SEPSIS
Sepsis und septische Schock
Sepsis und septische Schock
Kartei Details
| Karten | 53 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Medizin |
| Stufe | Andere |
| Erstellt / Aktualisiert | 10.12.2025 / 10.12.2025 |
| Weblink |
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Sepsis Definition
Sepsis ist ein klinisches Syndrom, das physiologische, biologische und
biochemische Abnormitäten hat, welche durch eine dysregulierte
inflammatorische Antwort auf eine Infektion entstehen.
Sepsis und die inflammatorische Antwort, die entsteht kann zu einer
Multiorgandysfunktion und zum Tod führen.
Sepsis Definition für Laien
Sepsis ist eine lebensbedrohlich Erkrankung bei der die Reaktion des Körpers
auf eine Infektion zu einer Schädigung der eigenen Gewebe und Organe
führt.
Sepsis: Epidemiologie
Gründe für die Zunahme der Sepsis-Inzidenz über die Jahre:
- Alterszunahme
- Immunsuppression
- Multiresistente Infektionen
Sepsis-Inzidenz ist am höchsten im Winter .
(Wahrscheinlich aufgrund des erhöhten Auftretens respiratorischer Infekte)
Ältere Patienten (>65Jahre) verursachen 60-85% der Sepsis-Episoden.
Erreger im Sepsis
Erreger:
- Gram-positive Bakterien am häufigsten
- Gram-negative Bakterien
- Pilzinfektionen (zunehmend)
- In ca 50% der Sepsisfälle kann der Erreger nicht identifiziert werden
-> sogenannte Kultur-negative Sepsis
Sepsis: Definitionen 1991
Sepsis: Definitionen 2016
Sepsis wird definiert als eine lebensbedrohliche Organdysfunktion , die
durch eine fehlregulierte Wirtsantwort auf eine Infektion hervorgerufen
wird.
Organdysfunktion ist definiert als eine akute Veränderung des SOFA Score
>2 Punkte als Folge der Infektion.
Sepsis: Definitionen
Der Ausgangs-SOFA-Score kann bei Patienten ohne vorbekannte
Organdysfunktion als Null angenommen werden.
Auch Patienten, die sich mit einer nur leichten Organdysfunktion vorstellen
können sich im Weiteren verschlechtern
Ein SOFA Score > 2 reflektiert eine Sterblichkeit > 10% in einer allgemeinen
Krankenhauspopulation mit Verdacht auf eine Infektion
Das verdeutlicht die Gefahr einer Sepsis und die Notwendigkeit einer
prompten und adäquaten Intervention, wenn diese nicht bereits eingeleitet
wurde.
Quick - SOFA - Score
Atemfrequenz > 22/min
Verändertes Bewusstsein ( GCS < 15)
Systolischer Blutdruck < 100mmHg
Septischer Schock Definition
Untergruppe der Sepsis, bei der die vorliegenden zirkulatorischen und
zellulären / metabolischen Störungen so ausgeprägt sind, dass die
Sterblichkeit substantiell zunimmt.
Definition: Sepsis + 1. + 2.
1. Eine Vasopressorengabe ist erforderlich um bei, trotz adäquater
Volumensubstitution, persistierender Hypotonie einen MAP > 65mmHg
aufrecht zu erhalten
2. Serum-Lactat > 2mmol/l
-> Krankenhaussterblichkeit übersteigt 40%
Sepsis: Pathophysiologie
Die Inflammation, die septische Koagulopathie und die endotheliale
Dysfunktion sind die drei Hauptsäulen der Pathophysiologie der Sepsis.
Durch sie kommt es zu Störungen der Mikro- und Makrozirkulation und
schliesslich zur Beeinträchtigung der einzelnen Organfunktionen.
Diese Organdysfunktionen sind meistens jedoch nur funktionell und somit
potenziell reversibel.
Entwickelt sich jedoch ein Multiorganversagen, so steigt die Letalität auf bis zu 70%.
Erregerdetektion und Immunreaktion
Die klinischen Symptome der Sepsis werden in der Regel nicht direkt durch die
jeweiligen Erreger verursacht, sondern vor allem durch die Aktivierung der
körpereigenen Immunabwehrmechanismen.
