Ja


Kartei Details

Karten 35
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.10.2025 / 22.10.2025
Weblink
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Der enge Entwicklungsbegriff

Ja

Was sind die Merkmale der Entwicklungsstufen und welchen Einschränkungen
unterliegen diese?

J

Wie ist der weite Entwicklungsbegriff definiert?

J

Grenze die „Exogenistischen Modelle“ von den „Endogenistischen Modellen“ ab.

J

Wer  führt den Begriff des Passungsproblem ein und was bedeutet dieses?

J

Finde pro Anlage-Umwelt-Kovariation ein Beispiel.

J

Was sind sensible Perioden und wie werden diese erforscht?

J

Was für Gewinne können aus kritischen Lebensereignissen entstehen?

J

Der weite Entwicklungsbegriff

Phasen- und Stufenmodelle: empirisch nicht zutreffend, "engen den Entwicklungsbegriff in unfruchtbarer Weise ein"
• Umfasst größeres Spektrum an Veränderungsprozessen

 

Grundannahmen exogenistisch und endogenistisch 

Je nachdem, ob dem Subjekt und/oder der Umwelt ein gestaltender Beitrag zur Entwicklung zugeschrieben wird oder nicht, lassen sich vier prototypische
Modellfamilien unterscheiden (transaktional, aktional, exogenistisch, endogenistisch) 

 

Beispielsweise mit Kindern mit optimaler Förderung (alle mitwirken sich gut= exogenistisch, aber Maske profitieren unterschiedlich viel davon =endogenistisch) => Beweis für beide Modelle, deshalb passenderes Modell für die Realität notwenig 

 

Exogenistisch = behavoristisch (Watson)

Aktionale vs. Transaktionale Modelle

Individuum nimmt Einfluss auf seine Umwelt bzw. sucht sich eine passende Umwelt --> wählt und gestaltet Entwicklungskontexte selbst

Beides interaktional Systeme (bei beiden Subjekt aktiv, nur bei einem ist auch Umwelt aktiv)

 

Bei aktional: wenn sich was beim Mensch ändert, ändert sich ich Umwelt, aber wenn Umwelt ändert, ändert sich Mensch nicht = zuerst muss sich was bei Subjekt ändern (Veränderung geht vom Subjekt aus; anders als beim transaktionalem System)

Systemisches Denken und das Konzept der Passung

• Entwicklungsprobleme = Entwicklungsaufgaben einer Lebensperiode können nicht erfüllt werden


• Brandstädter (1985): Entwicklungsprobleme = Passungsprobleme
→Fehlende Passung zwischen:
• Zielen des Individuums
• Potenzialen des Individuums
• Anforderungen des soz. Umfelds
• Angeboten in der Umwelt
 

• Entwicklungsprobleme manifestieren sich z.B. als unzureichendeLeistungen, Eheprobleme, Selbstwertprobleme,….

Beispiel: Gewalt als Teufelskreis, reziproke Freundlichkit

Entwicklungspsychologie in Praxisfeldern

• Wichtig für Bildungs-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtssystem der Gesellschaft
• Orientierung am Lebenslauf → Was ist in der entsprechenden Lebensperiode von einer Person zu erwarten?
• Normatives Wissen bereitstellen
• Individuelle Unterschiede beachten → durch Entwicklungstests objektiv messbar
• Prognose der Ausprägung und Veränderung von Personenmerkmalen
→Grundlage vieler Entscheidungen
→Hohes Irrtumsrisiko
• Begründung von Entwicklungszielen → Ziel sollen erreichbar und erstrebenswertsein
• Planung und Evaluation von Entwicklungsinterventionen

Fazit: Gegenstand und Forschungsauftrag der Entwicklungspsychologie

• Gegenstand: Veränderungen und Stabilitäten von Kompetenzen, Überzeugungen, Interessen, Selbstkonzepten,…
• Ziel: Invarianz und Variabilität, Stabilität und Veränderung von Verhalten im Laufe des Lebens erklären
• Entwicklungspsychologische Erklärungen beziehen sich auf Mechanismen, die innerhalb der Person wirksam sind


