StGB AT

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Langue Deutsch
Catégorie Droit
Niveau Université
Crée / Actualisé 22.10.2025 / 22.10.2025
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Voraussetzungen Anordnung einer Behandlung von psychischen Störungen.

Allg. Voraussetzungen:

  • Strafe allein genügt nicht, der Gefahr weiterer Straftaten des Täters zu begegnen;
  • Behandlungsbedürfnis des Täters besteht oder die öffentliche Sicherheit erfordert dies;
  • Verhältnismässigkeit.

Bes. Voraussetzungen:

  • Täter psychisch schwer gestört (zum Tat- und Urteilszeitpunkt);
  • das Verbrechen/Vergehen steht im Zusammenhang mit der psychischen Störung; und
  • es ist zu erwarten, dass sich durch die Massnahme der Rückfallgefahr begegnen lässt.
    • Hier auch Behandlungsfähigkeit relevant!

Wo findet die stationäre Behandlung statt?

In einer geeigneten psychiatrischen Einrichtung oder einer Massnahmevollzugseinrichtung.

Ausnahmsweise: Strafanstalt, sofern die nötige therapeutische Behandlung durch Fachpersonal gewährleistet ist.

Wie lange kann eine Massnahme zur Behandlung psychischer Störungen angeordnet werden?

  • Höchstens fünf Jahre;
  • Verlängerung um jeweils höchstens fünf Jahre möglich -> theoretisch beliebig oft verlängerbar; aber: Verhältnismässigkeit!

Voraussetzungen Anordnung Suchtbehandlung.

Allg. Voraussetzungen:

  • Strafe allein genügt nicht, der Gefahr weiterer Straftaten des Täters zu begegnen;
  • Behandlungsbedürfnis des Täters besteht oder die öffentliche Sicherheit erfordert dies;
  • Verhältnismässigkeit.

Besondere Voraussetzungen:

  • Täter ist von Suchtstoffen oder in anderer Weise abhängig (bspw. auch Spielsucht!); und
  • er hat Verbrechen/Vergehen begangen, das mit seiner Abhängigkeit in Zusammenhang steht (NICHT nötig, dass Tat unter Einfluss von Suchtmitteln begangen wurde); und
  • zu erwarten ist, durch die Behandlung lasse sich der Gefahr weiterer mit der Abhängigkeit in Zusammenhang stehender Taten begegnen; und
  • Behandlungswille bzw. Motivation des Täters.

Wo erfolgt die Suchtbehandlung?

In einer spezialisierten Einrichtung oder, wenn nötig, in einer psychiatrischen Klinik.

Wie lange kann die Suchtbehandlung angeordnet werden?

  • Höchstens drei Jahre;
  • Verlängerung um ein weiteres Jahr möglich;
  • im Falle der Verlängerung und der Rückversetzung nach der beding ten Entlassung Höchstdauer: sechs Jahre.

Voraussetzungen Massnahmen für junge Erwachsene.

Allg. Voraussetzungen:

  • Strafe allein genügt nicht, der Gefahr weiterer Straftaten des Täters zu begegnen;
  • Behandlungsbedürfnis des Täters besteht oder die öffentliche Sicherheit erfordert dies;
  • Verhältnismässigkeit.

Besondere Voraussetzungen:

  • Täter zur Zeit der Tat noch nicht 25 Jahre alt und in Persönlichkeitsentwicklung erheblich gestört; und
  • Behandlungsfähigkeit und Bedürftigkeit; und
  • Tat in Zusammenhang mit der Störung seiner Persönlichkeitsentwicklung steht; und
  • zu erwarten ist, dadurch lasse sich der Gefahr weiterer mit der Störung seiner Persönlichkeitsentwicklung in Zusammenhang stehender Taten begegnen.

Wie lange kann eine Massnahme für junge Erwachsene angeordnet werden?

  • Höchstens vier Jahre
  • Insgesamt  höchstens sechs Jahre im Fallle der Rückversetzung 
  • Maximal bis Vollendung 30. Altersjahr

Wer entscheidet darüber, ob eine verurteilte Person aus dem stationären Vollzug einer Massnahme bedingt entlassen werden kann und über allfällige Anordnungen ?

Der Vollzugs- und Bewährungsdienst des Kantons Zug (gehört zum Amt für Justizvollzug)

Anfechtung des Entscheids: Verwaltungsgericht.