Pathogen associated moelcular patterns (PAMPs) sind Strukturen der bakteriellen
Zellwand, aber auch Sequenzen der bakteriellen oder viralen RNA. PAMPs werden
durch «pattern recognition receptors» (PRR) auf immunkompetenten Zellen erkannt
und induzieren eine Immunantwort.
Zusätzlich erkennen PRR auch endogene Moleküle, die von untergegangenen Zellen
freigesetzt wurden, die sogenannten «damage associated molecular patterns»
(DAMPs) oder «Alarmine».
Immunreaktionen
PAMPs und DAMPS induzieren über PRR eine Aktivierung der angeborenen,
unspezifischen Immunantwort, die ua zur Aktivierung von Phagozyten und
Komplementkaskaden sowie zur Ausschüttung von Entzündungsmediatoren,
Zytokinen und Akut-Phase-Proteinen führt.
Im Gegensatz zu PAMPs werden DAMPs jedoch auch durch nicht-infektiöse Prozesse
wie Traumata freigesetzt.
Hierdurch erklärt sich die vergleichbare Pathophysiologie der Sepsis und des
Systemic inflammatory response syndrome (SIRS).
Prinzipiell sind nach der Bindung von PAMPs an PRR drei verschiedene
Reaktionsmechanismen möglich:
- Umgehende Apoptose
- Bekämpfung der Infektion durch pro-inflammatorische Mechanismen
- Beendigung der Entzündungsreaktion wenn durch das Molekül keine
Gefahr zu drohen scheint (Toleranz)
Die Art und das Ausmass der Inflammationsreaktion auf einen bestimmten
Stimulus hängen vom Zelltyp, dem jeweiligen Gewebe sowie dem
Vorhandensein oder Fehlen einer Toleranz ab.
Immunreaktionen 2
Gewebe, die physiologischerweise mit der Umgebung in Kontakt kommen,
exprimieren zwar die meisten PRR, jedoch induziert nicht jede Bindung eines PAMP
eine generalisierte Immunantwort. Durch anti-inflammatorische Moleküle entsteht
eine Toleranzsteigerung.
Dagegen kommen Leukozyten, myokardiale Zellen oder das Gefässendothel
physiologischerweise nicht in Kontakt mit PAMPs und induzieren in solchen Fällen
einen geradezu explosiven Anstieg an inflammatorischen Mediatoren.
Exogene und endogene Virulenzfaktoren (PAMPs und DAMPs) aktivieren über
spezifische Rezeptoren auf immunkompetenten Zellen die unspezifische, schnelle
Immunantwort.
Entzündungsreaktionen
Das Eindringen eines virulenten Organismus führt unter optimalen
Bedingungen zu einer streng lokalisierten Entzündungsreaktion mit
Einwanderung initial unspezifischer Entzündungszellen.
Im Falle einer Sepsis breitet sich die Entzündungsreaktion auf den
Gesamtorganismus aus.
Dekompensiert das Gleichgewicht zwischen lokaler und systemischer
Entzündungsreaktion, resultiert eine ubiquitäre schwere Inflammation, die
zur Dysfunktion primär gesunder Gewebe führt.
Anti-Inflammation
Während die pro-inflammatorische Kaskade primär der Opsonierung und
Elimination der eindringenden Mikroorganismen dient, treten als
Kollateralschäden eine endotheliale Dysfunktion, inadäquate
Gerinnungsaktivierung und Schädigung von Parenchymzellen auf.
Die anti-inflammatorische Komponente trägt zur Geweberegenration bei.
Gleichzeitig ist die Anti-Inflammation auch für die Anfälligkeit gegenüber
Rezidiv-Infekten verantwortlich.
Die Infekt-assoziierte Depression des Immunsystems hat einen
vergleichbaren Stellenwert, wie der klinisch offenkundigeren Inflammation.
Septische Koagulopathie
Im Rahmen einer Sepsis kommt es zur verstärkten Aktivierung der pro-
thrombotischen Faktoren.