Erforderliche Integrationsleistungen:
• Verknüpfung von verschiedenen Funktionsbereichen und Aspekten des Verhaltens
• Theorien und Modelle, die veränderungsrelevante Mechanismen unterschiedlicher Zeitskalen in Beziehung setzt; interindividuelle Unterschiede inintraindividuellen Veränderungen erklären
• Integrierte Betrachtung von Verhalten und Gehirn
• Bestimmung des Verhältnisses von Kontinuität und Diskontinuität

Das Verhältnis zwischen Anlage und Umwelt im Entwicklungsverlauf

• Interaktives Zusammenwirken von Erbanlagen und interner sowie externer Umwelt
→Welcher Anteil an Fähigkeits- und Merkmalsunterschieden in einer Population ist auf Unterschiede in der Erbanlage bzw. der Entwicklungsumwelt zurückzuführen?
→Muss für jede Untersuchungspopulation gesondert beantwortet werden
→ Heritabilitäts-/Erblichkeitskoeffizient

Heritabilitäts- oder Erblichkeitskoeffizient (wichtige Formel)

• Heritabilitäts-/Erblichkeitskoeffizient:
• Erblichkeit ist definiert als Anteil an der Gesamtvarianz eines Merkmals in einer Population, der auf Anlageunterschiede in einer Population zurückzuführen ist.
 

• EZ = eineiige Zwillingspaare
• ZZ = zweieiige Zwillingspaare
• E^2 = Vergleich der Korrelationen der verschiedenen Zwillingspaare (in derselben Umwelt aufgewachsen) → geht um Variation von Merkmalen
 

• Einfach gesagt: Welcher Anteil an der unterschiedlichen Ausprägung eines Merkmals ist auf Anlage, welcher auf Umwelt zurückzuführen?
• Erblichkeitskoeffizienten ändern sich systematisch über die Lebensspanne
→ Nehmen bis ins mittlere Erwachsenenalter zu

Wird von 0 bis 1 gerechnet

1= Umwelteinflüsse kinen Einfluss, alles genetisch 

0= nicht vererbt

Anlagen Unwelt Kovariation 

Passiv: 
Frühe Kindheit: höhere Ähnlichkeiten zwischen Adoptiveltern und -kindern

 

Reaktiv/Aktiv (durch wachsende Mobilität und Autonomie): 
Zunehmendes Lebensalter: Ähnlichkeiten zwischen adoptierten Kindern undbiologischen Eltern nimmt zu

Reifung (Definition) 

= genetisch ausgelöste, altersbezogene Aufbauprozesse von Strukturen und
• Nicht auf Lernen zurückführbar
• Erwerb findet durch Üben nicht deutlich früher statt
• Bsp.: Hopi-Native Americans, die ihre Kinder fest zusammenbinden, sodass sie sich nicht bewegen können. Auch diese
Kinder lernen ohne Einschränkungmotorische Fertigkeiten..

Reifestand (readiness for Learning) 

= bestimmter Entwicklungsstand als Funktionen der Organe, des Voraussetzung dafür, dass Erfahrungen Zentralnervensystems, der hormonalen Prozesse, der Körperformen usw.
effizient verarbeitet werden können

Beispiel: Fahrradfahren lernen

Prägung

=kurzes Zeitfenster nach der Geburt, in welchem Reize der Umwelt dauerhaft ins Verhaltensrepertoire aufgenommen werden
Bsp.: Konrad Lorenz (1935) Experimente zur Prägung von Graugänsen auf Mütter/Menschen irreversible Form des Lernens

Sensible Phasen 

=Entwicklungsabschnitte, in denen spezifische Erfahrungen maximale positive oder negative Wirkungen haben, also Perioden erhöhter
Plastizität unter dem Einfluss spezifischer Bedingungsfaktoren Nachweis ist forschungsethischproblematisch