Voraussetzung für bedingte Entlassung aus stationären Massnahmen 

Wie lange beträgt Probezeit ?

Welche Anordnungen können Vollzugs-  und Bewährungsdienste festlegen?

Bedingte Entlassung aus stationärer Massnahme sobald sein Zustand es rechtfertigt, dass ihm Gegelgenheut gegebn wird sich in der Freiheit zu bewähren --> positive Legalprognose 

N.B. Entlassung aus stationärer  Massnahme immer voerst bedingt AUSSER Höchstdauer erreicht und keine Verlängerung möglich 

Probezeit 

  • Behandlung von psychischen Störungen: 1 bis 5 Jahre, aber kann jeweils um 1 bis 5 Jahre verlängert werden 
  • Suchbehandlung und Massnahmen für junge Erwachsene: 1 bis 3 Jahre, kann verängert werden um 1 bis 3 Jahre, insgesamt aber Probezeit max 6 Jahre 

Mögliche Anordnungen für Probezeit 

  • Ambulante Behandlung
  • Bewährungshilfen 
  • Weisunegn 

 

Was geschieht, wenn eine aus der stationären Massnahme bedingt entlassene Person sich nicht bewährt?

Das für die Beurteilung der neuen Tat zuständige Gericht entscheidet:

  • Rückversetzung
    • bei Behandlung von psychischen Störungen höchstens 5 Jahre, bei Suchtbehandlund und Massnahmen für junge Erwachsene: höchstens 2 Jahre 
  • Aufhebung der Massnahmen und, sofern die Voraussetzungen dazu erfüllt sind, Anordnung einer neuen Massnahme; oder
  • Aufhebung der Massnahme und, sofern die Voraussetzungen dazu erfüllt sind, Vollzug der Freiheitsstrafe
  • Wird von Rückversetzung oder anderer Massnahme abgesehen ist auch möglich: Verwarnung, Anordnen ambluanter Behandlung oder Bewährungshilfen, Erteilung von Weisungen und Verlängerung der Probzeit 
    •  

Wann wird Täter endgültig aus stationärer Massnahme entlassen ? Was sind die Folgen ?

  • Bewährung bis zum Ablauf der Probeziet 
  • Erreichen der Höchstdauer einer Massnahme und Voraussetzungen für bedingte Entalssung eingetrten 

--> Rechtsfolge: Ist der mit der Massnahme verbundene Freiheitsentzug kürzer als die aufgeschobene Freiheitsstrafe, so wird die Reststrafe nicht mehr vollzogen 

Wann wird eine Massnahme aufgehoben?

Wenn

  • die Durch- oder Fortführung aussichtslos erscheint;
  • die Höchstdauer erreicht wurde und die Voraussetzungen für die bedingte Entlassung nicht eingetreten sind; oder
  • eine geeignete Einrichtung nicht oder nicht mehr existiert.

Was kann das Gericht im Falle der Aufhebung einer Massnahme anordnen?

  • Restrafe vollziehen (Dauer der freiheitsentziehenden Massnahme wird an FS angerechnet)
  • andere Massnahme;
  • Verwahrung.

Wer entscheidet über die Aufhebung der Massnahme und wer darüber, was die Konsequenzen der Aufhebung sind?

  • Entscheid über Aufhebung der Massnahme: Vollzugs- und Bewährungsdienst Zug;
  • Entscheid über Kosequenzen der Aufhebung: Sachgerichht

Wer entscheidet über die Prüfung der Entlassung oder Aufhebung der Massnahme? Wann ?

Der Vollzugs- und Bewährungsdienst des Kantons Zug auf Gesuch oder von Amtes wegen 

Mindestens 1 Mal jährlich beschliesst sie darüber. Vorher hört dieser den Eingewiesenen an und holt einen Bericht der Leitung der Vollzugseinrichtungen  

Voraussetzungen Anordnung ambulante Massnahme.

Allg. Voraussetzungen:

  • Strafe allein genügt nicht, der Gefahr weiterer Straftaten des Täters zu begegnen;
  • Behandlungsbedürfnis des Täters besteht oder die öffentliche Sicherheit erfordert dies;
  • Verhältnismässigkeit.