- Lokale Begrenzung der Infektion und Vermeidung einer systemischen,
hämatogenen Ausbreitung der Erreger.
- Lokale Gerinnungsaktivierung erschwert für die Erreger den Zugang zu
Sauerstoff und Nährstoffen, wodurch sie sich weniger stark vermehren.
- Abtöten der Erreger wird durch das Gerinnungs-assoziierte «microbial
trapping» erleichtert.
Septische Koagulopathie - Gerinnung
Die Blutgerinnung wird physiologischerweise durch zahlreiche
Gegenreaktionen streng reguliert.
Aufgrund der fulminanten Aktivierung der lokalen Gerinnung kommt es
während der Sepsis sehr schnell zu einem Verbrauch und nachfolgend zu
einem Mangel an anti-thrombotischen Proteinen.
Parallel zur Gerinnungsaktivierung und Hemmung endogener
Antikoagulanzien kommt es zu einer Hemmung der Fibrinolyse– die
Auflösung gebildeter Mikrothromben wird verhindert.
Septische Koagulopathie - Prozesse
Die septische Koagulation beinhaltet also nicht nur eine Aktivierung pro-
thrombotischer Kaskaden, sondern auch eine Inhibition
gerinnungshemmender Mechanismen wie Unterdrückung des
Fibrinolysesystems.
Zwichen Inflammation und Koagulation bestehen zahlreiche Interaktionen,
so dass sie nicht isoliert betrachtet werden können.
Endotheliale Dysfunktion - Physiologie
Physiologische Funktion des Endothels:
- Regulation Vasotonus
- Aufrechterhaltung einer selektiven Permeabilität
- Sicherstellung einer gerinnungshemmenden Oberfläche
Das Endothel kann man sich als Organ vorstellen, dass eine Fläche von
nahezu 1000m2 bedeckt.
Die reversible Störung dieser für den Organismus essenziellen Funktionen
stellt neben der Inflammation und der Koagulopathie den dritten
Hauptfaktor in der Pathogenese der Sepsis dar.
Endotheliale Dysfunktion - Vasoplegie
Aufgrund einer Fehlregulation des Vasotonus, entsteht bei septischen
Patienten klassischerweise eine Vasoplegie.
Folgende Mechanismen können hierbei eine Rolle spielen:
- Öffnung von Adenosintriphosphat-abhängigen Kaliumkanälen
- Endogener Vasopressinmangel
- Gesteigerte Freisetzung NO durch induzierbare und später konstitutive Formen
von NO-Synthetasen (NOS)
- Resistenz der adrenergen Rezeptoren, die ua auf der vermehrten endogenen
Katecholaminfreisetzung beruht
- Hyperpolarisation der Endothelzellen durch den «endothelium-derived
hyperpolarizing factor» und reaktive Sauerstoff- und Stickstoffradikale
Endotheliale Dysfunktion - Kapillar Leck
Der Verlust der selektiven Permeabilität des Endothels führt zu dem im
klinischen Alltag bestens bekannten Problem von peripheren und
pulmonalen Ödemen bei gleichzeitigem intravasalem Volumenmangel.
Für die Entstehung dieses Kapillarlecks sind vor allem das Angiopoietin-Tie2-
System, der Vascular endothelial growth factor (VEGF), eine verstärkte
Leukozyte-Endothel-Interaktion sowie der Verlust der endothelialen
Glykokalyx verantwortlich.
Veränderungen der Mikrozirkulation
Bei den Störungen der Mikrozirkulation unterscheidet man:
- Veränderungen der Konvektion (mikrovaskulärer Blutfluss)
- Veränderungen der Diffusion (Stoffaustausch über die Kapillarfläche)
Charakteristisch für die Sepsis ist die sogenannte «heterogene Perfusion».
Mikrozirkulation: heterogene Perfusion
Durch die Störung oder Ausfall der physiologischen Autoregulation des
nutritiven Blutflusses resultieren deutliche Unterschiede in der
Verfügbarkeit von Sauerstoff und Nährstoffen in den verschiedenen
Bereichen desselben Organs.
Die klassischen Marker der zellulären Sauerstoffextraktion sind daher global
nur schwierig zu interpretieren!
