Zwischenklausur 2
Kapitel 8- 15
Kapitel 8- 15
Set of flashcards Details
| Flashcards | 63 |
|---|---|
| Language | Deutsch |
| Category | Law |
| Level | Other |
| Created / Updated | 19.11.2025 / 19.11.2025 |
| Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20251119_zwischenklausur_2
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| Embed |
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Was versteht man unter Geldwertstörungen?
Geldwertstörungen liegen vor, wenn die Kaufkraft des Geldes nicht stabil ist, sich also das allgemeine Preisniveau über längere Zeit deutlich erhöht (Inflation) oder senkt (Deflation).
Was ist Inflation?
Inflation ist ein anhaltender, genereller Anstieg des Preisniveaus. Damit sinkt die Kaufkraft des Geldes: Man kann mit derselben Geldmenge weniger Güter und Dienstleistungen kaufen.
Was ist Deflation?
Deflation ist ein anhaltender, genereller Rückgang des Preisniveaus. Die Kaufkraft des Geldes nimmt zu, weil Güter und Dienstleistungen im Durchschnitt billiger werden.
Was bedeutet Preisstabilität gemäss Schweizerischer Nationalbank (SNB)?
Die SNB spricht von Preisstabilität, wenn die Inflationsrate langfristig zwischen 0 % und 2 % pro Jahr liegt.
Welche zwei Hauptarten von Geldwertstörungen werden unterschieden?
Es werden Inflation (allgemeiner Preisanstieg) und Deflation (allgemeiner Preisrückgang) unterschieden.
Was versteht man unter Kaufkraft des Geldes?
Die Kaufkraft des Geldes zeigt, wie viele Güter und Dienstleistungen man mit einer bestimmten Geldsumme kaufen kann. Steigen die Preise, sinkt die Kaufkraft, und umgekehrt.
Was ist der Unterschied zwischen nominaler und realer Kaufkraft?
Die nominale Kaufkraft ist der Betrag in Geldeinheiten (z.B. Lohn in CHF). Die reale Kaufkraft berücksichtigt die Preisentwicklung: Sie zeigt, wie viele Güter man mit dem nominalen Betrag tatsächlich kaufen kann.
Wie wirkt sich eine steigende Inflationsrate auf die reale Kaufkraft des Geldes aus?
Wenn die Inflationsrate steigt, nimmt die reale Kaufkraft des Geldes ab. Man kann mit demselben Geldbetrag weniger Güter und Dienstleistungen kaufen.
Wofür steht die Abkürzung LIK und was misst er?
LIK steht für Landesindex der Konsumentenpreise. Er misst die Preisentwicklung eines repräsentativen Warenkorbs, den ein durchschnittlicher Haushalt in der Schweiz konsumiert. Damit wird die Teuerung (Inflation) gemessen.
Was ist ein Warenkorb im Zusammenhang mit dem LIK?
Der Warenkorb ist eine Sammlung typischer Güter und Dienstleistungen (z.B. Nahrungsmittel, Wohnen, Verkehr, Freizeit), die ein Durchschnittshaushalt konsumiert. Die Preisänderungen dieses Korbes werden mit dem LIK verfolgt.
Welche zwei Funktionen erfüllt der LIK laut Unterlagen?
Der LIK dient als Indikator für die Preisstabilität (Teuerung) und als Indikator für die reale Kaufkraft des Geldes.
Wie wird die Teuerungsrate mit Hilfe von Preisindizes berechnet?
Teuerungsrate in % = (Index neueres Jahr − Index früheres Jahr) ÷ Index früheres Jahr × 100.
Ein Warenkorb kostet im Basisjahr 4 000 CHF (Index 100). Im Folgejahr kostet er 4 200 CHF. Wie gross ist die Teuerung?
Der Index steigt von 100 auf 105. Teuerungsrate: (105 − 100) ÷ 100 × 100 = 5 %. Die Teuerung beträgt 5 %.
Was bedeutet die Basis 100 beim LIK?
Die Basis 100 bedeutet, dass im gewählten Basisjahr das Preisniveau auf 100 Punkte gesetzt wird. Preisveränderungen in anderen Jahren werden relativ zu diesem Basisjahr gemessen.