Besondere Voraussetzungen:

  • Psychische Störung/Suchtproblematik;
  • Tat steht mit Zustand im Zusammenhang (Tat kann auch Übertretung sein anders als bei stationären Massnahmen);
  • es ist zu erwarten, dass sich dadurch der Gefahr weiterer mit dem Zustand des Täters in Zusammenhang stehender Taten begegnen lässt
  • Willigkeit des Täters

Das Gericht ordnet eine Freiheitsstrafe und eine ambulante Massnahme an. Wie wird vollzogen?

  • Grundsatz: Strafe wird vollstreckt und die ambulante Massnahme wird gleichzeitig durchgeführt (Praxis BGer)
  • Ausnahme: Aufschub der Freiheitsstrafe, wenn sofortiger Strafvollzug Erfolg einer Therapie gefährden würde 
    • Geldstrafen werden NICHT aufgeschoben 

Was geschieht mit der aufgeschobenen Freiheitsstrafe, wenn die ambulante Behandlung aufgehoben wurde?

Wurde ambulante Massnahme erfolgreich abgeschlosse wird die Freiheitsstrafe nicht mehr vollzogen.

Wird die ambulante Behandlung wegen Aussichtslosigkeit, Erreichen der gesetzlichen Höchstdauer oder Erfolglosigkeit aufgehoben -> Freiheitsstrafe wird vollzogen

  • ODER Gerichtz kann stationäre therapteuische Massnahme anordnen --> muss aufgrund des Verhältnimässigkeitsprinzip vorrangig geprüft werden 
  • Gericht prüft, ob und inwieweit ambulante Massnahme an FS angerechnet wird 

Merke: bei ambulante Behandlungen gibt es anders als bei stationären Massnahmen keine bedingte Entlassung 

Welche Arten von Verwahrung gibt es?

  • Ordentliche Verwahrung
  • Lebenslängliche Verwahrung

Was ist der Unterschied zwischen der ordentlichen und der lebenslänglichen Verwahrung (abgesehen von den unterschiedlichen Voraussetzungen)?

  • Bei der ordentlichen Verwahrung:
    • Mind. einmal jährlich und erstmals nach Ablauf von zwei Jahren, Prüfung ob bedingte Entlassung möglich ist.
    • Mind. alle zwei Jahre, ob Voraussetzungen für stationäre Massnahme gegeben sind.
    • Anders als bei lebelänglicher Verwahrung ist Vollzugs- und Bewährungdiesnt für bedingte Entlassung zuständig
  • Bei lebenslänglicher Verwahrung:
    • Prüfung, ob neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, die erwarten lassen, dass der Täter so behandelt werden kann, dass er für die Öffentlichkeit keine Gefahr mehr darstellt -> Bericht der Eidgenössischen Fachkommission zur Beurteilung der Behandelbarkeit lebenslänglich verwahrter Straftäter
    • Gibt es neue Behandlungsmöglichkeit wird diese angeboten. Zeigt die Behandlung, dass sich Gefährlichkeit erheblich verringert hat und soweit verringern lässt, dass keine Gefahr mehr für Öffentlichkeit, hbet Gericht die lebenslängliche Verwahrung auf und ordnet stationärr Massnahme an --> daraus ist dann wiederum bedingte Entlassung möglich
    • Gerricht kann bedingte Entlasssung aussprechen analog zur ordentlichen Verwahrung, wenn Täter infolge hohen Alters, schwerer Krankheit keine Gefahr mehr für Öffentlichekeit 

Voraussetzungen der ordentlichen Verwahrung.

  • Objektive Voraussetzung:
    • Vorliegen einer Katalogdelikt:
      • Mord, vorsätzliche Tötung, schwere KöVerl, Vergewaltigung, Raub, Geiselnahme, Brandstiftung, Gefährdung des Lebens oder andere mit einer Höchststrafe von fünf onder mehr Jahren bedrohte Tat
    • physische, psychische oder sexuelle Integrität einer anderen person schwer beeinträchtigt oder beeinträchtigen wollte;
  • Subjektive Voraussetzungen: Rückfallgefahr 
    • auf Grund der Persönlichkeitsmerkmale des Täters, der Tatumstände und seiner gesamten Lebensumstände ernsthaft zu erwarten ist, dass er weitere Taten dieser Art begeht, oder
    • auf Grund einer anhaltenden oder langdauernden psychischen Störung von erheblicher Schwere, mit der die Tat in Zusammenhang stand, ernsthaft zu erwarten ist, dass der Täter weitere Taten dieser Art begeht und die Anordnung einer stationären Massnahme keinen Erfolg verspricht.
      • Psycharisches Gutachten durch Sachverständiger der Täter noch nicht behandelt hat nötig

Voraussetzungen der lebenslänglichen Verwahrung.