Durch eine Steigerung des HMV lässt sich der Blutfluss in den langsam
perfundierten Arealen steigern und erlaubt einen erhöhten
Sauerstofftransport zum Gewebe. Auch Kapillaren, die bislang nicht
durchblutete Bereiche werden potenziell in hyperperfundierte
umgewandelt. Die funktionelle Kapillardichte sinkt möglicherweise.
Risikofaktoren I
Intensive Care Unit admission
-> Bis zu 50% der Ips-Patienten erleiden eine nosokomiale Infektion und
sind somit an sich gefährdet eine Sepsis zu erleiden
Bakteriämie
-> Patienten mit einer Bakteriämie entwickeln oft systemische
Konsequenzen einer Infektion
Alter >65Jahre
Die Inzidenz der Sepsis steigt im Alter dysproportional an und das Alter ist
ein unabhängiger Prädiktor der Sepsismortalität
Risikofaktoren II
Immunosuppression
-> Comorbiditäten, welche die Immunabwehr beeinträchtigen (Bsp
Neoplasien, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Aids, Asplenie) und
immunsuppressive Medikamente finden sich häufig bei Patienten mit Sepsis
oder septischem Schock.
Diabetes, Krebs
-> Diabetes und gewisse Malignome können die Immunabwehr
beeinträchtigen, was zu einem erhöhten Risiko eine Sepsis zu entwickeln
und/oder nosokomiale Infekte zu erleiden führt.
Communitiy acquired pneumonia
Vorgängige Hospitalisation
Genetische Faktoren
Sepsis: Klinik
Die klinische Manifestation einer Sepsis kann sehr unterschiedlich sein und
hängt unter anderem ab von:
- Lokalisation der Infektion
- Verursachender Erreger
- Ausmass der akuten Organdysfunktion
- Comorbiditäten des Patienten
- Zeitintervall bis zum Therapiebeginn
Klinik: Allgemein
Symptome, spezifisch zur Infektion
Arterielle Hypotonie
Temperatur > 38.3°C oder <36.0°C
Herzfrequenz >90/min
Tachypnoe, Atemfrequenz >20/min
CAVE:
Unterschiedliche Präsentation in Abhängigkeit von Vorerkrankungen,
Medikamenten und Alter
Klinik: Störung Endorganperfusion
Haut:
- Initial oft warm, gerötete Haut
- Im Verlauf Zentralisierung mit kühlen Extremitäten (Umleitung des
Blutflusses zu den Kernorganen)
- Verminderte Rekapillarisierungszeit
- Zyanose
- Marmorierung
-
Mottling Score
0: Keine Marmorierung
1: münzgrosse Marmorierung über Kniescheibe
2: Marmorierung nicht grösser als Kniescheibe
3: Marmorierung bis Mitte OS
4: Marmorierung übe Mitte OS
5: Marmorierung bis Leiste
Klinik: Störung Endorganperfusion
Gehirn, Lunge, Niere, Gi
Zerebral:
- Bewusstseinsveränderung (insbesondere –minderung)
- Unruhe
Lunge:
- Tachydyspnoe
- Oxygenations- +/- Ventilationsstörung
Niere:
- Oligurie / Anurie
Gastrointestinal:
- Verminderte / fehlende Darmgeräusche, Ileus als Spätfolge der
Hypoperfusion
Sepsis: Organdysfunktion
Die Morbidität und Letalität schwerer Sepsiserkrankungen sind zum
Grossteil durch das Versagen mehrerer Organsysteme (Multiorganversagen)
bestimmt.
Hierzu tragen verschiedene Pathomechanismen bei:
- Zelluläre Dysfunktion
- Zytopathische Hypoxie
- Reaktive Sauerstoffverbindungen
- Schädigungen der Mitochondrien
Multiple Organ Dysfunction Syndrome
Primäres MODS
-> Resultiert aus einem definierten Insult, wobei die Organdysfunktion sich
früh manifestiert und klar dem Insult zugeordnet werden kann.