Wie berechnet man den realen Lohn aus nominalem Lohn und Teuerungsrate?
Realer Lohn = Nominaler Lohn ÷ (1 + Teuerungsrate). Beispiel: 3 % Teuerung → durch 1.03 teilen.
Wann spricht man von einer Erhöhung der Reallöhne?
Wenn der nominale Lohn prozentual stärker steigt als die Teuerungsrate, steigt der Reallohn. Die Beschäftigten können sich effektiv mehr leisten.
Wie entsteht Inflation grundsätzlich laut Unterlagen?
Inflation entsteht aus einem Missverhältnis zwischen Geldmenge und Gütermenge: Wenn die Geldmenge schneller zunimmt als die Gütermenge, steigen die Preise.
Nenne typische Ursachen auf der Geld- bzw. Nachfrageseite, die zu Inflation führen können.
Ursachen auf der Geld- bzw. Nachfrageseite sind z.B.: expansive Geldpolitik der Nationalbank, erhöhte Kreditschöpfung der Geschäftsbanken, starke Zunahme der Nachfrage, schwächer werdende Landeswährung, höhere Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (Lohn-Preis-Spirale, schwindendes Vertrauen).
Nenne typische Ursachen auf der Güter- bzw. Angebotsseite, die zu Inflation führen können.
Ursachen auf der Angebotsseite sind z.B.: abnehmende Gütermenge aufgrund fehlender Produktionsfaktoren, schlechte Ernten, Krieg, Naturkatastrophen, Erhöhung staatlicher Preise und Steuern.
Was versteht man unter importierter Inflation?
Bei importierter Inflation steigen die Preise, weil Importe teurer werden, etwa durch höhere Weltmarktpreise (z.B. Öl) oder eine Abwertung der Landeswährung, wodurch ausländische Güter in CHF teurer werden.
Wie führt eine Lohn-Preis-Spirale zu Inflation?
Steigen die Löhne stark, erhöhen Unternehmen ihre Preise, um höhere Kosten zu decken. Wegen höherer Preise fordern Arbeitnehmer erneut Lohnerhöhungen. Dieser Kreislauf lässt Preise und Löhne immer weiter steigen.
Was ist unter monetärer Inflation zu verstehen?
Monetäre Inflation entsteht vor allem durch eine zu starke Ausweitung der Geldmenge, z.B. durch eine zu expansive Geldpolitik der Nationalbank oder eine hohe Kreditschöpfung der Geschäftsbanken.
Was ist eine Hyperinflation?
Hyperinflation ist eine extrem hohe, meist ausser Kontrolle geratene Inflation, bei der die Preise in sehr kurzer Zeit um ein Vielfaches steigen und das Vertrauen in die Währung praktisch zusammenbricht.
Nenne zwei Beispiele von Hyperinflationen aus den Unterlagen.
Beispiele sind z.B. das Deutsche Reich 1919–1923 mit extremen Preissteigerungen und die Hyperinflation in Simbabwe (2006–2009). Im Skript wird auch die sehr hohe Inflation in Venezuela erwähnt.
Welche typische Reaktion zeigen Geldanleger während einer Hyperinflation?
Geldanleger flüchten in Sachwerte (z.B. Immobilien, Rohstoffe) und in ausländische Währungen (Devisen), da nominale Geldanlagen wie Bargeld und Sparkonten stark an Wert verlieren.
Wer gehört zu den Verlierern einer unerwartet hohen Inflation?
Verlierer sind typischerweise Sparer mit festverzinslichen Anlagen, Gläubiger (die Geld ausgeliehen haben), Rentner und Personen mit fixen Einkommen, wenn Löhne oder Renten nicht im gleichen Ausmass steigen wie die Preise.
Wer kann von unerwarteter Inflation profitieren?
Gewinner können Schuldner sein, da ihre Schulden real sinken, sowie Personen mit variablen Einkommen oder Unternehmen, die ihre Preise schneller anpassen können als ihre Kosten steigen.
Welche Folgen kann eine anhaltend hohe Inflation für die Volkswirtschaft haben?