  • Objektive Voraussetzungen
    • Katalogstraftat: Mord, vorsätzliche Tötung, schwere KöVerl, Raub, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Freiheitsberaubung oder Entführung, Geiselnahme, Verschwindenlassen, Menschenhandel, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen; und
    • Physische, psychische oder sexuelle Integrität einer anderen Person besonders schwer beeinträchtigt oder beeinträchtigten wollte;
  • Subjektive Voraussetzungen
    • Rückfallgefahr: Sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass er erneut eines dieser Verbrechen begeht;
    • Dauerhafte Untherapierbarkeit, weil die Behandlung langfristig keinen Erfolg verspricht.
      • Gutachten von 2 unabhängigen Sachverständigern, die Täter noch nicht betreut haben

Das Gericht ordnet eine Freiheitsstrafe und die Verwahrung an. Was wird wann vollzogen?

Zuerst wird die Freiheitsstrafe vollzogen, dann die Verwahrung

Wurde ordentliche Verwahrung ausgesprichen und ist schon während des Vollzugs der Freiheitsstrafe zu erwarten, dass der Täter sich in Freiheit bewährt, --> bedingte Entlassung aus der Freiheitsstrafe frühestens wenn Täter 2/3 der Freiheitsstrafe oder 15 Jahre der lebenslänglichen Freiheitsstrafe verbüsst hat. Zuständig ist das Gericht, das die Verwahrung angeordnet hat 

 

Was geschieht, wenn eine Behandelbarkeit eines lebenslänglich verwahrten Täters aufgrund neuer Erkenntnisse möglich ist?

  • Behandlung in geschlossener Einrichtung.
  • Hat sich Gefährlichkeit durch die Behandlung so weit verringet, dass er für die Öffentlichkeit keine Gefahr mehr darstellt:
    • Aufhebung der lebenslänglichen Verwahrung durch Gericht und Anordnung einer stationären Massnahme in einer geschlossenen Einrichtung
    • Entscheid des Gerichts gestützt auf mind. zwei Gutachten

Kann eine nachrägliche Verwahrung ausgesprochen werden ?

Ja, wenn sich bei einem Verurteilten während des Vollzuges der Freiheitsstrafe aufgrund neuer Tatsachen oder Beweismittel ergibt, dass die Voraussetzungen der Verwahrung gegeben sind und im Zeitpunkt der Verurteilung bereits bestanden haben, ohne dass das Gericht davon Kenntnis haben konnte, so kann das Gericht die Verwahrung nachträg lich anordnen

Zuständigkeit und Verfahren bestimmen sich nach den Regeln, die für die Revision

 

Was sind andere Massnahmen nach StGB?

  • Friedensbürgschaft
  • Landesverweisung
    • Obligatorische Landesverweisung
    • Nicht obligatorische Landesverweisung
  • Tätigkeitsverbot, Kontakt- und Rayonverbot
  • Fahrverbot
  • Veröffentlichung des Urteils
  • Einziehung
    • Sicherungseinziehung
    • Einziehung von Vermögenswerten

Voraussetzungen Friedensbürgschaft.

  • Drohung
  • Gefahr, dass jemand ein Vebrechen oder Vegehen ausführen wird 
  • auf Antrag des Bedrohten

Wie läuft die Friedensbürgschaft ab?

  • Abbahme des Vebrechens, dass Droher die Tat nicht ausüben wird und Leistung einer angemmesenen Sicherheit 
    • Verweigerung des Versprechens oder Nichtleistung der Sicherheit innerhalb einer bestimmten Frist -> Sicherheitshaft von max. zwei Monaten um ihn zum Versprechen oder zur Leistung anzuhalten 
  • Die Sicherheit wird zurückgegeben, wenn das Verbrechen oder Vergehen innerhalb von zwei Jahren nicht ausgeführt wird
    • Bei Begeung innerhalb von 2 Jahren nach Leistung --> Sicherheit fällt an Staat 

Wie lange kann ein Ausländer bei einer obligatorischen Landesverweisung aus der Schweiz ausgewiesen werden?

