichtechtheit

Messen der Lichtempfindlichkeit

Skala 1 - 8
(8 = bester Wert)

Was sind ASM-Verfärbungen?

ASM = Alterungs-Schutz-Mittel

= chemische Reaktion

- dient dazu, dass Kautschuk / Gummi im Alter nicht sprödet

- geht von z.B. Pneus, Rädern, Schuhsohlen usw. in PVC-Belag über und es entsteht Fleck

Elektrische Ableitfähigkeit

Skala: Raumklasse A, B und C

A   104 - 108          = leitfähig (mit begleitenden Massnahmen: Raumklima)
B   108 - 109          = antistatisch (mit geringen Massnahmen)
C   > 109 (~1013)   = normal / isolierend (keine besonderen Vorschriften)

gemessen in Ohm 

Begehaufladung

< 2 Kv (Kilovolt) = Fitzt nicht! (= 2'000 Volt)

- Skala von 0 - 13'000 V
- ab 2'300 V merkt es ein Mensch

- Ableitfähige Bodenbeläge werden NIE beschichtet!

Was ist homogener PVC-Belag?

Durch und durch gleiches Material, durchgefärbt.

Was ist heterogener PVC-Belag?

Zweischichtig, mit homogener Nutzschicht.

Wie sieht PVC-Schaum aus (Ebofloor)?

(siehe Bild)

4 spezielle Anforderungen für Turnhallenböden?

- Ballreflektion (Prellen muss möglich sein)

- Kraftabbau (über 50 %)

- Gleitreibung

- Rollwiderstand

Ursachen, wenn leitfähiger Bodenbelag nach Verlegung nicht leitfähig ist?
Bzw. worauf ist zu achten?

- leitfähiger Leim

- Kupferband verlegen + an Erdung anschliessen (Stromer!)

- Falsche Beschichtung --> Rückwachsendes Pflegemittel wichtig!

Woraus besteht die Grundlage (Paste) für Streichbeläge?
Und wie wird diese ausgehärtet?

- Plastisol

- Aushärtung durch Gelieren im Gelierkanal