Folgen sind u.a.: Verzerrung der Preis- und Lenkungsfunktion, Verunsicherung, Flucht in Sachwerte, sinkende Sparneigung, Planungsunsicherheit für Unternehmen, evtl. sinkende internationale Wettbewerbsfähigkeit und soziale Spannungen.
Weshalb ist Deflation volkswirtschaftlich ebenfalls problematisch?
Bei Deflation verschieben Konsumenten Käufe in Erwartung noch tieferer Preise, Unternehmen verkaufen weniger, senken Produktion und Beschäftigung, Investitionen gehen zurück. Dies kann zu einer Abwärtsspirale mit steigender Arbeitslosigkeit führen.
Nenne mögliche Massnahmen zur Bekämpfung einer Inflation.
Mögliche Massnahmen sind z.B.: restriktive Geldpolitik (Zinserhöhungen), Begrenzung der Geld- und Kreditschöpfung, restriktive Finanzpolitik (Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen), Lohnzurückhaltung und Massnahmen zur Stärkung des Güterangebots.
Nenne mögliche Massnahmen zur Bekämpfung einer Deflation.
Mögliche Massnahmen sind z.B.: expansive Geldpolitik (Zinssenkungen), expansive Finanzpolitik (Staatsausgaben erhöhen, Steuern senken), Ankurbelung der Nachfrage, Stabilisierung des Bankensystems und Stärkung des Vertrauens.
Was umfasst die Wirtschaftspolitik eines Staates?
Die Wirtschaftspolitik umfasst alle staatlichen Massnahmen, mit denen der Staat die Wirtschaft in eine gewünschte Richtung lenkt, z.B. durch Geld-, Finanz-, Sozial- und Umweltpolitik.
Was ist das magische Sechseck?
Das magische Sechseck beschreibt die wichtigsten wirtschafts-, sozial- und umweltpolitischen Ziele eines Staates. Es ist „magisch“, weil sich die Ziele teilweise gegenseitig widersprechen und nicht alle gleichzeitig optimal erreicht werden können.
Nenne die sechs klassischen Ziele des magischen Sechsecks.
Typische Ziele sind: Preisstabilität, Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum, aussenwirtschaftliches Gleichgewicht, sozialer Ausgleich und Schutz der Umwelt.
Was ist ein Zielkonflikt in der Wirtschaftspolitik?
Ein Zielkonflikt liegt vor, wenn die Verbesserung eines Ziels zur Verschlechterung eines anderen Ziels führt, z.B. kann starkes Wirtschaftswachstum zu mehr Umweltbelastung führen oder eine strikte Inflationsbekämpfung zu höherer Arbeitslosigkeit.
Was ist ein Zielharmonie-Verhältnis in der Wirtschaftspolitik?
Von Zielharmonie spricht man, wenn die Förderung eines Ziels gleichzeitig ein anderes Ziel unterstützt, z.B. Wirtschaftswachstum kann zu höherem Wohlstand und damit mehr finanziellen Möglichkeiten für Umweltschutz führen.
Wie wird Globalisierung im Skript definiert?
Globalisierung ist der Prozess der zunehmenden weltweiten Verflechtung und Vernetzung von Wirtschaft, Politik und Kultur.
Nenne drei Ursachen der Globalisierung aus den Unterlagen.
Ursachen sind z.B.: technischer Fortschritt (Internet, Mobiltelefon, moderne Transportmittel), internationale Arbeitsteilung und wirtschaftliche sowie militär-politische Abkommen (z.B. WTO, EU, NATO, UNO).
Welche Rolle spielt der technische Fortschritt bei der Globalisierung?
Der technische Fortschritt in Kommunikation (Internet, Mobiltelefon) und Transport (Lastwagen, Schiffe, Flugzeuge) ermöglicht schnellen weltweiten Informations- und Güteraustausch und fördert so die Globalisierung.
Nenne zwei typische Chancen der Globalisierung für Industrieländer.
Chancen sind z.B.: Zugang zu neuen Märkten, Wirtschaftswachstum, mehr Wohlstand, grössere Auswahl an Gütern, Spezialisierung und internationale Jobs.