Für 5 bis 15 Jahre.

Der Diebstahl in Verbindung mit Hausfriedensbruch stellt eine Katalogstraftat dar, die eine obligatorische Landesverweisung nach sich zieht. Ist das immer der Fall?

Nein, nur der typische Einbruch- oder Einschleichediebstahl fällt darunter. Gemäss BGer stellen Ladendiebstähle unter Missachtung des Hausverbotes keine Katalogstraftat dar.

Kann StA in Strafbefehl Landesverweis aussprechen ?

Nein, Landesverweisung kann nur durch Gericht angeordnet werden

ABER StA befugt Härtefall festzustellen und Strafbefehl zu erlassen (ohne Landesverweisung)

Kommt eine Landesverweisung auch bei Versuch oder Teilnahme an Katalogdelikt in Frage?

Spielt die Höhe der konkret ausgesprochen Strafe und ob Strafe bedingt oder unbedingt ausgesprochen wurde eine Rolle ?

Ja.

Wie ist das Vorgehen des Gerichts, wenn eine obligatorische Landesverweisung im Raum steht?

  1. Liegt ein Katalogdelikt vor 
  2. Persönlicher Härtefall, Kriterien:
    • Anwesenheitsdauer
    • familiäre Verhältnisse
    • Arbeits- und Ausbildungssituation
    • Persönlichkeitsentwicklung
    • Grund der Integration
    • Resozialisierungschancen
  3. Falls Härtefall bejaht wird: Interessenabwägung:
    • öffentliches Interesse (Schwere des Delikts; Schwere des Verschuldens; Art der Tatbegehung und Rückfallgefahr) gegen
    • persönliches Interesse des Betroffenen an einem Verbleib in der CH (z.B. Dauer Aufenthalt in CH, berufliche und familiäre Bindung)

Wann kann sont von obligatorischer Landesverwerveisung abgesehen werden ?

  • Entschuldbare Notwehr
  • Entdschulbarer Notstand 

Wann liegt ein unechter Härtefall vor?

Wenn aufgrund höherrangigem Völkerrecht ein Einreise- oder Aufenthaltsrecht besteht. Dann bestimmt es sich nach dem Abkommen. Bei FZA: Gegenwärtige hinreichend schwere Gefahr der öff. Ordnung.

Für wie lange kann eine fakultative Landesverweisung angeordnet werden?

Für 3 bis 15 Jahre.

Wann kann eine fakultative Landesverweisung angeordnet werden?

  • wegen Vergehen oder Verbrechen zu einer Strafe verurteilt oder  einer stationären Massnahme oder Verwahrung angeordnet;
  • Verhältnismässigkeit
    • Nur dann notwendig, wenn das öffentliche Interesse an dieser Massnahme aus Sicherheitsgründen gegenüber den privaten Interessen des Betroffenen am Verbleib in der Schweiz überwiegt.

Was geschieht, wenn jemand nachdem bereits eine Landesverweisung angeordnet wurde, erneut eine Katalogstraftat für eine obligatorische Landesverweisung begeht?

  • Es wird eine neue Landesverweisung für 20 Jahre ausgesprochen. Es gilt das Absorptionsprinzip: Die Landesverweisungen werden nicht zeitlich kumuliert, die frühere Landesverweisung geht in der neu Anzuordnenden auf.
  • Das Gericht kann auch eine Landesverweisung auf Lebzeit aussprechen, wenn die neue Tat während der Dauer der Landesverweisung der früheren Tat begangen wird.

Ab wann fängt die Dauer der Landesverweisung an zu laufen? Was passiert mit den mit der Landesverweisung ausgesprochenen Strafen ?

DIe Landesverweisung fängt von dem Tag an zu laufen, an dem die verurteilte Person die Schweiz verlassen hat.

Vor dem Vollzug der Landesverweisung sind die unbedingten Strafen / Strafteile sowie die freiheitsentziehende Massnhamen zu vollizehen 

Bei vollbedingten Strafen --> Landesverweisung ab Rechtskraft des Urteils

Étudier