Entwicklung als Konstruktion

• Aktiver Austausch zwischen Person & Umwelt, um Strukturen & Funktionen aufzubauen, die zielgerichtetes Handeln ermöglichen.
• Entwicklung = beliebige sachlich wie logisch geordnete Folge von Konstruktionsschritten, die durch Strukturanalysen verständlich zu machen sind
• Bsp.: „geben“, „nehmen“, „zahlen“ (weniger komplex) werden früher verstanden als „kaufen“, „verkaufen“
• Entwicklung ist aufbauend auf zuvor entwickelte Voraussetzungen
• Höhere Stufen sind komplexer, integrieren mehr Elemente & Relationen als vorausgehende
 

• Jean Piaget: Konstruktivismus = Denken, Werte, Persönlichkeit wird nicht von außen gegeben, sondern vom Individuum selbst konstruiert (dazu späterim Semester mehr)

Entwicklung als Sozialisation

• gesellschaftlich vermittelte Lernprozesse erstrecken sich über gesamte Lebensspanne, da sich die Gesellschaft stetig im Wandel befindet → lebenslanges Lernen
• Erziehungs- und Sozialisationsziel: Entwicklung einer persönlichen Identität über vorgegebene Rollenmuster, Normorientierungen & Handlungs- und Deutungsschemata hinaus
• Interaktion erfordert Perspektivenübernahme des Interaktionspartners
• Kinder & Jugendliche nehmen auch Einfluss auf ihre Eltern durch bspw.Vorwürfe, Ignorieren elterlicher Normen, Schmeicheln uvm.

Entwicklungsaufgaben und kritische Lebensereignisse

J

Entwicklungstheoretisches Modell zur Entstehung von Krisen

• Organismische Modelle: universelle Reifung-/Entwicklungsveränderung innerhalb des Organismus erzeugen neue Interaktions- und Erfahrungsmöglichkeiten → Probleme, Frustration, Krisen
• Transaktionale Modelle: Subjekt + Lebenskontext = Probleme (+ Bewältigung) → evtl. psychische Störung durch Entstehung einesTeufelskreises

Kontinuität und Diskontinuität in der Entwicklung

• absolute Stabilität = keine Veränderung feststellbar (für einzelne Individuen oder Durchschnitt der Population)
• Feststellung der absoluten Stabilität ist oft relativ zur Messmethode
• Bsp.: Körpergröße im Erwachsenenalter
 

• relative Stabilität = Position der Individuen bezogen auf die Verteilung eines Merkmals oder einer Leistung in der Alterskohorte als Bezugsgruppe bleiben erhalten
• Bsp.: IQ vom Grundschulalter bis ins Erwachsenenalter weist vergleichsweise hohe und wachsende Positionsstabilität auf
• absolute und relative Stabilität beschreiben die Gegebenheiten in einer spezifischen Population zu einem spezifischen historischen Zeitraum

Kontinuität und Diskontinuität in der Entwicklung

• Feststellung von Kontinuität oder Diskontinuität setzt Klärung des latenten Konstrukts voraus, welches sich in dem beobachtbaren Verhalten manifestiert
• Kompetenzen, Dispositionen & Selbstkonzept moderieren Einflüsse ausder Umwelt & beeinflussen somit Entwicklung und Kontinuität
• Entwicklung beinhaltet Stabilität und Wandel

erkläre anhand der Entwicklung des motorischen Verhaltens, wieso der
enge Entwicklungsbegriff problematisch ist

J

enne drei Merkmale des weiten Entwicklungsbegriffs im Gegensatz zum
engen

J

Zu welcher Modellart lässt sich Watson zuordnen

Exogeni

Zu welcher Modellart gehört Piagets Konstruktivismus

J

Woraus resultieren laut Brandstädter (1985) mögliche Entwicklungsprobleme

J

Was versteht man unter der Reaktiven Genotyp-Umwelt-Passung

J

Wie konnte Konrad Lorenz das Konzept der Prägung zeigen?

J

Nenne jeweils ein Beispiel für absolute und relative Stabilität

J

Lernen