(Bsp Nierenversagen iR Rhabdomyolyse)
Sekundäres MODS
-> Organversagen, dass nicht direkt durch den Insult / das Ereignis selbst
verursacht wird, sondern eine Folge der Host-Antwort ist.
(Bsp ARDS iR Pankreatitis)
Multiple Organ Dysfunction Syndrome
Es gibt keine allgemein anerkannten Kriterien für die spezifischen Organfunktionsstörungen im
Multiple Organ Dysfunction Syndrome.
Respiratorisch: Verhältnis paO2 / FiO2
Hämodynamisch: Hypotonie und Vasoaktivebedarf
Zerebral: GCS
Renal: Kreatinin (oder Diurese)
Leber: Bilirubin
Hämatologisch: Thrombozyten
Generell kann man sagen, dass je grösser die Anzahl der Organdysfunktionen, desto höher die
Mortalität. Wobei das höchste Risiko ein Respirationsversagen, das mechanische Ventilation
bedarf darstellt.
SOFA (Sequential Organ Failure Assessment)
-> Beurteilung Grad der Organdysfunktion und dadurch das Mortalitätsrisiko.
MODS: kardiovaskuläres System
Generalisierte Vasodilatation (NO)
- Hypotonie
- Warme Peripherie
Systolische und diastolische Dysfunktion
- Tachykardie
- Relativ niedriges Schlagvolumen
- Hohes HMV (solange R ↓)
- Niedrige kardiovaskuläre Reserve
Mikrozirkulationsstörung in den Kapillaren
- Gewebehypoxie
- Ödeme
Septische Kardiomyopathie
Charakteristika der Herzfunktionsstörung bei Septischem Schock:
- Bezogen auf den erniedrigten systemischen Gefäßwiderstand sind
Herzindex, RV- und LV-Auswurffraktion oftmals nicht adäquat gesteigert
bzw. gar vermindert
- Sowohl globale als auch regionale Kontraktionsstörungen
- Erhebliche Herzdilatation möglich
- Zunahme der Ventrikel-Compliance
- Koronarien dilatiert, koronarer Blutfluss im Verhältnis zum BD nicht
vermindert
- Myokarddepression potentiell reversibel
Septische Kardiomyopathie - Komponenten
Komponenten der akuten septischen Kardiomyopathie:
- Myokarddepression
-> Toxin- und Mediator-induzierte Beeinträchtigung inotroper
Signaltransduktionswege
- Kardiale Dysfunktion in Folge autonomer Dysfunktion
-> Verminderung Herzfrequenzvariabilität
Eventuell zusätzlich:
- Superponierte hypoxische Herzschädigung bei Schock, insbesondere bei koronarer
Herzkrankheit
- Rechtsventrikuläre Dysfunktion infolge pulmonaler Hypertonie bei ARDS
MODS: Atmung
Zunahme Permeabilität der Lungenkapillaren
-> Akkumulation proteinreicher Flüssigkeit im Lungeninterstitium
-> Flüssigkeitsübertritt auch in die Alveolen (gestörte Barrierefunktion iR
Sepsis)
- Interstitielles Lungenödem
- Ventilations-Perfusions-Missmatch
- Arterielle Hypoxämie
- Verminderung Lungencompliance
- ARDS
- Pulmonal-arterielle Hypertonie
MODS: Niere
Tritt sehr häufig im Rahmen der Sepsis auf und erhöht das Mortailitätsrisiko
beträchtlich.
Akute Niereninsuffizienz:
- Verminderte Nierenperfusion
- Akute Tubulusnekrose
-> Sind in der Regel jedoch nicht schwer genug, um alleine den Schweregrad
der renalen Beeinträchtigung zu erklären.
- Komplexe, zytokin- und immunvermittelte mikrovaskuläre und tubuläre
Dysfunktion.
MODS: Gastrointestinal
Leber:
- Beeinträchtigung Hepathozytenfunktion
-> ua Reduktion Bilirubin-Clearance, Cholestase ↑
Magen-Darm-Trakt:
Intestinaler Epithelschaden
- Permeabilitätsstörung
- Bakterielle Translokation
Bakterielle Überwucherung
Aspiration, Ileus